Mais, Bohnen, Kürbis: Gesund ohne Gentechnik

Trauerspiel ist eine milde Bezeichnung für den Zustand, wenn es in manchen Gegenden der Welt nur noch genverändertes Saatgut zu kaufen gibt, das dann auch nur noch zusammen mit entsprechenden Herbiziden angebaut werden kann.

Dass zum Beispiel Mais ursprünglich zusammen mit Bohnen und Kürbis angepflanzt wurde, was vielleicht arbeitsintensiver als "industrieller" Anbau sein mag, aber wesentlich ökologischer ist und die Artenvielfalt verbessert, sollte man wissen.

Gewisse "Sachzwänge" lassen sich also auch aus der Missachtung von Tradition und überliefertem Wissen erklären.

 

—- Gefunden beim Ausprobieren von "Clewwa", einer neuen Suchmaschine für die Themen Lebensmittel, Kosmetik, Textilien, Tabak, Bedarfsgegenstände, Futtermittel, Pflanzenschutz, Tiergesundheit, Umwelt, Gentechnik und Verbraucherschutz.

Liebe geht durch den Magen – die orale Phase

Rauchern wird gelegentlich unterstellt, sie seien charakterschwache Menschen, die ständig mit einer Art Schnuller im Mund herumlaufen. Wer so etwas sagt, weiß dann oft noch, dass Raucher mit der „oralen Phase“ nicht abgeschlossen hätten, womit sie mit manchen Zucker-konsumenten verwandt wären. Sonderlich hilfreich sind solche „glänzenden Analysen“ ja nicht gerade; die Kämpfe, die es kostet, mit dem Rauchen aufzuhören, sind im Nicht-Rauchen-Blog beschrieben.
Die 300 Kilokalorien, die von Ex-Rauchern zusätzlich zu verbrauchen sind, müssen irgendwie vernichtet oder eingespart werden.

Machen wir uns trotz solcher dringlichen praktischen Aufgaben noch einmal mit dem, was „orale Phase“ bedeutet, vertraut.

Da FREUD die Rolle des Unbewussten und der Sexualität als unser Leben bestimmende Momente einschätzte, prägte er für die Entwicklung des Menschen den Begriff „psychosexuele Entwicklung“; die Grundlagen für die Erwachsenenpersönlichkeit werden nach ihm in der frühen Kindheit gelegt.

Dabei lag es nahe, diese Entwicklung in Phasen einzuteilen, und das erste Lebensjahr wurde auch als „orale Phase“ bezeichnet.

Kurzdefinition für „oral“:

oral [lateinisch], in der Mundgegend gelegen, durch den Mund.

  • Mundregion ist Hauptquelle der lustvollen Stimulation bzw. Lustbefriedigung
  • Verhaltensweisen: saugen, beißen, schlucken
  • Das Lustprinzip dominiert

Anders formuliert: Die Beziehung und Entwicklung wird über die Nahrungsaufnahme organisiert (das „Stillen“ beinhaltet schon vom Wort her die beruhigende Wirkung), Geborgenheit und Liebe werden vermittelt, ein Urvertrauen bildet sich heraus.
Bei Störungen der oralen Entwicklung kann sich eine depressive Struktur mit Unentschlossenheit, Überforderungsbereitschaft, Urmisstrauen und Rückzug ergeben.

Dabei wäre es natürlich vermessen, dem ersten Lebensjahr nur Funktionen der Mundregion zuzuordnen.

Schon der „Urschrei“ bei der Geburt braucht die Atmung, ist nicht passiv getönt, und auch die ersten Schritte, die oft gegen Ende des ersten Lebensjahres erfolgen, sind das Ergebnis eigener Anstrengungen und Aktivitäten.

Zu den Störungen, die der oralen Phase zugeschrieben werden, sind in unserem Zusammenhang natürlich vor allem die Essstörungen zu zählen…

Übergewicht und Psyche
Kopf (Mund) oder Bauch

Die Ursachen des Übergewichts 

Diät-Schokoriegel-Test

Auf dem folgenden Bild seht Ihr keine Scheckkarte mit Magnetstreifen, sondern einen Karton, der sechs Schokoriegel enthält.

