Selbstmitleid und Übergewicht

Es gibt viele gute Gründe, sich zu bedauern, wenn etwas nicht ist, wie man es sich wünscht.

Man hat zum Beispiel das falsche Gewicht, den falschen Beruf, die falschen oder keine Freunde oder Verwandten. Wie soll man da zufrieden sein, wo es doch so viele Gründe zum Jammern gibt, und das sich-beklagen eine Gewohnheit ist, und wirklich nichts, aber überhaupt nichts zum Besten steht? 

Wer an der Wehleidigkeit leidet, tut gut daran, dies mitzuteilen und auf die Tränendrüse zu drücken: Vielleicht findet sich ja jemand, der seine Mitschuld einsieht.
Direkte Vorwürfe haben sich, solange sie möglichst pauschal sind, durchaus bewährt:  „Immer muss ich die unangenehmen Hausarbeiten machen“.

Indirekte Vorwürfe bieten sich bei einem größeren Publikum an, kann man so doch vermeiden, den wirklich selbstmitleidigen Gedanken: „Niemand mag mich“ zu offenbaren.
Rührselig bloggen heißt zum Beispiel, ein freundliches „Im Übrigen findet mein Blog nicht die ihm zustehende Aufmerksamtkeit“ in die Runde zu werfen. Ist hiermit das Nicht-Erscheinen des Blogs auf der Titelseite des Spiegel gemeint, illustriert dies sehr schön den Zusammenhang von überhöhter Erwartungshaltung und Frustrationswahrscheinlichkeit.

Allerdings gibt es auch die  Schein-Selbstmitleidigkeit, wie wir sie von den schlauen Bauern kennen, deren Ernte nie wirklich „gut“ ist, und wenn sie es ist, sind die Preise schlecht: Nur bei „schlechter“ Ertragslage fließen die Subventionen.

Alternativ ziemt sich die Aussage „Du beachtest mich doch gar nicht mehr, ich bin für Dich doch nur noch eine Gewohnheit“, die aber mit Vorsicht zu gebrauchen ist, da sie mittlerweile als emotionale Erpressung erkennbar ist. (Und was ist an Gewohnheiten, die keine falschen sind, auszusetzen?)

Um ein larmoyantes Milieu aufrechtzuerhalten, hat sich die Prokrastionation, das ständige Aufschieben, hervorragend bewährt, wie auch  Dinge anzufangen, aber noch mindestens einen Teil der Arbeit liegen zu lassen. 

Ein häufiges Phänomen ist, dass dem Selbstmitleider seine Selbstmitleidigkeit vorgeworfen wird; es sei belastend, mit ansehen zu müssen, wie wenig er in Gang komme, wenig erfreulich, die ständigen Klagen über die böse Welt anzuhören, weltfremd, zu denken, es seien nur die anderen schuld an der Misere, und in Wirklichkeit hätten doch nur die Anderen unter dem Selbstmitleider zu leiden, und nicht umgekehrt.

Dem echten Selbstmitleider wird bei einer solch forschen Herangehensweise etwas fehlen. Wir wissen nicht, ob er bedauert werden will – aber sicherlich möchte er, dass man sich für ihn interessiert.  Die Misere, die Unzufriedenheit, bietet da doch wunderbare Anknüpfungspunkte.

Gewiefte Bemitleider können mit einem aufrichtigen „Ja, da tust Du mir aber wirklich leid“ das seelische Tief ausloten und erweitern. Auch ein freundlich geäußertes „Nee. lass mal, Dein Psycho-Müll ist mir doch allzu belastend“ ist eine verfeinerte Form der Abwehr, Grenzziehung im Zeichen der Ignoranz.

Statistisch gesehen, ergäbe sich auch eine hohe Trefferquote, lenkte man das Gespräch auf die Fragestellung „sexuelle Zufriedenheit und Larmoyanz“ – die bleibt selbstverständlich nur charakterlich gefestigten Persönlichkeiten vorbehalten.

Non-direktiver Optimismus plus eine ordentliche Portion Humor und eine unverkrampfte Herangehensweise  (optimale KGE) sind das beste Rezept im Umgang mit „den Jammerlappen“.

