Regelmäßig essen muss sein, um abnehmen zu können

Ein präzises Uhrwerk zählt zum Beispiel die Schwingungen eines Pendels, einer Unruh oder eines Quarzes, und berechnet daraus die Uhrzeit.
Auch der Mensch hat eine „biologische Uhr“, wenn er sich auch gern, was Schlafens- und Wachzeiten betrifft, von dem Sonnenlicht beeinflussen lässt. Ganz ohne Sonne würde sich der menschliche Tag auf 25 Stunden belaufen, hat man in irgendwelchen Bunkern herausgefunden; das wird auch irgendeinen Sinn haben…

Den Wert eines geregelten Tagesablaufs kann man wohl auch nur schätzen, wenn man unregelmäßigen Abläufen ausgesetzt ist, sei es durch Schichtarbeit, oder beispielsweise Schlafstörungen.

Mit einer gewissen Logik lässt sich behaupten, Regelmäßigkeit bei den Mahlzeiten ist wichtig. Wirklich schlüssige Beweise wird niemand erbringen können; Studien zu „Regelmäßigkeit der Mahlzeiten und Abnehmen“ sind nicht zu finden und wohl auch von Setting her sehr schwierig durchzuführen.

Was bleibt, wäre Erfahrungen zusammenzutragen und nach Erfahrungen  zu fragen.

Es findet sich auch die Behauptung, dass man ohne Frühstück schneller zunimmt bzw. nur mit Frühstück abnimmt.

Die Erklärung ist einfach: Unser Körper funktioniert noch so, wie zu den Zeiten, als die Menschen noch jeden Tag um ihr Essen kämpfen mussten. Fanden sie an einem Tag keine Nahrung, drosselte der Körper den Energieverbrauch, um sich vor dem Verhungern zu schützen.
Eine Funktion, die dazu beigetragen hat, dass der Mensch überlebt hat.
In der modernen Zeit ist diese Funktion aber mehr als lästig, denn wenn der Körper in den Sparmodus schaltet, nehmen wir zu oder schaffen es nicht, abzunehmen.
Das können wir verhindern, indem wir gleich morgens ein gutes Frühstück zu uns nehmen.

Nun, das war zwar der Inhalt einer Werbebroschüre, die für einen besonders guten Brei werben sollte – aber es könnte ja wahr sein.

Üblicherweise bekommt man – nicht überreichliche Mahlzeiten vorausgesetzt – alle vier bis fünf Stunden Hunger.

Lässt man das Frühstück ausfallen. wird der Hunger übermächtig. Lässt man auch das Mittagessen ausfallen: Dann droht oder kommt die Fressattacke.

Wer das Frühstück regelmäßig ausfallen lässt, dürfte früher oder später dazu neigen, abends „auf Vorrat“ zu essen – mit welchen Auswirkungen auf die Kalorienbilanz?

Bei einer „Gesunden Mischkost“ dürfte es Nahrungsbestandteile geben, die früher, und welche, die später „ins Blut gehen“. Damit ist eine gleichmäßige Energieversorgung über die Zeit hinweg sichergestellt: Voraussetzung sowohl für körperliche, als auch geistige Arbeit.

Wo der Tag in gleichmäßige Etappen eingeteilt ist, finden die Mahlzeiten ihren natürlichen, selbstverständlichen Platz im Tagesablauf – einschließlich Zubereitung, wo dies nicht arbeitsteilig, etwa in der Kantine, geschieht.

Zwischenmahlzeiten sollten somit weitgehend überflüssig sein.

Bei einem „fragmentierten Tagesablauf“ geht es eher darum, die Fragmente zu größeren, übersichtlichen  Einheiten zusammenzufassen; die wenigsten haben schließlich die Möglichkeit, nach Feierabend einfach die Füße hochzulegen – dies und das ist immer noch zu tun, Hobbies, Verpflichtungen, Familien- und sonstiges Sozialleben und auch der „Diätkurs“ wollen noch untergebracht sein, auch für die aktive Entspannung mit Yoga, Tai-Chi, Meditation oder kreativem Gestalten muss Zeit reserviert werden.

Wer zum Beispiel kraftzehrenden Sport auf dem Stundenplan stehen hat, muss wissen, ober diesen mit vollem oder leerem Magen beginnen will und wie weit die Leistungsreserven reichen.

