Das Bärbock’sche Weltwissen / Milch – NUR Fermentiert?
Geschrieben am 10. Juli 2021 von KPBaumgardt
Aus den goldenen Zeiten des durchstartenden „Internetz“ hat T-online noch ein paar Portalfragmente übrig, auf denen es wie ein Nachrichtenportal agiert und interessante Neuigkeiten zusammengestellt:
Von „Fleischersatz im Überblick“, und der wichtigen Information:
„So geht Tofu ohne Soja“
sollte der Artikel handeln – und um einen Lupinen-Tofu geht es schließlich auch wirklich.
Sojafreier Tofu ist selten, aber keine Zauberei. Tofu-Variationen haben das „Potential der Vielfalt“ und sind mit dem Vorurteil belastet, dass Tofu „eigentlich nach nichts“ schmeckt, verkürzend geurteilt also gar nicht genießbar sei. Und Tempeh ist fast das Gleiche, aber Schimmelpilz- fermentiert.
Auf dem Markt, im Supermarkt also, sind „vegetarische Würstchen“, „Schnitzel“, „Cordon Bleu“ und „Nuggets“ die Top-Seller beim „Erstzfleisch“ – und Rügenwalder, ein echter Familienbetrieb mit Schlachttradition, „… ist mit einem Marktanteil von 40 Prozent Marktführer bei vegetarischen und veganen Fleischalternativen in Deutschland.“
Mir wäre wohler, wenn hier vom „Markt der Fleischkopien“ die Rede wäre, um den Blick für die eigentlichen Fleischalternativen zu öffnen – und eigentlich braucht, wer sich „rein“ pflanzlich ernährt, nichts weniger als eine Alternative zum Fleisch.
Es geht auch kompliziert: Kefir ist eine Alternative zu Milch, aus Tier-Milch. Wird er aus Pflanzenmilch gemacht, ist er eine Alternative zum Kefir tierischen Ursprungs. Hat wiederum die Kuh Weidegras und Heu als natürliches Futter genossen, ist ihre Milch eine Alternative zur herkömmlichen Milch. Ich nehme an, das klingt so krank, weil das System so krank ist.
Kefircreme, einfach durch Filtration von Kefir in einem normalen Kaffeefilter (siehe „Reichtum, Verknappung, …„, unten) und fast nach Art einer „Frankfurter Grünen Sauce“, jedoch mit Paprika und Schnittlauch zubereitet. mit Rote-Beete-Gnocci, aufgewärmter Pellkartoffel und Roter Beete – was zu erhitzen war, wurde energiesparend im Multicooker gedämpft. [größere Darstellung]
In ein paar Jahren gibt es Rhetorten-Milch nach Milchkuh-Art, oder von Kamel-Drüsenzellen – soll ja g*sund sein…
In der Zwischenzeit, und in Zukunft, können wir aber wacker Tofu, Kefir, Quark und Käse aus Pflanzenmilch herstellen, vor allem regional, auch als Konsumenten-Gemeinschaft oder in einer anderen Weise der Produktion.
Wie Dichter, wir Denker
„Annalena Baerbock … hat sich, wie man nun weiß, ziemlich freimütig aus Zeitungsartikeln und anderen Publikationen bedient, ohne im Text kenntlich zu machen, dass es nicht ihre Ideen und Formulierungen sind, sondern dass diese von Wissenschaftlern, Journalisten oder Parteifreunden stammen.“
So schreibt die FAZ und macht sich so zur moralischen Instanz – gut so, denn Leit-Werte, Leitlinien, Leitplanken oder doch Grundwerte machen erst das Leben lebenswert.
Als Leitlinie könnte man auch vorgeben: Seid genau, aber nicht zu genau, und vor allem: Gebt auch irgendwann mal das Gezänke auf, begrabt das Kriegsbeil, denn so manche Wetterregel darf man nutzen ohne Urhebernennung, so manche Weisheit hat es in den Sprachgebrauch gebracht, so manche Dichter werden gar mit Absicht „unter den Teppich gekehrt“, „steter Tropfen höhlt den Stein“, während nachgebetete Phrasen als Klarheit des Gedankens verkauft werden (sollen).
Wir sollten diese Vorgänge nicht für Angriffe und Sanktionen wegen Plagiaten nutzen, sondern doch mal die Frage ableiten: Wie entsteht Meinung, wie funktioniert politische Bildung – die Bärbock ja mit dem Buch für sich und ihre Leser#innen betreiben wollte. Wenn es jedoch nur ums Buch des Buches wegen ging, kann es in die Altpapiertonne.
Weil es um „sachliche Debatten über die besten Ideen für unser Land“ geht, müssen auch Fragen, die den Umfang des Konsums betreffen, gestellt werden, denn zur guten Idee gibt es häufig eine bessere.
Ideen zu „Fleischfreie Ernährung“ – hier ein vegetarischer Imbiss mit pikanter Sauce – brauchen wir das, kann das weg?
Also ist es denkbar, dass ein Statement wie
„Wir grillen sehr gerne – mit Kohle, die zertifiziert ist. Auf dem Grill landen dann in erster Linie regionale Lebensmittel und dazu zählen auch Fleisch und Würstchen …“
nicht gerade ein Aufschrei nach nachhaltigerer Lebensweise, sonder mehr ein „Wir bleiben in den alten Geleisen“ ist, und dass ein „Jeder kann essen, was er will, in diesem Land“ dumm oder borniert ist, das Abstellgleis gewissermaßen, mit ungefähr dem gleichen Weitblick wie bei Jens Spahns „christlichen Anmerkungen zur Ernährungslage der Hartz-4-„Empfänger“ und der überflüssigen Tafeln“.
