Feministische Politik, schwarzfermentierter Knoblauch

Wenn alle, die zum Welternährungstag aufgerufen haben, aus Solidarität mit den Hungernden der Welt persönlich bei einer Fastenspeise mitgefühlt hätten: Am globalen Mangel können solche Aktionen nur wenig ändern.

Pizza mit Dinkelgries-Mehl-Hefeteig, Paprikastreifen, Knoblauch, Chili-Salz (frisch) und 2 Sorten Käse

 

Vom Welternährungstag hatte ich auch erst nach dem Essen gelesen:

Wenn Frau Dreyer auf den Welternährungstag hinweist, die Mängel der Welternährung anspricht, jedoch statt vom Welthunger von der hiesigen Misswirtschaft schreibt, ergo den Verbrauchern-Verschwendern ein schlechtes Gewissen macht, sei hier schlicht gesagt:

Jedes Jahr sterben etwa 8,8 Millionen Menschen an Hunger. … Häufig sind Kinder unter fünf Jahren betroffen. Jedes siebte ist weltweit untergewichtig (Stand 2014) und jedes vierte ist chronisch unterernährt (Stand 2012). Unterernährung trägt jährlich und weltweit zum Tod von 3,1 Millionen Kindern unter fünf Jahren bei, was mehr als 45 % aller Sterbefälle von Kindern unter fünf Jahren entspricht (Stand 2013).[5]

Das bekannte Problem der „Lebensmittel im Müll“ wieder und wieder zu nennen, führt nicht weiter. Letztlich ist es durchs System bedingt, die Überproduktion wird durch private Vernunft/Sparsamkeit nicht geringer.
Zu Unterernährung kommt es durch Kriegsfolgen, wenn zum Beispiel nichts angebaut werden kann, weil die Felder vermint sind oder die Bauern vertrieben, durch Klimakatastrophen, durch Wasser- und Landraub und semikriminelle Fischerei. Hier ist ein weites Feld für die Politik!

Politisch liegt „Malu“ Dreyer parallel und fast gleichauf  zu Julia Glöckner, die in Forführung der „Zu gut für die Tonne“-Kampagne lieber die Verbraucher belehrt, als die Überproduktion des Agrarkomplexes zu korrigieren – damit verzichtet Malu Dreyer auf den Raum für fundierte Kritik am „Agro/Vino-Establishment“.

Die genannte Kampagne, in Form eines  Wettbewerbs, liefert dem „fürsorlichen“ Ministerium kostenlose Ideen  (was genehm ist, wird abgeschöpft), doch die meisten Ideen landen in der Tonne. Die Teilnahme ist meist zweck- und folgenlos.

 

Gnocci mit Sauerkraut mit getrockneter Aprikose in Sauerrahmsauce – das nicht geschwefelte Obst  am Rande der Mindesthaltbarkeit ist zwar gedunkelt, aber geschmacklich einwandfrei.

 

Der Bierpreis und die Bayernwahl

Bier hat – neben möglichst reinem Wasser – Gerste als Hauptzutat. Die ist besonders empfindlich für extreme Wetterereignisse, die mit dem Klimawandel häufiger werden, vor allem Trockenheit und Hitze. Veränderungen und deren Folgen wurden in einer aktuellen Studie untersucht, die führte zu Schlagzeilen wie

  • Klimawandel wird Bier verteuern
  • Bier könnte bis zu 600 % teurer werden
  • Bier könnte zum Luxusgut werden.
Die Meldung kam kurz nach der Wahl an die Öffentlichkeit – schlechtes Timing aus Sicht von…
Katharina Schulze: Zwar hat sie ein paar Extra-Stimmen eingefangen, die absolute Mehrheit kommt erst noch, wenn die Bayern merken, wie sehr sie „Öko“ werden müssen, weil der Zapfhahn versiegt. 

Schön, dass Frau Schulze nicht die Verbraucher erziehen will, sondern bloß per Lebensmittel-Kennzeichnung informieren; „Ernährung: Gut und Gesund“ (nicht „Gut und Günstig“) heißt dementsprechend ein Erklärvideo.