„Regelmäßig“ heißt auch, mit genügend Zeit. Man kann die gleiche Portion in drei oder in 15 Minuten verspeisen – welche Art des Essens besser sättigt und mehr Genuss zulässt, liegt auf der Hand.

Wir könnten nun die These wagen: Der Mensch ist nicht nur, was er isst, sondern auch wann er isst, wie oft er ist und wie er isst.

„Oft und schnell“ wäre etwa ein „schlingender Vielfrass“, regelmäßig und langsam wäre im günstigen Fall ein „bedachter Genussmensch“.

Daneben gibt es noch den „pragmatischen Energieversorger“ („Ich weiß, was ich brauche und nehme mir, ohne extravagante Ansprüche, das, was ich brauche“) und die „Brigitte-Diätlerin„, die sich auf der Webseite der entsprechenden Frauenzeitschrift ihre Inspiration bei der Frage „Was soll ich heute essen“ holt.

Wer häufig und regelmäßig Naschereien, Süßkram, Luxuslebensmittel zu sich nimmt, wird bald nichts außergewöhnliches mehr daran finden; auch das ist ein Aspekt beim regelmäßigen Essen.

Weiter bei:

Regelmässig ist besser – Rhythmen, Zyklen und Stimmungen

und noch ein paar Gedanken zu

Sinn der Ordnung – Ordnung herstellen und halten

Chickblog, Apfelbrei, Pillen, Philosophie

Eine auf den ersten Blick merkwürdige Zusammenstellung – aber alle Themen haben als gemeinsames Element die „Diät“. Mit der hatte es auch die kritische Theorie – treue Fressnet-Leser kennen den Artikel über die Lotophagen; das Leben ist ein Abenteuer, eine Odyssee.

Abnehm-TV und Partnersuche Hamburg

Als im März d.J. „das Fernsehen“ die Bewohner der Nordsee-Insel Langeoog zum Abnehmen brachte, war das nichts, worüber bei Fressnet.de berichtet wurde – zu wenig sind solche singulären Aktionen von allgemeiner Bedeutung, zu viel Sensationshascherei.
Aber allein schon wegen der Inselbahn wäre die Insel eine Reise wert…
Über die TV-Aktion wurde auch recht wenig gebloggt, aber beim „Chickblog“ gab es ein aufschlussreiches Interview mit der verantwortlichen Ökotrophologin. Das „Chickblog“ ist seitdem im Feedreader geblieben.
Jana schreibt aktuell, dass sie eher  im „Real Live“ als  im Internet ihren neuen Mann finden wird. Trotzdem: Einen Artikel mit der Überschrift „Ich brauche einen neuen Mann“ zu veröffentlichen – das finde ich mutig!

Apfelbrei selbst gemacht

Manchmal überkommt es Dich: Du fühlst Dich wie ein Säugling und willst Dich auch so fühlen. Daumenlutschen wird wieder eine Deiner leichtesten Übungen. Im Kühlschrank: Ein süßer Brei!
Doch halt: Es ist so einfach, Dir Deinen Apfelbrei selbst zu machen. „Apfelbrei im Dienste des Ich„.

 

Verrückte Kinder – Rosa Pillen?

Die FAZ berichtet von einem

drastischen Anstieg der Verschreibungen von Neuroleptika für Kinder. Diese auch als Antipsychotika bezeichneten Substanzen wendet der Psychiater vor allem gegen Symptome wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen oder andere Zeichen einer Schizophrenie an.

Veränderungen des Fühlens, Erlebens, Denkens, Nebenwirkungen, Spätfolgen? Meiner Meinung nach völlig unkalkulierbar, aber man nimmt sie in Kauf. [Apotheken-Blog]

 

Die Kritische Philosophie

Mal eine „philosophische These in den Raum werf“:
Die Philosophen braucht man, um die Welt zu interpretieren, nicht um sie zu verändern, denn die Welt verändert sich schon selbst, aber die Philosophie kann Veränderungen beeinflussen…

Deshalb hat die kritische Philosophie auch ihr Internet-Sprachrohr: gkpn.de. Zum stöbern gut geeignet, Inhalte und Lesestoff ohne Ende, für alle, die von Seichten Inhalten genug haben (Gefunden bei Recherchen zum Feuerbach-Satz: „Der Mensch ist, was er isst“).

