Ein sommerliches Bloglogo mit zufälligem Hintersinn, Probleme, die Mohn der Welt bereitet

So ganz ersichtlich ist es offenbar nicht immer, was das aktuelle Blog-Logo darstellt – das kommt davon, wenn man eine Nahaufnahme macht, und von der auch nur einen Ausschnitt nimmt – früher hieß so etwas noch „Macro-Aufnahme“ und erforderte sündhaft teure Spezialobjektive oder zumindest Zwischenringe, wenn man denn eine Spiegelreflexkamera besaß.

Diese Bild ist tatsächlich einfach „im Vorbeigehen“ entstanden; das Licht war optimal, der Sonnenstand so, dass die Blüte eine gewisse Transparenz hatte, den Rest hat die Kamera „von selbst“ gemacht.

In dieser Ansicht ist es vielleicht deutlicer ersichtlich, dass es eine Mohnblüte ist – in diesem Zustand sieht man den Mohn nie lange.

So eine Pflanze in einem deutschen Vorgarten ist ja unproblematisch; dass Mohn im großen Massstab ein Sicherheitsproblem darstellt – darauf hat der amerikanische Präsidentschaftskandidat persönlich hingewiesen.

Natürlich: Alles reiner Zufall …

 

 

Eine Runde Kalorien zählen oder Kohlsuppendiät
Alles im Lot?

Blutzuckerwerte verbessern und leichter Abnehmen mit Carob – Die vergessene Option

Die Hoffnung

… auf ein Nahrungsergänzungsmittel, das – entgegen allen bisherigen Erfahrungen – doch als Fettverbrenner wirkt und ein Abnehmen ohne Mühe möglich macht, keimt immer wieder einmal auf:

So ist bei der Rheinischen Post – leider ohne Quellenangabe – zu lesen:

Neue Hoffnung knüpfte sich an die Nachricht, das entzuckerte Fruchtmark des Johannisbrotkernbaums (Carob) könne bei gesunden Menschen kurzfristig zu einer Senkung der Blutfettwerte bei gleichzeitiger Ankurbelung der Fettverbrennung führen.

Beim Deutschen Institut für Ernährungsforsachung (DIfE) (dem Institut, das auch über die Wirkung des grünen Tees geforscht hat) findet sich eine Pressemitteilung über Studien zu Carob

Inhaltsstoffe des Johannisbrotbaum-Fruchtmarks (Carob) senken kurzfristig Blutfettwerte und kurbeln die Fettverbrennung an

Das entzuckerte Fruchtmark des Johannisbrotbaums (Carob) ist reich an unlöslichen Ballast- und sekundären Pflanzenstoffen. Sein Verzehr kann bei gesunden Menschen zu einer kurzfristigen Senkung der Blutfettwerte beitragen und gleichzeitig die Fettverbrennung ankurbeln.

Die Pressemitteilung stammt vom 18.05.06; anschließend hat man nicht weiter geforscht.

Ein Erfahrungsbericht zu herkömlichem Carob-Pulver findet sich im „Forum Adipositas“ – mit einem ernüchternden Ergebnis und der vollkommen berechtigten Frage:

wie entzuckert man eigentlich Carobpulver, ohne dass man andere, vielleicht empfindliche Bestandteile des Fruchtmarks dabei verliert oder zerstört? Carob enthält wirklich verdammt viel Zucker. Wenn man die getrockneten Schoten aufbricht findet man überall Nester von glitzernden, kandisbraunen Zuckerkristallen. Zwar lecker, aber – hier leider etwas sehr kontraproduktiv.

Im Allgemeinen wird man z.B. bei einem Frucht-Shake tatsächlich nicht viel mehr als 2-3 Teelöffel Carob zugeben und damit deutlich unter der von den Potsdamern „verordneten“ Menge bleiben; der Carob-Zucker ist, so lange er ansonsten verwendeten Zucker ersetzt (z.B. beim Backen) kein wesentliches Problem.

Anwendung und mögliche Wirkung

Über die Verwendung von Carob lesen wir bei Wikipedia:

… dient Johannisbrotkernmehl als Backhilfsmittel in glutenfreiem Brot. Akute Ernährungsstörungen, Verdauungsstörungen, Durchfallerkrankungen, Erbrechen, Colitis und Zöliakie sind Anwendungsgebiete für Diätprodukte aus dem Samenmehl. Außerdem sind ein hoher Cholesterinspiegel, Diabetes mellitus und Fettsucht möglicherweise mit Johannisbrotkernmehl zu behandeln.

