Die Traumfigur mit formoline, das Wunsch-gewicht mit fressnet

 

Zu den Zumutungen, die der „Blätterwald“ uns aufhalst, gehören Kostenlose Beilagen, die übers Fernsehprogramm [2] [3] zu berichten vorgeben.

Dass wir, ob wir wollen oder nicht, immer wieder mit Klischees aus der Mottenkiste konfrontiert werden – das gehört sozusagen zu den Nebenkosten.

Eine auf faltenfrei umgerenderte, gealterte Diva, einträchtig neben einem Model, das bei der Aufforderung zum Abnehmen gebraucht wird, auf der Titelseite.

„Abnehmen“ ist hier rot und groß gedruckt (wenn auch nicht fett – gedruckt, das wäre wohl irgendwie unpassend), eindeutig ein Imperativ. Dazu der unverbindliche Slogan: „Leichter zur Traumfigur … formoline“.

Rezeptfrei und aus der Apotheke – wie die Schüssler-Salze, die jeden rechtschaffenden Pharmazeuten in Erklärungsnotstand bringen.

Dabei geht es gar nicht um pharmazeutische Eigenschaften irgendwelcher Quellstoffe, die vielleicht Fett an sich binden können – Fett kann man ja einfach weglassen und ballaststoffreich essen, sondern um die Traumfigur, wie die Werbung bereits besagt.

Wer aber hat schon einmal einen Traum, in dem eine Traumfigur vorkommt, gehabt?

Die Traumfigur ist doch eher ein Produkt des Tagtraums, der, intensiv genug geträumt, der Trance nahekommt, oder dem Erlebensmodus während eines Films, oder dem Kaufrausch, den die Shopping-Kanäle bei ihren Kunden erzeugen.

Wer gerne von seiner Traumfigur träumt – es ist ja nichts dagegen einzuwenden – soll also gerne weiterträumen.

Der Schritt vom Traumgewicht zum Wunschgewicht ist jedenfalls der erste Schritt zum Wunschgewicht.; was das betrifft, kommt es nur noch auf die richtigen Schritte in der richtigen Reihenfolge an.

Wie tauglich der „Kreuzschritt zur Seite“ hierbei ist, wird noch nicht verraten – nur soviel: Wer hier Fehler macht, bekommt einen Knoten in die Beine und fällt auf die Nase. Lassen wir uns also etwas anderes mehr einfallen…

[Fortsetzung folgt]

Links zum Thema

Vom Traumgewicht zum Wunschgewicht

und weitere Links im obigen Text

 

 

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?

Vom Bananenlaster zum Bananenblues

LasterOhne Worte kommt dieser LKW aus, und vermittelt doch eine Botschaft – wahrscheinlich etwas wie „Wenn ich Bananen essen will, muss ich auch akzeptieren, dass Banaenlaster auf der Autobahn fahren.“

Also wieder mal ein Beispiel dafür, wie wir mit subtilen Botschaften zugemüllt werden, und diese gleichzeitig mit sachlichen Informationen verarbeiten müssen.

Das Bild könnte auch dazu anregen, über die Arbeitsbedingungen auf den Bananenplantagen nachzudenken, über den Kaloriengehalt der Banane oder sonstige banale Themen.

Wer bis jetzt noch keinen Bananen-Blues bekommen hat, kann ihn sich wenigstens ansehen:

Und spätestens beim Mitsingen, oder bei der nächsten Banane, könnte es passieren…

Dünn sein beginnt im Kopf – und alles ist eine Frage der inneren Einstellung?

In der Rückschau auf einen Artikel mit der Überschrift „Abnehmen beginnt im Kopf“ tauchte wieder der Satz “Der Mensch denkt, der Bauch lenkt” als eine noch zu überprüfende These auf.

Bauchgefühle, Emotionen scheinen ja – zumindest im Fall des Hungers und der Sättigung – im Bauch zu entstehen; genauer gesagt, können wir sie dort lokalisieren. Angenehmere Gefühle scheinen manchmal „vom Herzen her“ zu kommen, dort kann aber auch Angst lokalisiert werden, Wut etwa im Nacken, ganz und gar unbestimmtes wieder im Kopf, als Schmerz bis hin zur Migräne.