Die Schokoriegel sind heute per Post hier eingetroffen, nachdem ich kürzlich auf dem Amapur-Blog, wo sie vorgestellt wurden, spontan nach einem Rezensionsexemplar gefragt hatte…

Der „Chocolite“ genannte Riegel kommt deutlich flacher und kantiger aus der silbrig glänzenden Einzelverpackung als die dicken Riegel, die nur dazu da sind, „verbrauchte Energie zurückzugeben“.

Er wirkt auch weniger zäh-klebrig als manches, was da mit verschiedenen Schichten an klebrigem Material und dickem Schokoüberzug daherkommt oder sogar in Milch schwimmt.

Geschmacklich ist er ein klein wenig gewöhnungsbedürftig; vor der Verkostung die Zutatenliste zu lesen weckt nun einmal gewisse Erwartungen. Schokolade mit Süßstoff – wie mag das wohl schmecken?
Prompt stellt sich beim ersten Bissen auch die Empfindung einer sehr süßen Spitze ein, die aber bald wieder nachlässt und von einem schokoladig-herben Nachgeschmack gefolgt wird. So ganz trifft der Carob den Kakaogeschmack dann aber doch nicht und behält eine eigenständige Note. Die Füllung ist dabei weich mit der Andeutung einer Tendenz zum Mürben.

Nach meinem persönlichen Geschmack dürfte der Schokoüberzug auch etwas herber oder zartbitter schmecken und wäre Süßstoff prinzipiell entbehrlich. Ob bei der Füllung statt des Pinienöls geröstete Pinienstückchen vorteilhafter wären, ist wohl auch eine Frage der nötigen Konsistenz.

Es lohnt sich, bei Wikipedia einmal unter „Carob“ nachzuschlagen. Diese Frucht hat durchaus Perspektiven, wenn auch die Forschung recht schleppend verläuft.

Ein Anbieter für Carob-Pulver (nicht -Extrakt, der entzuckert im Riegel verwendet wird) nennt je 100 Gramm
Natürlicher Zucker 48,0 g
Ballaststoffe 30,0 g
sonstige Kohlenhydrate 11,2 g
Eiweiß 4,2 g
Asche 2,8 g
Kalzium 530 mg
Kalium 450 mg
Fett 200 mg
Eisen 50 mg
kcal 255
Grundpreis 100 g = 0,79 €

Der intelligent gemachte Schokoriegel zum Kaffee ist zu begrüßen. Bei Fressnet.de gibt es lediglich Snacks zum Lesen, manchmal und ausnahmsweise, sowie kostenlose Rezepte…

weiterer Artikel:

Carob – Perspektiven?



Narzissmus und Diät

Alles im Lot?

Kurz notiert: Marx, Monsanto, Apfelschorf

Vergessener Todestag

Am 14.03.2008 war der 125. Todestag von Karl Marx.

Marx war mit Engels befreundet, aber nicht mit Mao-Tse-Tung verwandt, nicht der Bruder von Lenin und nicht der Schwager von Fidel Castro.

Marx war kein Parteigründer und  nicht der Gründer der LINKEN, wenn diese auch von ihren Gegnern irrtümlich oder grob fahrlässig als "Kommunisten" bezeichnet werden.

Er war Mitautor des kommunistischen Manifests, einer in noch heute verständlichem Deutsch geschriebenen Anleitung zum Verständnis der bürgerlichen Revolutionen.

Film

Bei ARTE gibt es den Film “Monsanto, mit Gift und Genen”  als Stream übers Internet. Die Lust auf Gen-Food wird dabei nicht größer.

via Karmakonsum. Dort in den Kommentaren auch die Mitteilung, dass der Film offenbar nur in D ausgestrahlt wird…

Apfelschorf

… ist eine Pilzkrankheit, die je nach Wetter, Apfelsorte und Gesundheit des Baumes mal mehr oder weniger vorkommt. Befallene Äpfel sind immer noch essbar, man kann sie versaften, schälen, aber kaum zum regulären Preis vermarkten.

