Abnehmprogramm oder Diät? Treffpunkt Wunschgewicht

„Das gibt es doch schon längst: Wunschgewicht, Gruppen und Diät!!“ meinte neulich eine Interessentin, die das Fressnet-Programm kennenlernen wollte – sie dachte dabei an „so ein Programm mit Fertiggerichten und Gruppe, bei dem man zuerst Fertigmahlzeiten kauft und später alles selbst macht.“

Nun habe ich zwar schon – widerwillig – einige „Diätvergleiche“ angestellt, aber das musste ich doch erst noch recherchieren; Die Zeit und den Willen, es selbst auszuprobieren, habe ich ja nicht.

Das Programm „Treffpunkt Wunschgewicht“ ist ein Gruppenkonzept der Bonvita GmbH.
Das Gwicht-Verlieren wird sich in drei Phasen unterteilt: Abnehmen, Umstellen und Erhalten.

In der Abnehm-Phase stehen täglich fünf Diätmahlzeiten von Treffpunkt Wunschgewicht auf dem Plan. Insgesamt nehmen TeilnehmerInnen 900 bis 1000 Kalorien pro Tag zu sich: Industriell Hergestelltes, das mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert ist.

Ab der zweiten Woche wird täglich zusätzlich Rohkost gegessen, in der dritten Woche Obst und ab der vierten Woche wird eine Hauptmahlzeit durch eine selbstgekochte Mahlzeit ersetzt.

Zur Auswahl stehen Suppen, Menüs, Cremespeisen, Milchshakes, Müsli, verschiedene Riegel, Sandwiches und Diät-Getränke.

Mit Erreichen des Wunschgewichts wird die Ernährung auf vollwertige Kost mit viel Obst und Gemüse umgestellt; in fünf Wochen werden die Fertigprodukte Schritt für Schritt gegen selbst zubereitetes Essen ausgetauscht.

Zwölf Monate mit einem so genannten „Betreuungsprogramm zur Gewichtserhaltung“ mit regelmäßigen Kontakten und Hilfestellungen schließen sich an.

Ein Bewegungsprogramm und Entspannungsübungen ist bei dem Programm zur Gewichtserhaltung integriert.

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Bei maximal 1000 Kalorien am Tag verringert sich der Grundumsatz – damit wird das Abnehmen nur komplizierter – aber wahrscheinlich halten sich nicht alle so ganz genau an die Vorgaben.
Der Umweg über die vorgefertigeten Mahlzeiten ist eigentlicih umständlich:

Der Preis von etwa neun Euro pro Tag regt zum Nachdenken an: Wer gleich, von Anfang an, selbst gesund und eher fettarm kocht, spart gegenüber dem Programm viel Geld und kann sich zudem eine Abnehmgrupe mit unabhängiger Leitung leisten.

Wird in dieser Gruppe zudem öfters auch mal praktisch gearbeitet, d.h. schmackhaftes Essen zubereitet, fällt der Zeitaufwand auch kaum noch ins Gewicht.

Die Stiftung Warentest hat im „Test Spezial“ (2005) den „Treffpunkt Wunschgewicht“ mit „Alles in allem kaum empfehlenswert“ beurteilt.

Das, was besonders interessiert!

Davon abgesehen, ist die Reichweite des Programm auch allzu begrenzt: Wenn ich erst 30 km zum nächsten Treffen fahren muss, das von einer Beraterin, die offenbar wöchentlich zwei Grupentreffen veranstaltet, von denen sie wohl kaum hauptberuflich leben kann, ist das ein unverhältnismäßig hoher Aufwand.

Das Programm mag funktionieren oder auch nicht – einen systematischen Fehler gibt es bei der Reihenfolge der drei Schritt:

Besser und logischer wäre die Reihenfolge: Umstellen-abnehmen-erhalten. Für die Organisation der Gruppen bedeutet dies allerdings, dass sie nicht mehr an das mehr oder weniger fixe Angebot von Produkten gebunden ist.

Wenn „freie“ Gruppen entstehen sollen, muss den Teilnehmern der Mehrwert auch plausibel und wünschenswert erscheinen: Dieses Problem umschifft Bonvita allerdings, weil eine vertriebsorientierte Firma sich dieser Herausforderung auch systembedingt überhaupt nicht stellen kann.

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Ein Kommentar zu “Abnehmprogramm oder Diät? Treffpunkt Wunschgewicht”

  1. […] Weight-watchers b.) bonvita c.) “Iss Dich gesund” d.) […]

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