Ein aus dem Kern isolierter Stoff senkt erwiesenermaßen sowohl den Blutzuckerspiegel als auch den Cholesterinspiegel und wirkt gewichtsreduzierend.

Johannisbrotkernmehl wirkt bei einer Überdosierung leicht abführend und vergrößert durch sein Quellvermögen den Darminhalt. Es … kann in Einzelfällen Allergien auslösen.

Da haben wir wieder den ominösen Extrakt, der aber auch im Regal des Naturkostladens nicht auf seine Käufer wartet:

Kein Hinweis auf Regulation von Diabetes oder Übergewicht, aber der Hinweis, dass „… der Geschmack von Carob völlig eigenständig und im Grunde nicht mit dem von Kakao vergleichbar“ ist.

Das berücksichtigt man spätestens, wenn man das Carob-Pulver einmal gekostet hat.

In Diabetikerkreisen wird die Diabetes-senkende Funktion des Carob sogar geleugnet:

Q:
I read that carob powder can help control type II diabetes. Is this so and how?

A:
I don’t believe I’ve ever heard this one. Carob, St. John’s Bread, is used as a chocolate substitute, particularly for those people allergic to chocolate. Also, there’s no caffeine in carob. In powder form, both carob and chocolate, unsweetened, will not raise blood sugar in normal amounts. As a candy, carob is just as high in fats and sugars as chocolate.

Solche Antworten ermuntern natürlich nicht zu eigenverantwortlichem Handeln, etwa der Suche (oder Forderung) nach einem entzuckerten Carobextrakt.
Carob kann in Magen und Darm noch weiter aufquellen, sättigt so zusätzlich – das ist doch eine positive Funktion, die man nicht verschweigen sollte.

Die Erforschung gesundheitsförderlicher Wirkungen des Johannisbrotbaummehls (Carob) wurde nach vielversprechenden Anfangsergebnissen aus unbekannten Gründen eingestellt.

Die vorliegenden (erreichbaren) Publikationen sind für eindeutige Empfehlungen zu vage.

Die Möglichkeit, Mehl und Stärke durch ballaststoffreicheres und kalorienarmes Johannisbrotkernmehl oder Guarkernmehl zu ersetzen, ist kaum bekannt und entsprechend treffen entsprechende Empfehlungen auf Skepsis.

Eine Runde
Kalorien zählen

oder

Kohlsuppendiät

Alles im Lot?

Ex-Terminator verbietet Transfette

Dass Ikea in seinen Selbstbedeinungs-Gaststätten die Pommes in Transfett frittiert, ist mittlerweile Geschichte. Einen Fressnet-Artikel über Transfette hatte es im Februar 2007 gegeben. 

In den USA, die mit einem desolaten Gesundheitssystem und dem Siechtum weiter Bevölkerungskreise (Fettsucht) in Richtung   Selbstzerstörung  treiben, will Kaliforniens Gouvernör Schwarzenegger das Steuer herumreißen:

Vom 1. Januar 2010 an dürfen Transfette nicht mehr in Ölen, Backfetten und Margarinesorten enthalten sein, die in den jeweiligen Lokalen zum Braten oder als Brotaufstrich verwendet werden. Von 2011 an ist auch das Frittieren von Backwaren mit solchen Fetten verboten. Auch die Städte New York, Philadelphia und Seattle haben Verordnungen zum Verbot von Transfettsäuren erlassen, berichtet die Tagesschau.

Da fragt man sich, warum solche Änderung „immer“ derart lange Vorlaufzeiten brauchen – die Transfett-Problematik ist doch nicht neu.

Alles im Lot?
 
 
 
 
Oder lieber eine Runde Kalorien zählen?

Kurz notiert: Zensur, Informationsfreiheit und psychosoziale Aspekte gesunden Verhaltens

Zensiertes Internet in China

Unter http://www.greatfirewallofchina.net/test/ finden wir Beispiele, welche Seiten in China nicht angesehen werden können.
„Wozu brauchen die Chinesen überhaupt Internet? – Kultur ist das ja nicht, was da vermittelt wird: Youtube, Youporn, Wikipedia, myspace – braucht kein Mensch, hat vor zwanzig Jahren auch niemand gebraucht?“ – So könnte die Einstellung der Informationsblockierer lauten.

