Freie Diät (26) – Entwicklungen und Umlenken

Im letzten Artikel  hatte ich vorgeschlagen, sich mit dem Abnehmen auch auf eine entspannte, spielerische Weise zu beschäftigen, anstatt sich mit dem schweren Ballast von „Ich muss das“ selbst auszubremsen.

Man kann diese Süßspeise, die nach mehrfachen Versuchen der Serienreife entgegenstrebt, gerne als größere Version betrachten; das Rezept werde ich in einem gesonderten Artikel vorlegen.

KI: Das Informationsmanagment wird umgekrempelt

Die Zeiten, in denen Fachkräfte für Ernährung Fragen wie „Was muss/soll/darf ich denn eigentlich essen, damit ich damit abnehmen kann?“ zu beantworten haben, sind wohl vorbei.
Am (oben abgebildeten) Beispiel „Käsekuchen auf Sojabasis“ habe ich mal ausprobiert, was die sich rasant entwickelnde „Künstliche Intelligenz“ hierzu vorschlägt:

Auf die Anfrage „ich suche ein rezept für einen haltbaren käsekuchen auf sojabasis“ bei „grok“  wurde zunächst ein Standard- Rezept mit Zutatenliste und Anleitung geliefert, bei einer zweiten Anfrage eine kommentierte Version

„Für die Füllung wird Sojaquark oder Sojajoghurt verwendet. Sojaquark kann entweder gekauft oder durch das Abtropfen von Sojajoghurt hergestellt werden. Um die Konsistenz zu verbessern, wird oft Maisstärke, Vanillepuddingpulver oder andere Bindemittel hinzugefügt. Zucker oder natürliche Süßungsmittel wie Datteln können für den Geschmack verwendet werden.“

Gleichzeitig gibt es mitgelieferte Web-Links zu „Foodseiten“ im Netz, doch die könnten relativ überflüssig werden, wenn die künstlich intelligenten Wissensmaschinen erst einmal gewohnheitsmäßig gefragt werden. Die Haltbarkeit betreffend, wurde hier immerhin das Einfrieren erwähnt – das „Einkochen im Glas“ jedoch nicht, warum auch immer.

 Jahresrückblicke

Am Ende des Jahres teilen Viele ihre persönliche Jahresrückschau, so auch Barbara, die in diesem Jahr  5 kg abgenommen hat, ohne wesentlichen Verzicht zu leisten und ohne zu hungern; ihre Story lässt sich so zusammenfassen:
Trotz kleiner Rückschläge nach einer Muskelverletzung und Trauer um ihre Mutter hat sie ihre Ernährung und Bewegung angepasst. Sie verzichtet nicht auf ihre Lieblingsspeisen, kocht und isst gern, legt aber Wert auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten und Obst.
Auch wenn sie sich anfangs schwer tat, mit dem Sport und Kaloriendefizit, hat sie inzwischen wieder regelmäßig Bewegung in ihren Alltag integriert; dabei ist aus dem Laufen das schonendere Radfahren geworden. Ihre Waage zeigt nun Fortschritte, und auch ihr Spiegelbild verändert sich positiv. Barbara ist zuversichtlich, dass sie ihren Weg weitergeht.

Ihre/unsere „kleine Abnehmgruppe“ hat sie schwerpunktmäßíg benutzt, um „mehr Vielfalt auf den Esstisch“ zu bringen.  Sie plant, für 2026 einen Wandkalender mit 52 Food-Fotos herauszubringen, für Leute, die Anregungen suchen – und auch, um mit den Einnahmen unserer Sache zu dienen. Ich hoffe, dass ihre Zuversicht ansteckend wirkt 😉 .

„Putenrollbraten mit Paprika rot-gelb“ kann in den heutigen, modern-veganen Zeiten, schon annähernd subversiv wirken, wenn das Tierwohl so garnicht geachtet wird. Das ist beim Spargelessen nicht besser – der ist zwar vegan, kommt aber von einem Plastik-versiegelten Acker, oder mit dem Flieger aus Peru und ist deshalb rein garnicht umweltfreundlich.
Fazit: Es gibt keinen Genuss ohne Reue mehr und keine nachhaltige Unschuld, außer bei den Politikern: Was können die Autokraten dieser Welt schon dafür, dass sie so kriegerisch sind?

Vielleicht haben wir, wo dieses vorhanden, das Bedürfnis nach einem „ordentlichen Sonntagsbraten“ ja mit der Muttermilch aufgesogen, wollen uns „irgendwie“ nicht von prägenden Vorlieben trennen und sind nun in Konflikte rund ums Essen und „Verzichten“ verstrickt. Dabei soll es hier, um noch einmal daran zu erinnern, doch um Lösungen für das Adipositas-Problem gehen. Also meinte Barbara, als leuchtendes Vorbild:

Zum Einüben der vernünftigen, abwechslungsreichen Ernährung in so einigen Variationen gehört auch die Beharrlichkeit, die so lange „herrschen“ sollte, bis man Punkt für Punkt sich angeeignet hat und der Erfolg, den man sich verspricht, schließlich wahr wird.

Um diesen Gedanken fortzusetzen, hatte ich noch eine nette, feine Diät im Präsente-Koffer:

Die Portionsdiät!

Die Portionsdiät soll das Abnehmen durch das bewusste Steuern von Größe und Zahl der Portionen unterstützen. Die Bestandteile der Mahlzeit werden nach (Portionen von) Kohlenhydraten, Eiweiß, Fett sowie Gemüse und Obst eingeteilt und gezählt.