Beim staatlichen aid-Infodienst gerät man fast in Euphorie, weil ein Gersten-Gen im Apfelbaum (das von der Natur da gar nicht vorgesehen ist) den Apfelschorf etwas hemmen kann. Für welche Krankheiten der "Kunstbaum" in Zukunft anfälliger ist als heute, weiß man noch nicht.

Ob bei dem Begriff "Nachhaltigkeit" im Zusammenhang mit Gen-manipulation irgendwelche Hintergedanken im Spiel waren, kann von hier aus nicht belegt werden.

Wirtschaftsthema: Armut macht dick

In der Rubrik "Wirtschaft" bringt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ein Interview von Stefan Ruhkamp mit dem Chefarzt der Münchener Rück, Achim Regenauer.

Die These, die Krankenversicherer wollten ihre Kunden zur gesunden Ernährung anhalten, weil schlanke Versicherte weniger kosten, blieb unwidersprochen…

Armut macht dick, weil

"… die Familien anders leben als früher. Die herkömmliche Rolle der Hausfrau ist meist nicht mehr besetzt. Früher hat sie dafür gesorgt, dass vernünftig gegessen wurde. Diese Institution ist ersetzt durch die Döner-Bude, durch die Bäckereikette. Das schnelle Essen ist sehr süß, sehr fett."

Unsere Kinder, unsere Zukunft…

Doppelt so viele Kinder und Jugendlichen als vor 15 bis 20 Jahren sind adipös – mehr als "… jedes fünfte deutsche Kind unter 18 Jahren ist übergewichtig oder sogar fettleibig. Früher gab es in diesen Lebensphasen fast keine Fettsucht."

Diabetes II ist schon jetzt die häufigste Stoffwechselerkrankung, von der  fast jedes 600. Kind betroffen ist, hinzu kommen Beschwerden an der Wirbelsäule und Haltungsschäden.

Bandscheibenbeschwerden hat schon jeder dritte Erwachsene, "und auch das wird durch die Fettleibigkeit in das Kindesalter vorgezogen. Es drohen aber auch Verhaltensstörungen und Hänseleien."

Früherkennung

"Vor dem Alter von drei Jahren sollte man zurückhaltend sein, Kleinkinder als zu dick zu bezeichnen. Denn da wächst sich vieles noch aus. Aber wenn Kinder im Alter zwischen 5 und 15 Jahren übergewichtig sind, dann werden sie es meist auch als Erwachsene sein, zu 70 bis 80 Prozent. … die Wahrscheinlichkeit einer schweren Erkrankung wie Zucker ist für einen Übergewichtigen weitaus größer als für einen Schlanken."

Lebenserwartung 

Zwar nimmt die "Langlebigkeit" noch von Generation zu Generation um drei bis vier Monate je Jahrgang zu, aber das Tempo der Zunahme nimmt zum Beispiel in Amerika ab, weil

mit mehr Fettleibigkeit schwere Erkrankungen wie Herzinfarkt und Diabetes zunehmen. Aber das heißt noch nicht automatisch, dass die Lebenserwartung abnimmt. Auf der anderen Seite gibt es ja einen beeindruckenden medizinischen Fortschritt. Zugleich sind manche Risikofaktoren wie das Rauchen auf dem Rückzug.

Die schlimmsten Dickmacher

sind Fett und Zucker. "Die Nahrung ist meist fertig zubereitet, und zwar so, dass es möglichst vielen schmeckt. Also fettig."

Softdrinks werden häufig unterschätzt: "Ein Liter Mineralwasser hat keine einzige Kilokalorie, ein Liter Cola etwa 400."

Die Wirkung von Zucker auf den Körper

"Zucker spielt mit dem Insulin der Bauchspeicheldrüse Achterbahn. Man hat zuerst ein starkes Sättigungsgefühl. Das Insulin wird rausgepumpt. Dann geht der Zucker in die Zellen. Der Blutzuckerspiegel sinkt wieder, und man hat wieder Hunger. Der Zucker in den Zellen wird nur zum Teil verbrannt und der Überschuss als Fett gespeichert."