Passend zum „Blogprojekt Lebenskunst„: Der Beitrag von Prof. Dr. Wilhelm Schmid: „Mit sich selbst befreundet sein. Von der Lebenskunst im Umgang mit sich selbst“. Er bringt zum Schluss die Frage,

„wie Selbstfreundschaft oder gar Selbstliebe von Selbstsucht, Egoismus und Narzissmus zu unterscheiden ist. Ist der Übergang nicht fließend?…  [es] lässt sich jedoch ein klares Unterscheidungsmerkmal benennen: Die Zielsetzung. Ist die Selbstliebe nur Selbstzweck, so handelt es sich um Egozentrik, eine narzisstische Selbstliebe. … sie befördert den Einschluss des Selbst in sich und führt zur Selbstbeziehung im Modus der Selbstbezogenheit. … altruistische Selbstliebe vermittelt die Ressourcen, auf andere zuzugehen und für sie da zu sein, eine Selbstbeziehung im Modus der Zuwendung zu anderen. … Mittelbar kommt dies dem Selbst wieder zugute, denn innerlich reich wird es im Leben letztlich nicht durch sich selbst, sondern durch andere.“

Die Zuwendung zu anderen, hier als Akt der Selbsterfüllung und ausdrücklich nicht als Selbstverzicht verstanden, ist in doppelter Weise Überwindung des Narzissmus: Zum einen Überwindung der zurückweisenden Attitüde des Narziss, zum anderen Überwindung der passiv-reaktiven Attitüde der Echo.

In dreissig Tagen um zwei Kleidergrößen abgenommen – mit der Möhren-Diät!

Sicherlich funktioniert die Möhren-Diät: Kein Fast-food, dafür Möhren „satt“. Wie das aussehen könnte, was für jede „Mono-Diät“ gilt, ist jetzt auch im Comic-Film zu sehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Möhren-Diät ähnelt übrigens sehr stark der Roh-Rosenkohl-Diät, der Apfel-Diät sowie der Sauerkraut-Diät.  Bei diesen drei Mono-Diäten erübrigt sich jeder Diät-Vergleich.

Zu den äußerlichen Effekten der Möhren-Diät kommen wir dann in einem anderen Filchen.

Ärgerlich: Bei Youtube, mehr oder weniger im rechtsfreien Raum: Hat der Künstler sein Werk selbst eingestellt; was heißt hier „Einbetten auf Anfrage deaktiviert“, welche „Terms of use“ akzeptiert man eigentlich, wenn man Youtube benutzt?

Welche Filme darf man einbinden, was verlinken, und wie war das mit dem „Bildzitat“? Ist dieser Bericht  hier jetzt „Berichterstattung“?

 

 

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?


Kartoffelpfannkuchen und Apfelbrei, selbst gemacht: Rezept mit Bild – nachhaltig

In der goldenen Herbsteszeit leuchten die Äpfel, besonders in diesem Jahr, weit und breit.

„Man soll nichts verkommen lassen!“

Das ist so ein alter Leitsatz, an den sich heute nur noch wenige halten: Falläpfel bleiben liegen, bis sie verfaulen.
Dabei sind sie – vorausgesetzt, sie sind nicht allzu klein, dann artet es echt in Gepfriemel aus – für einen Apfelbrei allemal noch zu gebrauchen: Schälen, vierteln, Kerngehäuse und Druckstellen sowie eventuelles Gewürm entfernen, zerkleinern, mit wenig Wasser, einer oder mehreren Zimtstangen und etwas Roh-Rohrzucker auf „kleiner Flamme“ weichkochen, abkühlen lassen, fertig.
Pürieren ist meiner Meinung nach überflüssig.

Zubereitung der Kartoffelpfannkuchen

Ein paar Kartoffeln sind schnell gerieben, mit Ei, Salz, Muskat, etwas Mehl verrührt. Wie bei allen Pfannkuchen mit Mehl, muss auch dieser Teig etwas quellen, dann die Pfannkuchen ausbacken:

Kartoffelpfannkuchen mit Apfelbrei

Manche können beim Pfannkuchenbacken nicht warten, bis die entsprechende(n) Portion(en) fertig ist/sind, „probieren“ gleich „frisch aus der Pfanne“.
Das hat mit Genusstraining wenig zu tun, besser ist es, hier zu warten, bis alles fertiggebacken ist, und sich die Nascherei zu versagen: Disziplin-Training. Funktioniert ganz gut; man muss nur daran denken.