Weil wir ja nicht nur den Klimawandel, sondern auch das Artensterben aufhalten müssen, weil unsere gesamte konsumistische Lebensweise verfehlt ist, weil Fleischerzeugung im Übermaß zu überdüngten Feldern und vergiftetem Wasser führt, lautet aktuell die Forderung der Zukunftskommission Landwirtschaft: Grundlegender Wandel!
- Subventionen sollen an den Umweltschutz gekoppelt werden, nicht mehr an die reine Fläche
- Tierbestände sollen reduziert und die Bedingungen der Haltung verbessert werden
Diese Veränderungen können bedeuten, dass die Preise für Lebensmittel steigen. Deshalb fordert die Kommission, dass es einen sozialen Ausgleich gibt, falls die Preise anziehen. An die „bedingungslose Biolebensmittelgrundversdorgung“ denkt mal wieder keiner…
Entscheidend ist ja oft die Sauce – die heißt hier „paste“. Wenn wir die „Bali-Sauce“ hier kopieren, bietet sich „copy of paste“ an 😉 – das ist auch moralisch wertvoller als copy & paste ohne Quellenangabe, doch kann man die auch nachträglich, quasi als verspätetes Dessert, nachliefern.
Auch das Weltwissen – was ungefähr einer älteren Bezeichnung für „weltliche Philosophie“ entspricht – kann sich gemäß dem Prinzip des „Learning by Doing“ entwickeln.
Es lässt sich also etwas [das war der Link zur etwas größeren Darstellung] anfangen, mit der Import-Sauce, und noch etwas:
Der Stolz auf so eine Gestaltung ist vielleicht vergleichbar mit dem Stolz auf eine „rein“ geistige Produktion, mit oder ohne Hilfskoch, ist auch ein Aspekt aus der Sphäre des Narzissmus 😉
Hier noch einmal der Maultaschen-Snack von oben im Anschnitt. Wenn man so etwas als Fingerfood isst, wird kleckern gefährlich – doch dafür geht es fleischlos zu. Das ist ein Unterschied zu „herkömmlich“, vergleichbar dem Unterschied von Verbrennungsmotor und e-Mobilität; zu erwarten ist also, dass auch bei der Agrarwende die Bremser und Zauderer neben den Verhinderern und Abgasprotokollfälschern versuchen werden, die Entwicklung zu boykottieren.
Noch mehr Wandel bekommen wir, wenn wir, einer Studie und ärztlicher Empfehlung folgend, den Milchkonsum herunterfahren – oder aber uns an fermentierte Milch und – am einfachsten – den Kefirgenuss gewöhnen. Auch Pflanzenmilch lässt sich durch Fermentation veredeln; das könnte bis hin zur Verminderung des Gehalts an Harnsäure gehen.
Die Covid-Epidemie zwingt uns, gesundheitliche Probleme wahrzunehmen. Dabei gibt es ein paar entscheidende Wunschdenker, die am liebsten Heute schon wieder in ihrer verklärten Normalität leben möchten.
Dass wir noch eine „übersehene“ Epidemie von „Zivilisationskrankheiten“, allen voran Übergewicht und Adipositas, erleiden, ist beim gewohnten Wegschauen tatsächlich zu übersehen. (Oder auch nicht, denn der Begriff erweist sich als doppekdeutig).
Die zunehmenden Probleme mit dem Klima spüren wir Jetzt. Rational wäre es gewesen, dem bereits „gestern“ energisch und konsequent zu begegnen, doch – bildlich gesprochen – reisen wir nicht auf dem Stand der Technilk, sondern per Dampfzug und Käfer.
Zum Schluss noch die entscheidende Zahl 😉 aus der „Welt der Ernährung“: Es handelt sich um
23,267 EURO.
Das ist der Kilopreis für einen leckeren Brotaufstrich aus fermentierten Cashew-Nüssen. Ein wirklich alternatives Produkt, und in seiner Art rar auf dem Markt; es kann als Brotaufstrich oder in der Sauce verwendet werden – da findet dann schon jeder seine Verwendungsmöglichkeiten.Bei der Frage nach der Bezahlbarkeuit – letztlich der Frage nach leistbarer Gesundheit – tauchen dann die großen Lücken auf:
Wie bei der „Planetary Health Diet“ verweigern die Politiker*innen sich dem Problem, keine Suchmaschine sieht einen Zusammenhang:
„Es fehlt: bärbock, es fehlt: habeck,“ es fehlt wahrscheinlich der ganze „Apparat“, wo es um globale Ernährungsgerechtigkeit und -Sicherung geht. Es fehlt die „nachhaltig-undogmatisch-solidarische“ Lehrmeinung,, was gut für den Menschen ist und was nicht: Die Kohle-Öl-Atomfraktion indoktriniert ja auch, wo sie nur kann.
Es fehlt der radikale Schlussstrich bei regressiven Vorlieben und ehrgeizigem Wunsch nach Anerkennung. Die Offenheit gegenüber „Nicht-Eigenen“ Ideen. Überragende Soziale Kompetenz: Zusammenspiel, progressiver Teamgeist.
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