Regierung abgehängt, GroKo gespalten, Fetisch Müslistangenserviettenknödelkonsens und die Verschiebung der Mitte

„Bürger sind beim Klimaschutz weiter als die Regierung“

Unsere Journalisten „prägen“ manchmal denkwürdige Schlagzeilen – die bestimmen schließlich als ein Einflussfaktor von vielen unser Denken. Dabei geht es hier um Fragen der Einschätzung: Was ist wahr, wo geht es eher um den Hauch von Wahrheit? ?

Statt die Folgen von mehr Klimaschutz für den Bürger wie bislang kleinzureden, sollte die Bundesregierung endlich Klarheit schaffen.

Sie muss klären und erklären, wie viel Belastung sie den Menschen beim klimafreundlichen Wandel von Mobilität und Heizen zumuten will. Und wie ein sozialer Ausgleich für alle diejenigen funktionieren soll, die nicht draufzahlen können.

Die Bevölkerung sei bereit, für emittiertes Co2 zu zahlen, beim Nicht-emittieren zu sparen und auch eine Belohnung für Enthaltsamkeit beim Treibhaus-Gasausstoß werde gern genommen.

Ist Pizza-Backen umweltfreundlich?

Inwiefern beim Pizza-Backen künftig Steuern anfallen werden, ob „Backen mit erneuerbaren“ realistisch ist (wo sind die Testergebnisse für Solar-Backöfen?), ob Stein-Holzfeuerpizzabackstätten künftig erlaubt sein werden – das sind lauter offene Fragen, die in unsrer deutschen Bundeshauptstadt mal wieder nicht beantwortet werden. Frau Klöckner ist natürlich bereits beschäftigt.

Pizza ohne Tomatensauce“ ist jedenfalls eine reale Option – wenn das auch keinen Vorteil bringt. „Pizza mit möglichst viel Gemüse“ war hier das eigentliche Thema, gelöst mit einem Dinkel-Vollkorn-Hefeteig mit Langzeitgärung und Zuccini, Champignons, Tomaten, Knoblauch und Zwiebel; Olivenöl war auch dabei – der Käse mehr zu Deko-Zwecken und um die Zwiebel vor dem Verkohlen zu retten. Mehr Kräuter wären empfehlenswert…

 

Der Mueslistangenserviettenknödel –

traditionsgemäß mit Birnenmarmelade und Zucker und Zimt

Einen Müslistangenserviettenknödel alleine vom Anblick zu erkennen, dürfte schwierig sein, weil es sich ja meist eigentlich um ein Wiedererkennen handelt beim „Erkennen“ – und das ist immer etwas Anderes als eine Erkenntnis. Insofern habe ich den Namen des Objekts auch fett in die Überschrift gesetzt und damit eigentlich alles gesagt zur Möglichkeit, aus altbackenen Müslistangen noch etwas schmackhaftes zu „zaubern“, im Multikocher, wohlgemerkt.
Die Süßspeise würde auch in Begleitung einer Vanillesauce munden, aber so geht es auch, und: „Wer wird so etwas jemals selbst machen?“

 

Lars Klingbeil wird noch die Koalition spalten

„Der Typ nervt“ – das ist so eine Klingbeil-Bemerkung über einen ehemaligen Lieblingsmitarbeiter des Heimat-(Innen)_Ministers, und wer so über Hans-Georg Maassen tweetet, muss sich nicht wundern, was das Followervolk an Kommentaren hinterlässt. Maaßen hatte sich von der BILD zu Sprüchen über das Zittern der Kanzlerin hinreißen lassen – da nervt also mehr die Publikation einer Privatmeinung, des unsachlichen Unwichtigen als die indirekte Mitteilung, wie es um die Nerven des Mannes mit der randlosen Brille bestellt ist, der offenbar so nerven muss, wie er nervt.

Aber auch AKK bekommt ihr Fett weg:

Wir kommen zur Auflösung: Eine Überschrift aus Worten, die alle mit dem gleichen Buchstaben anfangen, gefällt LK, wird als „Alliteration“ bezeichnet, und „Klingbeil spaltet“ ist ein Wortspiel 😉
Doch könnte man auch zu „General“, „Herrschaft“ , „hoher Herr“ und „hoher Gast“ wortspielen – spielen wollen doch vier alle 😉
Was den Konsensbetrifft, ist zu fragen „Welcher Konsens?“
Auch wichtig: „Klimakonsens“ und „konsensuelles Klima“ sind zwei Paar Schuhe!  Auch auf die Perspektive ist zu achten: Heißt es „Wir erwarten klimatische Katastrophen“ oder „Uns erwarten Klimakatastrophen“?

