Immunsystem stärken mit… / Tempeh ist kein Fleischersatz / Kichererbsentempeh-Bratlinge & Chili-Tomatensuppe / Ausverkauf / Diversität

Lebensmittel für das Immunsystem

„Kein Mensch“ sieht an einem Donnerstag um die Mittagszeit fern, ich mache das jedenfalls nicht – und man verpasst auch eigentlich nichts. Im Zweifelsfall findet sich das „ARD-Buffet“ auch im Internet, genauer: Der Beitrag

Gesunde Ernährung
Diese Lebensmittel stärken das Immunsystem

Es finden sich ein paar interessante Kandidaten – nicht nur

  • Ingwer(„… ist …  eine Heilpflanze, die selbst in der Schulmedizin zum Einsatz kommt. Die wertvollen Inhaltsstoffe des Ingwers wirken entzündungshemmend. Immer mehr Studien belegen die positive Wirkung der frischen Knolle bei zahlreichen Erkrankungen von Magen-Darm-Beschwerden bis hin zur Erkältung“) wird genannt, sondern auch
  • Meerrettich(„Vor allem die in der frischen Knolle enthaltenen Senföle helfen dabei Viren vorzubeugen. Schon das Einatmen der Senföle beim Reiben der rohen Wurzel hat eine heilende Wirkung für unsere Atemwege“) und
  • Kurkuma („… wirkt antioxidativ und entzündungshemmend, zum Beispiel auch bei Lungenerkrankungen. Auch eine entgiftende Wirkung wurde festgestellt“)

werden genannt.

Während man bakterielle Infektionen besser „aushungern“ und dabei viel schlafen solle, werde bei einem  Virus dagegen geraten,  „ordentlich“ zu essen.

Ingwer und Zitrone passen ja als oder im Tee hervorragend zusammen, verlangen auch keinen Zucker oder Honig, schon gar nicht in einer (gern auch chilischarfen Gemüse- oder Hühnerbrühe) – wichtig ist wohl, dies heiß zu genießen, darauf spielt die zum Teil abgebildete Thermosflasche an.

 

Schwarz auf weiß: Nahrungsmittelproduktion, die Umwelt und Klima bewahrt

„Wie kann eine Ernährung aussehen, die unserer Gesundheit dient, allen Menschen auf der Erde ausreichend Nahrung bietet und dabei Umwelt und Klimabewahrt?“

Die Planetary Health Diet ist mehr als eine neue Ernährungsempfehlung. Sie zeigt Möglichkeiten auf, wie wir unser Ernährungssystem so ändern können, dass wir und unser Planet gesund bleiben.

Bei der Zeitschrift „Ernährung im Fokus“ (Ausgabe 1_2020) gibt es eine umfangreiche Leseprobe zum Download:

Planetary Health Diet – Herausforderung und Chance für eine nachhaltige Transformation unseres Ernährungssystems

Ich finde, wenn das „Was Essen“ die Grundlage der nachhaltigen Ernährung darstellt und eine Mehrheit demnach ihre Ernährung umstellen muss – auf  Rezepte, wie sie dieser Mehheit zunächst fremd und ungewohnt sein werden,  kommt es nicht nur darauf an, ob Hülsenfrüchte, Kartoffel, Reis, Gemüse oder Pilze verzehrt werden.

Wichtig ist vor allem, wie diese „neuartigen Rezepte“, also vegetarische, vegane & schmackhafte Rezepte zubereitet werden und und welche Modi des Verzehrs gefunden werden:

 

Genaueres zu dieser magisch-roten Kaltsuppe in einem Artikel über Lebensmittelkennzeichnung und Kosten des Gesundheitssystems…

 

Zum „Erlebnis Essen“ gehört eigentlich auch die Gesellschaft oder Gemeinschaft – wobei die qualifizierte Zubereitung einer Gemeinschaftsverpflegung effizienter  als das „singuläre Kochen“ geschieht und gekonnter auf lokale Ressourhen zugreifen kann.

Neben der Lebensmittel-Produktion lauern zentralen Aufgaben bei der nachhaltigen Transformation des Ernährungssystems also in den quasi gastronomischen Bereichen; Wer „nachhaltige Ernährung“ fordert, muss auch Stellung zur Frage nehmen, wie und von wem, wann, wo und für wen welche Auswahl serviert wird. Im gleichen Atemzug mus es auch um die Möglichkeit gehen, neue Rezepte zu entwickeln, mit neuen „Kompositionen“ genehme Geschmackserlebnisse zu ermöglichen, abwechlungsreich, vielleicht auch spannend gesund zu sättigen, ohne zu langweilen oder gar zu übersättigen.

