2018 – Oh, diese Hitze!

Dem Wetter mit Humor beikommen ist…

  • Wenn die Verbraucherzentrale auf Fragen wie „Darf man 30-Grad-Wäsche bei 40 Grad ‚raushängen?“

eingeht.

Ansonsten  hätten wir noch andere Gründe zur Sorge, denn

Klimawandel passiert jetzt, weil zu viele Menschen die Erde ausbeuten – oder weil zu viele in zu großem Luxus leben, zu viele Ressourcen verbrauchen und verbrennen, sagt der Klimaforscher Ernst Ulrich von Weizsäcker, und fordert eine Verteuerung der Energie.
Er beklagt, dass die Abholzung des brasilianischen Regenwalds eine der lukrativsten Tätigkeiten der Welt sei, weist darauf hin, dass beim Elekroauto die Energieeffizienz gegenüber dem Verbrennungsmotor fast gänzlich aufgefressen wird, wenn der Strom aus fossilen Brennstoffen kommt.

Das sind nur zwei Beispiele für „Irrwege der Menschheit“ – wir haben also viel zu korrigieren, abzuwägen, zu entscheiden, um das Schlimmste zu verhindern.

Wir verstehen die Gesetzlichkeiten gesellschaftlicher Entwicklungen und von tausenden Umwelt-Zusammenhängen noch nicht so ganz, stellenweise wollen wir auch nicht viel davon wissen – klar ist, da ist mehr beeinflussbar, wenn man sich darum bemüht. „Planetarisch“ war der abgedunkelte Mond demgegenüber nicht direkt überraschend, das Foto eher eine Pflichtübung:

Das „Raumschiff Erde“ hatte sich hier den Sonnenstrahlen, die seinen Mond zum Leuchten bringen, in den Weg gestellt, mit seiner Atmosphäre die blaue Strahlung des Sonnenlichts herausgefiltert, so dass uns der Mond rot vorkam. Dass gleichzeitig der Mars in dieser Konstellation vorkommt, wäre am Ehesten symbolisch zu deuten: Als Gott ist Mars ja der Kriegsgott; in der Mythologie musste er immer mitmischen.

Wir könnten aus dem planetarischen Jahrhundertereignis lernen, dass wir wirklich nur eine Erde haben, dass der Mars, selbst wenn es dort Wasser gibt, uns nicht viel nutzen wird – wir können hier „auf Erden“  die Stoffkreisläufe nicht ganz so perfekt gestalten wie in der Raumstation, wo Wasser reycelt und Abfall gespart werden muss, weil der Transport allzu energieaufwändig ist.

Wir haben hier noch etwas vor: Zum Beispiel „Entwicklung„;  Ich bin kein Politiker und kann nicht sagen, wie diese Entwicklungsziele zustande gekommen sind, aber es gibt sie:

Vielleicht wird über diesen Katalog so wenig kommuniziert, weil Viele damit einfach überfordert sind. Wenn Meldungen, dass die LandwirtInnen bei bis zu 70% Ernteausfällen Alarm schlagen, mit Kommentaren wie

„Hört auf zu jammern, heisse Sommer hatten wir schon immer mal . Also entspannt euch!“

bedacht werden, empfinde ich das als „Kopf im Sand halten bis  zuletzt“.

Bei den nachhaltigen Entwicklungszielen finden wir zwar auch die Bildung, doch schützt die wenig oder nicht vor den Verführungen durch schlechte Vorbilder…

 

Der Influencer als Jet-Set-Promoter

 

Eigentlich sind in dieser Situation Leute, die den internationalen Massenmarathon (Berlin, Barcelona, New York) suchen, Klima-Änderungsleugner – denn nur so können sie den Spagat fertigbringen, bei interkontinentalen Flügen  die Athmosphäre zu vergiften, und ihren „Body“ zu optimieren (als hätte der garnichts mit der Umwelt zu tun).