Falschmeldungen und Drohbriefe in Afghanistan

Taliban-Portale im Internet verbreiten Propagandameldungen ohne Wahrheitsgehalt.

Ein weiteres Medium, das sich besonders für weniger freundliche Inhalte eignet, sind die sogenannten „Nachtbriefe“. „Diese werden während der Nacht vor Häusern und an Mauern in Dörfern angebracht und enthalten oft Drohungen an einzelne Personen oder Gruppen“.

Da fragt man sich doch fast, ob nun weniger oder weniger Zensur besser ist.

Mit Web 2.0 zur Präsidentschaft – ohne Diät?

Bei Barack Obama können sich deutsche Politiker noch einiges abgucken. Durch ein perfektes Zusammenspiel unterschiedlichster Kommunikationsinstrumente (vor allem dem Web 2.0) ist seine Markenstrategie ideal aufgegangen – nach dem Spektakel gestern in Berlin kann man nur noch sagen – er hat sich selbst in den Olymp der Marken gehieft.

Grassrooting nennt sich seine Wahlkampfstrategie in den USA. Als er im Februar 2007 seine Präsidentschafts- kandidatur bekannt gab, hat ihm kein Experte diesen Werdegang prognostiziert.

[Alleswasgerechtist]

In der Rede ging es um viel Luftbrücke, den Geist der Freiheit, der Sicherheit, Bedrohungen, abgerissene Mauern, Welthandel, Religionsausübung und den Kampf gegen AIDS.
Letzteres wars auch schon zur gesundheitspolitischen Fragen.

Also keine Kritik am American Way of Life, kein neuer Lebensstil, keine Diät.
Doch, etwas war da noch: Dass der afghanische Mohn in Form von Heroin in den Schluchten Manhattans kursiert, soll irgendwie aufhören.

Und, dank Web.02 finden wir auch eine Obama-affine Aussage zu Lebensweise und ganzheitlichem Verständnis vom Menschen:

Psychosocial Aspects of Health Behaviors |

Reply

By Alan from Tucson, AZ May 31st 2007 at 10:18 pm EDT

Excellent point, we need to look at ourselves. As a mental health practitioner at the VA, I see lots of poor health related to psychological factors: obesity, chronic pain, diabetes, COPD, high blood pressure, etc. These are real illnesses but they also have psychosocial components, as does obesity in children, one of the big threats to health and health care. In promoting healthy lifestyles we need to break down the barrier between mental health and physical health treatment, and aim prevention at the whole person and at the community, from the grassroots up. I also agree that Obama can speak to these issues effectively.

Das wäre doch, um auf das Heroinproblem zurückzukommen, ein klares Bekenntnis für den sanften Entzug – und entsprechende (Präventions-) Programme.

Aber eine Schwalbe macht noch keinen Frühling, ein Rufer in der Wüste keine Politik.

Für solche Detailfragen ist keine Zeit. Der Mann ist nicht nur auf der Reise, der ist sogar auf der Durchreise. Wie seine Kollegen.

Feodora Zart-Bitter und Ritter-Sport Öko-Feinherb– wer ist fairer, süßer, saurer, besser?

Zu einem Beitrag aus dem Januar: „Bio-Öko-Fair-Trade-Schokolade“ hier noch ein Nachtrag:

Die „sportliche“ Öko-Schokolade ist seit April auf dem Markt, und wer sie sucht, findet sie auch im gut sortierten Lebensmitteleinzelhandel.

Die quadratische Tafel bricht – verpackungstechnisch bedingt – beim Auspacken in zwei Hälften, wer so eine Tafel ganz darstellen will, muss schon vorausschauend ein Schere benutzen.

Nun hat die „Öko-Ritter“ die gleiche Größe wie die Hälfte einer normalen 100-Gramm-Packung; diese Zauberei hängt mit der Gewichtsreduzierung um rund ein Drittel, auf 65 Gramm, zusammen, wobei die quadratischen Brocken ein wenig dicker als die rechteckigen sind.

„Weniger ist mehr Genuss“ wird hier offenbar vorausgesetzt – obwohl die Veränderung gängiger Verkaufseinheiten noch nie besonders viel Anklang gefunden hat.
Noch wagen es die Tankstellen nicht, zwei Drittel Liter Super zum „vergleichsweise günstigen Preis“ anzubieten, aber bei einer Einführung von Bio-Sprit mit Öko-Siegel könnte auch so etwas kommen.