 … nicht jammern – machen…!

Wer nun noch versteht, was an dieser Stelle der Link zur Spülbürste zu bedeuten hat, ist zu mindestens 80% larmoyanzfrei. Glückwunsch!

Lernen vom Krokodil: Der ergonomische Computer-Arbeitsplatz

Bei Menschen, die zwischen 14 und 18 Stunden täglich vor dem Bildschirm verbringen, gehören Probleme mit dem Rücken zum Alltag.

Das ist, wo das Verhältnis von Arbeit und Ruhe im Ungleichgewicht ist, auch nicht anders zu erwarten.

Die Lösung: Arbeit und Ruhe miteinander verbinden – ergonomisches  Multitasking, wie von der Firma Ferrero schon vor Jahren vorgeschlagen: Legen Sie sich bequem auf den Rücken, mit der Tastatur auf dem Bauch und arbeiten Sie ganz entspannt!
„Ganz entspannt“ geht hier einher mit einem gleichzeitigen Training von Hals- und Bauchmuskeln – Sixpack garantiert!
Auch sehr entspannend: Sich auf den Bauch legen, auf den Ellenbogen abstützen und die auf dem Boden liegende Tastatur benutzen. Vorteil: Liegestütze sind – etwa bei Denkpausen – schnell und unaufwändig durchzuführen.

Wer die Tastatur in Kopfhöhe + 60 cm an die Wand nagelt, sorgt beim Tippen für eine schöne, ungezwungene Streckung der Wirbelsäule und trainiert gleichzeitig aufs vorteilhafteste die Fußmuskulatur.

Ein neuer Computer ist also gar nicht erforderlich.

Als schöne Entspannungsmethode hat sich auch das Mitsingen alter, leicht frivoler Texte erwiesen.

Schuldgefühle, Liebesentzug, Erpressung

Hallo, liebe Freundinnen und Freunde,

da bin ich mal wieder! Wie Ihr seht, mit einem Korb voll bitterer Themen!

Die hat mir nämlich wieder mal meine Freundin gemailt, die, die meint, ich bräuchte alle 14 Tage einen Newsletter, und ich solle sie doch am besten adoptieren.  abonnieren.

Heute hat sie sich von Frau Wolf, das ist eine Universalpsychologin, die zu allem und jedem einen Bestseller schreibt, beraten lassen. Bei Fressnet ist die schon mal durchgefallen: Übergewicht und seine seelischen Ursachen hat dem Klaus-Peter überhaupt nicht gefallen.

Heute schreibt sie:

„Dass Sie Opfer eines Emo-Erpressers gewor­den sind, merken Sie daran, dass Sie sich von einem Menschen unter Druck gesetzt fühlen, scheinbar grundlos wütend auf ihn sind oder Lust bekommen, ihn zu verletzen. Widerstehen Sie diesem Impuls ebenso wie der Versuchung, auf die Erpressung einzugehen, um Ruhe zu haben. Das Einzige, was hilft, ist die Flucht. Wir sagen, wie Sie die verschie­denen Emo-Erpresser erkennen und ihnen entkommen können.“

Also, das ist ja ganz klar Populär-Psychologie. Ich glaub ja, mein Macker ist auch so ein Emo-Erpresser: „Nimm erst mal noch fünf Kilo ab, dann bekommst Du auch einen neuen Bikini“, sagt der.

Und eine halbe Stunde später: „Leilah, mein Augapfel, ich liebe Dich, so wie Du bist, und auch, wenn Du noch zwei Zentner mehr wiegst“.
Klar, wenn ich mich überhaupt nicht mehr in die Öffentlichkeit traue, hat er mich ganz für sich. Das ist dann keine Erpressung, aber Freiheitsberaubung und krankhafte Eifersucht.

Aber soll ich deswegen flüchten? Niemals! Wenn ich dem ganz sachlich erkläre, dass er schon mal das Geld für den neuen Bikini ansparen soll, ist er ruhig. Es ist doch besser und aufrichtiger, mit offenem Visier zu kämpfen!

