Gesunde und ungesunde Fette – Fischöl

harmloses Bauchfett Vielleicht wäre es ja an der Zeit, dass die ZEIT mal ein nettes, ausführliches Fett-Dossier veröffentlicht, schließlich hat das Thema genug interessante Facetten, die genügend Stoff für den professionellen Journalismus hergeben – ein Blog kann so ein Thema natürlich nur punktuell bearbeiten, oder auch auf verwandte Beiträge in anderen Blogs hinweisen.

Die Fett-Diskussion wird jedenfalls (wieder) mehr oder weniger intensiv geführt, allein schon, weil Lebensmittelindustrie und Lieferanten von Zusatzstoffen das Thema interessant finden müssen, kann man doch erwarten, mit den „richtigen“ Zutaten Produkte zu entwickeln, die sich als gesundheitsfördernd im hochpreisigen Segment verkaufen lassen. „Omega 3“ ist da so ein Zauberwort, oder Zaubermittel, mit demein langes LEben erreicht werden soll.

Um einmal direkt in das Thema hineinzuspringen, bietet sich an, mit „Fischöl“ anzufangen – Fischölkapseln gibt es mittlerweile in jedem Supermarkt, zu finden bei den frei verkäuflichen Gesundheitsmitteln, also in der Nähe von Ginseng-Extrakt mit 16% Alkohol, Nieren- und Blasentee und allerlei Brausetabletten mit Calzim, Magnesium und Multivitamin.

Fischöl und Fischmehl als Tierfutter ist Gegenstand mehrseitiger Papiere, die in der europäischen Kommission zirkulieren (oder sind sie längst abgelegt??):

 

Das Europäische Parlament,

unter Hinweis auf seinen Standpunkt vom 17. Mai 2006 zu Vorschriften zur Verhütung, Kontrolle und Tilgung bestimmter transmissibler spongiformer Enzephalopathien,
– in Kenntnis der Antworten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auf die vom Parlament am 26. Oktober 2005 gestellten Fragen,
– gestützt auf Artikel 45 seiner Geschäftsordnung,
– in Kenntnis des Berichts des Fischereiausschusses (A6-0155/2005),
A. in der Erwägung, dass es für die Stabilität der Fischmehl- und Fischölindustrie notwendig ist, die mitunter auftretenden Fragen Ethik, Nachhaltigkeit, Toxine, Schwermetalle und Schadstoffe konsequent anzugehen,

fordert die Kommission und den Rat auf, das Verbot der Verfütterung von Fischmehl und Fischöl an Wiederkäuer aufzuheben

Wir sehen, die Angelegenheit wird kompliziert: Ethische Fragen beim Kälberfüttern sind vielleicht noch eigene Recherchen wert – aber die hat auch niemand gestellt, als man in der „guten alten Zeit“ angefangen hat, den Kälbern einen Sud aus Magermilchpulver zu verfüttern, weil sich so für den Bauern ein paar Pfennige mehr verdienen sparen ließen.

Kommen wir aber zu den Fischölkapseln, die auch der Hausarzt bedingt empfiehlt, bei ungünstigen Cholesterinwerten: „Das wäre vielleicht einen Versuch wert“: Da gibt es leider eine Seite mit einer Überschrift, die in diesem Zusammenhang nicht sonderlich froh stimmt:

‘Pharmazeutisches Fischöl’ zu stark bearbeitet

Zu kleine, zu große, fremdartige und unverzehrbare Fische werden von einander getrennt. Diese werden zur Herstellung von Fischöl genutzt. …

Fisch...

Der Artikel über die Herstellung von Fischöl lässt sich ohne den Sinn zu verfälschen nicht komprimieren, ich empfehle also, im Original weiter zu lesen.

Der Wert der Fischölkapsel ist demnach durchaus zu bezweifeln (wer wird heute noch Dorschleber aus der Ostsee wollen, wenn es sich vermeiden lässt – schade um die Delikatesse!), beim Fischmehl werden wahrscheinlich die Innereien mitverwertet.

Einerseits ist Fisch also und wird immer wertvoller, andererseits ist Fisch Viehfutter, und weil der Fisch ja knapp ist und an Land gezüchtet wird, braucht man ihn auch als Fischfutter, das dann wiederum einige Schadstoffe enthält, und wenn es auch leistungsfähige Filtersysteme für die Fischzucht gibt, können diese die Futterqualität nicht beeinflussen.

Wie schön, dass wir uns mehrheitlich mit manchen  Speziellen Problemen der Fischzucht nicht befassen müssen…

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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