"… Hinweise aus Versuchen mit Ratten, dass die Zuckerersatzstoffe den Appetit anregen, lassen auch kalorienfreie Süßgetränke nicht als unbedenklich ercheinen.

Was man tun kann, um gesund alt zu werden

"Hören Sie mit dem Rauchen auf, bewegen Sie sich ausreichend. Die Ernährung sollte nicht zu viel Fett enthalten. Bei einem Erwachsenen sollten die Mahlzeiten am Tag nicht mehr als 2500 Kilokalorien enthalten, im Idealfall auf fünf oder sechs Mahlzeiten verteilt. Mäßige Abnahme des Gewichts kann in vielen Fällen Wunder bewirken. Am besten kontinuierlich, durch eine Änderung der Gewohnheiten und nicht per Diät. Denn nach dem Ende der Diät nehmen die meisten Menschen sofort wieder zu."

 

Vielleicht ist das Interview informativ. Vielleicht werden auch bekannte Sachen wiederholt, das ist ja nichts schlimmes. Ein wenig Aufklärung über die Rolle des Zuckers, die Verwendung von Fett…
Über die Anzahl der Mahlzeiten kann man geteilter Meinung sein.

Mit den Ursachen der Armut, die noch in der Überschrift "prangt", beschäftigt es sich allerdings nicht.

Bei der Rolle der Hausfrau, die früher dafür gesorgt habe, dass vernünftig gegessen wurde, hätte man noch einmal nachfragen müssen: Wodurch ist es bedingt, wenn die Kleinfamilie ihren Aufgaben nicht gerecht werden kann, und welche Lösungsansätze sind denkbar?

Yoga, Tai-Chi, Wellness – Diät und abnehmen?

Mit dem Bericht über eine Studie über Tai-Chi und verbesserte Immunabwehr fing es eher zufällig an. Dann schrieb Heike noch einen Artikel über das "How-To" des Tai Chi: Gewisse Formen der konzentrierten Bewegung sind gesundheitlich wertvoller, als von der Häufigkeit her, mit der sie ausgeübt werden, zu vermuten wäre.

Gibt man bei der Suchmaschine "Yoga und abnehmen" ein, erscheinen wiederum sehr viele Artikel und Hinweise auf Studien. Daraus jetzt einen neuen Artikel zusammenzuschustern, finde ich allerdings nicht wirklich erstrebenswert. Schöner wäre doch eine Kombination aus Erfahrungsbericht und Einführung:

  • Worum geht es?
  • Wie geht es?
  • Wo geht es?

Yoga-Autor/in gesucht!

Vielleicht ist ja zufällig ein kompetenter Leser in der Lage, einen solchen Artikel zu verfassen. Vom Niveau her sollte er über ein "Wir leben nicht, um Yoga zu machen, wir machen Yoga, um zu leben" hinausgehen, vom Umfang und Illustration könnte er sich an diesem Tai-Chi-Artikel orientieren, ein Link zu einer seriösen  Ausbildungs- oder Übungsstätte ist selbstverständlich möglich.

Essen und Trinken mit Mass und Ziel- ein Diät-Ziel

Bei dem Problem "Nahrung und Sucht" ist die Abstinenz bekanntlich keine mögliche Lösung.

Wer regelmäßig zu viel isst oder gar esssüchtig ist, kann nicht einfach in den unbefristeten Hungerstreik treten, sondern es gilt eher: richtig essen, um abzunehmen.

Die Körperwahrnehmung spielt als Wahrnehmung der Sättigung ihre Rolle; zu wissen, dass die eigentliche Sättigung im "Normalfall" erst nach dem Ende der Mahlzeit einsetzt, ist das Eine, dieses Wissen auch umzusetzen, das Andere.

Wie das Essen den Hunger, sollte das Trinken den Durst stillen. Eine Binsenweisheit – wie auch, dass manchmal über den Hunger hinaus gegessen, und über den Durst getrunken wird: Das ist, wenn "Trinken" mit "Alkohol trinken" gleichgesetzt wird, nicht gerade optimal.