In Wirklichkeit hat er ja bloß eine massive Angst, nicht wichtig genug zu sein, nicht gesehen zu werden oder mich zu verlieren, wenn ich ihn nicht immer verstehe oder nicht weiß, wo er sich befindet. Klar?

Dass er manchmal wirklich unerträglich ist mit seiner Angst, mich zu verlieren – dieser klettenhaften Anhänglichkeit, bei der mir die Luft zum Atmen fehlt, weil er immer und überall schon längst da ist, diese Unart, sich immer unentbehrlich machen zu wollen:

Ach ja, ach nein, manche Menschen sind halt so. Letzte Woche habe ich von dem Fritz Riemann „Grundformen der Angst“ gelesen – also, ich muss sagen, es gibt da vier Grundformen, und alle haben sie irgendwie eine Meise. Ich ja auch. Und die Frau Wolf: [ psst! ]

Manche haben das mit dem Liebesentzug (und erst mit dem Double-Bind) voll drauf. Ich könnte Euch da ja noch viel mehr erzählen, aber Ihr könnt auch bei der Nicole noch was über Erpressung weiterlesen. Die hat mir gerade gemailt, sie fände mich unheimlich nett und erst-zunehmen, wenn ich auf ihren Artikel über Emo-Erpressung hinweise.

Klar, dass ich da nicht nein sagen kann, oder?

Eure

LEILAH

 

P.S.: Da ich immer noch keine e-mail-Adresse habe, könnt Ihr mich über das Kommentarformular benachrichtigen. Aber bitte keine „Kontaktwünsche“, ich bin doch schon glücklich verbunden. Und wenn es doch unbedingt sein muss, dann bitte mit Foto.

 

 

 

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?


Schoko-Brocken, Schokopudding, Blaue Pepperoni und Versteckte Tomaten

 

„Alle Tiere sind gleich – nur einige sind gleicher“ – was bei der Farm der Tiere gilt ist nun auch der Schokolade billig.

Obwohl diese Schokolade, bei der das gerechte Aufteilen schon schwieirg werden kann, bestimmt richtig Geld kostet.

Aber es muss ja immer mal etwas Neues geben, und Abwechslung, hieß es neulich an berufender Stelle, sei hier ja garantiert…

 

Schokoladig kann auch ein Schokopudding sein, der, wenn mit zu wenig Stärke zubereitet, auch als Flüssigbrei durchgehen kann.

Dass es immer mehr Fertiggerichte – so etwa vorgekochten Pudding – zu kaufen gibt, hängt ja mit der Bequemlichkeit und zunehmenden Unfähigkeit in den Deutschen Küchen zusammen.

War das Abmessen und -wiegen früher noch eine Frage von richtigem Werkzeug und Augenmaß, kann es heute schon einmal passieren, dass ein Hobbykoch das Backpulver mit der Laser-Waage, die er „günstig“ bei TOOM erstanden hat, zur Explosion bringt.

Geschmacklich passend zur Puddingdiät ist immer etwas Scharfes: 

Dabei erfreut sich die blaue Pepperoni zunehmender Beliebtheit; das scharfe Gemüse erhält seine ungewöhnliche Farbe in einem digitalen Prozess und kommt völlig ohne künstliche Farbstoffe aus.

Therapeutisch wertvoll ist das scharfe Gemüse ja allemal, zumal, wenn es nach dem Motto „Ab auf die Couch“ eine analytische Paartherapie absolviert hat.

Die Durchschnitts-Tomate (Solanum lycopersicum) würde sich über einen Platz auf der Couch sicherlich auch sehr freuen.

Jedoch, bei dem Gedanken, was da alles zur Sprache kommen könnte, treibt es ihr die Schamesröte ins Gesicht.

Tatsächlich haben fast alle Tomaten – ob „Bio“ oder nicht, unerträgliche Ängste, unters Messer zu kommen, oder aufgefressen zu werden.

Eine Teilpopulation der Tomaten leidet unter einer Dosen-Phobie, und auch das  Traum-Thema, zu Ketchup verarbeitet zu werden, ist häufig.