Weiß jemand, ob es einen „Tag des Apfelbreis“ gibt? So wichtig wie der „Tag des Butterbrots“ und die „Woche des Stillens“ wäre er doch allemal!

Vorschlag:

Künftig wird der 28. September zum Tag des Apfelbreis erklärt!
Die Vorlaufzeit ist ja – bis zum nächsten Mal – lange genug.

Übrigens:
Die Apfeldiät bezeichnet ursprünglich eine Methode, Durchfälle mit größeren Mengen geriebener frischer Äpfel günstig zu beeinflussen. Bei Verstopfung soll dann wiederum der gekochte Apfel hilfreich sein…
Die Idee einer Apfeldiät zur Gewichtsreduktion  ist wahrscheinlich mehr aus der Luft gegriffen.

Mode- und Fitnesszeitschriften würden niemals Kartoffelpfannkuchen im Rahmen einer Diät akzeptieren, auch nicht bei der Kartoffeldiät.  „Mindestens ein paar Salatblättchen müssen sein bei einer Diät“.  So zu denken ist natürlich falsch: Wenn die Diät langfristig durchgeführt werden soll, müssen auch die Lieblingsspeisen enthalten sein, und wenn man nur ein- oder zwei- oder dreimal im Jahr Kartoffelpfannkuchen isst, kann das wirklich nicht schaden.

Weltweite Woche des Stillens

Die „Welt-Stillwoche“ (eine Wortschöpfung, bei der man doch ins Grübeln kommt) wird alljährlich in 120 Ländern begangen.

Sie zielt darauf ab, mehr Menschen über die Wichtigkeit des Stillens zu informieren. Die WHO empfiehlt, die ersten sechs Monate ausschließlich zu stillen, anschließend mit altersgerechter Beikost solange weiter zu stillen, wie Mutter und Kind es wünschen. [AOK]

Auch deutsche Frauen werden über die  Vorteile des Stillens informiert; eine  Sonderseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist eingerichtet, und die Medien werden veröffentlichen, was sie für angemessen halten. Wahrscheinlich nichts über den „Stillwillen„.

Dabei ist der Medienrummel ums Stillen nur ein Zeichen für die (von den Medien verursachte) Verunsicherung mancher Mütter – schließlich hat die Menschheit auch vor Einführung der Druckkunst am Busen der Mütter überlebt, ohne dass diese eine 10-Schritte-Anleitung zum perfekten Stillerlebnis studiert hatten.

Muttermilch enthält genau die richtigen Mengen an Kalorien, Eiweiß, Vitaminen und anderen Nährstoffen, die das Baby braucht. Studien zeigen, dass Stillen einen hohen Stellenwert für die Gesundheit von Kindern hat und beispielsweise Allergien vorbeugt oder das Übergewichtsrisiko im späteren Kindesalter verringert. Auch die Mütter profitieren vom Stillen. Sie erreichen beispielsweise leichter wieder ihr altes Gewicht und haben damit ein geringeres Risiko für Übergewicht.

Es wird mal wieder informiert auf „Teufel-komm-raus“. Wenn die Medien sich hier derart engagieren, heißt das doch gleichzeitig, dass die Informationen auf der interpersonellen Ebene nicht mehr richtig fließen, Großmütter nicht als  taugliche Ratgeber akzeptiert werden oder nicht zur Verfügung stehen, und die Hebammen ihren Job noch immer nicht ausfüllen.

Oder die Medien machen halt mit, weil es sich so gehört. Schauen wir mal, ob irgendwas von einem Nestlé-Boykott zu finden ist? Bei Babynahrung.org ist das der Fall; bei Interesse bitte dort weiterlesen.

Der Mensch ist, was er isst – sinnlose Stammtisch-These oder ein Satz mit Bedeutung?

Es geschieht häufiger, dass von einer ganzen Philosophie im allgemeinen Bewusstsein gerade mal ein einziger Satz, eine Überschrift, ein Buchtitel übrigbleibt.

