‚S-Milliarden-Skandänle – Grün/Weiblich/Jugendlich/Verantwortlich/Katharina Schulze – Die Klimakatastrophe und das Unbewusste

Der guten Laune sind gute Meldungen dienlich – dann sorgen wir doch mal für gute Laune: Bei den Österreichischen Bundesbahnen werden kilometwerweise Schienen weiß gestrichen. Das könnte man für einen Schildbürgersteich halten, ist aber keiner:

Beim bisherigen „Weißeln“ handelt es sich noch um Tests, die aber den Erfolg der Maßnahme belegen: Die Schienen mit Anstrich heizen sich weniger auf als in der gebrauchsbedingt rostrot-braunen Farbe, und Schienen, die kühl bleiben, dehnen sich weniger aus, verwerfen sich nicht in der Sommerhitze. Einen Kurzfilm mit weiteren Informationen und Bildern gibt es auch…

Es ist doch immer wieder schön, wenn mit einem geringen Einsatz ein großer Nutzen entsteht – besser als der Riesen-Einsatz mit geringem Nutzen, der auf sich warten lässt, wie bei „Stuttgart 21„:

Gestartet waren die Planer einmal mit bescheidenen 2,8 Milliarden Euro Baukosten und einer Fertigstellung vor nunmehr zehn Jahren. 4,5 Milliarden und 6,5 Milliarden Euro waren weitere Etappen der Kostenkalkulation bis zu den heutigen 8,2 Milliarden Euro. Der Bundesrechnungshof spricht schon seit Längerem von zehn Milliarden Gesamtkosten.

 

Führungsverantwortung  „jung, weiblich, grün“

http://fressnet.de/blog/?p=6051

Mit diesem Tweet  muss Katharina Schulze sich in manches Herz getwittert und viel Zustimmung gefunden haben:

„Dass ich als junge Frau in Führungsverantwortung bin und unsere Partei so erfolgreich ist, ist für viele eine Provokation. Aber da kann ich nur sagen: Gewöhnt euch dran.”

Es gab da ein Spiegel-online-Interview, das zu kommunizieren war, und zwar so:

Grünen-Politikerin Schulze über Hass im Netz: „Ich lasse mich nicht einschüchtern“  … Verleumdungen, Beleidigungen, Morddrohungen: Katharina Schulze ist in sozialen Medien regelmäßig Opfer rechter Hetze. Im Interview erklärt die bayerische Grünen-Fraktionschefin, wie sie damit umgeht.

Für mich ist ihr Da-Sein als junge Frau in Führungsrolle kein Anlass zum Hass, (zum malignen Hass schon gar nicht) – woher die Energien für „Hate-Speach“ und Attentate stammen, wäre auch ein anderes, psychiatrisches Thema. Was das betrifft, ergaben sich im Interview keinerlei neue Erkenntnisse.
Die Gefährdungssituation, die Bedrohung der weiblichen Integrität, ist für alle Frauen ein Risiko. Hass im Netz wäre gegenüber manch realem Geschehen das geringere Übel, ist gleichwohl „oberübel“, funktioniert auch ohne Morddrohung und geschlechtsunabhängig, ist billig und zerstört Diskussionen, Dialoge und ist ergo antidemokratisch; dabei kann es sich auch um Bots, Agenten, Einpeitscher oder Looser handeln.

Beim Hinweis auf den Hass zu verweilen und auf öko-solidarische Kritik mit Nicht-Beachtung zu reagieren, ist aber auch nicht schön. Deshalb:

Wenn Führung bei den Grünen mit „intuitiver Schwarmintelligenz“ an  eine primär-hedonistische Flugschamverweigerin delegiert wird, die sich selbst unwidersprochen und unbeweisbar als Feministin deklariert, entspricht das vielleicht dem „grünen Zeitgeist“.
Auch einmal über die Scham als solche zu reden – darüber, wo sie „vernünftig“ ist und wo unterdrückend, entspräche einem farblich neutralen Zeitgeist – und, seien wir mal ehrlich: Grüne Geister sind nicht wirklich attraktiv 😉

Nun, das war ein Versuch, wie auch:

Liebe Kathy,

deshalb darfst Du aber nicht jede „Lästerei“ als Hetze disqualifizieren. Das funktioniert nicht. Guckst Du bei „http://fressnet.de/blog/?p=6051“ – da geht es um des Pudels Kern. Die Klimadisruption erfordert eine Wende auch im Verhalten, mehr Demokratie-> andere Führung

 

 

Klimakatastrophe und das Unbewusste

Eine Kolumne der Zeit (vom 29.07.2019)  befürwortet die Erweiterung der von SigmundFreud postulierten „narzistischen Kränkungen“ der Menschheit um einen vierten Punkt:

„Die Klimakrise könnte … die vierte narzisstische Kränkung des Menschen sein: die unbequeme Wahrheit, dass seine Lebensweise auf Dauer die eigene Lebensgrundlage bedroht.“

Um den Zusammenhang zusammenfassend darzustellen, ein Tweet von Schulte  von Drach:

Narzisstische Kränkungen:

Wir

  • sind nicht Mittelpunkt des Universums
  • sind nackte Affen
  • sind (auch) triebgesteuert
  • zerstören unsere Lebensgrundlagen
 ABER: Wir wissen das & könnten damit umgehen. Oder:
  • Wir sind dumm.

„Heliozentrisches Weltbild“: Die Erde dreht sich um die Sonne, nicht umgekehrt. Auch der Mensch steht nicht im Mittelpunkt der Familie, sondern bewegt sich in einem Mikrokosmos. Wer möchte, dass sich alles um ihn dreht, immer im Mittelpunkt stehen will oder muss, gilt als Narzisst. Das lassen Narzissten aber nicht gelten.
 