Neben den unmittelbaren Gefühlen verfügen wir über „gewachsene“ innere Einstellungen, und aus dem überlieferten Wissen, dass „Alles Kopfsache“ sei, resultieren mehr oder weniger drastische Leitsätze:

  • Ich hungere mich nicht aus, ich perfektioniere meine Leere!
  • Das ganze Leben ist eine Modeschau!
  • Es ist besser dünn zu sein und tot, als lebendig und dick!
  • Wer schön sein will, muss leiden!

Das waren vier Elemente aus einem „Pro-Ana-Katechismus“, das Abnehmen wird hier zur Religion gemacht, die fanatisch betrieben, für keine anderen Gedanken und Bedürfnisse mehr Platz lässt: Auch die Fraulichkeit, Geschlechtlichkeit wird „ausgehungert und ausgetrocknet“.

Zum Glück lassen solche Ansätze zur Gedankenkontrolle sich nicht immer 1:1 in innere Einstellungen übersetzen, Affirmationen und Mantras sind nicht mehr als eine nette Übung, was im Kopf entschieden wird, hängt vom Selbstbild und vom Selbstbewusstsein ab, dabei ist es bestimmt nicht immer der Verstand, der das Verhalten steuert, zumal, wenn er zum Beispiel zu viele Persönlichkeitsanteile koordinieren oder akuten/ latenten Stress neutralisieren soll.

Zum Selbstbild gehört eine Mischung aus unterschiedlichen, alten Bildern und aktuellen Rückmeldungen – dem Stichwort „Körperschema“ wäre hier durchaus mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Zum Selbstbild gehört auch, sich auf einer „Selbstbeherrschungsskala“ einordnen zu können – nach dem dritten Jo-Jo-Durchlauf dürfte die Selbstbeurteilung nicht mehr allzu eindeutig ausfallen.

Bei der obigen Aufzählung von Leitsätzen haben wir es andererseits mit der Karrikatur von Selbstbeherrschung, der ein gieriges und unkontrolliertes, Bedürfnisse abwehrendes Selbst gegenüber stehen dürfte, zu tun. Da wirkt die Empfehlung zur flexiblen Verhaltenskontrolle auch etwas hilflos und unpassend.

Dass die Menschen eine ständige Einschränkung nicht aushalten, ist wohl eine uralte Erkenntnis: Je strenger, desto schlimmer ist tendenziell der Rückschlag. Askese ist nichts für jedermann, eine Gesellschaft, die zu 100 % aus Mönchen und Nonnen (bei denen geht es für den Rest des Lebens nur um das Seelenheil) besteht, wäre bald am Ende.

Die rücksichtslose Strenge (Der Begriff „Anorexis“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „frei von Begierde, frei von Hunger sein“), die hier rigide propagiert wird, ist die Kehrseite des aus Vernunftgründen ausgesprochenen „Nein“ – sozusagen ein „Nein aus Unvernunft“.

Eher gewohnt sind wir die Unvernunft, mit der im Trotz ein „Nein“ nicht akzeptiert wird: Was die „flexible Verhaltenskontrolle“ anstrebt, das „etwas weniger“ oder „in Maßen“, kann das trotzige Kind nicht verstehen; es wird sich (Motto: Alles oder Nichts) darüber hinwegsetzen – mit allen Mitteln.

Dabei hat, wer die Flexible Selbstbeherrschung beherrscht, durchaus Vorteile.

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?

Unser Diät-Quiz

„Testen Sie Ihr Diätwissen“ lautet eine häufige Aufforderung, der wir beim Surfen ausgesetzt sind – die Kalkulation hinter diesen „menschenfreundlichen“ Angeboten: Der Surfer wird schon früher oder später mal auf eine Werbeeinblendung klicken, so dass der Anbieter noch etwas verdient.

Vollkommen selbstlos – und vor allem kurz und ohne Zeitverschwendung – dagegen der Fressnet-Test. Vier Fragen, jeweils vier Antworten.

Auswertung direkt auf der gleichen Seite.