Subjektive Beurteilung

Ist auch auf der Ritter-Verpackung ein „Aroma geschützt“ ausdrüclich angegeben, entströmte beim Öffnen der Feodora doch der stärkere Duft.

Ein Profi-Testschmecker könnte die beiden Sorten mit Sicherheit ganz leicht auseinanderhalten; die Feodora hat vielleicht ein wenig mehr Vanille-Geschmack und wirkt etwas säuerlicher, hat sogar einen winzigen Touch von Minze; diese Geschmacksnuance scheint der Ritter zu fehlen und es gibt einen ganz leichten Anklang an das Rustikale der Block-Schokolade.
Einen zarten Schmelz mit langem Nachgeschmack entwickeln beide, wenn man ihnen die Gelegenheit gibt.

Der Suchtfaktor, die Tendenz zum Weiteressen, ist bei der Ritter stärker.

Bei Feodora ist der Anteil an Edelkakao möglicherweise höher – dazu kann von hier aus jedoch keine verbindliche Aussage getroffen werden. Weder bei der Einen noch bei der Anderen stellt sich das Gefühl ein, nun den höchstmöglichen Genuss zu erleben.

Markt- und Markenpolitik

Grundsätzlich könnte ein Fair-Trade-Siegel bei solchen Waren als unnötig und übertrieben erscheinen, wenn die Sozialstandards der Herkunftsländer in Ordnung sind, und man kann auch so argumentieren, dass man die Kosten für die Zertifizierung lieber den Erzeugern zugute kommen lässt.

Ich persönlich mag diese Plaketten nicht, weil sofort der Verdacht entsteht, Produkte ohne diese Siegel seien unfair gehandelt.

Beim Kaffee macht das „fairtrade-Siegel“ schon einen deutlichen Unterschied pro Pfund, aber wir wissen nicht, welchen Teil der Differenz die Bauern bekommen.

Bio ist nicht automatisch fair, fair ist nicht immer gleich Bio, und fair ist auch nur mit Einschränkungen fair.

Fair wäre ein Zugang zu moderner Kommunikationstechnik auch für Menschen, die im Urwald ihr Brot verdienen; als Blogger war mir da die Idee der „bloggenden Campesionos“ gekommen; unter anderem hierzu kam aus dem Hause Ritter Sport vor einiger Zeit diese Antwort (Auszug):

… Kooperativen-Blog halte ich aus mehreren Gründen für wenig realistisch.
Unsere Engagement in Nicaragua betreiben wir seit 18 Jahren. In dieser Zeit gab  es einige Rückschläge zu verkraften, wie z.B. eine Kakaokrankheit, die fast den gesamten Kakaobaumbestand vernichetete.
Alleine aus dieser langen Präsenz können Sie vielleicht ersehen, das es sich dabei für uns keineswegs um eine PR-Massnahme handelt und wir deswegen dieses Engagement, wie auch viele andere Aktivitäten nicht groß bekanntmachen.

Bloggende Campensinos würden nicht nur an der eventuellen Analphabetenrate (immerhin leider doch noch 24% der Bevölkerung in Nicaragua) scheitern, sondern auch daran, das die wenigsten Englisch beherrschen.  Spanisch ist Landessprache, so dass gerade die meisten unserer Kunden (Deutschland) von so einem Blog wohl keinen Mehrwert hätten.
… Solch ein Blog wäre zudem vielmehr ein  Mittel für die Schokoladenkonsumenten, beim Kauf einer Schokolade ihr Gewissen zu beruhigen, einen wirklichen Mehrwert für die Campensinos sehe ich dabei nicht.

Es erschließt sich erst nach einiger Zeit praktischen Bloggens, welche Bedeutung diese Form der Meinungsäußerung (und ohne Meinungsäußerung keine Demokratie, ohne Demokratie keine Gerechtigkeit usw.) haben kann.

Von außen betrachtet, hat das Bloggen auch hierzulande keinen „wirklichen Mehrwert“. Das ist ganz natürlich, und ganz natürlich wird sich diese Wahrnehmung verschieben.

Das Sprachproblem ließe sich mit einer zweisprachigen Version umgehen, und es gilt: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Eine Beschulung zumindest der Kinder müsste bei den jetzt so fairen Preisen doch drin sein.

