Bewegung zum Welternährungstag
Geschrieben am 15. Oktober 2011 von KPBaumgardt
Weltweit ist der Hunger auf dem Vormarsch, und die Menschheit steht, so Josette Sheeran, die Direktorin des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen FAO, vor gigantischen Herausforderungen.
Es gebe größere Schwankungen bei den Preisen und im Nahrungsmittelangebot als früher üblich. Etwa achtzig Prozent der Menschen in armen Ländern seien plötzlichen Verknappungen schutzlos ausgeliefert, viele von ihnen hätten weniger zu essen als früher. Folgerichtig heißt das Motto des Welternährungstags am Sonntag „Food prices – from crises to stability“. (Quelle)
An der Welternährungskrise sind die “entwickelten Länder” nicht unbeteiligt:
„Der weltweit steigende Hunger nach Fleisch hat einen bitteren Beigeschmack. Er heizt das Klima an und trägt zum Artensterben bei“, warnt Tanja Dräger de Teran, Referentin Ernährung beim WWF Deutschland anlässlich der Veröffentlichung der Studie „Fleisch frisst Land“ in Berlin.
Obwohl Fleisch nicht einmal zu einem Fünftel der Welternährung beitrage, sei die Viehwirtschaft bereits heute der mit Abstand größte, globale Landnutzer. Außerdem verursache sie bis zu 18 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Im Durchschnitt isst jeder Bundesbürger rund 60 Kilogramm Fleisch pro Jahr – und damit fast doppelt so viel wie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen. (Quelle)
Dass außerdem rund ein Drittel der erzeugten Lebensmittel auf dem Müll landet, ist der Unwissenheit der Verbraucher zuzuschreiben (“Was heißt hier Mindesthaltbarkeitsdatum?”).
Ob alle Erdenbewohner satt werden, ist eine politische Frage: Was wird wo angebaut und wie verteilt? Die Ärmsten zahlen die Zeche – ist das etwa die moderne Version des Rechts auf Nahrung?
In den USA marschiert die (“Bio”-) Lebensmittelbewegung bereits beim “Occupy Wall Street” mit; Ähnliches kann sich hierzulande noch formieren: Der Umgang mit Nahrungsmitteln ist bestens geeignet, die Achtsamkeit zu schulen.
In the U.S. today, the richest one percent hold 40 percent of the wealth, while almost one in five Americans is on food stamps. Rampant Wall Street speculation on commodities is driving up food costs, small farmers are being driven off their land, and agribusiness holds monopoly control of our seeds and stores.
Ernährungsprobleme gibt es also nicht nur in fernen Ländern:
«Man kann davon ausgehen, dass etwa 500.000 Kinder in Deutschland regelmäßig nicht ausreichend ernährt werden und immer wieder Hunger leiden«, sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Wolfram Hartmann anlässlich des Welternährungstages, der am kommenden Sonntag (16. Oktober) begangen wird. (Quelle)
Die Stimmen und Aufrufe zum Welternährungstag oder Welthungertag sind ungezählt – jetzt kommt es darauf an, dass Bewegung in die Sache kommt: Bei Produktion, Verteilung und Bevorratung der Lebensmittel.
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