Die Fragen:

1.) Aus welchem Diätprogramm stammt der Slogan „Abnehmen durch dazulernen?“

a.) Weight-watchers
b.) bonvita
c.) „Iss Dich gesund“
d.) Fressnet

2.) Pflegemittel für die Haare, das es auch in der Küche gibt

a.) Birkenpollenhonig
b.) Vollkornmehl
c.) Sojasauce
d.) Essig

3.) Das hier abgebildete Lebensmittel

a.) Polarkreishaselnuss
b.) Gensoja
c.) Rapunzelwurz
d.) Kichererbse

4.) Mit „Vielfraß“ bezeichnet man

a.) Form des Hausschweins, die keine besondere Diät braucht
b.) Südamerikanische Variante des Ameisenbärs
c.) Einen Hungerkünstler beim Fasten
d.) Einen beim Essen haltlosen Menschen

*************************************************

Auswertung:

Richtig war jedesmal die Lösung d.).

Du hast null mal d.) als Antwort gewählt:

Man soll nie die Hoffnung aufgeben.

Du hast ein mal d.) als Antwort gewählt:

Siehst Du, Du hast doch Deine Stärken!

Du hast zwei mal d.) als Antwort gewählt:

Hey, das sind schon 50 % richtige Antworten!
Das ist steigerungsfähig!
Wenn Du Dein Bild-der-Frau-Abo kündigst
und Dich hier weiterbildest, hast Du gute
Chancen, Experte zu werden!

Du hast drei mal d.) als Antwort gewählt:

Was mit Dir los ist, lässt sich nicht so pauschal
sagen. Eigentlich hättest Du auch alles wissen
können. Schick mal eine e-mail und teile mir
mit. was Du konkret falsch gemacht hast.

Du hast vier mal d.) als Antwort gewählt:

Gib zu, Du hast nur geraten!
Nein?

Hey, Fressnet.de sucht noch Mitarbeiter!

Sofort e-mail schreiben mit Betreff:

„Anfrage wegen ehrenamtlicher Mitarbeit“

Eine Runde Kalorien zählen oder Kohlsuppendiät
Alles im Lot?

Kultur am Sonntag – Männer sind auch anders

So ein „Diätblog“ darf ja nur das Abnehmen thematisieren, zu Not noch zu Gesundheitsthemen das Ärzteblatt zitieren oder auf an anderer Stelle gefundene  Studien über das Fressverhalten  von  Mäusen mit Gendefekten berichten…

Stimmt oder
Stimmt nicht.

Stimmt natürlich nicht, und sich vom zwanghaften Denken an das „immer gleiche“ zu befreien, ist ja auch schon ein Akt der Emanzipation. Die hatten wir bisher für die Frau(en), denen die zuvor erfolgte sexuelle Revolution zu patriarchal gewesen war – aber die war vielleicht, wie die chinesische Kulturrevolution, bloß die falsche Revolution zur falschen Zeit.

Deshalb haben wir gelegentlich noch massive Probleme mit der weiblichen wie der männlichen  Rolle, gibt es einen erstaunlichen Spielraum, der jedoch selten genutzt wird. In dem Zusammenhang entsteht die folgende Vision:

Eine Frau, die sich einfach wohl in ihrer Haut fühlt, ist eine wahnsinnige Verlockung. Sie verspricht Wärme und Exzess. Geborgenheit und Verdorbenheit. Zärtlichkeit und Versautheit. Liebe und Sex.

Die Frage, welcher Mann so eine gefunden hat, stellt Nicole.

Andererseits: Nur tolle Männer verdienen tolle Frauen. Und wie sind die Männer tatsächlich?
Daumier hatte es jedenfalls fertig gebracht, jene patriarchalische Rolle, die dem Manne angeblich anhaftet, vortrefflich auf die Schippe zu nehmen:

Wir sehen einen Herkules mit Schippe, Besen und von Strumpfhaltern gehaltenen Strümpfen, der zudem noch ein wenig übergewichtig ist, und den

in dieser Interpretation anorektischen Narziss, dem im Gegensatz zu Herkules eine wirkliche Aufgabe fehlt, weshalb er sich eben mal in sich verliebt, womit er die Grundlagen für den wissenschaftlichen Narzissmus legt.

Da macht Mythologie doch wieder Freude, und wer mehr davon will, findet es auch.

Weitere Artikel

Der dressierte Mann

Der Mann am Herd – 2000 Jahre Emanzipation

„Neue Männer braucht das Land“

Kurz notiert: Aromatherapie, Quadratur des Lots, Lehrergesundheit, Deutsch und stolz darauf. Ich bin, was ich kaufe, also bin ich?

Freifahrtschein für Aromazusätze?