Mehr und mehr Konsumenten achten tatsächlich darauf, wie produziert wird und wie ihr Kaufverhalten sich auswirkt: Das hat sicherlich auch etwas mit dem Gewissen zu tun, und das ist dann auch gut.

Die Idee zum „Campesionoblog“ hatte aber weniger mit gutem oder schlechtem Gewissen, sondern mit Neugier zu tun. Und mit Solidarität:
Die Abbildung auf der Kaffeepackung ist nicht nur ganz nett, sondern auch  überaus kitschig gestaltet.
Wäre es nicht besser, diejenigen, um die es beim „fair trade“ geht, könnten selbst das Bild, das wir uns von ihnen machen, beeinflussen?
Wie viel Kommunikation dabei zustande kommt, wird man sehen.

Links:

Schokolade und Diät

Schokolade oder Kakao als Seelentröster beim Abnehmen?

Schoko-Käsekuchen ohne Boden

Was ist ein Weblog?

Smoothies – sinnvolles Trendgetränk oder sinnlose Mode? — Smoothie des Tages

Der Obst-Trinkbrei, der sich unter dem Wort „Smoothie“ in den Kühlregalen breit gemacht hat, ist hier bisher noch überhaupt nicht erwähnt worden. „Smoothie“ könnte zwar als „cremiger Ganzfruchhtsaft“ eingedeutscht werden, aber dann könnte man auch gleich „Obstpampe“ sagen, mit dieser Warenbezeichnung aber keine nennenswerten Verkaufserlöse erzielen.

Smoothie, dekoriert mit Pfefferminze

Bei Preisen um die fünf Euro pro Liter und jeder Menge Verpackungsmüll ist gegenüber diesen „Smoothies“ äußerste Zurückhaltung wohl auch angebracht.

Der Smoothie des Tages: Kein echter Smoothie

Zur heimischen Smoothieproduktion kam es, weil da noch ein Rest Johannisbeernektar aufzubrauchen war, und ebenso etliche Johannisbeeren – das bei geringer Lust, etwas aufwändiger zu verfahren und zum Beispiel eine Johannisbeer-Süßspeise zuzubereiten.

Aber einfach alles miteinander verquirlen und dann unter der Bezeichnung „Smoothie“ aufzutischen (der erste Smoothie meines Lebens zudem!) – das war doch einmal einen Versuch wert.

Gewisse Bedenken gegenüber dem Säuregehalt der Johannisbeeren bewogen mich dann, noch eine (geschälte! 😉 ) Banane bei der Fruchtcreme mit zu verarbeiten. Ob in der Lebensmittelindustrie der Zusatz von Wasser immer deklariert wird, wissen wir nicht; hier musste der Smoothie jedenfalls noch ein wenig verdünnt werden.

Nun ja, der vorschriftsmässig ungezuckerte Smoothie war geniessbar. Die Kerne der Johannisbeeren muss man als wertvolle Ballaststoffe akzeptieren; bei gekauften Smoothies darau verzichten.

Sättigend war das breiige Getränk nicht im geringsten – der Smoothie ersetzt kein Frühstück.

Aber, es waren noch rund 150 ml des neuartigen Getränks übrig – die wurden mit drei Tl gemischten Getreideflocken, einem kleinen Yoghurt, vier EL Magerquark, Wasser, der abgezupften Foto-Dekoration und zwei TL Rohrzucker ergänzt, gemixt, getrunken, und alles war gut.

Fazit: Mein Lieblings-Smoothie ist gar kein Smoothie; Nichts gegen Obst zum Trinken, aber bitte nicht immer, und auf „echte“ Smoothies, die wohl doch nur eine vorübergehende Mode sind, kann ich verzichten.

Weitere Links:

Johannisbeercreme

Ginger Ale

Wie weit auf Zucker verzichten?

Kombucha – das Diätgetränk?

Schokokekse, Ampeln, Kalorienangaben, gezielte Verwirrung und das Problem der Portionsgröße

Ich wollte nie einen Beitrag zu den Vorzügen einer ampelmäßigen Kennzeichnung von Lebensmitteln schreiben, denn eigentlich ist doch ganz klar, dass Wurst und Käse fett sind, Bonbons viel Zucker enthalten und absolut unsinniger "Eistee" in Tüten auch.

Bei Croissants würde ein Aufkleber, der den Fetttgehalt signalisiert, zwar sinnvoll sein, wäre aber, wie bei einer Buttercremetorte, unter ästhetischen Gesichtspunkten abzulehnen.

