Dinkelvollkornmehl plus Hefe = Backen mit Freude

Dass die Einen bei „Hefe“ gleich ans Weißbier-Trinken und die Anderen an Hefeextrakt und Glutamat denken, ist doch schon etwas verwunderlich: eigentlich sind die Hefewürfel, die im Kühlregal immer in der Ecke liegen, wo man sie nicht sucht, doch zum Backen da.

Ein Hefeteig kann in ungefähr einer Stunde gebrauchsfertig sein, macht gar nicht viel Arbeit, und ist vielseitig verwendbar. Eine der leichtesten Übungen:

Die Dampfnudel.

Der Teig war recht „nass“ und schrecklich klebrig, so wurden die „Nudeln“ mit eingeölten Händen geformt, und nichts hat geklebt. Es hatte ja mal geheißen: „Dampfdrucktopf funktioniert nicht… (die Geling-Quote liegt geschätzt bei 50%)“ – aber vielleicht gehört die Dampfnudel doch in den Dampftopf?

Der gleiche Teig – natürlich war noch einiges übriggeblieben – durfte dann auch in der Pfanne sein Talent beweisen: Von dem in der bemehlten Vorratsdose, die natürlich im Kühlschrank ihren Dienst versah, wartenden Teig einfach ein paar Streifen abschneiden und ab damit in die leicht geölte Pfanne, noch mit wenig Salz und etwas geriebenem Käse überstreuen, vielleicht 10 Minuten auf der einen Seite (bei geschlossenem Glasdeckel und eher geringer Hitze). Wenden und noch mal 5 Minuten „braten“. Ergebnis: Ein „Imbiss“ mit Charakter, kräftig wie das Korn , aus dem er gemacht ist.

Hier ist noch einmal der „Restteig“ :

Der wurde – wo er doch schon so nette Poren hatte, ohne weiteres Kneten aufs Backblech gestürzt, eingedellt, mit Butterstückchen …

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… und braunem Zucker versehen, bei 200 Grad eine Viertelstunde gebacken.

Dank Backpapier hat nichts angeklebt, und geschmeckt hats auch…

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Dinkel-Vollkonmehl

Nährwertangaben je 100 Gramm
Brennwert 336 kcal
Eiweiß 7,1 Gramm
Kohlenhydrate
davon Zucker
64,0 Gramm
01,7 Gramm
Fett
davon gesättigte Fettsäuren
1,3 Gramm

0,1 Gramm

Ballaststoffe 8,4 Gramm
Natrium 0,001 Gramm

Das Metabolische Syndrom

In der Medizin gibt es häufig den Fall, dass mehrere Symptome regelmäßig in Kombination auftreten, was bei der Diagnose einer bestimmten Krankheit helfen kann.

Das Zusammentreffen mehrerer Symptome, die gemeinsam eine Erkrankungsform bilden, wird als Syndrom bezeichnet.

Bezogen auf den Stoffwechsel („Metabolismus“) spricht man vom „Metabolischen Syndrom“.

Beim Metabolischen Syndrom fängt alles mit dem „Wohlstandsbauch“ an! Das Bauchfett lässt dann häufig mehrere Stoffwechselfunktionen entgleisen. Der Blutdruck und die Blutfette sind erhöht, und der Zuckerstoffwechsel funktioniert nicht mehr einwandfrei.

Das Bauchfett produziert gefährliche Hormone, die über das Blut im ganzen Körper verteilt werden und in der Folge die Arteriosklerose (Blutgefäßverkalkung) sowie einen schweren Diabetes mellitus auslösen können.

Insulin und Diabetes

Insulin ist das zentrale Stoffwechselhormon, das von besonderen Zellen (Betazellen) in der Bauchspeicheldrüse produziert wird.
Es zirkuliert im Blut und transportiert Zucker an die Muskelzellen, die ihn zur Gewinnung von Energie bei Arbeit verbrennen.

Durch die  hormonelle Störung verliert das Insulin seine verbrennende Wirkung am Muskel, daher wird eine vermehrte Insulinproduktion (Hyperinsulinämie) ausgelöst, die Muskeln verlieren jedoch ihre Empfindlichkeit für Insulin (Insulinresistenz), und die „Betazellen“ der Bauchspeicheldrüse gehen durch die Überproduktion zugrunde.