Grundprinzip:

Die Portionsdiät basiert auf der Idee, dass nicht nur die Art der Lebensmittel, sondern auch die Menge, die man isst, entscheidend für die Gewichtsreduktion ist. Es geht darum, die Portionen so zu bestimmen, dass sie den individuellen Energiebedarf decken, ohne ihn zu überschreiten.

Vorteile:

Einfachheit:

Die Methode kann relativ einfach in den Alltag integriert werden, da sie keine spezifischen Lebensmittel vorschreibt, sondern eher auf die Menge fokussiert ist. Dies ermöglicht es, weiterhin eine abwechslungsreiche Ernährung zu genießen.

Nachhaltigkeit:

Da keine extremen Einschränkungen existieren, ist die Portionsdiät besser langfristig umsetzbar als strikte Diäten, die bestimmte Lebensmittel ausschließen.
Bewusstsein schärfen: Durch das Achten auf Portionsgrößen wird das Bewusstsein für die eigenen Essgewohnheiten geschärft, was langfristig zu besseren Essverhalten führen kann.

Herausforderungen:

Einschätzung der Portionsgrößen: Für viele Menschen ist es schwierig, die richtige Menge für eine Portion zu bestimmen, besonders wenn man sich nicht regelmäßig misst oder wiegt. Das Handmaß kann hier eine praktische Hilfe sein, wird aber oft missverstanden oder als „ungenau“ empfunden.
Individuelle Unterschiede: Der Energiebedarf variiert stark zwischen Personen aufgrund von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Aktivitätsniveau und Stoffwechselrate. „Eine Portionsgröße für alle“ erfordert daher, bei der Anzahl der Portionen nachzujustieren.

Psychologische Aspekte:

Das Gefühl, sich selbst zu beschränken, oder gezwungenermaßen fremdbestimmt zu speisen, kann zu Frustration oder Durchbrüchen führen, die wiederum die Diät als „schwierig“ erscheinen lassen.

Praktische Tipps:

Tipps zum Abnehmen sind ein großes Kapitel, oder ein weites Feld. Sie sind mit ständiger Auseinandersetzung und einigen Widerständen verbunden; hierzu gibt es demnächst einen gesonderten Artikel.

Regelmäßige Bewertung: Überprüfe regelmäßig, ob Deine Portionsgrößen noch Deinen Bedürfnissen entsprechen, da sich diese über die Zeit ändern können.

Die Portionsdiät kann ein effektives Mittel zum Gewichtsverlust sein, zumal sie individuell angepasst wird. Sie erfordert wie jede „Ernährungsordnung“ eine gewisse Disziplin und das Erlernen von Fähigkeiten zur Portionsschätzung. Für viele ist sie eine gute Wahl, weil sie eine Balance zwischen Genuss und Kalorienzufuhr ermöglicht, ohne dass man auf Lieblingsspeisen verzichten muss.

Ob Du „ein Leben in Balance“ zur persönlichen Maxime machst oder nicht, ist einige Überlegung wert.


Irren ist menschlich

Gerade bei der Küchenarbeit läuft nebenher öfters mal das Radio. Als der Moderator ein Interview zum häufig abgerufenen, trendenden „Pulled Pork“ beendet hat, muss er noch auf die Webseite verweisen und mitteilen, dass neben dem schweine-haltigen Rezept auch noch die vegane Variante erhältlich ist, die mit Austernpilzen daherkommt. Der Radio/Webbeitrag bietet zum Schluss noch ein Rätsel:

Schmeckt. Auch vegan.

„Wer vegane Burger zubereiten möchte, muss im Rezept für den Coleslaw die Produkte tierischen Ursprungs gegen pflanzliche Alternativen austauschen.“


Genau genommen sind das gleich zwei Rätsel:

  1. Was ist „Coleslaw„?
  2. Welche „Produkte tierischen Ursprungs“ könnte man wohl beim Krautsalat weglassen, damit der vegan wird?

Man könnte noch so Vieles fragen, etwa:

„Warum muss man hier „gezupften Schweinenackenbraten“  propagieren, sind gezupfte Austernpilze mit gerupften Gänsen zu vergleichen, kommen wir ohne Amerikanismen wirklich nicht über die Runden, wann wurde wo das Wörtchen „Podcast“ als allgemeinverständlich vorausgesetzt, werden vielleicht ernsthafte Probleme mit sinnfreiem Gebabbel übertüncht?“

Umdenken

Ob der „American Way Of Life“ eine anzustrebende Sache ist, ob Coca-Cola oder andere Limonaden mit ihren Werbekampagnen unser Leben beeinträchtigen sollen, sogar, ob ein Krautsalat „amerikanisch“ mit Mayonaise zubereitet werden sollte, ist zu hinterfragen. Aber immer!

Zugegeben, man soll auch mal „Fünfe gerade sein lassen“ – doch gerade im Diätbereich zeigt sich, wie viele Kleinfaktoren sich zur Gesamtwirkung herausbilden, nicht nur bei schweren Diätfehlern.

Insofern ist „Umdenken, und dann umlenken“ vielleicht ein recht guter Vorsatz.

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
  • Bine: Lieber Klaus-Peter, ich bin über die Foodblogbilanz2021 auf Deinem Blog gelandet und...

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