Sinnvoller fände ich, Begriffe wie "Leicht" und "Du darfst" zu verbieten, weil von solchen Produkten schon mal die doppelte Menge gegessen wird – steht ja auf der Packung: "Schlemmen erlaubt".

Diese Packung Kekse – das war ein Impulskauf, so muss ich beichten – die Packung hat in diesen Signalfarben schon in meiner Kindheit existiert und ihr jeweiliger Inhalt wurde damals gelegentlich unter drei Geschwistern aufgeteilt, zum Beispiel auf Reisen, weshalb ich diese Packung auch mit "Bahnhofskiosk" assoziiere.

Neu ist, dass die Kekse von "Ökotest" als sehr gut befunden werden, solche Markierungen sind früher nicht üblich gewesen. 
Ein weiterer Aufdruck weist wohl noch darauf hin, dass die Packung 7% von irgend etwas enthält – das ist interessant, da müsste man einmal näher hinschauen: 

7% vom GDA also – mmh, die Abkürzung kenne ich nicht, keine Ahnung, was das bedeutet; aber 139 Kilokalorien hat eine Portion – das ist soviel wie ein Glas Apfelsaft plus 2 Marshmellows – das wird schon in Ordnung gehen, ein kleiner "Imbiss" zwischendurch -  ich will ja nicht die ganze Packung aufessen, und mit 140 Kalorien werde ich mich ja nicht gerade belasten, ich will ja nur ein paar Kekse essen, aus Hunger, aus Gründen der Nostalgie (siehe oben), und weil ich bei meiner Radtour gerade auf den letzten Kilometern noch einmal Durst und ein wenig Hunger bekommen habe.

Also habe ich nach dem Einkauf das Fahrrad neben einer Bank geparkt und so 3-4 Kekse zu meiner Buttermilch genossen – schön süß und quasi dekadent, wo ich mir doch eigentlich Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil verordnet habe, aber ausnahmsweise…

Und, wie gesagt, in der Kindheit waren es ja auch immer 4 Kekse pro Nase, wenn die Packung durch drei geteilt worden ist.

Natürlich hatte ich mich schon gleich gefragt, was die Bahlsens eigentlich unter "einer Portion verstehen – aber das war angesichts der Informationsflut auf der Packung erst mal nicht ersichtlich.

"Qualitätsgarantie" war da zu erkennen, und dass es ein Kundentelefon gibt. Aber mit dem Handy sich in eine Warteschleife hängen – daran habe ich erst gar nicht gedacht.

Ich könnte das Ganze ja immer noch in Ruhe studieren.

Dafür braucht man dann aber schon gutes Licht, andererseits interessiert die Liste der Inhaltsstoffe ja eigentlich nicht – Kekse sind Kekse, oder?

Daneben dann endlich die Kalorienangaben, für 100 Gramm, für zwei Kekse, und dann wieder dieser GDA – pro 27,8 Gramm.

Natrium, Sodium und Sodio gibt es nur recht wenig – ist das jetzt gut oder schlecht? Was ist Sodio? Ist das Italienisch?

Also, ich finde das Ganze ist eine Zumutung: Das letzte Foto der Serie ist eine Vergrößerung, und ich habe den Kontrast noch einmal etwas erhöht.

Ein babylonisches Sprachengewirr führt zur unlesbaren Mikroschrift, die Informationen, die man sucht, sind nicht vorhanden oder nicht zu finden. Ob ein Beipackzettel die Lösung wäre?

Wieviel Kalorien ein Keks enthält, darf man sich selbst ausrechnen, was unter einer Portion zu verstehen ist, ist individuell unterschiedlich, der Gehalt der ganzen Packung ist nicht angegeben (aber manche essen sie komplett auf), von der eigentlich wichtigen Nährstoffdichte müssen wir eigene Vorkenntnisse mitbringen.

Aber solche Gedanken führen nicht weit. Selbst eine blinkende Ampel mit Leuchtdioden könnte nichts daran ändern, dass Produkte, die eigentlich nur für Ausnahmesituationen und nicht für den alltäglichen Konsum  geeignet sind, nur in geringer Dosis ein Genuss ohne Reue bleiben.

