Hoffnungsträgers Leitkultur Pro Umwelt

Kalendarisch bedingt ist momentan der sogenannte Weihnachtsbaum das hervorragende Symbol im öffentlichen Raum, aufgewertet mit Lametta, Leitkultur und Naturbaum-Siegel, und wer mag und hat, stellt eine Krippe dazu. Da liegt dann, auf Stroh gebettet, der Hoffnungsträger der Christenheit. Um Hoffnung geht es auch im bekannten Dreisatz  “Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Die grösste unter ihnen aber ist die Liebe.”

Fügen wir noch die Vergebung hinzu, ist die Idylle perfekt – innerhalb der „Abrahamitischen Religionen“ jedenfalls, wenn auch im Zusammenhang von Schuld, Sünde und Erbsünde gerne mal von der göttlichen Vergebung abgesehen wird, vielleicht bedingt durch mangelndes Gottvertrauen.
Der Glaube an einen gütigen Gott ließe die „historische Verantwortung“ nicht so erdrückend erscheinen, ein gütiger Gott würde von seinen Kindern verlangen, dass sie sich vertragen und vergeben, also ihren Horizont erweitern und „ihre Herzen öffnen“.
Doch auch der „herzlose Sigmund Freud“ hat die Vergebung ausgeklammert, obwohl vor Unfähigkeit zur Vergebung Menschen in ihrer Verbitterung erstarren.

Pure Existenzängste in schwierigen Verhältnissen lassen Glaube, Liebe, Hoffnung als  problematisch erscheinen, das fängt mit dem „schwachen Glauben“ an und zieht sich durch.

Vergebung bedeutet, dass man jemandem verzeiht und ihm die Schuld erlässt, wenn er einem Unrecht zugefügt oder eine andere Übeltat begangen hat.
Das ist schwierig, besonders, wenn die Gesellschaft und ihr „System“ schuld sind und unschuldige Alternativen ausschlägt:

Im österreichischen Gramatneusiedl läuft seit ein paar Jahren ein Experiment, begleitet von der Forschung. Statt Zwang und Kontrolle bekommen Langzeitarbeitslose, die möchten, einen Job – einfach so.

Als Zimmermann, Wunderheiler, Wanderprediger und Gruppenpsychotherapeut hatte Jesus sicherlich den Wert der Arbeit, die Ernährung und das Leben aus eigener Kraft, hoch geschätzt – anderenfalls hätte er ja die wundersame Brotvermehrung als Dauerinstitution eingerichtet. Auch taucht im Testament als feierliches botanisches Element vielleicht mal ein Palmwedel auf, nie jedoch ein kerzenbestückter „Weihnachtsbaum“, Jesus hat keine Tannen gefällt und Maria keine geschmückt.

Ein Mythos von der Rettung der Natur findet sich im Zusammenhang mit der „Arche Noah“; die Sintflut als Ausdruck des Zornes Gottes kommt aber noch an weiteren „kulturellen Wegmarken“ vor.

Ein Starkregen ist noch keine Sintflut, beschwichtigende Gedanken kommen automatisch.

Wahrscheinlich kommen ähnliche Bilder immer öfter, in kürzeren Abständen mit steigenden Pegeln.
Das ist menschengemacht, nicht gottgewollt.

 

Transformation, Wandel, Umschwung…

„Früher“ ließen Adel und Klerus Andere für sich arbeiten und ackern, bestimmten, was z. B. zu bauen war, an Kirchen, Schlössern, Straßen und später auch Fabriken und Eisenbahnen, entschieden auch über Kriege, kapitulierten nie zu früh (oder immer zu spät?).

Heute haben wir als „vierte Gewalt“ noch die Presse und folglich aufregende Ablenkung zuhauf, diskutieren aufgeregt die „Muttergottes als Leihmutter“, während unser Wissen über ihre Herkunft gegen Null geht –

wie das Wissen über Mythen, dass sie allesamt erfunden sind, um gemeinschaftliche Gefühle zu erzeugen und überhaupt der Sozialisation zuliebe.

Der junge Mann (oder „Jungmann“) wird sich bald von seinem Platz auf dem Schoße seiner jungen Frau Mutter trennen, und, da er ja irgendwie und wundersam unsterblich ist (ob die Physik das wohl mit einerm Raum-Zeit-Kontinuum erklärt?) können wir uns oder ihn im Gebet fragen: „Was jetzt?“

Mit „Wahrlich, ich sage Euch“ könnten wir die Antwort als erfundene Prophezeiung beginnen lassen, den Satz mit Kamel, Reichem und Nadelöhr einflechten und einen Exkurs über die Überwindung des bösen Verbrennens fossiler Erdbestandteile anschließen. Auch das folgende „Mosaiksteinchen“ sollte vorkommen:
„Erwartet keine Wunder von mir, lasst sie selbst geschehen!“

Ein „Fürchtet Euch nicht vor dem Verlust der Freiheit, Energie zu vergeuden“ könnte als Chor-Darbietung in Endlosschleife oder als Bestandteil der kurzen Ansprache des Gottessohns eingeflochten werden.
Der askeseerprobte Halbgott und Superheld würde knapp und kurz „Verzicht“ und „Weniger ist mehr“ ins Spiel bringen, mit „Fragt nicht mich, sondern denkt gefälligst aus eigenem Antrieb!“ sich geistig vor Kant verneigen, mahnen, dass die Menschheit lediglich oder bloss ihr Wissen auch anwenden soll, statt Visionen vom gottähnlichen Kernfusionieren nachzulaufen.

Im Praxisteil der Ansprache finden wir ein gottgefälliges

„Fleischlos geht immer“

S0 spricht der religiöse Revolutionär, schockiert mit Fotos von Hummus-Paste aus Sesam, Nüssen, Vogelfutter (Sonnenblumenkerne) und Kastanie in gedünsteten Kohlblättern:

Der Verzicht auf Wegwerfprodukte und der „Verlust“ der Freiheit, Energie zu vergeuden wären höchst einfach zu ertragen bei mehr „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“. Auch mehr „neue Kunst“ steigert das Bruttosozialprodukt!

Es darf gehofft werden, dass das Spiel bald vorbei ist“ und dass wir die nachhaltige Kreislaufwirtschaft einführen.

Naturgesetze sind universell, gelten auch auf der einen Erde, die wir gemeinsam bewohnen. Verkürzt gesagt: Deshalb kann auch eine sogenannte nationale Leitkultur kontraproduktiv, eigentlich längst überholt sein.
Überall.

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