Ludwig Feuerbach „Der Mensch ist, was er ißt“ gehört zu dieser Kategorie. Ohne viel Nachdenken wird der Satz als Überschrift für Ratschläge zur gesunden, ausgewogenen  Ernährung, als  Wahrzeichen für Ernährungs-wissenschaftler, Oecotrophologen, Diätassistenten, Lebensmitteltechnologien und Lebensmittelchemiker oder zur Erhaltung der „sittlichen Reinheit“ religiöser Gruppen verwendet: „Wer Schweinefleisch isst, wird schwul“. [Quelle]

Was der schöne Satz eigentlich sagen wollte, erschließt sich über seinen Urheber, Ludwig Feuerbach. Hilfreich sind die Überlegungen von Dr. Harald Lernke zu dem Leitsatz „Der Mensch ist, was er isst“ in seiner Verwendung als Stammtischthese.

«Wider den Dualismus von Leib und Seele, Fleisch und Geist» wettert der stürmische Neuerer, dessen Schriften seine Zeitgenossen Karl Marx und Friedrich Engels – trotz aller Unterschiede – als „eine wirkliche theoretische Revolution“ erleben.

Der Dualismus – die getrennte Betrachtung von Leib und Seele drückte sich zum Beispiel in Descartes bekanntem Satz „Cognito ergo sum“, „Ich denke, also bin ich“ aus.
Der „denkende Mensch“ war „das höchste der Gefühle“, die Philosophie hatte sich auf den „Geist“ zu beschränken, der als Voraussetzung der Materie gedacht wurde: Ohne höheres Wesen keine Schöpfung, keine Ordnung und auch kein Leben und Denken. „Am Anfang war die Idee“ ist die „Grundidee“ des Idealismus. Feuerbach war damit nicht einverstanden und wandte sich gegen

„… die idealistische Vorstellung, wonach sich die menschliche Wirklichkeit allein im Geiste abspielt: „Der Leib ist die Existenz des Menschen; den Leib nehmen, heißt die Existenz nehmen; wer nicht mehr sinnlich ist, ist nicht mehr.“

Was für die psychosomatische Medizin Grundlage ist – die Einheit von Leib und Seele, wurde von Feuerbach durchaus polemisch dargestellt:

„Was haben sich nicht sonst die Philosophen den Kopf zerbrochen mit der Frage von dem Bande zwischen dem Leibe und der Seele! … Was haben sich nicht die Philosophen mit der Frage gequält: Was ist der Anfang der Philosophie? Ich oder Nicht-Ich, Bewußtsein oder Sein? Oh, ihr Toren, die ihr vor lauter Verwunderung über das Rätsel des Anfangs den Mund aufsperrt und doch nicht seht, daß der offene Mund der Eingang ins Innere der Natur ist .. !“

Basis des Denkens ist also der Körper (Das alte Motto: „Ich denke, also bin ich“  kann als „Ich fühle, also bin ich“ beibehalten werden); Basis des Denkens und der Unterscheidung von Ich und Nicht-Ich ist die Ernährung, was sich mit heutigen Befunden der Erforschung der frühen Kindheit deckt.

Missverstanden wie das „Der Mensch ist, was er isst“ (Schweinfresser werden selbst irgendwie schweinisch“) wird auch das „Ich denke, also bin ich“. Mögliche Fehlinterpretationen: „Ich bin, weil ich denke, und nur, so lange ich denke“ oder „Ich bin, was ich denke, dass ich bin“. Wir „sind“ auch im Schlaf und im Traum, aber selten objektiv, was wir denken, dass wir seien.

Der Aphorismus vom Sein und vom Essen entstand bei der Besprechung eines Buches über Stoffwechsel und gesunde Nahrung, und sogleich entwickelte Feuerbach eine neue Philosphie, den Essistentialismus (genauer gesagt, die kritische Theorie der Essistenz).

Weiter bei:

Abnehmen mit Feuerbach – Der Mensch ist, was er isst

Wellness für das Gewissen

Esskultur, Gutmenschen und Proleten

Beim Essen geht es  eben nicht nur um Sättigung, sondern um Kultur – ein echter Demokrat mampft keine Dosenravioli, sondern hat massenkompatiblem Fast-Food so kritisch zu begegnen wie politischer Volksverblödung.

So weit ein Zitat, das Wolfgang Siebecks Einfluss auf unser Denken belegen sollte.
NutriCulinary hat gratuliert, und dem Glückwunsch möchte Fressnet sich anschließen.   

