Vom Spargel zum Nahrungsmittel, Guerillataktik gegen das Übergewicht, Corona und Klima – eine Krise

Wird auch „Spargel Essen“  von emsigen Diätberaterinnen und Journalistinnen  als kalorienarme, entwässerde Geheimwaffe empfohlen, ist eine Guerillataktik gegen das Übergewicht grundverschieden. Ernste Menschheitsfragen (da gibt es nebenCorona immer noch etliche) fordern unsere Aktion.

Verspargelung

Wenn das Bundeszentrum für Ernährung „Wissenswertes über den Spargel“  zusammenstellt, steckt schon eine Portion Arbeit dahinter, und wir erfahren vielleicht mehr, als wir wissen müssten; das „Kompetenz- und Kommunikationszentrum für Ernährungsfragen in Deutschland“ bringt schlicht und einfach ein „Edelgemüse“ ins Gespräch, „vom Acker auf den Teller“, betreibt somit Verkaufsförderung.

Tempeh

Informationen über Tempeh gibt es auch, doch nur, wenn man sie sucht. Zahlenmäßig gibt es zu Spargel etwa das zwanzigfache an Artikeln.

Was wir bräuchten, um die fermentierte Bohnenspeise zu promoten, etwa eine Anleitung, (günstiges und) gutes Tempeh selbst zu machen – das fehlt. Eher am Rande gibt es jedoch noch den interessanten Hinweis, dass „traditionell zubereitetes Tempeh“  bei den Verbrauchern besser ankommt [als industirell anmutende Ware], wovon viele (allerdings noch zu gründende) regionale Lebensmittelmanufakturen „profitieren“ könnten.

Die traditionelle Zubereitung im Bananenblatt ist hierzulande relativ problematisch, Tiefkühl-Bananenblätter sind selten vorrätig und ökologisch nachteilig; für unsere Verhältnisse  gilt es, Alternativen zu finden, eine „neue tradionelle Zubereitungsweise“ also.

Der zweite Aspekt der Zubereitung betrifft die Würzung und die Frage „Braten, backen, frittieren oder dämpfen“.

Der Tontopf als Alternative zum Bananenblatt und zur häufig verwendeten Plastiktüte – hier mit essbarem Deckel.

 

 

Die Corona-Krise mit sozialer Isolation und Zu-Hause-Bleiben

… hat das Zeug, einen Wandel von Ernährungsgewohnheiten und in der Agrarpolitik in Gang zu setzen. Einen Wandel, der längst überfällig ist, hin zu einem umsichtigen, sorgsamen und vorausschauenden Umgang mit lebenswichtigen Ressourcen.

Silvia Liebrich hat in der Süddeutschenweist darauf hingewiesen, dass nicht nur Klopapier, sondern auch Mehl und Hefe gehamstert wurden, dass Süßigkeiten in der Krise mit Heißhunger begehrt sind  (die Finanzkrise hatte zu einem deutlichen Anstieg bei Diabetes geführt) und gleichzeitig

viele Bürger … eine umwelt- und tierfreundlichere Landwirtschaft, weniger Pestizide, mehr Schutz für Insekten und andere Arten [wollen] – auch das völlig zur Recht. Die wichtigsten Ressourcen des Lebens, Böden, Wasser und Luft, Pflanzen- und Tierwelt, müssen für künftige Generationen erhalten werden.

Überhaupt kein Trost ist dann die These, dass die Klimakrise  „… nicht wieder verschwinden wie das Virus“ wird, aber das ist ohnehin eine gewaltige Aufgabe, an der wir scheitern müssen, wenn die politisch Verantwortlichen nur beim Wohl der Autoindustrie Prioritäten setzen. Wenn Zuschüsse fließen, ist zu fragen, wem sie nutzen, warum ausgerechnet der Autokäufer bedacht wird und warum nicht der umweltschonende Radfahrer.  Ressourcenschutz ist es auch nicht, wenn übergroße Agrareinheiten Gelder bekommen, die bei der Öko-Bäuerin und ihrem männlichen Pendant besser aufgehoben wären.

 

Die Guerillataktik gegen das Übergewicht

Mehrheitlich sind die Bürger gegen neue Abwrackprämien bei Autos, sie sind gegen das Bienensterben und möchten – häufig in der ersten Januarwoche unter dem Stichwort „Gute Vorsätze“ – etwas gegen etwaiges Übergewicht tun.

Die verbreiteten Tipps sind Legion, obwohl oder weil auch hier gilt: „Viele Köche verderben den Brei“ – es will sich nun mal fast jeder „Koch“ in den Vordergrund spielen. Die „Gelinggarantie“ – das wäre eine Geschichte für sich.

