Kinderkram-Krisen, Verantwortung, Fusionfood

Zu all unseren bekannten Krisen kommen noch die weniger bekannten, kaum als Krisen wahrgenommenen hinzu – dabei sind auch welche, die uns am Vorwärtskommen hindern und das Politpersonal derart beschädigen, dass es, ohne etwas zu leisten

mit seiner Arbeit recht zufrieden ist, sich also „toll“ findet und die Diskrepanz zum Möglichen und Nötigen ignorieren kann.

Prinzen und Prinzessinnen tragen gelegentlich ein Krönchen, „Infant beziehungsweise Infantin (spanisch/portugiesisch Infante (männlich), Infanta (weiblich)) ist der Titel, der ab dem 13. Jahrhundert von den Kindern der spanischen und portugiesischen Monarchen getragen wird bzw. wurde.

Der gleiche Wortstamm wird auch beim frz. „enfant“ (Kind) gelten, das „medizinische“ „infantil“ ist jedoch die Bezeichnung, die man bei kindischen, irgendwie in der Entwicklung steckengebliebenen,  zurückgebliebenen Erwachsenen meist nur ungern verwendet.

Vom Deutschlandfunk wurde ein Beitrag von Astrid von Friesen, Diplom-Pädagogin, Gestalt-, Paar- und Trauma-Therapeutin in Dresden und Freiberg, Supervisorin und Publizistin, durch den Äther geschickt:

 

Die infantile Gesellschaft

Werdet endlich erwachsen!

Das prägnante Bild einer infantilen Gesellschaft, die Probleme pflegt, die sie längst gelöst haben sollte und überall mal vielfältigen Unfug produziert, äußert sich nicht nur beim Jugendwahn, wenn flotte Rentnerinnen mit grünen Haaren und roten Turnschuhen beeindrucken, sondern wird weit vielfältiger inszeniert:

Als Spielkinder noch akzeptabel, wenn auch nicht nötig, aber als Frau Digital-Ministerin und Herr Verkehrsminister waren sie – damals – bekannt.

Noch früher hatten wir auch eine Einheitspartei im Osten der geteilten Republik, die hatte ihren Führer und ein Logo im Stil des sozialistischen Realismus:

So wäscht eine Hand die andere, oder zwei Hände schütteln und halten sich, einheitlich als Antwort auf das gescheiterte Mehrparteiensystem von Weimar oder unter dem stalinistischen Diktat. Eigentlich ist auch der Gedanke, mit Händchenhalten Eintracht bewirken zu können, eine kindliche, „magische“ Vorstellung.
Achten wir mal auf das bekannte Logo, das erstaunlich aktuell und geschichtsvergessen in Bayern wiederauferstanden ist:

„Ich gedenk´ da mal der Schande, mitten im Herzen unseres alpennächsten Bundeslands“ denkt sich da vielleicht einer, in dessen erweiterten Umfeld der Hauskatzen-Verband mitteilt, dass seine Mitglieder*innen das Mausen lassen.

»Diät habe ich nie gemacht, das ist eine Modeerscheinung«.

„Diät, Nein Danke“ – bei B. Höcke also als bewusste Absage an Mode und Moden, doch mit der Ablehnung der Zeitgeisterscheinungen wird „Diät“ wie das Kind im Bad verschüttet: Um die Doppelbedeutung „Nahrung als Medizin“ und „umfassendes, selbst zu bestimmendes „Regelwerk“ zur ausgewogenen, gesunden Lebensführung“ sollte ein Historiker doch wissen.
Es steht aber Jedem, egal welcher Couleur, frei, es mit einem „Klimaaktivisten“ beim „Wo gehobelt wird, fallen Späne“ sowie dem schießlichen „shit happens„, zu  belassen.
Das ist so falsch, empathielos, unverantwortlich wie die Passivität, mit der die Verkehrspolitik in der Stadt „Tempo 30“ verschlampt, auf sichere Abbiegeassistenten-Systeme verzichtet und, wenn ständig Radfahrer verunglücken, Unfälle, Verletzungen und Tode in Kauf nimmt, ohne zu haften.
„Hybrid“ und überheblich ist schließlich die ganze Gesellschaft, schon indem sie akzeptiert, dass die Lautesten als Aktivisten verstanden werden und die Leiseren folglich als „Passivisten“ aus der Wahrnehmung fallen. Ganz ohne die „Passivisten“ mit gemeinsamen, offenen Handlungs- und Beteiligungsstrukturen zum friedlichen Mitkämpfen zu „ertüchtigen“.

Suppe oder Brei auf gemalter Hochkultur – das macht ein, zwei mal auf die „Zerstörer“ aufmerksam, imponiert dem Klima aber nicht.

Global weniger Fleischverzehr ergibt bereits deutliche Verminderung bei den Klimaschädlichen Gasen – in diesem Zusammenhang sind doch auch wirksame Aktionen denkbar und machbar.

Ganz ohne Genmanipulation wächst in Peru solcher ungewöhnlich große  Mais, mit dem sich leckere vegane Alternativen zubereiten lassen , nur – nur  darüber sprechen hat keinen Effekt.

Erwachsensein statt Kindermodus, Verantwortung für die Gemeinschaft übernehmen, Argumente austauschen,

„… Konflikte konstruktiv zu lösen, ohne Gewalt, sind erwachsene Fähigkeiten.

… Zum Erwachsensein gehört auch, seine Rolle und seinen Platz in der Familie, den diversen Gruppen und Teams zu akzeptieren und entweder Führungsverantwortung zu übernehmen oder, wenn man sich bewusst dagegen entscheidet, zumindest aktive Mitverantwortung einzugehen.

Denn Autorität, gewählte, vorgesetzte, frei gesuchte, braucht Akzeptanz, weil wir leider alle derart ungenügend ausstaffiert sind, dass Gruppen ohne Leitungen nicht funktionieren.“

Als Angehöriger der „vorletzt Generation“ gehöre ich nach der offiziellen Lesart zu den Zukunftsdieben, als Mitverantwortlicher muss ich feststellen, dass „einfache Expertise“ nicht gefragt ist.

Doch auch ungefragt stelle ich hier noch eine Suppe aus der Rubrik „fusionfood“ vor:

In dieser „Gemüsebällchensuppe“ gibt es industriell gefertigte Gemüsebällchen, nebst selbst gemachter Brühe, viel frisch geriebenem Curcuma und feingeschnittener Frühlingszwiebel, die erst kurz vor dem Servieren hinzukam.
„Genießbares Fast-Food“.

 

 

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