 

Abspeck-Pläne, Träume, Visionen, Illusionen: Wie wir "regiert" werden

Das Kabinett hat am Mittwoch einen Aktionsplan gebilligt – die Regierung will nämlich ihr Volk von den Vorteilen gesunder Ernährung und gesteigerter Körperer-ertüchtigung überzeugen. Wir wissen allerdings nicht, was die Zuständigen dabei in der Hand halten…

<IRONIE> Über die Tauglichkeit der Pläne – es gibt mal wieder Modellprojekte, Obstprogramme, Kongresse, Richtlinien – wird die Volksfettmessung im Jahr 2020 entscheiden. < /IRONIE>

Die GRÜNEN-Forderung nach Ampel-Kennzeichnung für Nahrungsmittel und Werbeverbot für „Kinderlebensmittel“bleibt unerfüllt.

Wer beim Einkaufen mit jedem Cent rechnen müsse, interessiere sich mehr für die Zahlen auf dem Kassenbon als für diejenigen in der Nährwerttabelle, hieß es bei der LINKEN.

Auch die „Kinderhilfe“ ist um klare Worte bemüht und kommt zur Diagnose „Fettsuchtepidemie„.
Armut macht dick – so war einst in der Presse zu lesen – und was tun wir dagegen?
Hatte doch schon mal eine Volksvertreterin gefordert, Schulgärten einzurichten, weil die Kleinen beim Fernsehen nur das Still-sitzen lernen, praktisches Lernen geschieht mit Herz und Hand.

Wenn die Lehrer nicht wissen, wie das geht: Eine Anleitung zum Gartenbau; Beete anlegen und den Ertrag steigern gibt es kostenlos.

Die Defizite der Ernährungsberatung schließlich sind strukturell bedingt.

Wenn Überschriften wie

Regierung will Deutschland in Form bringen

veröffentlicht werden, zeugt dies doch immer noch von einem unguten Verständnis: Sicherlich hat eine verantwortungsvolle Regierung auch Gesundheitsvorsorge zu treffen – aber die Massnahmen, die wir schon hatten, waren doch auch (völlig?) erfolglos. Deutschland ist kein Kasernenhof, soll aber geschliffen werden?

Aber, noch einmal die amtliche Fassung:

Die Minister Schmidt und Seehofer betonten, der Nationale Aktionsplan bilde den Ausgangspunkt für die nachhaltige Förderung eines gesunden Lebensstils in Deutschland.

Was bezweifelt werden darf: Seit wann sind unhaltbare Versprechungen und schöne, leere Worte gesund?

Was heißt das konkret:

  • Akteure und Maßnahmen … vernetzen, die zu einem erweiterten, aufeinander abgestimmten Angebot beitragen

Hier zum Beispiel die Meinung von „Wohl bekomms„:

Die Absichten der Bundesregierung in Ehren – doch wie wenig Ernst es ihr damit ist, entlarvt ein einziger Blick auf die bereitgestellten Mittel. Nach der Lektüre von 50 Seiten heißer Luft erfährt der Leser, dass zunächst bis 2010 gerade einmal 5 Millionen Euro jährlich pro beteiligtem Ministerium (Verbraucherschutz- und Gesundheitsministerium) in die Hand genommen werden. Das ist weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein – weniger z.B. als das, was große Unternehmen der Ernährungsindustrie für die Bewerbung ein einzigen starken Marke pro Jahr ausgeben.

Verwandte Beiträge:

Fünf Eckpunkte zum Abnehmen

Unsere kleine Gesundheitsreform

Kurz notiert: Depressionen in Europa, Honig-Monster, Peb und Pebber

Depressiv in Europa und Kampf gegen die Depression

Bericht von einer Tagung zu Depressionen in Europa. Depressionen verursachen mehr Todesopfer als Autounfälle…

Gar nicht harmlos

ist es, wenn Kinder ans Honig-Monster glauben. Aber sie tun es – eine Folge von systematischem, „kindgerechtem“ brain-washing. Zitat:

i like the sugar puffs that you make

Die Erinnerungsspuren, die sich im kindlichen Gedächtnis eingraben, sind ziemlich unauslöschlich. Eine kindgerechte Bildersprache soll also die Liebe zum Produkt, die Überzeugung, etwas „Gutes“ zu kaufen, verankern.

Und noch mehr Verwirrung für die Kids

Die große Liebe zur Plattform für Ernährung und Bewegung (PEB) spricht nicht aus einem Artikel der Deutschen Adipositas-Gesellschfaft, eher eine vorsichtige Distanz.

