Wenn das Abnehmen zu Besessenheit wird…
Geschrieben am 10. März 2014 von KPBaumgardt
Was aus der Idee der Abnehm-Blogs geworden ist – wir wissen es nicht. So ganz verkehrt war die Idee nicht, aber eine Eintagsfliege; egal: Ich habe heute noch einmal etwas ähnliches eröffnet. Willkommen auf dem Abnehm-Blog.
Dabei habe ich dann noch ein Hard-Core-Abnehm-Blog gefunden:
15.00 Verhindere die nächste Hungerattacke mit einem Glas Molke. Sie macht wunderbar satt!
17.00 Ein Kreislauftief am späten Nachmittag lässt sich am Besten mit einer weiteren Apfelsaftschorle beheben.
19.00 Und noch einmal Molke: Mische diesmal einen halben Liter mit dem Saft einer frisch gepressten Orange. Damit stellst du die Weichen für die nächtliche Fettverbrennung. Denn das Kurzfasten am Tag hat den Organismus so entlastet, dass er nun zur Energiegewinnung in der Nacht auf die Fettdepots zurückgreifen kann.
21.00 Als Betthupferl solltest du jetzt noch ein Glas Wasser mit dem Saft einer frisch gepressten Zitrone trinken. Der saure Geschmack dämpft den Appetit und das darin enthaltene Vitamin C fördert gleichzeitig die Bildung des Schlankmacher-Hormons Somatotropin.
Bei solchen “Diäten” ist das Abnehmen wohl schon zur Obsession geworden.
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Warum tun Menschen sich das an und ziehen nicht rechtzeitig die Reißleine. Es gibt genügend professionelle Berater, die Menschen begleiten können. Nicht Jeder, der abnehmen will muss sich selbst in eine selbstgemachte Essstörung hinein manövrieren….
Gefährliches Halbwissen gepaart mit eigenem „Exptertentum“ (Essen kann eben jeder…seit Jahrzehnten) führt nicht selten in ein gestörtes Essverhalten.
Ich weiß, wovon ich spreche, denn zu mir kommen Menschen erst, wenn sie das Gefühl für sich selbst bereits verloren haben und Diäten nicht mehr lustig sind…
Zur Frage nach dem „warum“ mal eine These:
Wenn diese „Diät“ tatsächlich das obsessive Moment hat – und der Augenschein spricht dafür – ist damit auch der manische Aspekt, und die Zwanghaftigkeit und „Besessenheit“ verbunden.
Die Manie ist vielleicht leichter zu ertragen als die darunter liegende Depression, kann über das überwundene Hungergefühl leicht(???) selbst herbeigeführt werden.
In den depressiven Phasen wird die Autorin (die sich in der präadoleszenten Phase zu befinden scheint) wenig schreiben…
Das saure Nachthupferl ist vielleicht die Wiederholung einer Kindheitserfahrung: Keine wirkliche Zuwendung zur guten Nacht, keine schöne Gute-Nacht-Geschichte, „saure Liebe“, wenn es das gibt.