 

100 Punkte Klima-Konsens

heute:

53.) Wir heizen nur, wenn es sein muss

fela kuti savemp3.cc

Mitten im Sommer, Anfang/Mitte Juli, und kurz vor Sonnenaufgang: Die Nacht war ein wenig „frisch“ und weil die Sonne noch nicht die Landschaft bestrahlt, heizt sie nicht. Ein seperat stehender Kamin aber gibt Wasserdampf ab, der in der kühlen Luft kondensiert (im Bild unten rechts). Der Schornstein gehört zur Max-Kirmsse-Schule , deren Gebäude nicht sonderlich gut isoliert scheint und vor allem aufgrund der Bauweise (viel Beton, Stahl(?) und Glas) wenig Wärme speichern kann. Die intelligente Heizung denkt wahrscheinlich: „Gleich kommen die Kinder, da muss ich dafür sorgen, dass sie nicht frieren – bei Außentemperaturen unter…“
Was Ferien sind, weiß die „künstliche Intelligenz“ nicht, und niemand hat die Heizung dem Bedarf angepasst.
Ein Klimakabinett wird dem unnötigen Energie-Verheizen auch nicht viel entgegnen können – in diesen Fällen muss schon vor Ort mitgedacht und mit Bedacht gehandelt werden.

 

 

67.) Was Du heute kannst investieren, das verschiebe nicht auf Morgen!

Wir sehen die Überdachung eines Busbahnhofs – ein Foto aus der Vergangenheit. Momentan ist der Busbahnhof Baustelle, die Stahlkonstruktion abgerissen: Es heißt, es ginge um „Barrierefreiheit“. Daran hatten die Ersterbauer wohl nicht gedacht.
Inwiefern dabei das Dach, das scheinbar für die Ewigkeit gebaut war, gestört hat, wer ein neues bezahlt ist für den gemeinen Bürger nicht ersichtlich. Wahrscheinlich werden jetzt Landesmittel verbaut – die dann an anderer Stelle fehlen. Dass die Neukonstruktion – passend zur Verkehrswende – Solarpaneele und Ladestationen für künftige Elektrobusse beinhaltet, ist angesichts des herrschenden Mangels an nachhaltigem Denken schier ausgeschlossen.

 

77.) Lasst tausend Blumen blühen!

Gedankenlosigkeit gegenüber der Natur, der Wille, die Umgebung eigenen starren Vorstellungen anzupassen, vielleicht sogar eine feindselige Einstellung gegenüber allem, was da kreucht und fleucht führt zu einer Umwelt, die steril und ohne Nischen vielfältiges Leben verhindert – das darf man aber nicht sagen, weil es „zu offensiv“ klingen könnte…

Dass auf geschätzt 800 Quadratmetern kein grünes Blättchen zu sehen ist, kein Alibi-Blumentopf zu finden, fällt ja gar nicht auf – wenn alle alles zupflastern. Hoffnung besteht: Es würde ja reichen, den einen oder anderen Plasterstein zu entfernen und die Zäune und vergitterten Steine mit beispielsweise Efeu zu begrünen.
Die grüne Hoffnung, „Multikulti“ möge uns – wie auch immer – erlösen, hat auch nur auf den Holzweg geführt:
Schräg gegenüber der Bäckereifiliale, bei der dieses Bild entstanden ist, ist die hieseige Moschee. Die Freifläche: Als Parkplatz verpflastert.

 

100.) Klima-Ziele alleine reichen nicht!

„Mit der Verminderung des Kohlendioxyd-Ausstoßes geht der Treibhauseffekt zurück“ – das ist nicht mehr als eine Annahme. Es könnte auch Methan aus Permafrostgebieten den Effekt wesentlich steigern, Ruß auf dem „ewigen Eis“ die Sonnenenergie nicht mehr reflektieren, sondern Wärme „anziehen“, Äcker, die nur noch ausgebeutet werden, ohne dass Humus aufgebaut wird, werden versteppen und so weiter: Wir haben hervorragende Zeiten für Pessimisten, und wer heute noch optimistisch sich auf Kreuzfahrt begibt oder zum Flughafen, scheint bloß ein „Lebensbejaher“ zu sein.

