Ungeschminktes Essen, Retuschen und „Meinungsmache“

Beim Netzstöbern hatte ich das Rezept „Reis mit Pilzen“ entdeckt und beschlossen, mir heute so einen Pilzreis zu kochen, weil noch ein paar Pilze das Wochende „überlebt“ haben und schon in einer Verfassung sind, dass länger aufbewahren auf wegwerfen hinausläuft – also heißt es: Aufbrauchen. Zu dem gefundenen Rezept gibt es eine Erklärung:

Ein Rezept aus Kleinasien, das fast überall in den Präfekturen Thrazien und Mazedonien gekocht wird. Wir haben eine einfache Version für den Hausgebrauch ausgewählt, die aus der Stadt Xanthi stammt.

Folglich koche ich „griechisch“, wenn ich diesem Rezept folge, oder auch einfach „international-global“, weil „das deutsche Essen“: Gibt’s so gut wie gar nicht. Vielleicht noch im Rahmen der Ostalgie bei den mitteldeutschen Imbiss-Helden. Auch bei denen schmeckt es „wie früher“.

Vor allem: Das „Klubhaus der Werktätigen“ ist besuchbar; die gleichfalls in Oschersleben gelegene „Motorsport-Arena“ dient einmal im Jahr als Testgelände für Opel-Veteranen 😉

Zuckererbsen aus der ganzen Welt – frisch und saisonal, aber eben nicht regional –  auch die exotischen  Maracujas (Passionsfrüchte) sind hierzulande erhältlich. Bei der Maracuja stellte sich die Frage: „Was mache ich damit?“
 

Man kann dem Essen gegenüber eine nostalgische oder eine neugierige Haltung einnehmen und auch so oder so darüber schreiben – immer und unbedingt sind Gefühle beteiligt.

Es menschelt auch in der Politik, das heißt, neben der Sachebene haben die Politiker*innen ihre privaten Bedürfnisse. Manche sind mit Kartoffelsalat und Bockwurst zufrieden, andere brauchen das große Bankett und wollen ihr Geltungsbedürfnis befriedigen. Manchmal hat man als Zuschauer auch das Gefühl, dass Einige sich noch in einer Trotzphase befinden oder ein soziales Miteinander nie gelernt haben.

Mal geht es um die Freude, Anderen helfen zu können, mal um die Schadenfreude;  mal um das Gefühl, das Land auf den richtigen Weg zu bringen, mal sollen Ungerechtigkeiten ausgebügelt werden. Sehr selten geht es auch um Nebeneinkünfte 😉

 

Hier also der Reis mit Champignons und Zitronenaroma – bei mir mit Gemüsebrühe im Dampfdrucktopf gekocht; auf dem Teller sind wohl mehr Pilze, als im Rezept angegeben. Das schöne an diesem Rezept: Es ist authentisch fleischlos; soll heißen: Fleisch würde hier nur stören, man vermisst es absolut nicht.

 

Ich habe den Punkt „es menschelt in der Politik“ dem Fernsehen, dem „Presseclub“ vom letzten Sonntag entnommen, und ein bisschen ausgeführt, weil zu glauben, dass in der Politik immer „die Sache“, die Sachpolitik, im Vordergrund stehe, grundfalsch sein wird. Aus der Journalisten-Runde kamen noch ein paar interessante Argumente:

Die „Altparteien“ sollten nicht den Wahl-kampf und keine Neuwahlen scheuen, wozu auch gehört, sich mit der AFD anzulegen, das unbedingt ohne Fäkalsprache und AFD-Sprachmuster. Wenn  die Kanzlerin den  Vater allen Chaos‘  feuert oder Maassen selbst um seine Entlassung bittet (weil ein Sachbearbeiterposten, nicht die Höhergruppierung die Alternative wäre), wäre auch schon etwas gewonnen.
Fachlich könne man dieser Koalition weitgehend hohe Qualität bescheinigen – wobei zu bedenken sei, dass sie noch nicht viel Zeit gehabt haben für ihre Vorhaben.

 

Ob diese oder die vorherige Koalition: Was die von der – niemand wollte es glauben – ziemlich kompletten Auto-Industrie begangenen Abgas-Manipulationen betrifft, lässt (sich) „Schwarz-Rot“ Zeit, vielleicht mit dem Hintergedanken, dass die Schummel-Blechkisten sowieso dem Verfall nicht entgehen können, und für einem Haufen Schrott  niemand mehr eine Nachrüstung verlangen wird.
 

Dass die herrschende Verkehrspolitik „ziemlich bescheuert“ ist, wird selten öffentlich ausgesprochen – das Gezacker um mögliche oder unmögliche, genehmigungsfähige oder motorschädigende Nachrüstungen, Verschrottungsprämien und so weiter ändert nichts daran, dass Fahrverbote auf eine Enteignung (im Sinne von weitgehender Nutzungsbeschränkung) hinauslaufen.

Demgegenüber ist der „Skandal um eine Sonderbeauftragten-Stelle“ (die nicht mal öffentlich ausgeschrieben wurde – ich hatte mich trotzdem beworben, aber noch nicht mal eine Antwort bekommen) ein Pappenstiel.