„Gesunde Ernährung“ von einer Feministin erklärt zu bekommen, heißt ja nicht, dass die deshalb gleich Männer bekocht; dem beugt schon die Nennung des Begriffs „Feministin“ auf der Visitenkarte vor, woraus sich bekanntlich der Begriff „Visitenkartenfeministin“ ableitet.

Hetzefrei und im Dirndl hat Frau Schulze Herzen (das gleiche Logo hatte vor Jahrzehnten die BILD-Zeitung für den Slogan „(K)Ein Herz für (K)Inder“) erobert und Wahlkreuzchen geerntet, die Anderen fehlen oder aber unnütz in Amtsstuben aufghenkt worden sind; ein wenig trotzig-progressiv wirkt nun Frau Nahles:

Nun – das war mein Wunschgedanke, dass verantwortungsinhabende Genoss*innen so reden mögen – Ökologie ist schließlich eine Wissenschaft und keine Religion, keine Glaubenssache, sondern die Lehre von Naturkreisläufen und die praktische Anwendung im Naturschutz oder so. Die „Beziehungen von Lebewesen (Organismen) untereinander“ sind auf intakte Biotope angewiesen – wenn wir auch nicht immer wissen, was diese Vielfalt von Lebewesen bezweckt: Vielfalt tut gut – ausgewogene Vielfalt. Der Fuchs, der die Gans stiehlt, ist Teil unserer Gesellschaft – solche Widersprüche treiben sie voran, wir haben nur das Hegen und Pflegen verlernt!

 

Wenn Andrea demnächst verkündet, dass wir nicht nur saubere Energie brauchen, sondern gleichzeitig nicht mehr Energie brauchen dürfen, als wir nachhaltig erzeugen können, dass wir andererseits keine vorsintflutliche Energiefraß-Technik wie „private Tiefkühlung im Individual-Mikro-Haushalt“ nötig haben, wenn wir den gleichen Netto-Nutzen auch mit gemeinschaftlichen Anlagen bei einem vergleichsweisen Null-Energie-Bedarf, aber mit gesellschaftlichem Mehrwert haben können – dann denkt nicht, dass sie die falschen Pilze gegessen  hat, sondern schaut mal, wie es hier unter „Tiefkühlung “ weitergeht.

Freiwilliger „Konsumverzicht“ darf kein Tabu mehr sein – bei geschälten und einzeln in Plastik verpackten Bananen darf es auch ein freiwilliges Verbot, so eine „richtige Bevormundung“ geben. Sagen wir mal, nach dem Motto „Mehr Demokratie leben“!

Wenn die Gerste knapp wird, könnte Brau-Hanf an ihre Stelle treten. Hanfmehl als Beimischung zum Nudelteig ist problemlos; in Kanada sind neuerdings weitere Gebrauchsmodi legalisiert. Einstweilen belassen wir es bei Hanfnudeln mit Spinat“.
 

 Innerhalb der politischen Farbenlehre gilt: Die Abscheu vor Schwarz-braun hat auch ihre kranken Seiten: Ängste vor dem Alten, das auch mal jung, frisch, scharf und knackig war und mit der Zeit gereift ist. Natürlich gibt es bei „Scharz-braun“ auch Abschaum, der eher auf den Sondermüll gehört, aber seht selbst:

Knoblauch, jahrelang in Honig fermentiert: Hierzulande – eigentlich grundlos –  sehr exotisch.
 

„Xund leben“ ist, wie wir xehn haben, nur ausnahmsweise eine politische Forderung – und gleichzeitig zunehmend ein ökonomisches Problem. Exotische Lebensmittel können preiswert sein, wie der schwarze Knoblauch vorführt, doch eigentlich wie Unkraut Wucherndes schwindet – gerade mal eben Himbeeren sammeln ist in unserer allzu aufgeräumten Landschaft einfach nicht drin:

Himbeeren, gezuckert und mit etwas Obstessig aufgekocht, getoppt mit Quark & Kefir, in diesem Artikel als Schlussbild, im Alltagsleben ein leider luxusgewordener Nachtisch, mit freundlicher Empfehlung des Hauses 😉

 

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  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
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