Das ist der Plan: Hoffnung, Tatkraft, Krisenbewältigung

Hoffnung trotz Klimakrise, nicht seichter Optimismus, ist das Thema bei Rico Grimm auf „Krautreporter„; kaum hat man sich eingelesen, wird es auch schon spannend:

Die meisten hektischen Politideen hätten nur die Funktion, zu „… verhindern, dass die Dinge beschlossen werden, die wirklich einen Unterschied machen würden.“
Die Krisenbewältigung hat erstaunliche Aspekte – zum Beispiel „weniger arbeiten“: „…wer weniger arbeitet, verdient weniger und hat wieder Zeit, mehr Dinge selbst zu machen. Weniger arbeiten – dafür kämpfen Arbeiter seit 200 Jahren.“
Das entspricht ziemlich genau dem alten Motto „Mut zur Muße“, und an  Ghandi mit Spindel oder vor seinem Webstuhl muss man auch denken.

Was wir brauchen werden, um die Klima- und Umweltkrise zu bewältigen, ist exakt das, wofür heute schon Menschen kämpfen: mehr Kooperation, mehr Chancengleichheit, mehr freies Wissen, mehr Gerechtigkeit, mehr Demokratie.

Mit der Möglichkeit für echte politische Veränderung werden Klima- und Umweltschutz zu persönlichen Anliegen statt „Themen für die Anderen“.  „Sie werden zur Chance für jedermann, etwas zu ändern. Und wenn sich diese Erkenntnis ausbreitet, wird die Angst kleiner werden und die Hoffnung größer.“

 

„Ich heize den grünlinken Klimalügnern ein“,  hatte Trump am 24.01.17 geäußert – und die Zweifel an den Wählern wie den Gewählten nähren die Hoffnung, dass die „Konjunktur des Bösen“ auch mal wieder einbricht;

Hurricane-Trump tritt mit einer gefakten  Wetterkarte auf, weil er zuvor getweetet hatte, dass Hurricane „Dorian“ in Alabama aufschlagen werde. Er folgt dem Motto: Es wird schon niemandem auffallen“.

Empörung bei Bestsellerautorin Sarah Kendzior: :

  • 1) This is what dictators do
  • 2) This is what pathological narcissists do
  • 3) This is illegal
  • 4) This continues the lies and suppression of accurate data on climate by this admin, which puts lives at risk every day

„So benehmen sich Diktatoren, krankhafte Narzissten,  gegen Verbote verstoßen und dauernd lügen und Fakten unterdrücken, dass es lebensgefährlich wird“: Eine beängstigend rasiermesserscharfe Kritik, speziell, wenn man die Autorin fragte, was krankhafte Narzissten ausmacht, wenn sie keinen Wetterbericht vorstellen.  😉

Anders gesagt: Kritik kann diesen Macht-Menschen überhaupt nicht beeindrucken, und wir, das „Publikum“, könnten sie auch selbst formulieren, möchten unsere Kräfte aber sinnvoller einsetzen.

 

Chaotisch geht es auch „gegenüber“ zu:

Zerstörung, Verwirrung und Hass habe Boris Johnson ausgesät, gar die Queen für seine Politik eingespannt, doch der Wähler, „… der Souverän an der Urne [entscheidet]  nicht mithilfe einer ausgeklügelten Matrix der Argumente, sondern er folgt oft seinem Instinkt, einem Zeitgeist, einer Wunschvorstellung.“

Das klingt interessant, mag, was das leitende „Bauchgefühl“ betrifft, auch die verantwortlichen Politiker betreffen, die, was sie über Wähler-Täuschung, die sie gegehen, wissen lieber für sich behalten und mit dem medial freigesetzten Hass unauffällig und effizient jonglieren. In wessen Interesse der „Exit“ überhaupt und eigentlich liegt, wäre immer noch wichtiger als die Politpossen um „mit oder ohne „Deal““.

 

Bandnudeln mit Tomate, Pesto und Salat: Effiziente Zubereitung, tierfreundlich, nachhaltig, wenn auch bestimmt nicht regional (abgesehen von den Tomaten).

 

Hierzulande ist die Analyse der Landdtagswahlen Sachsen und Brandenburg porentief abgeschlossen – den Neonazis geht es darum, dem

… Rassismus in möglichst kleinen Dosen zur absoluten Mehrheit zu verhelfen. Rassismus, in Programmatik gegossen, bedeutet überall auf der Welt: stigmatisieren, segregieren, vertreiben, vernichten. Es gibt keinen mitfühlenden Faschismus mit menschlichem Antlitz. Der Faschismus hat keinen moderaten Flügel.  … Es geht hier … erneut um eine tiefe Sehnsucht nach einem starken Führer.

