Mit dem richtigen Kaffee durch die Krise – auf dass der Kaffee nicht zum Problem werde!

Am ersten Oktober war „Tag des Kaffees“ – und „Nicht vergessen: Fair und Bio soll er sein!“ ergänzte dabei ein kleiner Fair-Trade-Warenvertrieb.
Dazu kann ich allen Kaffeefreunden ein „faires Brühen“ wünschen, weil es nicht nur darauf ankommt, was man daraus macht, sondern sehr, aus welchem Pulver man den Kaffee „kocht“.


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(Im folgenden gibt es eine ganz normale, subjetiv getönte Produktvorstellung, die aus formalen Gründen als „Werbung“  gekennzeichnet ist:)
 

Es hatte am „#DerAndereOsten“Hashtag gelegen, dass ich die Leipziger Kaffee-Genossenschaft kennengelernt habe:

Soldarisch gehandelter Bio-Kaffee. Die Leipziger Genossenschaft @cafechavalo kauft direkt bei Kleinbauern in #Nicaragua ein. Auch das ist #DerAndereOsten

Kaffee – das ist häufig unser Lieblingsgetränk und Muntermacher, Zentrum des Kaffeetischs – aber auch Gegenstand einer mächtigen Industrie, die Lohn-Dumping betreibt und rund um den Äquator giftige Chemie einsetzt, um die Waren „abgerundet-standartisiert“ als Massenprodukt zu vertreiben.

Eine kleine Marktlücke bleibt noch: Die des Direktvertriebs ohne Zwischenhandel, so dass den Anbauern konstante, verlässliche Preise gezahlt werden können und die Arbeitsbedingungen akzeptabel sind. Bio-Qualität stellt vor allem sicher, dass die Bauern sich nicht vergiften und die Anbauflächen nicht ausgelaugt werden.

 

Der Kaffeelieferung von cafe-chavalo.de/ beigelegte Postkarten vermitteln einen Eindruck  von der Kaffeeplantage in Nicaragua – dabei auch ein Hinweis auf „Segelkaffee“, der vielleicht erklärungsbedürftig ist: 

 

Beim Segel-Kaffee wird der Seetransport von einem Fracht-Segelschiff übernommen – das ist heute die rare Ausnahme, hat es vor ein paar Jahren aber noch garnicht gegeben. Die Leipziger Kaffeeröster haben auf diesem Weg ein paar Dutzend Säcke mit Kaffee geordert, der nun – veredelt – dort zu haben ist.
 

Um „das Klimaziel“ doch noch zu erreichen, komme es auf jede Tonne Co2 weniger an, tönt es in Berlin (oder es herrscht Schweigen), den Giftgasen aus den diversen Schloten ist es egal, ob sie über Land oder auf einem Ozean in die Atmosphäre „freigesetzt“ werden – Verbesserungen für die Umwelt sind nur durch eine behutsamere Art des Wirtschaftens zu erwarten, und da kann ein – wenn auch mit hohem Aufwand und Engagement (wieder-) hergestellter Frachtsegler nur ein symbolischer Anfang und Denkanstoß sein, weitere Schritte müssen folgen.

Ob auf den Werften, wo die Volksbelustigungsschiffe hergestellt werden, auch mal über „Windkraft“ nachgedacht wird? Die Kassen der Tourismusindustrie klingeln ja ohne Ende…

Mein Kaffee: Ungeröstet, roh. So kann er auch kein Aroma verlieren, das entsteht beim Rösten. Fairen und Bio-Kaffee selbst rösten und Kaffeesteuer sparen – Das Projekt hatte ich schon einmal. Im April 2018 äußerte der  Entwicklungshilfeminister:

„… Für nachhaltig produzierten und fair gehandelten Kaffee sollte zum Beispiel die Kaffeesteuer ausgesetzt werden. Damit erhalten die Bauern ein deutlich höheres Einkommen, die Kinder können zur Schule gehen. Und dieser faire Kaffee kostet nicht mehr als herkömmlicher.“

Diese „ausgesetzte Kaffeesteuer“ aber lässt auf sich warten, warten und warten. Rohkaffee für den/die Röster*in selbst ist hingegen aus irgendwelchen historischen Gründen steuerfrei – deshalb hatte ich auch schon mal ein Flugblatt zum Thema erstellt…

Mein selbst gerösteter in seiner Keramikdose: Das braucht gut eine Viertelstunde und ist etwas für Experimentierfreudige: Temperatur und Dauer kann man frei variieren, dabei übertrifft das Aroma gewöhnlich die Erwartungen. Erstaunlich fand ich, wie wenig Säure dieser Kaffee hat – Prädikat also: Magenfreundlich.
 

Der auf der Packung abgebildete Mann mit Schlapphut, Augusto César Sandino, symbolisiert eigentlich „Befreiuung und Demokratie“ oder auch den Sieg über die Somoza-Diktatur.

Hier wie dort steht  und fällt das Demokratie-Thema mit der Vernunft – der Wähler und Gewählten – und der Qualität und Problem-Angemessenheit ihrer Arbeit. Die Tragik in vielen Entwicklungsländern besteht neben der allgemeinen Misswirtschaft ja darin, dass von den wenigen Mitteln, die erwirtschaftet werden, noch ein großer Teil in die Kanäle der Korruption fließt, während die Bevölkerung darben muss – die Verteilungsproblematik samt relativer Armut scheint aber global zu sein.

°
Wenn dann „Wegfall der Kaffeesteuer für fair-Trade“ oder innovative (uralte) Antriebe für Schiffe, Kaffeehandel ohne Zwischenhändler und vieles Andere #unteilbar vergessen oder vor lauter Kohleausstieg (sicher, der hat durchaus Priorität im „Klimakampf“) übersehen werden, brauchen wir nicht noch eine Prise Wahlkampf-Hysterie, sondern einen guten Kaffee!

Die wichtigsten Informationen zum hier besprochenen nachhaltigen Kaffee gibt es auf dem Etikett:

 

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