Fanatiker, Sekundenkleber, Sintflut, Spitzkohl

Die politische Auseinandersetzung um den Kurs unserer Gesellschaft hat etwas tragisches: Unvernünftige, überkommene Regeln wie (sinngemäß) „Autobahnen sind zum Rasen und Reisen da“, politischer Hass, der sich in Sprüchen von der „Klima-RAF“ äußert, lähmende Ohnmacht gegenüber „religiösen Eiferern“, müdes Entsetzen angesichts verständnisloser Multiplikatoren, die uns für dumm verkaufen wollen…

>>> Man kann nur hoffen dass das Gute gewinnt  <<<

Das ist eine Meinung, wie sie zu Katastrophenmeldungen geäußert wird; immerhin ein Kreisen um Hoffnung und Resignation, versehen mit dem Wissen um Gut und Böse.

Im Iran schießen „… Sondereinsatzkräfte … direkt in Menschenmengen. Und sie benutzen kleine Metallgeschosse, die zersplittern und tief in den Körper eindringen, wo sie schwere Verletzungen verursachen“.

Tausende Menschen sind verhaftet worden, das Fernsehen überträgt Schauprozesse mit vorskizziertem Ausgang, private Mitteilungen aus den „Social Media“ sagen Gräueltaten im großen Maßstab voraus, und den „Rechtgläubigen“ ist die globale Reaktion egal – man kann erwarten, dass sie das Internet abschalten.

Hier fällt es schwer,  für ein Land, in dem diese Zustände vorliegen, noch Hoffnung zu entwickeln – die Redewendung „Die Hoffnung stirbt zuletzt“  und das Sprichwort

„Dass das weiche Wasser in Bewegung mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt. Du verstehst, das Harte unterliegt“

sind aber unauslöschlich „unterwegs“ und gültig, sehen das Aussterben der Menschheit eigentlich nicht vor. Wenn aber die Begrenzung der Erderwärmung  „nahezu kampflos aufgegeben“ worden ist, kann oder muss man durchaus befürchten, dass das Klima weiterhin kippt, denn die „Weitermacher“ kämpfen ungerührt um die Fortführung ihrer Geschäfte, sind sie doch in der Lage, im Privatjet dort hinzureisem, wo es jeweils noch angenehm ist.

Erste Bodenfröste, hier Mitte November. Während eines Sonnenaufgangs bei Windstille vermitteln die Heizungs-Abgase das Bild von Morgennebeln, und nur wenig Holzrauch mischt sich in die Atemluft. Das lässt aber das Wissen um die Rekordtemperaturen, um Dürren und z. B. den Zustand der Wälder doch nicht vergessen.

 

Damit wir nicht alle in die Antarktis fahren müssen, um uns vom Eisberg-Sterben persönlich zu unterrichten, informieren wir uns in den Medien. Auch das Nachdenken über den Klimawandel findet dort statt, bestenfalls sogar ein Vor-Denken. Die Medien informieren uns darüber:

Dieser informatorische Ausflug fand vor 5 – 1/2 Jahren statt, in der Folge kam es zu einer Parteitags-Wutrede, die Konsequenzen hatte:

  • Spektakulärer Auftritt: Fraktionschef Anton Hofreiter hält beim Grünen-Parteitag in Berlin eine Wutrede.
  • Er kritisiert Trump, Merkel, VW und beschreibt die heute bereits massiven Auswirkungen des Klimawandels.
  • Seine Rede führt dazu, dass die Delegierten auf dem Parteitag mehrmals stehend applaudieren

Effizienter als die Ovationen-Ernte, aber auch anspruchsvoller, wäre eine Massen-Mobilisierung der ADAC-Mitglieder gewesen, die als Lobby für kleinere, sparsame Autos und Tempo 100 erheblichen Einfluss hätten. Die „Letzte Generation“ hätte einen Grund weniger, sich sekundenzukleben und in der Folge gegen die Etikettierung „Klima-Kleber“ zu verwahren.

 

Wer zu Alledem als „Machtwort“ den Klimaterrorismus-Vorwurf auftischt, gar die Existenz einer „Klima-RAF“ beschreit, disqualifiziert sich eigentlich schon damit und vergleicht weniger Äpfel mit Birnen als Milchreis mit Granaten.

 

Klimaaktivistin Carla Rochel bei Markus Lanz

Unser (G-)Lanz-und-Starmoderator beharrt auf der Anpassungsfähigkeit der Mensch*innen und parkt wider den Kulturverlust Bilder aus Museen, die nicht viel über dem Meeresspiegel gelegen sind, in Dolomiten-Archiven. Er hat allerdings die Bibliotheken samt ihrer kulturellen Bedeutung vergessen. Auch die Archive des Internet sind fragil – macht aber nichts, dafür sind Andere zuständig, und Lanz ist nur ein Moderator, wenn auch kein moderater.

 

Nicht-moderat ist auch dieser Bearbeiter der Öffentlichkeit – was an dieser Collage Original, was hinzugefügt ist, seht Ihr schon selbst.

Festzustellen ist, dass amateurhafter Umgang mit psychoanalytischer Theorie nicht unproblematisch ist und schon mal auf den „Analytiker“ zurückfällt – wo erst die Übung den Meister macht, sollte der Laienanalytiker lange Zeit schweigen.

Dazu passt Spitzkohl. Wenig spektakulär, aber mit viel Knoblauch, Kurkuma und Chili – und ein bisschen Geduld.

Die Zubereitung eines Eintopfs ist am einfachsten, wenn man ihn nur noch aufwärmen muss – mehr ist hier also einmal mehr…

 

Und zum Schluss: Eine kurze Analyse, derzufolge Energiesparen mit „Erneuerbaren“ selbstverstärkende Elemente beinhaltet, Klimaneutralität also, richtig betrachtet, gar nicht so ein aussichtsloses Unternehmen ist.

 

 

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