Die Menschen mit ihren Ess-Störungen haben es da noch vergleichsweise einfach; während, andererseits, die Ängste der  Tomaten (gerechter Ausgleich?) meistens nach nur einer Vegetationsperiode vorbei sind…

Twittern über die Ernährung

Die Donnerstagslinks bei Vitalgenuss hatten heute ein bemerkenswertes (oder bedenkliches – urteilt selbst) Schmankerl:  Den Hinweis auf foodfeed.

Wenn es wahr ist, dass die Einführung von Twitter dazu geführt hat, dass weniger gebloggt wird, müsste sich im Zuge dieser Entwicklung die Qualität der Blogs verbessert haben…

Sinnlos 2.0? Wer sich unbedingt auf 140 Zeichen beschränken will, nutzt Twitter. Wer der Welt mitteilen muss, was er/sie gerade gegessen hat, oder sehen will, was die anderen da draußen so essen – der nutzt ab sofort: foodfeed

Wie es dort zugeht, davon hier eine Momentaufnahme:

  1. Buttermilch-Bohnensuppe mit Lakritzschnecken. Schmeckt nach Torf
  2. wieder mal ein Stückchen Gurke mit Schokolade. Geschmack, der auf der Zunge tanzt!
  3. Sauerkraut aus dem Glas, reformqualität mit Rucola. Schmackofatz!
  4. Twinings Lady Grey mit süßem Senf. Das liebe ich ja sooo.
  5. japanisches Quallendessert mit roter Grütze. Öde, aber low carb.
  6. junge Kokosnuss mit Gummibärchen. Schmeckt wie’s aussieht.
  7. Mehl direkt aus der Tüte mit Öko Cola von Lammsbräu. ***
  8. Datteln und Paranüsse mit Gorgonzola.
  9. frische Erbsen aus dem eigenen Garten mit extraviel Chili.
  10. Hähnchenherzen mit Multivitamintablette. Naja.
  11. zwei Cheeseburger mit Schokolade.
  12. ein leckeres knuspriges (ungesundes) Weißmehlbrötchen mit Preiselbeersoße. Nee, echt jetzt!
  13. einen frisch gemahlenen und gebrühten Espresso mit einem großen Glas lauwarmen Wasser. Smakkelijk!
  14. *** mit frischer Mango, Banane und Kokos-Zwieback-Stückchen als Topping. Igitt, schmeckt wie ***!
  15. drei Liter Wasser mit Zitrovit. Eine vollwertige Mahlzeit, Freunde!
  16. Essoblaten mit Mozzarella. Nee, echt jetzt!
  17. Pemmikan mit kochendem Wasser. Lecker!  
  18. Kutteln mit Jakobsmuscheln. Nee, echt jetzt!
  19. warme Cola mit Himbeersirup. Total endgeil.
  20. Weight-Watchers-Pudding mit selbstgepresstem Olivenöl. Mahlzeit!
  21. selbstgemachte Tiefkühlpizza mit Eisentablette. Klingt seltsam, schmeckt gut.
  22. Marzipancroissant mit kochendem Wasser. Passt in jeden Diätplan.
  23. gebratenes Basilikum mit Krupuk. Schmeckt nicht, soll aber angeblich entschlacken.
  24. kräftigen roten Biowein mit Öko Cola von Lammsbräu. Yum yum./
  25. Bratwurstkringel mit Holunderblütensirup. Smakkelijk!
  26. japanisches Quallendessert mit warmem Red Bull.
  27. Kartoffelsalat-Reste mit Gummibärchen. Geschmack, der auf der Zunge Pogo tanzt!
  28. ein langweilig schmeckendes Stück Gurke mit Pinienkernen. Drecko-Schmecko!
  29. eine schöne Dose Surströmming mit Brennesseln. Schmeckt nicht, soll aber angeblich entschlacken.
  30. gefüllte Frischlingsfilets mit einem Schuss Haushaltsreiniger. Schmeckomat!

 

 

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?


Skandal um Überraschungsei: Vorbei

Anfang August d.J. gab es recht merkwürdige Schlagzeilen, wonach das Überraschungsei verboten werden sollte. Ausgangspunkt war eine Stellungnahme der Kinderkommission des Deutschen Bundestages (vom Wortsinn her eine Kommission, die sich aus Kindern zusammensetzt?):

Sicherheits- und Gesundheitsrisiken für Kinder im Alltag minimieren!

