Geschrieben am 26. Dezember 2008 von KPBaumgardt
Vergnügen und Begehren müssen nicht im Gegensatz zu vernünftigem und intelligentem Verhalten stehen.
Unsere „tierischen“, instinktnahen Tendenzen sind wichtige Informatioquellen und Motivatoren. Wer solche Beweggründe beachtet, kann rationaler und erfolgreicher handeln.
Wer das Zusammenspiel von Erfahrung und Gehirnaktivität versteht, kann das Leben genießen.
So weit die Zusammenfassung des Klappentextes zu „The Pleasure Center: Trust Your Animal Instincts“ von Morten Kringelbach.
Der Buchtipp ist hier der Hintergrund zu einer Meldung
Wissenschaftler entwickeln Chip: Sex-Gehirn-Implantat
Buchtipp und Meldung passen zusammen, da bei beiden Projekten der gleiche Wissenschaftler beteiligt ist.
In recent months scientists have been focusing on an area of the brain just behind the eyes known as the orbitofrontal cortex. This is associated with feelings of pleasure derived from eating and sex.
Wer also unfähig sei, Vergnügen zu empfinden, könne in 10 Jahren mit Hilfe eines Chips, der das Hirnareal stimuliert, Besserung erfahren.
Dumm nur, dass die von den beteiligten Wissenschaftlern „Anhedonia“ genannte Krankheit nur die Qualität eines aus dem Hut gezauberten Kaninchens hat; wahrscheinlich ist sie die Schwester der Humorlosigkeit.
Dass Sex und Diät in einem engen Zusammenhang stehen, hatten wir ja bereits geahnt. Die Erforschung des Gehirns, hier im Besonderen des Orbitofrontalen Cortex – was immer das auch sei – bestätigt diesen engen Zusammenhang nun noch einmal.
Hunger, Sättigung, Übersättigung, Appetitlosigkeit und fehlende Rezeption der Sättigung sind Aspekte, die sowohl auf das Erleben in der Sexualität als auch im Zusammenhang mit Ernährung auftreten.
Ein Grund mehr, sich intensiver mit den Gefühlen aus dem Inneren und mit unserer Reaktion auf Außenreize auseinanderzusetzen.
Dass der Chip zur Hirnstimulation eigentlich zur Behandlung degenerativer Krankheiten entwickelt wurde, sollte uns zu Denken geben. Und auch die Funktion des Belohnungszentrums im Zusammenhang mit Süchten, die dessen Funktion offenbar einschränken.
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