Aus der Pschologie haben wir vielleicht schon von der „Wiederkehr des Verdrängten“ gehört, vielleicht ohne zu verstehen, was damit gemeint ist. Von der Aufgabe, zu erklären, was „Entfremdung“ ist, hat sich wiederum – verdrängenderweise – die Psychologie ferngehalten.

Wir sind derart am Ende, dass wir, wenn es ums Essen geht, um die Wette zu kochen anfangen. Kleinste Nuancen entscheiden über Dabei- oder Draußen-Sein bei der Küchenschlacht – die Freude, Neues auzuprobieren weicht dem Gieren nach Aufmerksamkeit, der Jagd nach Punkten und der Angst, nicht für gut befunden zu werden. Das hat durchaus mit Entfremdung zu tun, aber auch mit einer vielschichtigen – je nach Blickwinkel auch kollektiven – Neurose.

 

Was unter „Konsumismus“ zu verstehen ist, ist wiederum selbsterklärend: Wer ist nicht häufig (manchmal zentral) mit kaufen, erwerben, umtauschen, Neukauf, Ersatzkauf beschäftigt…

Ob die Meere mit Plastik vermüllt sind, Kraftwerke, Verkehr, Heizung und Kühlung, Produktion und Landwirtschaft die Atmosphäre aufheizen: Immer geht es um Waren, die gar nicht immer wirklich gebraucht werden, doch scheinbar das Leben lebenswert machen: Das führt in den „Warenfetischismus“, und wer zwecks Weltenrettung den Systemwechsel anstrebt, meint auch bei der Mensch-Ware-Beziehung und bei „Mensch als Ware“: Systemwechsel.

„Mehr belegte Brötchen braucht das Land!“ Gegenthese: „Es kommt darauf an, was wir als Gesellschaft brauchen und wie wir das regeln.“UnserLand ist übrigens nur ein romantischer Mythos.

 
 

Die neue Mitte

Um einen Mc-Donalds-Aussteiger, Harald Sükar, der 13 Jahre lang für die fast-food-Kette gearbeitet hatte und ein Buch über seine Erfahrungen geschrieben hat, ging es bei enem Spiegel-online-Beitrag: Sachwissen, über das wir verfügen sollten 😉

„SPIEGEL ONLINE: Wie kann McDonalds überhaupt Geld verdienen, wenn ein Hamburger nur einen Euro kostet?

Sükar: Die größte Marge bringen Getränke und Pommes. Deshalb will McDonalds, dass Kunden möglichst Menus bestellen. Ursprünglich gab es nur kleine Becher mit 0,3 Liter und große mit 0,5 Liter. Sechs von zehn Kunden entschieden sich damals für das kleine Getränk. Also führten wir 0,75-Liter-Becher ein und fragten die Kunden, ob sie ein kleines, mittleres oder großes Getränk haben wollen. Und siehe da: Plötzlich nahmen die meisten 0,5 Liter. Nicht, weil sie wirklich so viel trinken wollten, sondern weil sich Kunden in den meisten Fällen für die mittlere Portionsgröße entscheiden. Und schon hatten wir die Zuckerbombe an die Kunden gebracht.“

 

Mit Neugier und Begeisterung in die Zukunft

Bei Autos macht man das wohl ähnlich: Gab es zunächst nur einen 23-Ps und einen 31-Ps-Motor , und die Leute waren häufig mit dem kleineren zufrieden, machte der 50-Ps-Motor im Angebot den 32-er schon zum mittleren, zu „vernünftigen Wahl“. Um die Begehrlichkeit der Kundschaft zu steigern, ist „dem Kapitalismus“ offenbar jedes Mittel recht.

Aktuell wird die Entwicklung von Flugtaxen propagiert (gemeint ist wohl „der Individualverkehr als Ausdruck technischer Aktualität“) – weil Verwendung im Massentransport auch völlig ausgeschlossen ist, geht es letztlich darum eine Stimmung herzustellen, die technische Produkte als Lösung für Probleme suggeriert, die aus Überproduktion und Konsum im Übermaß resultieren.

Manche Zukunftskonzepte von heute könnten schon seit 50 Jahren übliche Praxis sein. Das e-Bike mit Brennstoffzelle und angetriebenem Anhänger als ideales Shopping-Gefährt zu fördern, wäre effektiv und nachhaltiger als teure Luxus-e-Autos zu bezuschussen.

 

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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