Die Kinderkommission hatte also unter anderem gefordert:

  • Einführung einer Fahrradhelmpflicht
  • Keine Koppelung von Nahrungsmitteln und Spielzeug
  • Gewicht von Schulbüchern durch Verwendung von leichtem Papier (Paperback statt Hardcover) reduzieren.

Mit der kulturellen Wertschätzung des Buches wird es hier nicht allzu genau genommen, aber auch das Überraschungsei als Kulturträger blieb doch merkwürdig ungewürdigt.

Schließlich sind es oft wahre Kunstwerke, die sich in der gelben Plastikhülle, die von Schokolade umhüllt ist, verbergen. Sinnvoller wäre da doch die Forderung nach mehr Transparenz beim Figurenverkauf gewesen. Schade, dass die Kinderkommission kein Blog hat. Sonst könnten wir sie per Trackback benachrichtigen. Immerhin – einen elektronischen Briefkasten gibt es.

Die Überraschungseier-Figuren als Kulturträger

Recht bald kam es zu neuen Schlagzeilen, die von der mangelnden Durchsetzungsfähigkeit der gestellten Forderung künden:

Kein Überraschungsei-Verbot – Politikerin rudert zurück

Die Forderung war relativiert worden; die

FDP-Bundestagsabgeordnete Miriam Gruß hat versichert, dass kein Verbot von Überraschungseiern für Kinder geplant sei. Vielmehr gehe es um einen „expliziten Hinweis auf die Gefahren bei Kleinspielzeugen“, die kombiniert mit Lebensmitteln angeboten würden und für Kleinkinder eine Erstickungsgefahr bergen könnten, erklärte Gruß.
Sie relativierte damit eine unter ihrem Vorsitz erarbeitete Empfehlung der Bundestags-Kinderkommission von Ende Juli.

Und „weiterhin richtet die Kommission einen Appell an die Eltern, darauf zu achten, was ihre Kinder konsumieren.“

Als Ob Eltern das nicht schon längst machten. Sie kaufen Mineralwasser, das für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist, und wählen anhand der Angaben auf dem Etikett aus.
Wird Flüssigbrei verkauft, steht auch auf dem Etikett, wie gesund er doch sei, meldet die Kinderkommission sich nicht zu Wort.

Später kaufen die bestmöglichen Eltern die geeignete Schokolade für ihre Kinder nach den gleichen Auswahlkriterien. Es gibt jetzt auch – nicht umsonst – „Croissants“ mit dem Aufdruck „Kinder-Croissant“.

Ja, das muss schon ein merkwürdiges Volk sein, das solche Appelle braucht. Bei seinen Politikern nutzen irgendwelche Ermahnungen wahrscheinlich gar nichts mehr.

 

 

 

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?


Ich blogge, weil meine Freundin sagt: Schreiben ist kreativ, gesund und macht stark

Hallo, Ihr Nicht-Fresser,

heute früh ist mir der Gedanke gekommen, dass ich doch mal wieder einen kleinen Artikel bei Fressnet.de abgeben sollte.
Wenn ich ganz ehrlich sein soll: Meine Freundin hat mich angeschubst. Eine ganz liebe! Alle zwei Wochen schickt sie mir eine e-mail mit vielen guten Tipps zu Mode, Partnerschaft und Selbstverwirklichung. Ja, das ist zuverlässig. Die Conny hat sich ja in der Bikini-Figur-Diskussion ganz nett eingebracht, aber einfach wieder zurückgezogen. Schade. Aber meine zuverlässige Freundin sagt,

Für viele ist mit einem … Blog – ein neuer Freundeskreis nur einen Mausklick entfernt. Hier können auch schüchterne Menschen ein größeres Publikum finden.

Eigentlich wollte ich auch gleich ein eigenes Blog aufmachen. Aber dann habe ich gesehen, dass das mit dem größeren Publikum nur ganz wenige sind, und die schreiben dann immer nur über so technische Sachen mit viel PHP und JAVA und Code-stricken – und ich will doch nur ein bisschen kreativ sein.

