Wenn Vollkorn angeblich krank macht – Wenn die Milchfrau zweimal klingelt – Wenn auf den „Tag der Adipositas“ der Weltfrauentag folgt

 Vollkorn macht krank – wie so Vieles

Nachrichten ohne Wert – Fake News zur Ernährungsweise – sind nicht immer leicht zu identifizieren. Das kann beim „Abnehmen mit Schololade“ anfangen und bei „Zucker macht krank – Vollkorn macht kränker“ nicht zu Ende sein.

Klaus Wührer, Heilpraktiker und Autor von „Zucker macht krank – Vollkorn macht kränker … und keiner merkt´s“, gibt sich als der große Aufklärer im Kampf gegen die Halbwahrheiten der Zuckerindustrie und der Ernährungsgesellschaften. Halbwahrheiten sind natürlich perfide – wie der Namen schon sagt, die Hälfte daran könnte immerhin zutreffen, die andere nicht, und insofern ist die Halbwahrheit keine zuverlässige Orientierung auf dem rechten Weg. Wenn man nur wüsste, was der wahre, was der gelogene Anteil ist…

Warum auch immer Kennedy so extrem beliebt war – seine Warunung vor „dem Mythos“ war, bezogen auf den „American Dream“ doch eher die Warnung vor einer massenpsychologisch gelungenen Fata Morgana. Sein eigener Tod zeigte den illusorischen Charakter des Mythos von Frieden, Verständigung und gelungener Demokratie: Dass die Hintergründe des Mordes nie aufgeklärt und publik wurden, beweist das Fehlen von „Law and Order“, die umso heftiger beschworen werden – samt allen Freiheiten der Allgemeinbevölkerung, sich mit schweren Waffen zu bewaffnen.

Das Wort „Mythologie“ hat einen Doppelcharakter in seiner Bedeutung, doch zeigt allein die Betrachtung des Wortes Mythologie, dass es aus „Mythos“ und „Logos“ zusammengesetzt ist; erfundene Gestalten stehen in einem logischen Zusammenhang, der viel erklärt und häufig mit Ähnlichkeiten der Charakterzüge von Göttern und Menschen einhergeht.

Sorgfältig interpretiert, ist der Mythos also kein Feind der Wahrheit, sondern kann geradezu Erkenntnisinstrument sein.
Bei Sprüchen wie Zucker macht krank – Vollkorn macht kränker“ handelt es sich einfach um Geschichten ohne Wert, es sei denn mit „Unterhaltungswert“. Die Nebenbedeutung von „krank“ lässt Bemerkungen wie „das ist eine total kranke Konstruktion, die nie funktionieren wird“ zu, am kränksten machen jedoch nicht Zucker und Vollkorn, sondern Schlafmangel und Stress.

 

Wir sind nicht weit entfernt von der Situation, dass im Ernst Fragen wie

„Kann ich meinen Joghurt mit einem Metalllöffel essen oder sterben die Bakterien auf dem Löffel?“ gestellt werden, mit Antwortmöglichkeiten von

  • „Joghurt isst man nur mit bei linksdrehendem Mondenschein geschürftem und in mondloser Nacht blind geschmidetem Goldlöffel“ über
  • „Joghurt ist mit Bakterien geimpfte Milch und für mich als Impfgegner nicht geeignet“ bis zu
  • „Die Bakterien sterben auf dem Metalllöffel“.
  • „Yoghurt nit mit dem Löffel, sondern immer nur mit Stäbchen essen!“
liefert jedoch auch keine Lösung – die wir ja auch garnicht suchen, weil die Frage schon längst als waschechter Blödsinn erkannt ist.

 

Quinoa aus der Tüte – Lateinamerika trifft Europa

„Bio-Fertiggericht mit Quinoa, Tomaten und Oliven“ steht auf der Tüte, und bei den Zutaten werden 26% Quinoa genannt, 22% Reis und roter Quinoa;  Zwiebeln und grüne Oliven machen wohl 4% aus, dann kommen noch Tomate, Olivenöl, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Oregano, Rosmarin und Basilikum vor – das das hört sich doch fast nach „Mittelmeer-Diät“ an – so steht es auch auf der Vorderseite der Tüte…
Es wäre interessant, zu erfahren, unter welchen Bedingungen diese Ernährung stattfindet – im Büro, schnell in der Mikrowelle erhitzt?
Hier in Kombination mit gebratenem Räucher-Tofu mit Soja-Sauce und Paprika + Frühlingszwiebel sowie Sojasprossen aus der Pfanne.

