Snacks, Sticks & Dips

Tja: „Chips“, oder in Deutscher (hessischer) Schreibweise: „Tschüps“ kamen in der Überschrift gar nicht vor, wenn es sich auch irgendwie gereimt hätte – das kam so:

 

Ich hatte eigentlich nur einen Gurkensalat machen wollen, aus einer „Feldgurke“, also nichts aus einer wässrigen, schlangenhaften Gewächshaus-Ernte.
Dass noch ein paar Radieschen herumlagen, die auch schon das Keimen angefangen hatten, war wohl Zufall – und gut waren sie auch noch, die kamen aber erst kurz vorm Servieren hinzu.

Zunächst: Wenn ich die Gurke schon zu Stäbchen geschnitten hatte – warum nicht noch etwas Möhre hinzutun?

Dann das Ganze noch mit einer Essig-Öl-Salatsauce marinieren, und zwar ein paar Stunden…

Nett wäre auch noch ein wenig Karotten-Kimchi gewesen, das war aber nicht vorrätig – sollte ich mal wieder machen…

Das heißt, die Lebensmittelversorgung im erforderlichen Maß durchgehend zu gewährleisten, ist mir nicht ganz gelungen – aber „erforderliches Maß“ ist ja ein dehnbarer Begriff.

Noch vor dem ersten Frost die letzte Paprikaernte vom Balkon zu holen, hat dann wieder etwas von „Lebensmittel retten“. Worum es mir mit diesem Foto geht, ist aber weniger die Vermeidung von Verschwendung, als der Hinweis, dass die gegenwärtige Discounter-Paprika zwar den ästhetischen Massengeschmack prägt, inhaltlich aber eigentlich „nur wässrig“ ist.

Mit Tomaten ist es das Gleiche. Diese Gemüse, die eigentlich nur saisonal angeboten werden sollten, haben bei mir jetzt im Wesentlichen Winterpause. Tomate und Paprika brauchen übrigens nicht unbedingt direktes Sonnenlicht – erstaunlicherweise gedeihen sie auch im Schatten.

Kommen wir von den „gemischten Sticks mit Radieschenscheiben“ noch zu einer Ergänzung beim fröhlichen Snacken: Die könnte auch gerne in kleinen und feinen Pilzen bestehen –

Champignons einzuwecken, ist kein Hexenwerk – man dämpft sie kurz, damit mehr von ihnen ins Glas passen, dann mit Salz- oder Essigwasser auffüllen, unter Umständen noch Kräuter oder Gewürze (hier: eine kleine Chili) dazugeben, in einem Topf in Wasser, das bis zu 3/4 der Höhe des Glasese erreicht, bis zum Siedepunkt bringen, dort eine gute Weile halten und dann im Topf abkühlen lassen.

 

Später, irgendwann, nach 2, 3, 4 oder fünf Wochen hat die Schärfe der Chili sich auf den Inhalt verteilt, kannst Du sie wieder als Beilage zum Dippen verwenden.

Aber schon vor dem Einkochen kannst Du die Pilze verwenden – die Sauce ist hier eine einfache Käsesauce – etwas Feta mit saurer Sahne und wenig Kartoffelstärke, also eine schnelle, einfache Mahlzeit.

Die gleichen Pilze, nach dem Einkochen, mit Spinat-Semmelknödel und einer nussigen Käsesauce:

Die zwei Shitake aus dem Einmachglas hatte ich bisher nicht erwähnt, das ist hiermit nachgeholt…

Die Knödel hatte ich hier, nach Art eines Serviettenkloßes, im Dampf zubereitet, eingerollt allerdings nicht in eine Serviette, sondern in Backpapier – das geht ganz gut und erspart das aufwändige Wäschewaschen…

 

Im Zusammenhang mit dem Spinat, der hier die Semmelknödel füllt, noch eine weitere „Spinatmahlzeit“:

Die Maismehl-Pizza schmeckt, in Streifen geschnitten und „kurz mal durch die Pfanne gezogen“ nach wie vor; das „Vegane Geschnetzelte“ hatte ich ausprobiert, würde es aber wegen der verwendeten Zutaten nicht unbedingt noch mal kaufen: Eigentlich ist das ein Molkereiprodukt mit viel Milcheiweiß – nun noch in rauhen Mengen Milch für Fleischersatz anfordern zu wollen, erscheint mir unverhältnismäßig.

Gibt es da nicht noch eine Firma, die „Fleischersatz“ per Fermentation aus Getreide, also etwas/deutlich nachhaltiger, herstellt?

 

Im Zusammenhang mit dem Wetter empfiehlt es sich momentan gar nicht, sich stimmungsmäßig anzupassen, selbst in eine ähnliche Tristesse zu verfallen, um sich dann wieder mit Essen zu trösten – das Naschen zu dieser Jahreszeit allerdings dürften uns die Gene eingeben, da ist nicht viel Widerstand möglich.

Insofern empfehle ich einen „Snack“, wie eingangs gezeigt, oder einen „Dip“ auf Kefir-Grundlage, und einen Nachtisch auf Kefir-Basis.

Den Nachtisch zu genießen – reife Banane in leichter Kefir-Säure – sollte nicht schwerfallen; der Dip, zusammen mit mundgerecht geschnittenem Gemüse oder auch Salat…

… macht vielleicht manche „Kaloriensünde“ überflüssig oder entbehrlich, oder umgekehrt, oder auch nicht so ganz 😉

 

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