 

In Frankfurt(Main) hat es durch den Umzug der Universität ins ehemalige IG-Farben-Gebäude stellenweise heftige Umstrukturierungen gegeben. Der botanische Garten ist dem Palmengarten zugeschlagen worden – und Gebäude, die ehedem zum Fachbereich Biologie gehörten, stehen leer. Es handelt sich um eine 1-A-Adresse – das Ganze wird offenbar dem Verfall preisgegeben, statt es zu nutzen.

 

Der „Baugipfel“ fand wohl fahrplanmäßig statt.  Ergebnisse, mehr bezahlbarer Wohnraum fehlen  noch. Man hört auch, alternative Bauformen (Recycling, Holzbau, Lehmbau) scheitern häufig an Bauvorschriften – Wie lange hierfür wohl noch gebraucht wird?
Immerhin ist Bauen mit Ressourcenverauch verbunden, Sand wird global knapp, Zement ist in der Herstellung zu energieaufwändig.
Wie klimagerecht gebaut werden soll, ob Stadtgärten angelegt werden, Stadtrandsiedlungen mit Wohlfühlambiente – davon war nichts zu vernehmen.

 

„Natur in der Sadt“ – das ist nur mit qualifizierten Gärtnern machbar. Ein botanischer Garten ist in der Stadt eine Oase, wenn der Autoverkehr sich nicht mehr bemerkbar machen würde, noch mehr.
 Auch das Thema „Leerstand“ und Wohnraum-Zweckentfremdung gehört auf die Tagesordnung. Es soll zum Beispiel Wohnungen geben, die jahrzehntelang leerstehen, weil die Eigentümer sie für sich reservieren, „für gewisse Fälle.“

 

Im Bereich „Landwirtschft“ haben wir vermutlich eine „Bakchantinmit Ministerinnenrang – vor Weinstöcken zu posieren deutet darauf hin – das muss so auch sein, denn Baccus/Dionysos fordert Respekt.

Unbestätigten Gerüchten zufolge hat die Firma Mattel (die mit Barbie und Ken) bereits eine ‚“Julia“ in der  Repertoire-Planung…
 

Eine andere, im Netz verbreitete Version dieses Fotos, weist mit einem stilisierten Hanfblatt und dem umlaufenden Text „Legalize it“ auf die Bedeutung des freien Hanfanbaus hin: Die Pflanze ist anspruchslos, liefert Fasern für textile Zwecke, gesundes Öl und ballaststoffreiches Mehl, das beim Kochen und Backen einen kleinen Teil des konventionell verwendeten Mehls ersetzen kann. Mittlerweile ist diese Zutat schon beim Discounter erhältlich, und Coca-Cola erkundet die Marktchancen  cannabinoidhaltiger Getränke.

 

Dem Dinkelvollkornmehl-Hefeteig dieses rustikalen Zwiebelkuchens waren einige Teelöffel Hanfmehl zugesetzt – trotzdem war er elastisch genug, sich in der Nudelmaschine zu einem möglichst dünnen Boden auswalzen zu lassen.
Die Sauce zum Zwiebelbelag enthielt neben Creme fraiche auch Mozzarella; die Sauce durfte schließlich nicht zu dünn werden.

 

„Hanfteig“ (der Selbe wie beim Zwiebelkuchen) auch bei der herbstlichen Gemüsepizza mit den vorletzten Herbsttomaten vom Balkon.

 

Der Artikel-Titel „ungeschminktes Essen“ war mir bei einem Lebensmittel-Foto eingefallen, das rein aus optischen Gründen mit Petersilie auf der Speise daherkam. Manchmal wird auf Teufel-komm-raus dekoriert und arrangiert, als solle eine Lebensmittelverpackung gestaltet werden.

Die Leser*innen und Kunden lassen sich manchmal täuschen: „Handgearbeitete Chips“ werden da „mit Liebe“ in die Knisterverpackungen gefüllt, „Soul-food“ und geselliges Knuspern im Kreise der lieben Familie wird versprochen – dazu passend kann man sich im TV „kritische“ Verbrauchermagazine, die die Werbeversprechen „unter die Lupe“ nehmen, anschauen: Ein ziemlich perfektes Hamsterrad.

„Die ungeschminkte Wahrheit“ über ihr Verhältnis zu „Lieferpizza“ sollte bei einer Straßenumfrage für  ein Fernseh-Magazin, das solche vorbeigebrachten Heiß-Speisen zu testen sich vorgenommen hatte, geäußert werden:

„Wenn ich Hunger habe, ist die Hauptsache, dass die Pizza satt macht!“

war beispielsweise eine Aussage. Dabei geht dieser „kleine Luxus“ ganz schön ins Geld, aber keiner der vielleicht 8 Millionen Mitbürger, die „in prekären Verhältnissen“ leben, kam mit einer Aussage wie „Lieferpizza? Kann ich mir gar nicht leisten!“ zu Wort.

Wir sehen: Beim Thema „Lebensmittel“ (bei der Produktion der öffentlichen Meinung) wird retuschiert, dass sich die Balken biegen.

 

 

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