… Glauben sie [die Journalist*innenklleg*innen] ihre seltsamen Erklärungen wirklich selber, wenn sie von Emanzipation und Politisierung der ostdeutschen Bundesländer sprechen und sich – gutes Zeichen für die Demokratie – über die gestiegene Wahlbeteiligung freuen?

 

Journalisten auf der Suche nach Impressionen reisen nach Hirschfeld – und werden überreichlich fündig. Ein Bewohner:

Hauptgrund für die Beliebtheit der AfD sei jedenfalls eine „diffuse Wut gegen die Mächtigen“. Dazu Überfremdungsangst. Die Furcht, bald endgültig von Muslimen, Dunkelhäutigen oder allem irgendwie Nichtdeutschen überrannt zu werden.Tatsächlich gibt es in Hirschfeld und seinen Nachbargemeinden keinen einzigen Flüchtling.

Und da ist dann doch wieder: das Gefühl, irgendwie zu kurz gekommen zu sein. Nicht beachtet zu werden.

Wir sehen: Journalismus heute ist vor allem das Wahrnehmen von Stimmungen, Schwingungen, seismographische Begabung. Woher sonst sollte die Beobachtung zum Ergebnis „Das Gefühl, nicht beachtet zu werden“ kommen?

Schade, dass es kaum Leser*innen gibt, die dafür zahlen wollen, schade, dass auch Blogs nicht wirklich hoch im Kurs stehen, doch sind die sicherlich selbst schuld, wenn ihnen nur 31% der Leser*innen vertrauen.

 

Der Slogan „wertvoll wie ein kleines Steak“ für Winzigbecherchen gallertartiger Süßmasse mag „gestorben“ sein; ihm zufolge wäre dieses Glas mit Yoghurt-Johannisbeer-Zubereitung vielleicht ein Ferkel wert 😉

 

Was hat wohl bei dem hessischen Ortsbeirat (SPD, CDU, FDP) mitgeschwungen, der einstimmig einen NPD-Funktionär zum Ortsvorsteher gewählt hat? „Aus dem Volk – für das Volk“ postet der jetzt, und er und die Beiräte müssen sich über mangelnde Beachtung nie mehr sorgen.
Unklar bleibt, ob den Beteiligten der Unterschied zwischen „volksfreundlich“ (wie in „Volksfürsoge“ oder „Volksbank“), volkstümlich (wie im Liedgut und Schlager) und „völkisch“ verborgen geblieben ist, ob sie sich bewusst oder unbewusst als „Wetterauer Hackklötzchen“ positionieren wollten, ob kleinklimatische Besonderheiten oder irgendwelche besonderen Sozialisationsbedingungen für das Abweichen von der kleinpolitischen Norm verantwortlich sind:   Waldsiedlung (bei Altenstadt) ist jetzt nicht nur wichtig, sondern gar berühmt, und als „ignorant und geschichtsvergessen“ bezeichnet zu werden, empfinden die regionalen Führungskräfte vermutlich – verquer- als Lob.
Sprachlich zeichnet sich die Wetterau bekanntlich durch diverse Zungenbrecher aus; der bekannteste: „Werreraaaer Runkelroiwewerobbmaschii“.

 

Im hessischen Idstein sollen die BürgerInnen am Schulstreik oder Klimastreik teilnehmen: Der Demonstrationszug startet um 17.00 Uhr – Streik nach Feierabend, was denn auch sonst – mit der Sensibilisierung für Umweltthemen muss und kann man auch gar nicht vorsichtig genug beginnen!

 

Ein Ereignis, das sich nie hatte ereignen dürfen: Tote und Verletzte durch ein SUV, dessen Fahrt in der Stadt – aus unbekannten Gründen – über einen Bürgersteig verlief ist jetzt wahr geworden: Das muss baldmöglichst hoch-wirksame Konsequenzen haben, denn das Konzept Straßenpanzer ist allgemeingefährlich und schädlich.

 

Ein ökonomischer Faktor bei diesem „Verkehrsmittel“:

„…  sehenden Auges tappt die Autoindustrie in eine Falle. Während das Umweltbewusstsein der Menschen, angestachelt von der Jugendbewegung Fridays for Future, wächst, während aus Brüssel ab dem kommenden Jahreswechsel milliardenschwere Strafzahlungen für zu hohe CO2-Emissionen drohen, während die Chefs der Autokonzerne bevorzugt über Elektromobilität und alternative Verkehrskonzepte dozieren, rollt aus den Fabriken der glatte Gegenentwurf zu all dem ökologischen Gesäusel: immer noch mehr Geländewagen und SUVs, die bei gleichem Platzangebot stets schwerer, höher, weniger windschnittig und damit weniger energieeffizient sind als konventionelle Kompaktwagen, Limousinen oder Kombis.“

 

Bezogen auf die Zahl der zurückgelegten Kilometer sind Flugzeuge weniger unfallträchtig, aber deshalb nicht weniger umweltschädlich – „Für (wenig) Geld tonnenweise Klimagasausstoss“ wäre der obligatorische Slogan, wenn alles mit rechten Dingen zuginge. Stattdessen sollen fotografierende Frauen ihre Tage in Spanien verbringen – reichlich sinnfrei und ohnehin – zum Glück – befristet.