Die Idee mit der Guerillataktik schlage ich als eine Zutat für die Lösung vor, nicht als das absolute Patentrezept. Es geht beim Guerilla-Kampf darum, den Gegner zu treffen, wo und wann er nicht damit rechnet; zu schädigen, vom Nachschub zu trennen, zu sabotieren.

Also den Zucker-Heißhunger mit Vollwertiger Nahrung austrocknen, den Zwang, zu Naschen, durch festgelegte Essenzeiten, die Fress-Verführer durch eiskalte Analyse ihres schändlichen Tuns kaltstellen.
Mit erfahrenem Bewusstsein den Repräsentanten des Limonadenkonzerns, der die Frage, ob der enthaltene Zucker nicht auch ein Beitrag zur allgemeinen Verfettung sei, stur und unabänderlich so beantwortet: „Übergewicht ist ein multifaktorielles Geschehen, an dem mehrere Faktoren beteiligt sind“, als tätigen Schädiger zu erkennen, wenn seine Weste auch – optisch – rein ist.

Übergewicht ist – wie so Vieles – Folge eine psychosomatischen Simeltangeschehens, eines Körper-Seele-Zusammenhangs. Warum aber wird das so wenig bedacht?

 

 

 

 

Ist jetzt das Virus oder das Klima das Problem?

Das, und ob die Devise „Wir bleiben daheim“ auch eine Schonung des Klimas mit sich bringt, wollte die FAZ von Volker Mosbrugger (Senckenberg-Gesellschaft Frankfurt am Main) wissen.

Was ist Ihrer Ansicht nach gefährlicher: Die Corona-Krise oder der Klimawandel?

Gar keine Frage: Der Klimawandel ist die größere Bedrohung. Er hat sehr viel langfristigere Konsequenzen und ist schwieriger zu bewältigen. Und dann kommt noch der Verlust an Biodiversität dazu.

 

Wenn der WWF  vor dem größten Artensterben seit Ende der Dinosaurier-Zeit warnt, weil die Aussterberate „zehn- bis tausendmal höher als normal“ ist, Tier- und Pflanzenarten aktuell vom Aussterben bedroht sind, können wir nicht absehen, was genau das bedeutet – Jedenfalls nichts Gutes. Zunehmende Bodenerosion tritt auf, wo Pflanzen, die den Boden halten und formen, „wegfallen“.

„Die Schäden durch den Rückgang solcher Öko-Dienstleistungen liegen global bei etwa 3 bis 4 Billionen Dollar im Jahr!“

Billion steht im internationalen Sprachgebrauch für die Zahl 1000 Milliarden. Die USA geben für „Verteidigung“ rund eine dreiviertel Billion aus…

Was schlagen Sie vor? Das Problem ist, dass die Nutzung der Natur viel zu wenig kostet. Es muss erheblich teurer werden, Kohlendioxid in die Luft zu blasen, Ressourcen zu verbrauchen oder die Natur als Mülldeponie zu missbrauchen.

 

Wenn der Naturkundler sich in ökonomischen Fragen auskennt, sollten umgekehrt die Ökonomen von den Naturkundlern sich etwas sagen lassen. Neugierige Politiker wären sicherlich beliebt, wenn sie mal fragen „Wie geht „Landwirtschaft“ eigentlich ohne Gift?“ Konsequenzen, wie ein Gift-Verbot, wären ein Zeichen von Konsequenz 😉
Was das betrifft, strebt Julia Klöckner eher einen hinteren Platz an. Gerüchte, sie sei in Wirklichkeit Lobbyistin, sollte niemand ins Feld führen; wenn, kommt es auf Fakten an.

 

Die Verbraucher sollen sich informieren, „was geht“. Zum Beispiel im Bereich der Ernährung – die richtet nämlich, so wie sie heute ist, großen Schaden an.

Es geht auch ohne Fleisch:

„Dampfgemüse mit Pfannenkartoffel und Meerettich“ – das Gemüse kommt, „punktgenau“ gegart, aus dem Dampf, auch die (Schmor-)Gurke. Die Kartoffel eine Pellkartoffel vom Vortag, die Meerettichesauce (selbst gemacht) aus dem Glas, und dieses aus dem Kühlschrank. Einziges Gewürz: Salz, sparsam verwendet.
 
„Besser als Pralinen“ – diese neuen Tomatenzüchtungen sind aber auch süß! Hier mit etwas aus selbst gemachter Erdnusscreme und Kräutern gefüllt und wahrscheinlich nicht alltäglich.
 
 
 

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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