 

Tempeh – und die Tücken des Objekts

Weil ich mich gerade mit Tempeh beschäftige: Auf einer Homepage des Bundeszentrums für Ernährung findet sich in diesem Zusammenhang die Überschrift

„Wer Fleischersatz will, hat’s schwer:  Pro und Contra von Fleischersatzprodukten und -imitaten“ 

Wo die Ernährung ganz allgemein und gewohnheitsmäßig eine fleischlose Angelegenheit ist, gibt es auch keine Notwendigkeit, Fleisch zu ersetzen. Wo Fleisch-Ersatz gefordert wird, verbirgt sich in dieser Forderung die Anerkennung des Fleischkonsums als Norm.

Tempeh kann Fleischersatz sein, muss aber nicht. Wo vegetarisch/vegan ohnehin überwiegt, gibt es auch nicht viel zu ersetzen…

Tempeh eigne sich für den gelegentlichen Einsatz in der Vollwertküche, heißt es nun.
Dass die Vielseitigkeit von Tempeh („… entstanden aus der natürlichen Fermentation mit einem Edelschimmelpilz“) nicht beim Soja halt macht, weil sich auch Bohnen, Linsen, Kichererbsen (und Andere) „beedelschimmeln“ lassen, bleibt hier ungesagt, muss jedoch unbedingt erwähnt werden, deshalb hier ein Beispiel:

 

Scharf mariniertes Kichererbsentempeh mit süßsaurem Bananenketchup und Gemüseallerlei

Dem gut durchwachsenen, vom Pilzmycel charakterisierten Tempeh wird ein neutraler, oder leicht nussiger und auch camembertähnlicher Geschmack nachgesagt – man könnte auch sagen, es schmeckt fast nach Nichts…
Insofern kommt es auf das Mundgefühl, das sich damit ergibt, an, auf seine Textur, und der Geschmack muss dem Tempeh hinzugefügt werden.
Es reicht nicht, das Tempeh in eine Marinade zu legen und zu warten – besser gelingt die „Geschmacksübertragung“, wenn man das Tempeh in seiner Marinade (hier Sojasauce, Chilipaste, Gemüsebrühe, Rotwein, Salz, Knoblauch, Pfeffer, Curcuma, Paprika) leicht köcheln lässt.

Dann die Tempehstücke in reichlich Öl vorsichtig anbraten und mit viel „Gemüse aus dem Dampf“ (also im Multicooker zubereitet), das nur leicht gesalzen und mit etwas vom besten Olivenöl beträufelt war auf einem gut vorgewärmten Teller servieren (größere Abbildung). Ein „starkes“ Süß-Sauer-Bananenketchup rundet das Gericht ab.

 

Tempeh-Pilzbratlinge

 

Ein restliches Stück des gebratenen Kichererbsen-Tempehs ist Bestandteil dieser Bratlinge, die aus einem großen Anteil an Pilzen (Austerpilze und Champignons), Zwiebel, Knoblauch, Roggenbrötchen, Dinkel-Vollkornmehl, Salz bestehen.
Die Masse aus diesen Zutaten wird im Food-Prozessor zerkleinert  und vermengt, zieht eine gute Weile im Kühlschrank durch und wird mit feuchten Händen zu flachen Bratlingen geformt, die schonend zu braten sind.

Dazu passt eine scharfe Fertig-Tomaten-Arrabiata-Sauce ( Abbildung in groß).

Von der Textur her werden die Bratlinge interessanter, wenn man zunächst nur eher grob zerkleinert, eine Hälfte zur Seite nimmt und der anderen Hälfte, nachdem diese feiner verarbeitet ist, wieder hinzufügt, was hier in dieser Form nicht stattgefunden hat:

 

Stimmung – Stimmung?

Ich könnte sagen: „Nicht gut. Eher flau. Mit starken Zweifeln an der Menschheit.“

Teilweise waren die „Märkte“ am Samstag übervoll von Kundschaft – beim Warenangebot ungewohnt ausgeräumt – teilweise. Die BürgerInnen bereiten sich auf eine mögliche Quarantäne vor?
 
Wir wissen ja nicht, wie viele Viren dabei in der Luft umherschwirren, gewiss aber gibt es beim Einkaufen, Bus-Fahren und ähnlichen Gelegenheiten keine Atemmasken, nicht mal einen Papier-Mundschutz – und Kaffeefilter müssten doch noch leicht modifiziert werden, um in diesem Sektor nützlich zu sein.