Ohne Insulin steigt der Blutzuckerspiegel aber unkontrolliert, der Kranke muss in diesem Stadium daher Insulin von außen zugeführt bekommen.

Anders gesagt:

Stellt man sich die Körperzellen als Häuser vor, die eine Eingangstür mit einem Schloss besitzen, dann ist das Insulin ein Schlüssel, der das Türschloss aufschließen muss, bevor die Energie in Form von Glucose in die Körperzellen – also die Häuser – gelangen kann. Diesem Modell (Insulin = Schlüssel, Insulinrezeptor = Schloss, Zelle = Haus) folgend, passiert bei einer Insulinresistenz dies: Die Zahl der Türschlösser zu den einzelnen Häusern nimmt ab und teilweise werden die vorhandenen Türschlösser verbogen, sodass die an sich in ausreichender Zahl vorhandenen Schlüssel nicht mehr passen. [Quelle]

Erhöhter Zucker im Blut führt zu Folgeschäden am Auge, Herz, Nieren, Nerven und Gehirn. Andererseits kann erhöhter Zucker durch Muskelarbeit abgebaut werden. Das heißt: Genügend Bewegung, ausgewogene Ernährung und damit Gewichtsnormalisierung ohne Bauchfett können das Metabolische Syndrom und seine Folgen verhindern. Medikamente, vor allem Insulin, unterstützen diesen Abbau, sollen aber immer von Ernährungskontrolle und ausreichender Bewegung unterstützt werden.

Wann liegt ein Metabolisches Syndrom vor?

Von einem “Metabolischen Syndrom” sprechen die Ärzte, wenn drei der fünf folgenden Kriterien vorliegen:

  • Taillenumfang: > 102 cm (Männer), > 88 cm (Frauen)
  • Erniedrigtes „gutes Cholesterin“ (HDL), < 40 mg/dl (Männer), <50 mg/dl (Frauen)
  • Erhöhte Nüchternblutzuckerwerte (über 100 mg/dl)
  • Blutdruck: > 130/85
  • Erhöhte Neutralfette (Triglyzeride) > 150 mg/dl

Durch diese Risikofaktoren steigt das Gesamtrisiko für ein Herz-Kreislauf-Problem deutlich an.
Besonders dramatisch erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wenn gleichzeitig eine die Diabetes fördernde Stoffwechsellage, eine Fettstoffwechsel-Störung, ein Bluthochdruck sowie Übergewicht vorliegen.

Etwa bei 20 Millionen Menschen in Deutschland besteht das Metabolische Syndrom.

Geändert werden kann es im wesentlichen durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten.
Pro verlorenes Kilo Fettmasse sinkt der Blutdruck um mehr als 1 mm Hg; das Herzinfarkt-Risiko nimmt deutlich ab.  Der Blutdruck-Effekt ist umso ausgeprägter, je höher der Ausgangsblutdruck ist.

Unbehandelt führt das Metabolische Syndrom voll ausgeprägt zu Herzinfarkt und Schlaganfall und damit vorzeitigem Tod.

Die Gefahren des metabolischen Syndroms haben sich – im Groben – so langsam herumgesprochen. Dementsprechend wird auch gelegentlich nach

metabolische Diät

gesucht. Gemeint ist wohl eine Diät gegen das metabolische Syndrom – doch das ist eine schwierige Frage. Zunächst einmal: keine Softdrinks !

Studienteilnehmer, die täglich mindestens einen Softdrink (0,35 l) konsumierten, entwickelten um 50 bis 60 Prozent öfter ein metabolisches Syndrom als diejenigen, die weniger als einen Softdrink pro Tag hatten. Dieser Trend hatte auch unter Adjustierung anderer möglicher Risikofaktoren Bestand.
Zwischen dem Effekt von Diät- und regulären Getränken bestand nur ein marginaler Unterschied: Bei Konsumenten der „normalen“ Softdrinks war das Risiko um den Faktor 1,62 erhöht, bei Liebhabern der kalorienreduzierten Variante um den Faktor 1,53.

Möglicherweise senkt der Konsum des süßen Schlabbertrunks auch anderen Süßigkeiten gegenüber die Hemmschwelle.