Es menschelt. Die Psychologie soll und will erklären, zerrt als Notbehelf Freud wieder ans Licht. Der müsste zunächst erklären, worin denn Narzis`narzisstische Kränkung bestand.
Dass Mensch gern im Mittelpunkt des Universums stünde, gern gott-ähnlich wäre, aber vom Affen abstammt, im Wesentlichen triebgesteuert ist und ein „Unbewusstes“ hat wie ein Eisberg Masse unter der Wasserlinie – geschenkt.

„Heilung durch Einsicht“ setzt auch die Krankheitseinsicht voraus – die  ja von patholgischen Charakteren gerade gemieden wird: Auch der Teufel mag kein Weihwasser.
 

In einer Stellungnahme von Psycholog*innen, ärztlichen/psycho­logischen Psycho­therapeut*innen und Kinder- und Jugendlichen­psychother­apeut*innen zu den Protesten für mehr Klimaschutz auf der Seite https://psychologistsforfuture.org/de/ gibt es einige interessante Statements:

  1. Klimawandel und die ökologische Krise werden intuitiv unterschätzt.
  2. Menschen zu Verhaltensänderungen in Richtung eines zunehmenden Umwelt- und Klimabewusstseins zu bewegen, ist ein psychologisches Problem.
  3. Das Bewusstwerden der Brisanz der Klimakrise und ökologischen Krise kann Symptome bis hin zur psychischen Störung hervorrufen.

Das ist ein äußerst problematisches Gemenge, bei dem noch die „narzisstischen Kränkungen“ der Gesellschaft(en), die im Zusammenhang mit dem „Systemfehler Klimakollaps“ offenkundig werden, zu ergänzen sind: Dass

  • … des Menschen Wirtschaftssystem nur per Ausbeutung („primäre Akkumulation = Raub, Sklavenhaltung  und Kriege“??) funktioniert, Wirtschaftsmacht kaum ein Allgemeininteresse kennt, eher betrügt als Gutes tut (siehe „Dieselskandal“, Atomlobbyismus und Braunkohleverstromung),
  • … unsere Regierungsformen häufig den Narzissmus der „Herrschaften in verantwortlicher Position“  bedienen,
  • … Demokratie Lernsache ist und ein Verteilungsproblem beinhaltet,
  • … Meinungen gemacht, kulturelle Vorstellungen gefälscht werden, Klimaheinis Raum in Print & Funk bekommen,
  • … Politik falsche Entscheidungen, die wie ein Fass ohne Boden wirken oder eine Sisyphosaufgabe,  nicht revidiert (siehe „S21„)
  • die „vierte“, massive Kränkung:
    Unsere Lebensgrundlage ist: Mutter Erde.

Noch nie hat sich ein Mensch über diese Abhängigkeit geschämt – oder schon immer haben die Menschen  um ihre Unabhängigkeit in dieser Beziehung gekämpft.

Jetzt, wo sich herausstellt, dass „wir“ „Mutter Natur“  zerstören, treten Ambivalenzen und Abwehrprozesse recht deutlich zu Tage. 

Wo die Tourismusindustrie ihre Kundschaft in den Verwöhn-Modus versetzt (ist da Hypnose im Spiel?), wissen die Gepamperten insgeheim doch, dass die Kreuzfahrtflotte ganz ohne Notwendigkeit Naturzerstörung betreibt.
Die Kundschaft der Automobilindustrie lässt sich zum Kauf von überschweren, übermotorisierten Geländewagen verführen. Das ist der Wunsch nach der überhöhten Sitzposition, ohne Tempolimit, ohne Limit beim Spritverbrauch – „Vorsprung fürs Ego“.

Auf der anderen Seite, bei den Entscheidern, meinen die Psychologen/Psychotherapeuten:

„Wir nehmen unsere persönliche und professionelle Verantwortung wahr, wollen den Druck auf die Entscheidungsträger*innen erhöhen und sie zum schnellen Handeln bewegen.“

Ist diese Idee näher beim Reich der Träume und Wünsche oder bei der Realität? Wer kann sich am Ehesten von seinen Gewohnheiten lösen – „die Kundschaft“, „die Politik“ oder „die Lieferanten“?  Welche (etwa: neurotischen) Ängste sind hier im Spiel?
Wie reagiert die Politik auf „wachsenden Druck“, wenn schon unsere faschistoiden Verbreiter des Grauens Treibjagden anzetteln und, wie auch „religiös“ motivierte Terroristen, vor keiner Lüge und keinem Attentat zurückschrecken?

Welches Gift da wirkt und welche Brände schwelen, welche Strategien die Feinde der Demokratie verfolgen, ob wirkliche Traumata mitwirken oder Gruppenzwänge und unsublimierte Wut und Feindseligkeit, sollten die Fachleute wissen und erklären können.

Zu einer Strategie für die „Freunde der Zukunft“:

Wenn eine Verminderung der Treibhausgase sinnvoll und nötig ist, könnten wir da anfangen, wo am meisten emittiert wird – das ist, weil es neben dem Kohlendioxid auch um Methan, Lachgas und für Futtermittelanbau gerodeten Urwald geht, der Agrarsektor, hier an erster Stelle die Fleischproduktion.

Wolltest Du nach einer Alternative zum Fleisch fragen und bist mit der Antwort „Pfifferlinge“ nicht zufrieden, weil es so viele Pfifferlinge, wie wir Fleisch essen, ja gar nicht geben kann?
Der Einwand sticht nur bedingt. Beim Essen gibt es fast immer mehrere Alternativen, wer behauptet, „die eine Alternative“ sei alternativlos, ist phantasielos: Kein Thema für ein Tischgespräch.
Quizfrage: Ein anderes Wort für „Esstisch“? Auflösung im folgenden Artikel!
 

 

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