 

Klopapier wird panikartig gebunkert – das heißt, unser Volk hält gerade das für überlebenswichtig.  Was das betrifft, sind die Überlebenschancen ja recht hoch, trotz der gegenseitigen mentalen Ansteckung.
Es hat ein paar Fehler bei der Informationsvermittlung gegeben:  Der Hauptfehler war die mangelhafte Information, damit das fehlende Gefahrenbewusstsein und heute das Gefühl, der Bedrohung ausgeliefert zu sein.
Bei der Gefahrenabwehr ist geschlampt worden, und der Kontrollverlust ist nicht „nur“ ein Gefühl, sondern Realität, bis eine Mehrheit mit der Schnupfen-ähnlichen Ansteckung „durchseucht“ und schließlich immun ist – wobei die Risiken in den Risikogruppen bis zum Ableben reichen. Mit Abschieden ist zu rechnen…

Es gibt kein Medikament – die körpereigene Abwehr muss mit dem Virus fertigwerden, „sonst hilft garnichts“.
Insofern ergibt der erste Teil dieses Posts doch einen besonderen Sinn. Meerettich war übrigens nicht ausverkauft, frisches Gemüse wird weiterhin produziert und selbst Zitrusfrüchte sind keine Mangelware.

Wir dürfen uns an einem Punkt keine Illusionen machen:  Die Deutschen, auch die Europäer und andere Weltenbewohner werden mehrheitlich überleben. Nachdem die Pandemie-Welle – so ist es zu erwarten – abgeebbt ist,  treten altbekannte Probleme wieder in den Vordergrund, und solche, die bekannt sein könnten, aber nicht wahrgenommen werden.

Die Polschmelze hat sich rapide beschleunigt, Artenvielfalt nimmt ab, Welternährungssituation weiterhin: Ungenügend.

Die gesellschaftliche Eintracht ist durch ideologische Verblendungen nach wie vor verunmöglicht.

Das Vergnügen, einen politischen Gegner zu bekämpfen, verzehrt die Kräfte, die wir bräuchten, um im Sinne „der Sache“ zu handeln.

Parteien, (progressive) Gruppen und Splittergruppen, versäumen es,  mehr Solidarität und  Zusammengehörigkeit „unter den  Linken“ zu bewirken – so darf man keine Prioritäten setzen.

 

 

 

Steuergelder für Umwelt und Gemeinwohl

Tausende „… Forscher aus ganz Europa fordern von der EU, die Wissenschaft bei der GAP (Gemeinsame Agrarpolitik)-Reform zu berücksichtigen“, so ein Artikel  vom „Informationsdienst der Wissenschaft“ (IDW), der fast alleine schon durch Bilder erklären kann, worum es geht: Nämlich um den Unterschied:

„Blühende Landschaften“ sind die absolute Rarität – dabei ist es gar nicht so kompliziert, eine Blumenwiese anzulegen, und wenigstens ein paar Margeriten sollten doch zu finden sein – doch die Realität zeichnet oft ein monotones Bild, im „Grünen“.
Hier wächst das Getreide für unser Brot, unseren Kuchen, unsere Nudeln, und sonst nichts, dafür sorgt Chemie.

 

Dass Landwirtschaft und Landwirtschaft nicht das Gleiche ist, lässt sich leicht aufzeigen. Man kann auch die Bedeutung der „Biodiversität“ erkennen und muss sich dann eigentlich auch für eine gesunde Vielfalt der Lebewesen und Lebensformen einsetzen.

Die „Agrarförderung“ (-Subventionierung) grundsätzlich anders zu gestalten – die BioLebensmittelGrundversorgung könnte hierfür ein nützliches Instrument sein. Es müssten sich, eben wegen der Vielfalt, nur noch ein paar kluge BefürworterInnen dafür einsetzen.

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Ein Kommentar zu “Immunsystem stärken mit… / Tempeh ist kein Fleischersatz / Kichererbsentempeh-Bratlinge & Chili-Tomatensuppe / Ausverkauf / Diversität”

  1. Lieber Klaus-Peter,
    wieder mal gute Anregungen bezüglich Nachhaltigkeit und Verantwortung auch in der Lebensmittelindustrie. Gute Tipps auch zur Stärkung der Abwehrkräfte.
    Bitte lese auch mein privates Mai. Wichtig!
    Mach weiter so!

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Frische Kommentare

  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
  • Bine: Lieber Klaus-Peter, ich bin über die Foodblogbilanz2021 auf Deinem Blog gelandet und...

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