Nachtrag:

Als geeignete Kostform bei Vorliegen des metabolischen Syndroms  (oder auch zur Vorbeugung) hat sich in Studien die mediterrane oder auch Mittelmeerdiät erwiesen. Diese beinhaltet, kurz gesagt:

viel Obst, Gemüse, Vollkorn, Oliven-Öl sowie mäßiger Aufnahme von Fisch und Alkohol. Möglichst wenig sollten Milchprodukte, Fleisch und Süßigkeiten gegessen werden.

Dabei sind 30 Gramm Nüsse pro Tag nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.

(Ärztezeitung)

Weitere Quellen:

Gesundheitstipps
drzehnle

Rheuma-Informationen im Internet

Empfehlenswerte Webseiten zum Thema Rheuma

Eine Projektgruppe der regionalen Rheumazentren weist auf  empfehlenswerte Webseiten zu rheumatischen Krankheitsbildern  hin.

Hintergrund sei das zunehmende Angebot nicht fachlich geprüfter, marketingorientierter Internetseiten, welche die Patienten mehr verwirrten als sie aufklärten.

„Qualität in fachlicher und didaktischer Hinsicht sind Voraussetzung, damit Informationen dem Ratsuchenden weiterhelfen“, betonte Matthias Schneider. Er ist Sprecher der 30 Rheumazentren in Deutschland, die sich in der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie als Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen haben.

„Gibt man in eine Internet-Suchmaschine den Begriff „Rheuma“ ein, erscheinen mittlerweile mehr als zwei Millionen Treffer.“

Bei „Übergewicht sind es übrigens 2,5 Mio „Treffer“; die Informationsflut, das Problem der „marketingorientierten Internetseiten“  ist auf dem Gebiet der Adipositas  vergleichbar.

Dennoch ist der Anspruch, nur neutrale und ärztlich geprüfte Internetseiten zu listen, arg überzogen. Zum Einen wird bei „neutralen Seiten“ eine notwendige Stellungnahme politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen gegenüber schlecht möglich sein – zum Anderen: welcher Arzt bietet sich an, eine Seite wie „Fressnet.de“ zu überprüfen?

Die Kriterien „industrieunabhängig“ und „Erkennbarkeit des Anbieters“ sind da schon eindeutiger.  [Quelle]

Links zum Thema

» www.rheuma-wegweiser.de

» www.dgrh.de/rheumazentren.html

 

Die eigentliche Link-Seite fand sich dann zufällig auch noch…

Patientenverständlich?

Die „Kurzfassung der wissenschaftlichen Leitlinie „Definition, Pathophysiologie, Diagnose und Therapie des Fibromyalgiesyndroms“ in patientenverständlicher Form“ schreckt den „mündigen Patienten“ schon gleich mal ab: „Pathophysiologie“ gehört nicht zum allgemeinen Wortschatz. Hier noch ein paar Auszüge aus dem „patientenverständlichen“ Werk:

Bei Betroffenen mit anhaltenden bedeutsamen Beeinträchtigungen von Alltagsfunktionen 6 Monate nach Ende einer (teil-)stationären multimodalen Therapie wird empfohlen, die im Folgenden genannten Behandlungsmöglichkeiten zu überprüfen.

Bei einer Langzeitbetreuung sind Selbstverantwortung und Eigenaktivität der Betroffenen zu stärken. Es wird empfohlen, mit dem Betroffenen ein auf sie abgestimmtes Behandlungsprogramm zu erstellen (Empfehlung offen). Folgende Behandlungsmöglichkeiten können gemeinsam mit Ihnen erwogen werden:

Es folgt eine Reihe von medizinischen Interventionen bzw. Therapiemöglichkeiten, unter anderem,  mit „offener Empfehlung“ wird hier die vegetarische Kost genannt…

Andere Maßnahmen: Der zeitlich befristete Einsatz von Tai Qi und QiGong kann innerhalb multimodaler Therapiekonzepte erwogen werden. Für weitere komplementäre und alternative Maßnahmen liegen keine Nachweise eine (Nicht-)Wirksamkeit vor.

Wie so oft, fehlt hier mal wieder eine Möglichkeit, eine Nachfrage zu stellen: Widerspricht die kurzzeitige Anwendung von Tai-Chi nicht in Wirklichkeit dessen Philosophie?

Oder auch: Wie mache ich meinen vegetarischen Brotaufstrich selbst?