„Arbeiter ausbeuten Manager Gehälter erhöhen…und dabei die Umwelt versauen“ war einer der freundlichen Kommentare zur Airline-Werbung, und leider haben die Europäischen Bahnen nicht mit einem noch unschlagbareren Angebot gekontert.
 
 

 Im Verkehrsministerium hat sich kürzlich ein Mitarbeiter Gedanken über eine „Attraktivitätssteigerung Öffentlicher Personen-Nahverkehr (ÖPNV) durch erhöhten Fahrspass dank moderner Fahrzeuge mit mehr Schub und Komfort“ gemacht, das Papier aber unvollendet geschreddert, weil er sich nicht dem Vorwurf der „dienstfernen Beschäftigung mit privaten Hobbies während der Arbeitszeit“ aussetzen wollte.
Es gibt mehrere Gründe, anzunehmen, dass das kein alter Hase ist 😉

 

Der Wert der Artenvielfalt zeigt sich auch beim Rindvieh – über mehrere Rassen zu verfügen, so dasss es auch bei wechselhaften Umweltbedingungen zu keinem Totalausfall kommt, ist in Äthiopien bewährt:

Ein ZDF-Beitrag zur Entwicklungspolitik –  „Impressionen aus Äthiopien“ im Magazin „Frontal“ zeigte unterschiedliche Auswirkungen Deutscher Entwicklungshilfe – etwa „Wasser reißt Mutterboden weg“, „trockenes Land wird zum unbewohnbaren Sumpf“ oder auch „Wo es vorher trocken war, ist es jetzt total trocken“.

„Sie haben Traktoren versprochen, aber uns verlassen, ohne uns zu schulen, ohne zu helfen“ sagen Nomaden, die sesshaft gemacht werden sollten.

„Gleichzeitig“ (2018) kursieren Meldungen über eine Massenflucht aus Äthiopien;

Auslöser sind vor allem Spannungen über die Nutzung von Land, da die Region dicht besiedelt und die Konkurrenz um Weideland und andere Ressourcen groß ist. Der Konflikt sei durch Provokationen von einzelnen Menschen, Sicherheitskräften und Regierungsvertretern ausgelöst worden, die unterschiedliche Gruppen für politische Zwecke gegeneinander ausspielen wollten

Merke: Landwirtschaft kann die Regeneration von Böden oder deren Degeneration bewirken – um den Schwund zu vermeiden oder um Humus anzureichern, braucht es einiges an Wissen, Erfahrung und Tatkraft.

 

„Zukunft ist eine Entscheidung“

Matthias Horx‘ Buch „15 1/2 Regeln für die Zukunft“ gibt vom Titel her ein Rätsel auf: Was ist die halbe Regel? Im Interview verweist er auf den Fotograph Sebastião Salgado, der in Brasilien Millionen Bäume gepflanzt und die Farm seiner Eltern wiederaufgeforstet hat.

Salgado zur Frage: „Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, was würden Sie sich wünschen?“

Bäume pflanzen! Wir hinterlassen überall auf der Welt Wüsten. Ich bin vor kurzem in Indien von Bangalore nach Delhi geflogen: kein Baum, nirgends. Spanien war noch vor 500 Jahren ein gigantischer Wald. Er hat sich in eine gigantische Wüste verwandelt. Zwischen Washington und San Francisco: eine vom Menschen geschaffene Wüste. Wir haben die Ressourcen, das Geld und die technischen Möglichkeiten, diesen Trend umzukehren, Wir müssen aufforsten. Wir müssen Ökosysteme wieder beleben. Nur so können wir das Leben auf der Erde so organisieren, dass wir überleben, andernfalls wird es sehr schwierig.

Die kulturellen Wurzeln unserer Kultur im griechisch-römischen Terrain beruhen auf dem Raubbau – Holz für ganze Flotten für Handel und Kriegsführung wurde an den einst bewaldeten Küsten geschlagen, ohne Schiffe hätte Homer schweigen müssen.

Überall müssen wir der Natur Raum geben oder sie – im Sinne unserer Kulturlandschaften, behutsam unterstützen – auch so ein einfaches Trockenmauerbiotop gedeiht nicht ganz ohne dezente gärtnerische Mithilfe:

 

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