Die FAZ macht daraus eine Story –

#Influencer werden oft belächelt. Doch wie fühlt es sich an, sein Leben öffentlich mit mehr als 100.000 Followern zu teilen?“

So strickt die Traditionszeitung am „Mythos Influencer“ mit, und lässt ihre bei Twitter umworbenen Leser gegen die Bezahlschranke knallen…
Die journalistische Recherche, was die Follower davon haben, sich von so einem Kraftprotz (an-)führen zu lassen, sollte mal jemand leisten. Ich vermute, das hat etwas mit dem Bedürfnis, unterhalten zu werden, sich abzulenken. Vor dem Multimedia-Zeitalter gab es noch an jeder Ecke Geschichten aus 1001 Nacht und Märchenerzähler, die sie vorgetragen haben. Aus den Sagen und Märchen hat sich  das berühmte (?) Körnchen Weisheit in der Mache der Unterhaltungsindustrie offenbar verkrümelt.

 

Für mich bitte Zwei!

Kommt sofort – eines nach dem Anderen:

Das mit Zitronensaft beträufelte Avocado-Fruchtfleisch per Gabel vermust, mit geraspelter Salatgurke und Salz vermischt war hier der ganze Original-Bauernbrot – Aufstrich, mit dünnen Knoblauchscheibchen belegt.

Es kommt noch eine andere Variante mit dem gleichen Aufstrich; natürlich geht es bei „#Mirbittezwei“ um den „Hashtag“ #MeTwo:

Auf Twitter solidarisieren sich tausende Menschen mit Mesut Özil und berichten, wie sie diskriminiert werden – im Bus oder bei der Wohnungssuche #MeTwo

Das war bei der Süddeutschen Zeitung, die auch bei Twitter tanzen musste, nicht so wirklich erfasst worden: Der „Fußball-Multimillionär mit Zuneigung zu einem Faschisten“ interessierte wenig, es ging um negative Erfahrungen mit den Almans, Ur- oder Biodeutschen, also Rassismus, oder was Diskriminierte oder DikriminiererInnen darunter verstehen, aber auch rassismusfreie „Erfahrungen allgemein“ sind zu finden:

„Versucht mal, in D einen Job zu finden, wenn ihr ueber 50 seid. Das ist auch Diskriminierung“

Unvermeidlich, dass Lehrer die Bestnote bei besten Leistungen verweigern, Polizisten, Rentner, Deutschleistungsmuttersprachler schwierig sind: Das muss Alltagsrassismus sein!

„Als #Bayer in #NRW, der auch noch #FCBayern Fan ist, habe ich auch mit täglichem #Rassismus zu kämpfen. #saupreißn“.

Klar, Bayern haben es schwer, wenn sie nur in Bayernland beheimatet sind – schwer haben es auch 500.000 Kinder in Nordrhein-Westfalen, weil sie offiziell arm sind, und das hat dann nichts mehr mit „Narzissmus der kleinen Differenzen“ zu tun. Die können dann unsiono #wepoor twittern, egal, mit welcher Staatsangehörigkeit.
Kabarettistische Marakkodeutsche oder Deutschmarokkaner haben es dank der Freiheit der Kunst leicht, einen Rassismustweet aus dem Ärmel zu ziehen:

„Lange Schlange an der Kasse. Ich sag zum älteren Mann hinter mir:

„Sie können ruhig vor.“
– „Nein danke, ich habe dich lieber im Blick.“

 

Während der Avocado-Anbau vielleicht noch mit den Grundsätzen der Nachhaltigkeit vereinbart werden kann (man muss es eigentlich nur kontrollieren und nichts anderes mehr kaufen – wenn denn die Politik mal für die Nachverfolgbarkeit sorgen möchte) wird beim Soja-Anbau nicht einmal das Leben der einfachen Leute geachtet:

Was haben ermordete Kleinbauern in Brasilien mit unserer Lachsmahlzeit zu tun?

 

Die Kurzversion der Antwort:
Zuchtlachs wird bis zu 75% mit Soja gefüttert – also gibt es Sojapellets mit ein bisschen Fischmehl als Futter für die gewinnbringende Mastdelikatesse.

„Bevor der Lachs auf unseren Tellern landet, hat er nicht nur wahrscheinlich kein schönes Leben gehabt. Es werden Menschen seinetwegen umgebracht, auf Schiffen, die sein Futter transportieren, droht Explosionsgefahr u.v.m. Über einen schweren Fall von landwirtschaftlichem Wahnsinn spricht Wiebke Nauhauser mit ZEIT-Korrespondent Thomas Fischermann.“

Es ist nur ein kurzer Podcast, doch er kann Geschmäcker verändern!

 

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
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