Zwischen „geschmacklos“ und „köstlich“ (könnte man sagen, das ist gleichbedeutend mit „kostbar“?) liegen Welten – natürlich auch beim Essen. In einer Studie, auf die der Blog ohne Diät hinweist, konnten die Teilnehmer ihr Essen aufpeppen und haben im halben Jahr 10 Kilo abgenommen (das reicht ja auch…).

Der Text eignet sich vor allem, die Phantasie anzuregen:
Was sind „versteckte pikante Aromen“, was gab es – bei der „süßen Richtung“ – außer „… etwa Kakao, Banane, Erdbeer und Malz“?
Welche Aromen sind in den geheimnisvollen Kristallen verwendet worden – künstliche oder natürliche, welche Speisen wurden aufgepeppt? Gibt es einen gesundheitliche Effekt bei der „geschmacklichen Selbstbestimmung“, und wenn ja – warum?

Quadratisch

Das Bildchen ist schon mal da – fehlt nur noch der passende Artikel. Aber, zu „quadratisch“ wäre so einiges zu sagen:

1.) War da noch etwas mit der Bio-Schokolade; Ritter hat endlich geantwortet… 2.) stellt sich die Frage: Hat das Format 125 x 125 eine Zukunft, als nettes Werbebanner, und wenn ja, welche? 3.) gibt es wohl unzählige Beispiele für Verhältnisse, in denen eben nicht alles im Lot, bzw. im Gleichgewicht, in der Balance ist, zum Beispiel:

Kranke Lehrer

erholen sich in den Ferien. Krank-machend sind aggressive Schüler mit einem großen Mangel an Beziehungen und, wenn es schlecht läuft, die Kollegen und die Schulleitung.
Machmal bringen sie ihre Problem auch bereits mit:

Folgen einer Über-Identifikation mit der beruflichen Aufgabe sind Aufopferung und beruflicher Verschleiß, der Ruin der Privatsphäre und eine einseitige Ausrichtung des Selbstwertgefühls am beruflichen Tun, nicht selten verbunden mit perfektionisatischen Einstellungen sich selbst und anderen gegenüber. (S. 10) [Quelle]

Über eine Studie aus Freiburg berichtet der IDW.

Nachtrag

zur flexiblen Verhaltenskontrolle:

Auch bei einem dehnbaren Begriff, der erst noch gelernt werden will, dürfte gelten, dass man wissen muss, was erlaubt und was verboten ist;
Es sollte halt alles „im Rahmen“ bleiben.
Von daher wäre auch der Begriff „Diätsünde“ in gewisser Weise zu relativieren – ein nicht so großes Stück Schokolade kann wohl nur bei einer sehr rigiden Herangehensweise als Sünde betrachtet werden, ansonsten sollte es als bewusster Genuss erlaubt sein.
Die „Diätsünde“ wiederum ist neben der Verkehrssünde (wegen der man sich keine Schuldgefühle macht, solange man nicht erwischt wird) offenbar ein Überbleibsel der „Todsünde“, wozu in einem hoch gelobten Buch mehr zu lesen wäre.
Todsünde und Laster wiederum stehen im Gegensatz zur Tugend, um die es in diesem Wertesystem geht. Flexible Verhaltenskontrolle findet im Sannungsfeld von Freiheit – Verantwortung – Schuld – Selbstachtung und Psychohygiene statt.

Deutschstunde

Es wird – wegen der Auswanderungswelle (?) – verstärkt eingebürgert, und zu diesem Zweck ein Test über Sprachkenntnisse und Deutsches Wesen veranstaltet.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist z.B, aus folgenden vier Symbolen ein Satz zu bilden:

Zum Einbürgerungstest

Ob das so richtig ist?

Jesus, bin ich froh, unter dem Adler und nicht mit Ährenkranz, Hammer und Zirkel groß geworden zu sein, sowie nicht in der Bundeswehr gedient zu haben. Darauf kann ich aber stolz sein!

Was dem einen sein Atatürk, ist dem anderen sein …

Wer war der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland?