 

Wenn der Milchmann zweimal klingelt

Über die „Milchverpackung im Wandel des Zeitgeists“ sich zu informieren, kann zur Verminderung von Abfällen führen:

In Österreich „erlebt“ die Milchflasche eine gewisse Renaissance, ist zwar teurer als die Pappverpackung, gilt aber als umweltfreundliche Alternative und Qualitätsmerkmal. Die nostalgische Verliebtheit in die Milchflasche führt sogar so weit, dass Flaschen aus klarem Kunststoff bei den Verkaufszahlen zulegen, und auch, wer an einer der raren „Milchtankstellen “ selbst zapft, greift eher zur mitgebrachten, selbst gereinigten Flasche als zur Milchkanne.

„Milchauto in Blau-Weiß“ – Aufnahme aus London, 1979. Wikipedia.org, Quelle: http://www.autobusforum.at, Urheber „TARS631“.

Meinetwegen kann und soll sich der Zeitgeist noch weiter wandeln – gern auch so, dass der Milchmann, heute auch die Milchfrau, zurückkommt: Moderne Lieferdienste für regionale Lebensmittel fahren natürlich mit Öko-Strom, die Angestellten sind hoch angesehene Mitglieder der Gemeinschaft, günstigenfalls Ansprechpartner für „alles mögliche“.

 

 

Regionale Landwirtschaft: Wenn Essen wieder was wert ist

Im November 2018 ist eine Folge der „NDR-Nordstory“ entstanden, die unterschiedliche, eher kleine, feine bäuerliche Betriebe vorgestellt hat.

Es ging zum Beispiel um die Obstweine von Florian Profitlich, die schon mehrfach prämiert worden sind – „…  sogar im renommierten Ebbelwoi-Mekka Frankfurt gab es Medaillen“.

Zwischen den den alten Streuobstwiesen von Fahrenholz in der Nordwestuckermark und den Streuobstwiesen im Rhein-Main-Gebiet, rund um die einstige „Eppelwoimetropol“ Frankfurt am Main gibt es einen gravierenden Unterschied: Der Großstadtmoloch würde tendenziell am liebsten alles, was „naturnahe Landschaft“ heißen könnte, auffressen.

Bei allem Rummel rund um den „Bembel“, der das „Stöffche“ vom Fass auf den Tisch transferiert, gilt: Hauptsache, es schmeckt – und das tritt ab dem dritten Glas Äppler auch zuverlässig ein. Die eigenen Erfahrungen mit dem „Äppler“ hat das NDR-Team uns allerdings vorenthalten. 🙂

 

Parallel ging es um Gemüse-Fermentation und

„.. Kühe, die alle noch Namen und Hörner tragen, auf der Weide frisches Gras statt Silage im Stall fressen. Die Kälber säugen bei den Kühen, und trotzdem bleibt genug Milch für das Geschäft übrig.“

In Berlin gibt es eine  spezielle Spitzengastronomie, die regionale Produkte bevorzugt, wa der Koch auch schon mal den Bauern fragt, was er anzubieten hat und seine Karte am Angebot ausrichtet.

In der Region gibt es allerdings auch Neidhammel, die einem „Zugezogenen“ die Reifen aufstechen, Schaden anrichten, Existenzen bedrohen ohne zu haften: Wütende Fremdenfeindlichkeit mit Gewaltpotential in der Sackgasse, mit wenig Aussicht auf Verständigung und Aussöhnung.

 

Spezialisierte Lebensmittel-Manufakturen und andere Formen und Produkte der Landwirtschaft sollte man im Auge behalten; die Chancen, zu Formen der kleinbäuerlichen Wirtschaftsweise zurückzukehren, halte ich für minimal: Früher gab es „auf dem Dorf“ viel mehr Kooperation, in der Viehwirtschaft etwa „kommunale Viehirten“ oder auch Hütejungen, wie sie viellleicht nur noch vom Märchen her bekannt sind; noch älter ist die Institution des Schweinehirten – heute geht so etwas ja gar nicht, denn Schweine, die sich ihr Futter selbst suchen müssen, verbrauchen dabei ja viel zu viel Energie, und das verlängert die Lebensspanne…

 

 

World Obesity Day

Der Welt-Adipositas-Tag – @WorldObesityDay – kam für mich recht überraschend; da war nichts vorgemerkt. Wie aus einem Text der Organisation  https://worldobesityday.org hervorgeht,wird, in beschämender Weise, den Adipösen die Schuld für ihre Erkrankung zugeschoben…

People with obesity are constantly shamed and blamed for their disease. This is because many don’t understand that obesity is a chronic disease and see it as a simple lack of willpower & laziness. But the ROOTS of obesity run much deeper #WorldObesityDay

Viele „Verurteiler“ verstehen nicht, dass starkes Übergewicht eine chronische Krankheit ist und „sehen“ stattdessen ein „simples“ Fehlen an Willenskraft, verbunden mit Faulheit. Doch Adipositas ist tiefer verwurzelt. Eine Graphik der kanadischen Adipositas-Organisation erläutert die gewandelte Sicht des Problems.