Soll ich Euch vielleicht einen Liebesroman schreiben? Will ja nicht zu viel verraten. Ich schreibe ja ganz unkompliziert und schlicht, lieber ein bisschen ausführlicher und epischer, dass die Mädels was zum träumen haben, n bisschen Entscheidungsfindung und dann einfach noch ein paar Kombinationen ausprobieren… Aber ein Happy End gibt’s nicht. Sie hat außerdem gesagt:

Wer anfängt, auf die innere Stimme zu hören, findet irgendwann sich selbst. Schreiben ist keine Flucht, … Man nimmt mit allen Sinnen wahr. Das regt die Fantasien an und erweckt eine oftmals eingeschlafene Fähigkeit: eigene Ideen zu entwickeln.

Nee, das glaubt doch kein Mensch. Eigene Ideen entwickeln!

Und was ist mit „eigene Ideen verwirklichen“? Na, also ich weiß nicht, liebe Freundin, ob das nicht eher Dein Problem ist? Denn, wenn ich mir das mal genauer anschaue, schreibst DU doch immer nur das Gleiche, immer wieder, bei Dir selbst ab!

Das müsst Ihr Euch mal vorstellen, liebe LeserInnen: Da hat die doch tatsächlich einen ganzen Artikel verfasst, bei dem auch die Überschrift allein schon ausreicht: „Mut zur Wut“. Als ob das irgend jemand brauchen könnte!

Ehrlich, mir reichts. Aber Spaß hats schon gemacht, mal wieder zu bloggen. Tschüß denn, bis später – findet Euch und schreibt mal wieder einen Roman! 😉

Eure Leilah

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?


Wie Katy Perron und Paris Hilton zuerst die USA und dann uns ins Verderben und Unheil stürzen

Ob an dieser Aufnahme irgend etwas aufregendes ist – man weiß es nicht, aber es heißt, diese Kampagne mit Frau Hilton sei vor einem Jahr heiß diskutiert worden. Bei Nutrifacts wurde auch gemutmaßt, Frauen könnten sich mit Paris Hilton identifizieren und auch, wenn sie in der Hündchen-Stellung schon an die Umrisse des Hängebauchschweins erinnern, immer noch Lust auf Riesen-Hamburger bekommen – während Paris Hilton ja nur so tut, als fräße sie…

… everyone has seen paris on tv and know what she is like will know that she did not eat this burger because she is a twig. This comes to show how ads are so false on there advertisement. A „perfect burger“ with a „perfect girl“. when in reality woman who look this good will never touch a burger that big…

So weit die Stimme der Vernunft, die angesichts der Werbemaschinerie  jedoch keine reale Chance hat, sich durchzusetzen. Mit der Konsequenz, dass 2048 JEDER Amerikaner fett sein könnte:

In der Heimat von Mac Donalds und Burger King, verfettet die Bevölkerung in zunehmendem Maße.

Das Motiv: Paris-Hilton-Diät, entdeckt bei „Gesund Essen und Wohlfühlen“, sollte uns warnen:

Was bleibt ist der Blick nach Deutschland, in dem sich bekanntermaßen alles aus der USA nach 20 Jahren auch bei uns hinüberschwappt.

Wir sollten schon einmal die Schotten dichtmachen. Mehr Abgrenzung gegen den „Spirit of America“ ist angesagt.

„Drüben“ erobert gerade eine „kleine Lolita“ die Hitparaden und verführt die amerikanische Jugend zur Homosexualität. Mit „I kissed a Girl“ findet sie Nachahmer („Gay is proud und Jungs singen „I kissed a boy“).

Jetzt könnte man sagen  „Na, ein Segen – dann verführt wenigstens Katy Perron nicht zum Fressen, und lieber lesbisch und schwul als dick und übergewichtig“.

Aber, das ist zu kurz gedacht. Diese „Ladies“, die da unsere brave Jugend verderben, sind ja weder-noch und praktisch überhaupt recht eigentlich asexuell-verklemmt, und ihre Gesten deuten auf keine sexuelle Revolution, sondern  lediglich auf die „orale Selbstbefriedigung“ hin.