Aber wehe, es wird gefragt, wer wird der neunte Bundeskanzler …

1. Konrad Adenauer

Kiesinger, Schmidt und Brandt waren ebenfalls Bundeskanzler. Aktuell ist Angela Merkel von der CDU Bundeskanzlerin. Sie regiert seit 2005. Die Regierungschefs seit Ende des Zweiten Weltkriegs waren:

  1. Konrad Adenauer von der CDU
    vom 15. September 1949 bis zum 15. Oktober 1963
  2. Ludwig Erhard von der CDU
    vom 16. Oktober 1963 bis zum 1. Dezember 1966
  3. Kurt Georg Kiesinger von der CDU
    vom 1. Dezember 1966 bis zum 21. Oktober 1969
  4. Willy Brandt von der SPD
    vom 21. Oktober 1969 bis zum 6. Mai 1974
  5. Helmut Schmidt von der SPD
    vom 16. Mai 1974 bis zum 1. Oktober 1982
  6. Helmut Kohl von der CDU
    vom 1. Oktober 1982 bis zum 27. Oktober 1998
  7. Gerhard Schröder von der SPD
    vom 27. Oktober 1998 bis zum 22. November 2005

Stell Dir vor, Du bräuchtest einen Europa-Pass und müsstest erst einen Test machen: Wie viele Departements hat Frankreich, Grafschaften England, bei welcher Behörde musst Du in den Niederlanden Deinen Hund anmelden, was ist der Unterschied zwischen Flamen und Wallonen?

Shopping hilft, die Welt verbessern

das ist so ein Denkansatz, der es spätestens jetzt geschafft hat, von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden: Der Stern hat ein Interview mit Fred Grimme veröffentlicht. Luxusgüter dürfen sein, aber öko sollten sie auch sein. Bei Hummer immer auf die umweltverträgliche Variante mit Elektroantrieb, Bi-Turbo oder zumindest Hybrid achten!

Tausend überflüssige "Diäten, Rezepte, Kuren"

Rezepte gehen gar nicht gut. Es gibt zu viele. Die sind zwar oft von zweifelhafter Qualität, verdrängen in den Suchmaschinenergebnissen die, die mit Sorgfalt und Kreativität entwickelt worden sind.

Die Rezepte-Inflation führt dazu, dass ein wirklich geniales Käsekuchen-Rezept das Schicksal der Stecknadel im Heuhaufen teilt.

Aber auch, was auf den ersten Blick recht nett und ansprechend wirkt, ist nur als Mittel zum Zweck publiziert worden. Eine

Pasta-Diät

zum Beispiel. Da soll man mit 1200 Kilokalorien den Tag über auskommen, von einem Mittagessen, das aus  45 g Röhrchen-Nudeln,  100 g Tomaten, 100 g Zucchini, 100 g Lammfilet, einem EL Brassola Raps-Kernöl (Teutoburger Ölmühle) und 5 EL Lammfond oder Brühe sowie Gewürzen besteht, satt werden.

Das alles nur, damit eine Werbeagentur möglichst häufig obiges Öl und einen Brottrunk erwähnen kann.

Wer sich an die Vorgaben hält, muss zwar keine Kalorien zählen (die sind ja schon vorgezählt), wird aber, was die Rückmeldung des Magens betrifft, in Teufels Küche landen. Dass eine ordentliche Nudeldiät Vollkorn-Teigwaren verwendet, weil sie nun einmal gesünder sind, wird bei der Gelegenheit auch verschwiegen.

Tageskuren

Apfeltag
Bittertag
Kefirtag
Tomatentag
Joghurttag
Kartoffeltag
Reistag
Rohkosttag
Saftkur
Salattag
Sauerkrauttag
Suppenkur

Auch dieser unsinnige Anachronismus wird weitergegeben. Wer ohne Vorschriften nicht vernünftig essen kann, braucht keine Vorschriften, sondern einen geeigneten Lehrplan – zum Beispiel.

Diäten züchten

Wichtig ist, dass etwas vernünftiges auf den Teller kommt. Dazu können wir nach Lust und Laune auch verschiedene "Diäten" miteinander kreuzen, zum Beispiel die Nudel-Diät mit der Spargel-Diät.

Bei der Sauce für den Nudel-Spargel-Salat hält man sich an die gleichen Regeln wie beim Insalata Mista, denn Mayo gehört in die Tonne, auch wenn sie als "leicht" verkauft wird.

 

 

Möchtest Du…

Weitere Diäten vergleichen?
Eine Sauerkraut-Diät machen?
Eine Rosenkohl-Diät machen?
Lieber schauen, wie Brigitte diätet?

wissen, auf welche Web-Seite dieser
Artikel sich bezieht?