 

Die Ausdrücke "kontrolliert essen" und "gezügelt essen" liegen dicht beieinander, und es hat sich gezeigt, dass ein "gezügeltes Essverhalten" nur selten die Lösung darstellt: Wo zu rigide gebremst wird, entsteht eine große "Lust auf mehr".

Ungezügelter, unkontrollierter Konsum kann natürlich auch nicht die Lösung sein, beim Trinken wie beim Essen.

Eine Sichtweise, bei der die Gewichtskontrolle zur alles bestimmenden Norm wird, heißt, wenn sie "erfolgreich" verläuft, anorektisch.
Der "Hunger" oder die Sehnsucht  nach Liebe und Annerkennung kann gemeinsames Merkmal mit dem adipösen Formenkreis sein. Der größte Unterschied zwischen Adipositas und Anorexie: Das Eine unterliegt einem Stigma, das Andere ist Kult.

Dass beim Trinken eine anderer Durst entstehen kann, ist altbekannt. Ob die Ur-Sehnsucht (dahinter)  die Sehnsucht nach einer (konfliktfreien) Spiegelung ist, lässt sich nicht definitiv sagen. Dass es  auch nicht-stoffliches Verlangen und Begehren gibt, durchaus.

Für Essen und Trinken können wir vielleicht unsere "eiserne Regel" aus einem Konfuzius-Zitat ableiten:

Bei einem Festmahl sollte man mit Verstand essen, und sich aber nicht mit zu viel Verstand unterhalten.

Also: Essen und Trinken mit Maß und Ziel, mit Vernunft, Genuss und Verstand…

Abnehmportale: Alles Über Diät und Abnehmen

Es gibt etliche Internetseiten, die mit dem Anspruch auftreten, die Portalseite für Adipositas, Binge-Eating, Anorexie  und allgemeine Esstörungen zu sein.

Der Blick ins Impressum offenbart dann oft, dass eine Internetagentur das "Portal" seit beispielsweise 2004 betreibt; viele Querverweise zu anderen Seiten, etwa Finanzratgebern und Gesundheitsseiten oft allgemeiner Natur belegen fleißiges Publizieren zum Aufbau einer oft geklickten Werbeplatform.

Was dann nicht so recht glückt, ist,eine Übersicht über die zum Thema vorhandenen Informationen zu schaffen.

Lieber stellt so manches "Portal" seine eigenen Inhalte ein, und so finden wir immer wieder die Information, dass bei der Mayo-Diät drei Eier täglich gegessen würden, kein Hunger entstehe, aber die Gefahr von Gicht und schlechten Cholesterinwerten drohe – bis jetzt habe ich noch nirgends den Hinweis gefunden, dass es diese Form der Diät als Mayo-Diät streng genommen gar nicht mehr gibt.

Scheinbar herrscht Transparenz, aber spiegelnde Fassaden erlauben es nicht, zu sehen, was dahinter vor sich geht.

Und irgendwo finden wir eine Tür, die zu einem Portal nicht so wirklich passen will.

An sich wäre eine Portalseite für Adipositas, Binge-Eating, Anorexie  und allgemeine Esstörungen eine gute Idee, jedoch ist so etwas nur mit hohem Aufwand durchzuführen.

Dabei müsste die Portalseite neutral geführt werden, ohne die Sonderinteressen bestimmter Anbieter nach vorne zu treiben, problemlösungsorientiert, die Spreu vom Weizen trennen und die Vielfalt der Meinungen nicht künstlich vereinheitlichend.

Studie: Diät-Ratgeber als ungesunde Lektüre

Regelmässig berichten unsere Massenmedien von Studien über dies und das. Da wird vom heilsamen Einfluss der Vollkornprodukte auf das Bauchfett berichtet (und niemand zieht eine Konsequenz daraus), und auch die Überschrift „Länger leben durch Übergewicht“ (das ist dann wieder Wasser auf der Mühle) bleibt uns nicht erspart 😉

Bei explizit polemischen Studien werden sehr gern werden zwei Faktoren miteinander in Beziehung gesetzt, etwa die zunehmende Diagonale des durchschnittlichen Computermonitors und der durchschnittliche Bauchumfang; mit etwas Glück kann ein universitäres Forscherteam eine Korrelation darstellen und schon wieder haben wir einen wissenschaftlichen Fortschritt.

