Die Reisen der Italotomaten, Ernährung in einer fortschreitenden Gesellschaft, Zwiebelsuppe
Geschrieben am 2. Oktober 2018 von KPBaumgardt
Tomaten aus heimischer Produktion – es gibt sie (noch), doch im Ladenlokal und eingedost: Das sind meist die aus Italien.Weil die Tomaten auf dem Balkon, auf der Fensterbank stehen, spiegelt sich Landschaft im Wohnzimmerfenster.
Die Italotomate hat folglich eine Reise hinter sich, die soll per Bahn erfolgen, doch auf der „Nord-Süd-Schiene“ kommt es zu Verspätungen:
„Rechnet man nur mit Minimalwerten, fallen heute pro Güterzug 129 Minuten Verspätung an. Das sind 40 Minuten mehr als vor zwei Jahren. Was zu einem absurden Szenario führt: Der Zeitgewinn von einer halben Stunde, welche der Basistunnel seit Ende 2016 am Gotthard bringt, ist durch zusätzliche Verspätungen bereits wieder weg.“
Wenn alleine in Deutschland 800 Lokführer fehlen, wundert man sich, dass die Räder überhaupt noch rollen. Die mangelnde Verlässlichkeit ist Gift für jeden Disponenten, und so „schrumpft“ der LKW-Transport nicht, so kommen Staus auf die Autobahn, entsteht ein wirtschaftlicher Schaden in Millionenhöhe, der auf die Verbraucher abgewälzt wird.
Pürierte Kartoffel-Pastinakensuppe mit ein wenig Farbe: Grün vom Olivenöl, rot vom Kräuter-Rotweinessig – den kann man mit gutem Gewissen als „nachhaltiges Produkt“ bezeichnen, denn allgemein anfallende Weinreste sind die einzige Ressource, die dafür benötigt wird. Der Punkt „Lebensmittel und Nachhaltigkeit“ findet immer mehr Beachtung!
Zum Überleben brauchen wir Lebensmittel, für die Produktion von Lebensmitteln brauchen wir Sachverstand. Wenn Einer im Bundestag verkündet, Kohlendioxyd sei ein prima Dünger, so mag er mal gehört haben, dass in manchen Gewächshäusern Co2 zugeführt wird und die Pflanzen schneller wachsen – doch gibt es auch Studien, wonach damit der Nährstoffgehalt abnimmt: Auch das eine negative Folge des Klimawandels.
Also: Immer schön bei der Wahrheit bleiben!
Doch, wo es um Strategien und Macht geht, gibt es die verbriefte wissenschaftliche Wahrheit nicht, sonder ein „wenn – dann“, „vielleicht“ und auch „einfach mal probieren“. Dazu Herr Gauland:
Horst Seehofer hätte sich gegen Merkel stellen, seine Interessen durchsetzen oder die Koalition platzen lassen müssen. … Er sprach weiter von einer „friedlichen Meuterei“. Es sei legitim, als Opposition die Regierung zu kritisieren.
„Die Alternative ist die Alternative“ – das übertüncht von Anfang an, dass es logischerweise auch zur „Alternative“ Alternativen gibt – und „welche Alternativen haben wir?“ war schon vor der Behauptung, das Ei des Kolumbus gefunden zu haben, eigentlich die richtige Frage. Insofern gefällt mir der auf einem DGB-Plakat in Stockheim/Franken (vgl. oben verlinkten Artikel) gefundene Slogan im blau-rot-weißen Design. Nach diesem Muster hatte auch die Deutsche Kartoffelbreipartei ihre „Schamfreien Schulen“ gefordert.
Beispielsweise die Marktposition der Getränkeindustrie wird noch von den allerbesten Selbstgemachten Getränken der Welt nicht zu erschüttern sein. Ein noch so zuckerarmes und dabei leckeres Getränk wie „Mango-Kwas“ wird höchstens als „nette Idee“ wahrgenommen, wenn überhaupt. „Marktnische? Kommerzielle Verwertbarkeit? Kapital/Kooperationen? – Dann also nicht!“
Die Menschen, haben sie ein paar € zum ausgeben, wandeln sich zu Konsumenten – und die lassen sich gern einlullen und „ein X für ein U vormachen“, sind also nicht wirklich rational.
Unter https://ccsearch.creativecommons.org/ gibt es gemeinfreie Fotos mit unkomplizierter Attributierung – „Straining Kefir“ by Cara Faus is licensed under CC BY 2.0 . Doch wer trinkt schon so dünnen Kefir?
Zurück auf die Schulbank!
Das alte Logo schwebt nur scheinbar in den Wolken, in Wirklichkeit hat (oder ist) es garnicht abgehoben.
Mittlerweile gründen sich Ernährungsräte – die werden mit Fug und Recht beanspruchen, im gesellschaftlichen Ernährungs-Geschehen zu den Mitspielern zu gehören.
Immerhin ist authentisches Essen nicht vergessen – und die Ernährungsbewegung wäre ohne so eine Leitidee auch völlig sinnlos.
Ein altbackenes Roggenbrötchen, klein- aber nicht feingewürfelt und geröstet, kommt bei der mit Salz abgeschmeckten, umgefüllten Suppe obenauf . Diese mit einer Scheibe Käse und geriebenem Bergkäse überbacken (je nach Hitze rund 10 Minuten) und servieren – Vorsicht: Heiß!
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