Wer gewinnt – Deutschland-Spanien, und … was snackst Du dazu?

Dieser Beitrag ist – zugegeben – allzu opportunistisch; aber die Frage nach dem „Snack zum Spiel“ hat derartig Hochkonjunktur, dass auch Fressnet.de sich dem Sog der Masse nicht entziehen kann und die Frage nach dem passenden Snack zur EM einfach angehen muss.

Für die grundsätzliche Frage – Passiver Sport als Gewichtsproblem – ist es natürlich nie zu spät, und der Hinweis auf gefüllte Pfannkuchen ist doch schon einmal ein guter Anfang.

Greifen wir auf weitere Vorerfahrungen zurück:

Svea träumt zwar von einer raschelnden Chipstüte, hat aber

kalorienarme Büffet-Vorsorgen getroffen, um der Kalorienbomben-Lust entgegen zu wirken. Bevor der Anpfiff erfolgt, werden erstmal die Rohkostplatten ausgerollt und mit einem leckeren, leichten Magerquark-Dipp verziert. Mein EM-Snack-Renner ist lediglich eine kleine Schüssel voll mit grünen Oliven, da sie einen geringeren Energiewert als die dunklen besitzen. … Meine EM-Couchplatz-Verweise gehen an fettige Erdnüsse und Schokolade – dafür gibt’s meine rote Nährwert-Karte!

Beim Testesser gibt es eine ganze Serie von EM-Snack-Tests; der bisher letzte zeigt den „funny-frisch-bio-meersalz&pfeffer-chips“ die rote Karte.

Wenn Lehmann – Lahm, Mertesacker, Metzelder, Jansen – Fritz, Frings, Ballack, Podolski – Klose, und Gomez fussball-artistische Höchstleistungen bringen, können sie nicht gleichzeitig futtern.

So viel Solidarität sollte eigentlich sein, dass auch ihre Zuschauer währenddessen höchstens einmal am kohlesäurefreien Mineralwasser nippen. Andererseits: Die Helden auf dem Platz spüren wohl weniger Aufregung als die Zuschauer, und können ihr Adrenalin beim Rennen umsetzen.

Kurz notiert: gesundes Oregano, Gen-Technik verhindert Hunger, Esstörungs-Tagung, Radtouren, Sportkleidung

Bald wissen Kranke und Gesunde so viel wie Ärzte – dank Internet. Also lesen dann alle in medizinischen Fachzeitschriften herum, und die Blogger picken sich die Meldungen heraus, die sie interessant finden.

Zum Beispiel:  

Pizzagewürz Oregano hilft gegen Entzündungen

Oregano enthält eine Substanz, die … gegen Entzündungen zu helfen scheint. Das haben Forscher der Universität Bonn und der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich herausgefunden. … Das im Organo enthaltene Beta- Caryophyllen (E-BCP) ist ein typischer Inhaltsstoff vieler Gewürz- und Nahrungspflanzen. So kommt die Substanz unter anderem auch in Basilikum, Rosmarin, Zimt und schwarzem Pfeffer vor. Mit unserer Nahrung nehmen wir täglich bis zu 200 Milligramm des ringförmigen Moleküls auf. … Beta-Caryophyllen docke spezifisch an bestimmte Empfänger-Strukturen in der Zellmembran an, die sogenannten Cannabinoid-CB2-Rezeptoren. Dadurch verändert sich das Verhalten der Zelle: Sie schüttet dann beispielsweise weniger entzündungsfördernde Signalstoffe aus. „Wir haben Mäuse, die unter einer entzündlichen Schwellung der Pfote litten, mit E-BCP behandelt“, erläutert Jürg Gertsch von der ETH Zürich. „In bis zu 70 Prozent der Fälle klang die Schwellung daraufhin ab“.
… Beta-Caryophyllen hat im Gegensatz zu anderen Substanzen, die auf den CB2-Rezeptor wirken, keine berauschende Wirkung.

Soviel wussten schon unsere Vor-Vorfahren: Gegen jede Krankheit ist ein Kräutlein gewachsen – nur gegen eine nicht. Wer weiß, welche Krankheit gemeint ist?