Irrsinnig einfallsreich: Die Idee, aus „PEB“ eine Art Neuauflage einer US-amerikanischen Vorschulserie zu machen…

Bei Peb und Pebber fragt man sich – ja, was gibt es da noch zu fragen? Zwei schlecht gemachte Sesamstrassen-Figuren blödeln im Fernsehen übers Essen – und das soll unsere Kleinen zu mündigen Verbrauchern erziehen. Den Eltern wird noch auf den Weg gegeben:

„Sehen Sie sich die Sendung gemeinsam an und sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber. Mit den positiven Botschaften und Anregungen aus der Sendereihe stellen Sie die Weichen erfolgreich in Richtung auf einen gesunden Lebensstil.“

Dafür sollten die Eltern erst einmal Zeit und Lust haben, denn

„Peb & Pebber sind wieder auf Super RTL zu folgenden Zeiten zu sehen:
Montag bis Freitag um ca. 8.50 Uhr und um ca. 9.50 Uhr

Samstag und Sonntag um ca. 7.30 Uhr“

Wer jetzt meint, diese Sendung sei in irgendeiner Form beliebt, könnte auf die Idee kommen, nun nach Peb und pebbber bei youtube zu suchen – bitte sehr: Etwas mit „Peb„.

Wir sehen: zu viel Fernseh-Vorschulerziehung ist nur verwirrend für die lieben Kleinen!

Also, wie war das mit dem Werbeverbot für Junk Food und Softdrinks bei Kindern und Jugendlichen? Und was haben Kinder am Wochenende um halb acht vor dem Fernseher zu suchen?

Kindliche und jugendliches Übergewicht – Verweise, Studien, Statistik, Politik

Der Bandscheibenblog streut mal wieder Links aus 😉  . Unter anderem einen zu „Diagnose: Mensch„, einem Blog, das fröhlich behauptet:

„Sie glauben, sie seien gesund? Vergessen Sie’s! Sie ernähren sich falsch. Sie schlucken die verkehrten Pillen. Sie schlafen zu lang oder zu kurz. Sie bewegen sich nicht richtig. Sie sind ein Mensch. Nur dieses Blog kann Ihnen helfen.“

Prima! Wir haben doch keine Angst vor Gesundheitserziehung!

Zum Thema:

Eine Studie des Berliner Koch-Instituts besagt, die Zahl der übergewichtigen 3- bis 17-Jährigen sei stark auf zuletzt 1,9 Millionen angestiegen, 800 000 davon seien demnach sogar fettsüchtig, (und in den kommenden Jahren solle alles noch dramatischer werden, wenn sich nichts tut).

Die BMI-Perzentile 2003-2006 (durchgezogene Linie) im Vergleich zu den Referenzdaten von 1985-1999 (gestrichelte Linie):

Verlassen wir hier diesen statistischen „Survey“ (Abriss, Aufnahme Befragung, Begutachtung, Besichtigung, Bestandsaufnahme, Erfassung, Erhebung, Marktforschung, Gutachten, usw.).

Den methodischen Fehler, der die Aussagekraft der Kurven widerlegt, kann ich hier nicht sehen. Interessant wird ja erst die Interpretation; und verschiedene Interpretationen sollten sich widersprechen.

Die Referenzgruppen sind möglicherweise nicht repräsentativ, und der BMI vergleicht schmale mit breiten Kindern, ohne zu besagen, wo das Fett sitzt.

Vielleicht wäre die Waist to Hip Ratio bzw. der Taillen-zu-Hüft Quotient aussagekräftiger als der BMI, vielleicht sind hierzulande nicht 800.000, sondern 80.000 Kinder mehr oder weniger fettsüchtig.

Wahrscheinlich werden aus dicken Kindern dicke Erwachsene, die wahrscheinlicher kränker sein werden als weniger schwere Fälle.

Die Plattform Ernährung und Bewegung hat nichts geändert, das „5-Punkte-Programm“ von 2007 auch nicht, die Regierung betreibt nicht mehr Propaganda, sondern Unternehmenskommunikation, findet stets die richtigen Worte, aber nicht die richtigen Massnahmen.

Das wären, wenn die Zahlen stimmen, neben einigen Eckpunkten rund 800.000 Einzelmaßnahmen.

Nicht bei den Diäten, aber da, wo es darauf ankommt, vertraut Berlin auf die Homöopathie – vielleicht liegt da der methodische Fehler, den die ZEIT gesucht hat?

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