Gewissens-Wellness, käufliches Gewissen

Beim Essen und Trinken sieht Professor Wolfgang Ullrich, Medientheoretiker der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, Bio- und Fairtrade-Produkte im Fokus.

Da sie meist  teurer als konventionelle Güter sind, scheint hier gutes Gewissen besonders käuflich, so Ullrich auf der Tagung des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen über nachhaltigen Konsum in Mainz.
Mehr zu zahlen als man zahlen muss, beweist die besondere Opferbereitschaft für Ökologie und Nachhaltigkeit, obwohl meistens doch der eigene Egoismus vor der Sorge um die Umwelt stehe.
Problematisch: Ärmere seien so von vornherein ausgeschlossen, haben also keine Chance auf ein bisschen Erleichterung für ein reines Gewissen.

„Man kann von einem modernen Ablasshandel sprechen“

meinte Ullrich. Wie im Mittelalter versuche man, sich vom „Fegefeuer freizukaufen“.

Ullrich warnte, man müsse tatsächlich um den gesellschaftlichen Frieden bangen.
Immer mehr drohe ein sozialer Antagonismus zwischen selbstbewussten Konsumbürgern mit ihrem guten Gewissen als oberstem Statussymbol und disqualifizierten Konsumversagern. Er halte es für unwahrscheinlich, dass sich bewusster Konsum nach und nach gesamtgesellschaftlich durchsetzen kann.

aid infodienst, aid-PresseInfo Nr. 38/08 vom 17.09.2008

Also, ich finde das zu kompliziert gedacht: Erstens weiß niemand, was ein Antagonismus ist, zweitens müsste man, will man schon das Wort verwenden, auch noch zwischen Haupt- und Nebenwidersprüchen unterscheiden. So hat das doch keinen Zweck. Und das Wort „Konsumversager“ ist doch auch ein bisschen arg abwertend: Sind das nicht eigentlich die Verlierer, deren Einsatz jetzt die Gewinner eingestrichen haben?

 

 

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?


Das häusliche Körpertraining – Workout at home

Völlig zweckfreier Beitrag – aber Einigen wird es schon bekannt vorkommen. Natürlich nicht den Stamm-Lesern. Die klettern an den Brücken zwischen Wi. und Mainz, oder im Verein, oder rennen um Talsperren und haben im Keller ihre Folterwerkzeuge stehen. 😉

Blogprojekt "Lebenskunst"

Claudia Klinger hat einen recht anspruchsvollen Blogkarneval ins Leben gerufen: „Lebenskunst„:

Greif dir die für dich wichtigsten und anregendsten Aspekte heraus und teile mit der Welt, wie du “dein Leben meisterst”, oder auch, wie du mit dem “nicht-meistern-können” umgehst.

Es hat, soweit ich das sehe, noch niemand sich zum Scheitern bekannt.
Nehmen wir einmal optimistisch an, es gibt keine Blogger ohne Hoffnung…

 

Ach was: Sie wollen auch noch Mut machen! Das fängt schon beim ersten Kommentar, von Jochen Hoff, an:

Ein Kämpfer muß erst recht über den Dingen zu stehen suchen, sonst versinkt er mit der Nase in jedem Quark.

Sehr schön: Dort steht das Luxemburg-Zitat noch in einem größeren Zusammenhang. Es ist ja auch eines meiner Lieblingszitate. Theoretisch bin ich also ein Lebenskünstler?

Oder doch ein Angsthase? Wenn ich lese, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von immerhin 1:450 die Welt von einem Kometen getroffen wird, lässt mich das allerdings kalt: Da wird schon nichts passieren, und es ist ja noch lange bis dahin… Ansonsten versuche ich natürlich, wahrscheinliche Gefahren realistisch einzuschätzen: Angstfreiheit ist das Privileg des Narren.
(Aber 1:450 ist schon verdammt gefährlich. Da müsste man noch einmal nachrechnen! Unverantwortlich, solche Panikmache!)

Mit Nachhaltigkeit hat Lebenskunst zu tun, meint auch Ina bei „kreative Strukturen.de„. Dass sich auf dem Gebiet etwas bewegt, fand die Unterüberschrift „Good vibrations„.