Viel zu viel Zucker im Müsli

Für Freunde von Zahlenspielen mal ein paar Zahlen:

19,1 g, 21,5 g, 23,3 g, 24,6 g, 25,1 g, 26,1 g, 27,0 g, 27,8 g, 27,9 g, 28,4 g, 29,9 g, 30,3 g, 30,3 g, 30,8 g, 31,5 g, 31,5 g, 32,2 g, 33,3 g, 34,0 g, 34,2 g, 34,6 g, 34,6 g, 36,1 g, 41,4 g, 43,9 g, 47,7 g, 47,9 g, 48,4 g, 48,9 g.

Was die Zahlen bedeuten sollen? Es handelt sich um den Zuckergehalt der gängigen „Müslis“ auf dem deutschen Markt.
Um das Produkt, das ein gesundes Frühstück für Kids sein soll, das eine Weile vorhält und Energie für Schulweg und Unterricht liefern soll.

Aber: Ein Zuckergehalt zwischen rund 20 und 50% ist allemal zu viel.

Schoko-Chips, Flakes und Pops eignen sich nicht als Frühstücksgrundlage, um einen langen Schultag gut zu meistern. [Quelle]

 

Die Beteiligten an dem Zucker-Fiasko:

Penny / Granola Choc Blop mit weniger Zucker , Kölln Zauberfleks Schoko, Tip Schoko Spots, Martin Evers Naturkost Choco Balls,  Fit & Activ Schoko Chips,  Penny / Granola Choco Balls,  Wurzener Choco monkeys, Kaufland / K-Classic Choco Rice Perls, Plus / Famili Choco Balls, Aldi (Nord) / Gletscherkrone Choco Chips, Aldi (Süd) / Knusperone Choco Chips, Kellogg’s Chocos, Nestlé Nesquik Knusper Frühstück, Lidl / Crownfield Flakers Choco, Kellogg’s Choco Krispies, Barnhouse Mr. Reen´s Choco Crisps, Kellogg’s Frosties mit weniger Zucker, Hahne Hoopy Honeys, Kaufland / K-Classic Cool Flakies, Lidl / Crownfield Golden Puffs,  Tip Sweet Flakes, Brüggen Swietwiet, Kellogg’s Frosties, Kellogg’s Smacks, Penny / Granola Snow Flakes, Plus / Famili White Flakes, Aldi (Süd) / Knusperone Honey Wheat, Norma / Golden Breakfast Honey Wheat, Aldi (Nord) / Gletscherkrone Honey Balls,  Fit & Activ Honey Wheat

Was die Erfindung von „Fertigmüsli“ überhaupt soll, bleibt schleierhaft. Selbst gemachtes Müsli bietet allemal die meiste Abwechslung und Frische, wobei das Bircher-Müsli als der gesunde Klassiker gilt.

Wege, Lebenswege, Kein Abnehmen und Diät ohne Richtungsentscheidungen

Das Gemeinsame an  Regelmässigkeit, einem Sinn für Ordnung und dem Unterwegs-Sein mag die Bewegung in Raum und Zeit sein.

Je nach Naturell bevorzugen wir Veränderungen oder konstante Verhältnisse – allein die „Verhältnisse“ ändern sich, ob wir wollen oder nicht, sind wir, in einem gewissen Rahmen, betroffen und beteiligt.

Für die Zeitspanne des Lebens gibt es das mythische Bild des Lebenslichts, das die Kerze verzehrt und schließlich erlischt, und das Bild des Lebenswegs, der im „irgendwo“ beginnt und im „irgendwo“ endet. Weiterlesen »

M.O.B.I.L.I.S. – Abnehm-Programm der Extra-klasse?

Die „Zeit der Diäten“ ist offenkundig vorbei. Von daher wird sich das Interesse mehr und mehr geleiteten Abnehmprogrammen zuwenden.
Heute stellt  Fressnet.de  „M.O.B.I.L.I.S.“ im Gespräch mit Herrn Andreas Berg von der Geschäftsführung des eingetragenen Vereins  vor:

FN: Ein Programm, das über ein Jahr läuft und in 35 praktischen Bewegungseinheiten sowie 21 theoretischen Gruppensitzungen den Teilnehmern unter medizinischer Betreuung Impulse zu mehr körperlicher Bewegung und einem vernünftigen Lebensstil vermittelt, klingt Erfolg versprechend.
Und endlich werden einmal die medizinischen, „ernährungstechnischen“ und die Bewegung betreffenden Aspekte in einem Programm gemeinsam berücksichtigt.

