Weight-watchers-Placement bei Kerner

Mit fünf Jahren stand der Berufswunsch "Fernsehmoderatorin" fest, aber Leistungsschwimmerin in der DDR-Nationalmannschaft hat ja auch etwas.  Als die Mauer fiel, erinnerte Andrea Kiewel sich an ihren ersten Berufswunsch, und stand ein halbes Jahr später zum ersten Mal vor der Kamera. Nach mehreren Jahren beim Frühstücksfernsehen moderiert sie jetzt den "Fernsehgarten" und Musikshows im ZDF.

Da "prominente Probleme mit überflüssigen Pfunden" in der Regenbogenpresse gern gedruckt werden, durfte sie Anfang 2006 bei der Bunten Tagebuch führen:

"Bis Ende Mai will ich acht Kilo abnehmen und wieder in Kleidergröße 40 passen", so der Wunsch der sympathischen ZDF-Moderatorin ("Fernsehgarten") Andrea "Kiwi" Kiewel. … In ihrem Web-Tagebuch berichtet Andrea Kiewel in den nächsten Wochen darüber, wie die BUNTE-Diät bei ihr anschlägt und ob tatsächlich die Kilos purzeln."

Man lernt nie aus: Auch eine Bunte-Diät ist aus dem Markt, die dient offenbar den Umsatzinteressen der Unterhaltungsindustrie.

Dass die Spitzensportlerin, die sich, während ihr Tagebuch entstand, ablichten liess, gar nicht übergewichtig ausschaute – was macht das schon?

Anfang  2007 war sie beim Thema „Mit Geduld zum Traumgewicht“ zu Gast bei Kerner. (Quelle)

Geduldig erklärte sie, wie sie sieben Kilogramm abnahm. Ihr Diät-Geheimnis – das Programm der Weight Watchers – verriet sie unaufgefordert „vier- bis fünfmal“, wie Kerner schätzte.

Mit Werbeverträgen habe das natürlich nichts zu tun.

Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ hat Andrea Kiewel bezahlte Schleichwerbung für Weight Watchers gemacht. Im November 2006 soll sie einen Vertrag mit dem Unternehmen abgeschlossen haben. Für den Kooperationszeitraum – 1. November 2006 bis 28. Februar 2007 – sollte Kiewel laut den Vereinbarungen grundsätzlich für keinen konkurrierenden Diätkonzepte-Anbieter werben. Dafür soll die ZDF-Moderatorin mehr als 30 000 Euro erhalten haben.

Nun war noch zu lesen, dass bei erwiesenem Themen-Placement das ZDF sich vermutlich von seiner Moderatorin trennen werde.

Fragt sich, wer das Thema aufgebracht hat.

Wäre es nicht besser, sich von der Vorstellung zu trennen, mit solchen Leuten unterhaltsame, nachhaltige Gesundheits-Aufklärung  betreiben zu können?

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7 Kommentare zu “Weight-watchers-Placement bei Kerner”

  1. […] Bei Fressnet fragt man sich: Wäre es nicht besser, sich von der Vorstellung zu trennen, mit solchen Leuten unterhaltsame, nachhaltige Gesundheits-Aufklärung betreiben zu können? […]

  2. […] Da der Mensch aber ein schwatzhaftes Wesen ist, spricht er lieber über tausend Diätregeln, als etwas zu ändern, und wenn es ans Eingemachte geht, verstummt er, so bei der Frage des Lebenswandels. […]

  3. […] Hier soll bestimmt keine Schleichwerbung gemacht werden… […]

  4. […] Eigentlich ist das ja Missionierung, aber weil, wenn das Missionierung wäre, die Gruppe ja doch eine Sekte wäre, ist es Schleichwerbung. […]

  5. […] wir hier lieber keinen konkreten Vorwurf – aber eine simple Frage dürfte gestattet sein: Wo, bei welcher Gruppierung, Firma oder welchem […]

  6. […] unterhaltsam und überraschend können die Schwerpunkte der Welthungerhilfe sein. Frau Kiewel hat sich ja schon einmal fürs Hungern – oder war es Abnehmen ohne Hungern?  bezahlen […]

  7. […] Zitat bezog sich übrigens auf den “Fall Kiewel”, der nicht wirklich vorbildlich […]

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