Schnell abnehmen – Klar, was denn sonst?

Gerade mal eben, schnell und unverbindlich, ohne Hunger und möglichst auch noch gesund, mal eben schnell – sagen wir mal 10 Kilo – abnehmen: Es vergeht kein Tag, an dem der Wunsch „schnell abnehmen“ nicht geäußert würde.

„Wie kann ich schnell und … abnehmen?“

Eine Antwort auf diese Frage gibt es hier zwar bereits, aber die ist natürlich nicht ausreichend. Es folgt hier als die ultimative Antwort:

Schnell abnehmen funktioniert nur, wenn Du schnell bist.

Die Tachonadel sollte also möglichst am Anschlag sein, dann ist der Verbrauch entsprechend hoch. Und Du darfst beim schnell abnehmen natürlich erst wieder nachtanken, wenn der Tank fast leer ist.

Die Meisten, die so eine Gewalttour (sehr schnell abnehmen) machen, bekommen beim Nachtanken dann Angst, ihnen könnte der Treibstoff ausgehen, und sie legen sich schnell noch irgendwelche Extra-Energie-Depots an, das nennt man dann Jo-Jo-Effekt.

Aber die Frage war ja auch gar nicht: „Wie kann ich vernünftig abnehmen?“, sondern: Wie kann ich schnell abnehmen. Und die ist ja jetzt beantwortet: Ganz schnell und schmerzlos.

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?

Spammen – aber bitte richtig!

Spam ist mit Arbeit verbunden. Da ist es doch schade, wenn die  viele Arbeit ohne Effekt bleibt. Zum Beispiel so etwas:

Interessanter Beitrag. Ich glaube auch, dass Abnehmen eine Selbstbeherrschungssache ist…

„Interessanter Beitrag“ – das ist doch ein alter Hut, über den sich nur noch Anfänger freuen. Normale Menschen fragen sich da doch: „Was, bitteschön, findet der Schreiber hier interessant?“

Der Versuch, einen ganzen Beitrag auf einen kurzen Satz zu reduzieren, ist ja auch drollig, besonders, wenn es sich um den letzten Satz des Artikels handelt.

Klar, dass Abnehmen „Selbstbeherrschungssache“ ist – aber für diese Binsenweisheit  hatte ich den Artikel auch gar nicht geschrieben, und was unter „flexibler Selbstbeherrschung“ zu verstehen ist, in dem besagten Artikel ein wenig thematisiert.

Sehr schade, wenn sich nur Spammer dafür interessieren. Dabei kann man so elegant spammen – spammen, als spamme man nicht, etwa so:

Hey, Klasse, Dein Beitrag! Und Dein Blog insgesamt: Ganz toll! Und so erfrischend frei von Spam und Schleichwerbung – Gott, wie ich Spam hasse!!! Ich habe übrigens auch n Blog zum Thema Ananas-Diät, ganz uneigennützig und ….

Brechen wir das völlig frei erfundene Beispiel lieber hier ab. Ich will ja niemandem eine copy-und paste Vorlage liefern.

Andererseits fürchte ich, es gibt manche, die diese Form der Unternehmenskommunikation noch wesentlich besser beherrschen, so dass ihnen manche doch noch auf den Leim gehen.

Wahrscheinlich um die 90% der Diätratgeber sagen, dass ein paar Tage Ananas-Diät harmlos seien. Mit dem „Prinzip Verantwortung“ verträgt sich das nicht:

Mono-Diäten begünstigen Essstörungen, und Ananas-Anbau gefährdet den Urwald. Kann mir mal jemand erklären, was an der Ananas-Diät ideal ist, oder welcher Teufel diese „Ratgeber“ geritten hat?

Subtilen Spam erkennen

Es ist relativ einfach, subtilen Spam zu erkennen: Wenn sich nämlich beim Kommentar-Lesen ein Bauchgefühl einstellt, als würde gerade dieses Gerät eingesetzt…

Frische Kommentare

  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
  • Bine: Lieber Klaus-Peter, ich bin über die Foodblogbilanz2021 auf Deinem Blog gelandet und...

Rubriken

Archive

Motivation