Recht unkommentiert im gleichen Blatt auch das folgende:

Die Welt verhungert ohne Gentechnik

Zürich – Zur Bekämpfung steigender Lebensmittelpreise hat der Verwaltungsratschef des Schweizer Lebensmittelgiganten Nestlé, Peter Brabeck, großzügigere Gentechnik-Vorschriften von der Europäischen Union (EU) gefordert. „Ohne gentechnisch veränderte Organismen lässt sich dieser Planet nicht ernähren“, sagte Brabeck der „Financial Times“ von Montag.

Wobei: Die Überschrift stammt von Fressnet.de, als Versuch, den Inhalt der Meldung zusammenzufassen. Wir finden insgesamt häufig solche Statements, die eben Statements sind, und keine bewiesenen Wahrheiten.

Wahr ist sicherlich das Motto "Steter Tropfen höhlt den Stein".

Man sollte Herrn Brabeck einmal fragen, wie viele Nahrungsmittel auf dem Transport verderben, im heimischen Kühlschrank verderben oder ungegessen auf dem Teller bleiben und dann im Müll landen.

Wahrscheinlich bekommt man dann zur Antwort: "Da kann man nichts machen!". Wenn man nicht will…

 

Essstörungs-Tag in Heidelberg

am 28.06.08 – Programm

 

Radwandern und Touren eintragen

http://www.radwanderung.info/

 

Ganzkörpertrikots: Sportkleidung

… soll nicht flattern:

gibt es auch so genannte Ganzkörpertrikots. … Es gibt die Ganzkörpertrikots zum Beispiel langärmlig und langbeinig, darüber hinaus in kurzärmlig und langbeinig, sowie ärmellos mit breiten Schulterhaltern und langbeinig, sowie ärmellos mit spagettiträgerartigen Schulterhaltern und langbeinig.
… Ein … herumflatterndes, eventuell bei jeder Bewegung hochfliegendes T-Shirt kann auch den bestes motivierten Übungsteilnehmer gegebenenfalls aus dem Konzept bringen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass das T-Shirt so weit „abhebt“, dass der sich bei einer Frau darunter befindliche BH zum Vorschein kommt.

Das muss nun wirklich nicht sein!

 

Vollkornnudel oder Nudel aus ausgemahlenem Mehl – Geschmacksfrage oder Gewissensfrage?

Klar, hier kann jeder machen, was er will, essen was er will, so lange, so oft, so viel oder wenig er (sie) will.

Diese Studien, die da immer wieder sagen: Vollkorn ist zumindest etwas gesünder, etwas länger sättigend, etwas der Diabetes vorbeugend – die beruhen doch alle nur auf Statistik, und laut Statistik werde ich nicht vom Blitz getroffen, es könnte aber passieren, oder umgekehrt. Und auch diese GLYX-Punkte, diese Geschichten mit Nährstoffdichte, Sättigungsindex, Ballaststoffen und langkettigen Kohlenhydraten – dann doch lieber Steinzeit-Diät mit öfters mal Fleisch grillen und Bier aus der Zapfanlage.

Nachdem die Geschmacksfrage mehrheitlich geklärt und demokratisch abgestimmt, ersparen wir uns die Gewissensfrage – da habe jeder sein eigenes, in das ich auch niemandem hineinreden will.

Korkzieher-Nudeln

Selbst die schönste Studie, die nachweisen kann, dass eine Ernährung mit vielen Vollkornprodukten zu Gewichtsverlust führt und gleichzeitig das Risiko chronischer Krankheiten senkt, wird eingefleischte Vorlieben nicht ändern.
Die Frage, was man denn jetzt machen könnte, um abzunehmen, mag ich dann aber gar nicht mehr hören. Und kompostierbares Plastik – das hat in dem Zusammenhang gerade noch gefehlt; scheinbar geht es da doch um eine Gewissensfrage, fragt sich nur, ob das auch vernünftig verrottet.

So, und jetzt nehm‘ ich mir eine gedrehte Nudel und mach‘ mir ’n Wein auf, wenn das geht – Korkzieher – ts – ganz was neues…

(Und was wollen uns die Worte "Mit Bio-Vollkorn sagen? Geht das nicht auch so: "Aus Bio-Vollkorn"?)

Nudel-Diät
Reis-Diät
Abnehmen beim Lesen
Bikinifigur

Frische Kommentare

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