Die hier folgende „Graphik“ zeigt jedoch die herkömmliche Sichtweise:

Zugegeben: Dieses Spässchen ist kontraproduktiv, gaukelt vor, Hintergründe aufzudecken, wo es ein Vorurteil bedient: Fast alle machen/lachen mit, während das Problem eigentlich als gigantisch zu bezeichnen wäre:

Therapie findet selten statt, und wenn, dann an kleinen, feinen Vorzeigeprojekten, nicht im Regelfall, wahrscheinlich nicht lang genug, meistens, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. In Erlanger

„… Adipositaszentrum arbeiten Allgemein- und Viszeralchirurgen, Ernährungsmediziner, Internisten, Endokrinologen, Plastische Chirurgen, Gynäkologen, Dermatologen, Fachärzte für Psychosomatik und Psychotherapie sowie Physiotherapeuten gemeinsam im Kampf gegen die Kilos. Für die Behandlung stehen dabei konservative Therapieansätze wie Ernährungsberatung, Bewegungs- und Verhaltenstherapie und verschiedene OP-Verfahren wie Magenbypass und Schlauchmagen zur Verfügung.“

 

Ich weiß ja nicht, was bei den paar anderen Übergewichtigen am World Obesity-Day auf dem Mittags-Tisch stand, kann aber verraten, dass ich es mal mit einem „Gemüseallerlei“ versucht habe: Ohne Pfanne, also recht fettarm gedämpft im „Multicooker„, mit einem Rest Fettucini vom Vortag und einer improvisierten Sauce aus Gemüsebrühe und Kokosmilch, ganz wenig mit Mehl gebunden – die war also nocht keine Pampe, sondern recht flüssig. Die Gemüse: Möhre, Fenchel, Paprika, Soja-Sprossen, Champignons. Eine größere Version des Bilds ist verfügbar.

 

Es ist wohl nicht vermessen, mit so einer experimentellen Mahlzeit die Anregung, in die Adipositas-Pävention bzw. -Therapie die Mitarbeit und Schulung in einer Lehr- und Versuchsküche zu integrieren. Wer sich jetzt noch, beim Stichwort „Schulung“ wundert, dass beim Behandlungskonzept keine Pädagogen vorkommen, findet eine passende Kontaktmöglichkeit zum Zentrum:

Moustafa Elshafei
Telefon: 09131 85-40906
E-Mail: moustafa.elshafeiatuk-erlangen.de

 

 

Kaffee oder Tee?

Kannen aus der späten Wirtschaftswunderzeit – damals keine Selbstverständlichkeit, sondern Stolz der Hausfrau – der Gatte durfte bei solchen Anschaffungen höchstens beratend tätig werden. Was auch immer das am „feministischen Weltfrauentag“ heißt.
Diese beiden gut erhaltenen Markenprodukte („Melitta“) sind in gute Hände abzugeben. Der Preis ist verhandelbar.
 

 

Tempeh – Lebensmittel der nahen Zukunft

Eine „Spanische Brot & Knoblauchsuppe“ kann man immer erwähnen, wenn sie so gut wird, wie sie im kurzen Film wirkt. Wer probiert das Rezept aus?

Und wer versucht sich an der Herstellung von Tempeh?

Tempeh: Aus Indonesien stammendes Verfahren, gekochte Hülsenfrüchte, meist Sojabohnen, mit einem Edelschimmel zu veredeln.

Dieses Tempeh aus einem „kurzen Test“ war schnell gemacht – mit den gewöhnlichen Dosen-Kidneybohnen. Bei der Form der Abschnitte musste ich an „Stick“ und „dippen“ denken – für Viele gehört das ja zum gelungenen Feierabend. Hier also nur leicht gesalzen und gebraten, mit Knoblauch-Yoghurt und Alibi-Gemüse serviert.
Mit der Frage, ob das ein  „Imbiss oder eine komplette Mahlzeit“ ist, verweise ich auf kommende Darstellungen zur Tempeh-Herstellung.

 

 

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
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