Sodann werden die Studienergebnisse von den Agenturen verbreitet, von den Leitmedien aufgegriffen und bei diesen wieder kopiert, so dass sie Eingang in die Bloggosphäre finden.

Wenn nun dicke BloggerInnen große Monitore besitzen, und Diät-Zeitschriften lesen und einen ungesunden Lebensstil haben, sind doch alle Klarheiten beseitigt, und in einem Bericht über das Phänomen ist die Überschrift

Ungesunde Lektüre

doch sicherlich angebracht. Die Studie, die die SZ zitierte, besagt eigentlich nichts Neues. Dass Medien im Zusammenhang mit ihren Vermarktungsinteressen schon einmal eine Handlungsanweisung geben, ist bekannt.

Der Grund für die vielen Studien liegt wahrscheinlich darin, dass die Medien keine weißen Seiten abliefern wollen. Irgend etwas, gerne allgemein bekanntes (das fördert den Wiedererkennungseffekt) muss schon wiedergegeben werden. Der Klassiker etwa ist in meinen Augen die Binsenweisheit „Breast feeding lowers Mothers stress“.

Auch eine Studie mit dem Ergebnis

eine rege Beteiligung des Mannes an den Haushaltspflichten lasse klar die eheliche Zufriedenheit steigen. „Die Frauen sagen uns, sie fühlten sich sexuell mehr von ihren Männern angezogen, wenn diese sich an der Hausarbeit beteiligen.“

konnte eine ganze Internetseite füllen. Dabei wurde der Placebo-Effekt noch gar nicht berücksichtigt, den hatte aber die Studie selbst.

Essstörung und gezügeltes Essverhalten

Dass Essstörungen als die Frauenkrankheit des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts gelten und damit die Hysterie, die Frauenkrankheit im ausgehenden 19. Jahrhundert, die Sigmund Freud zur Entwicklung der Psychoanalyse geführt hat abgelöst haben – diese Anmerkung findet sich beim österreichischen „Netzwerk Essstörungen„.

Es könnte natürlich auch die eine oder andere Essstörung eine verkappte Hysterie sein.

Der Begriff vom „gezügelten Essverhalten“ geistert stets durch die Diskussion: Gemeint ist, dass jemand sich strenge Grenzen beim Essen auferlegt, möglichst „für immer“, um tatsächliches oder vermeintliches Übergewicht zu bekämpfen; umgangssprachlich auch mit „Diät machen“ bezeichnet.

1. Normales Essen
2. Gezügeltes Essen / Gezügeltes Essverhalten („Diät“)
3. Teilsyndrom Essstörungen (nicht-näher-bezeichnete Essstörungen)
4. Essstörungen (Anorexia & Bulimia nervosa)

Dabei komme es bei einigen, nicht bei Allen, die „sich zügeln“, zu Durchbrüchen, die dann nicht mehr aufzuhalten sind und in der Folge zum Gefühl, versagt zu haben, wertlos zu sein usw.

Der Begriff vom „gezügelten Essverhalten“ beeinhaltet latent, ohne, dass dies ausgesprochen würde, die Metapher von Pferd und Lenker, oder Ross und Reiter.

Bildlich gesprochen, vertraut, wer sein Essverhalten (permanent) zügelt, nicht seinem Pferd (das Pferd steht in der Bildsprache für Zugtier und Antrieb…) und meint, es ständig bremsen zu müssen, während Andere offenbar ständig die Zügel schleifen lassen.

Und beim Fressanfall gehen dann die Pferde durch.

Bleiben wir noch einen Satz lang bei dieser Metapher: Warum muss ein braves Pferd eigentlich immer gezügelt werden? Andere Pferde kennen ihren Weg doch auch und lassen sich ganz stressfrei lenken.

Frische Kommentare

  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
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