Mal sehn. Das Problem der unfertigen Ideen, die noch realisiert werden müssen, von anderen aufgenommen werden müssen (oder auch nicht): Für mich kaum irgendwo deutlicher als bei dem Projekt „Mitnahmezentrale„…

„Es heißt, immer wieder aufzustehen“ – hieß es auch sinngemäß in einem der Kommentare.

 

Eigentlich war mir als erstes zur Lebenskunst-Frage nur eine These eingefallen:

„Ja, jedenfalls theoretisch“.

Soll nicht unbedingt heißen: Theoretische Lebenskunst, sondern mehr: Ansätze dazu. Einer davon ist hier unter „Wohlfühlgewicht“ vermerkt:

Für uns ist Wohlfühlarbeit mit „Beziehungsarbeit“ verwandt und keine Einbahnstraße. Im „Beziehungsnetz“ fühlen wir uns wohl oder auch nicht. Wir arbeiten daran.

Hört sich jedenfalls theoretisch an…

Theoretisch will man sich selbst treu bleiben, fortentwickeln, nicht resignieren. Die Liebeskunst „vollenden“. Praktisch ist die Zeit, die für das eine oder andere Projekt bleibt, beschränkt. Theoretisch auch noch, was Hanskarl einbrachte:

“Tages Arbeit, abends Gäste!
Saure Wochen, frohe Feste!
Sei dein künftig Zauberwort.”

Auf eine von Claudias Fragen möchte ich noch eingehen:

Gibt es noch übergreifende Werte, die tatsächlich das tägliche Handeln bestimmen? Wie entscheidet sich, auf welchem Gebiet uns ORDNUNG wichtiger ist als Chaos und Beliebigkeit? Wofür wir uns also engagieren und wofür nicht?

Ja, es gibt sie noch, und eigentlich werden sie in den Märchen und Mythen überliefert und weitergegeben. Mut und Furchtlosigkeit zum Beispiel. Weisheit, was auch immer das sei, auch in einer mythologischen Gestalt verkörpert: Tiresias zum Beispiel.

Ordnung oder  Chaos ist die Frage von Progression oder Regression – die wäre noch über Trotz und Wehleidigkeit hinaus zu behandeln.

Ernährung – Verhaltensmuster und Sitten

Nach dem Kapitel „Diät als “reine Nahrungsaufnahme”?“, in dem wir verschiedene Ernährungsformen im sozialen Kontext betrachtet haben, kommen wir nun zu den Verhaltensmustern und Sitten, die mit dem Essen verbunden sind.

Den  Tischsitten einen eigenen Abschnitt zu widmen, sollte überflüssig sein, zur Tischkultur sei auf den entsprechenden Abschnitt verwiesen.

Sitte wird zum Teil als „Gewohnheit“ bezeichnet, hat aber im Begriff Sittengesetz, (oberste Norm zur Begründung und Beurteilung menschlichen Handelns) einen deutlich normativen Anteil.

Nach I. Kant findet das Sittengesetz seinen Ausdruck in der Formel des kategorischen Imperativs. (»Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.«)

Das GG der Bundesrepublik Deutschland erklärt das Sittengesetz in Artikel 2 Absatz 1 zu einer der Schranken des jedem zustehenden Rechts auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit; die gesellschftlichen Wertvorstellungen (das „sittliche Urteil“) ist wandelbar (vgl. Moralvorstellungen, Strafbarkeit z.B. von Homosexualität). 

Bei Tisch, bei den „Tischsitten“ werden soziale Rollen bestätigt oder in Frage gestellt.  Vor ein paar Jahrzehnten war es noch allgemein üblich, den Teller des „Familienvaters“  als erstes zu füllen, die brave „Frau des Hauses“ oder „Hausmutter“ nahm sich selbst zuletzt.

Wer Anderen das Essen aufdrängt, oder bestimmte Verhaltensmuster fordert, die jedoch ungesund sind, wirkt schädlich.
Hier wäre eine Reform der Sitten ein Schritt zum Wunschgewicht. Oder eine Reform der Regeln: Das alte „Der Teller wird leergegessen“ wird als generelle Regel gestrichen.

 

Fortsetzung:

Mehr zu Sitten und Unsitten bei Tisch:

Tischsitten und Verhaltensmuster beim Essen

Frische Kommentare

  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
  • Bine: Lieber Klaus-Peter, ich bin über die Foodblogbilanz2021 auf Deinem Blog gelandet und...

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