Weltweite Woche des Stillens

Die „Welt-Stillwoche“ (eine Wortschöpfung, bei der man doch ins Grübeln kommt) wird alljährlich in 120 Ländern begangen.

Sie zielt darauf ab, mehr Menschen über die Wichtigkeit des Stillens zu informieren. Die WHO empfiehlt, die ersten sechs Monate ausschließlich zu stillen, anschließend mit altersgerechter Beikost solange weiter zu stillen, wie Mutter und Kind es wünschen. [AOK]

Auch deutsche Frauen werden über die  Vorteile des Stillens informiert; eine  Sonderseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist eingerichtet, und die Medien werden veröffentlichen, was sie für angemessen halten. Wahrscheinlich nichts über den „Stillwillen„.

Dabei ist der Medienrummel ums Stillen nur ein Zeichen für die (von den Medien verursachte) Verunsicherung mancher Mütter – schließlich hat die Menschheit auch vor Einführung der Druckkunst am Busen der Mütter überlebt, ohne dass diese eine 10-Schritte-Anleitung zum perfekten Stillerlebnis studiert hatten.

Muttermilch enthält genau die richtigen Mengen an Kalorien, Eiweiß, Vitaminen und anderen Nährstoffen, die das Baby braucht. Studien zeigen, dass Stillen einen hohen Stellenwert für die Gesundheit von Kindern hat und beispielsweise Allergien vorbeugt oder das Übergewichtsrisiko im späteren Kindesalter verringert. Auch die Mütter profitieren vom Stillen. Sie erreichen beispielsweise leichter wieder ihr altes Gewicht und haben damit ein geringeres Risiko für Übergewicht.

Es wird mal wieder informiert auf „Teufel-komm-raus“. Wenn die Medien sich hier derart engagieren, heißt das doch gleichzeitig, dass die Informationen auf der interpersonellen Ebene nicht mehr richtig fließen, Großmütter nicht als  taugliche Ratgeber akzeptiert werden oder nicht zur Verfügung stehen, und die Hebammen ihren Job noch immer nicht ausfüllen.

Oder die Medien machen halt mit, weil es sich so gehört. Schauen wir mal, ob irgendwas von einem Nestlé-Boykott zu finden ist? Bei Babynahrung.org ist das der Fall; bei Interesse bitte dort weiterlesen.

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2 Kommentare zu “Weltweite Woche des Stillens”

  1. […] des Apfelbreis” gibt? So wichtig wie der “Tag des Butterbrots” und die “Woche des Stillens” wäre er doch […]

  2. […] Mütter verängstigt und abschreckt. Die Nationale Stillkommission will sich auch nach der weltweiten Woche des Stillens verstärkt um sozial benachteiligte Mütter kümmern, die in der Regel ihre Babys […]

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
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