Herr Berg – wie kam es zur Gründung von M.O.B.I.L.I.S., wer hatte die Idee dazu?

A. Berg: M.O.B.I.L.I.S. ist eine Initiative der sportmedizinischen Einrichtungen des Universitätsklinikums Freiburg und der Deutschen Sporthochschule Köln.
Nachdem sich beide Institute über Jahrzehnte einen erbitterten wissenschaftlichen Wettstreit geliefert hatten, beschlossen deren Entscheidungsträger im Jahr 2001 zukünftig gemeinsame Sache zu machen und ein neuartiges interdisziplinäres Abnehmprogramm auf den Weg zu bringen. Das war gewissermaßen die Geburtsstunde von M.O.B.I.L.I.S.

Renommierte Experten aus den Bereichen Bewegung, Psychologie/Pädagogik und Ernährung konnten schließlich von Freiburg und Köln für das nationale Gesundheitsprojekt gewonnen werden. Diese erarbeiteten ein umfangreiches Konzept, das während der Modellphase im Jahr 2004 erstmals in drei Gruppen getestet wurde.

Nach dem äußerst erfolgreichen Probelauf bildeten unsere Experten in speziellen Schulungen Fachkräfte aus, die die standardisierten M.O.B.I.L.I.S.-Inhalte anschließend an verschiedensten Standorten in Deutschland umzusetzen begannen.
Zwischenzeitlich gibt es über 100 dieser Teams, die jeweils aus Sportwissenschaftlern, Psychologen oder Pädagogen, Ernährungsfachkräften und Ärzten bestehen. Organisiert und überwacht wird das Gesamtprojekt von einem gemeinnützigen Verein bzw. dessen zentraler Geschäftsstelle in Freiburg – sprich M.O.B.I.L.I.S. verfolgt keinerlei kommerzielle Interessen und erzielt auch keinen Gewinn.

FN: Bei M.O.B.I.L.I.S. wird eine Änderung des Lebensstils angestrebt. Bedeutet das nicht auch eine Änderung der Einstellung zum Leben, vielleicht noch über ein „Die Sohle meines Laufschuhs ist wichtiger als das Logo auf meinem Kühlergrill“ hinaus?

A. Berg: Ja, ganz bestimmt! Um seinen Lebensstil verändern zu können, muss man beweglich sein – nicht nur körperlich, sondern auch geistig.
Ganz zentral ist dabei die Einsicht: „Ich bin für mich selbstverantwortlich, ich habe es in der Hand, wie ich meinen Alltag gestalte – eben auch wie viel ich mich bewege und wie gesund ich mich ernähre!“ Wer dies begreift und konsequent an sich arbeitet, bekommt fast unweigerlich eine andere Einstellung zu seinem Leben.

Im Extremfall kann eine Lebensstiländerung sogar dazu führen, dass plötzlich langjährige zwischenmenschliche Beziehungen in Frage gestellt oder neu definiert werden müssen.
Wenn man erst einmal richtig damit anfängt, zieht eine Veränderung des Lebensstils nicht selten eine ganze Spirale weit reichender Veränderungen nach sich.

FN: Was die Einbeziehung von Pädagogen in den Ablauf betrifft, nimmt Ihr Programm offenbar eine Sonderstellung ein. Inwieweit könnte man es als ein „pädagogisches Programm“ definieren?

A. Berg: M.O.B.I.L.I.S. ist in erster Linie ein interdisziplinäres Programm mit einem bewegungsorientierten Schwerpunkt (35 praktische Bewegungseinheiten).
In 11 Gruppensitzungen wird das Thema Verhaltensänderung mit einem Dipl. Psychologen oder Dipl. Pädagogen besprochen. Jede Sitzung ist einem speziellen Thema gewidmet; die Teilnehmer erhalten während der Sitzungen theoretische Informationen und werden zu schriftlichen sowie mündlichen Aufgaben angeleitet.

Zwischen den Gruppensitzungen sind sie dazu aufgefordert, konkrete Aufgaben zur Verhaltensänderung in ihrem Alltag fortzuführen und den Fortschritt zu dokumentieren. In den Sitzungen kommen verhaltenstherapeutische Elemente zum Einsatz.
Eine Psychotherapie wird dagegen nicht angeboten, und es wird auch keine Ursachenforschung („Warum bin ich übergewichtig?“) betrieben.

Insofern könnte man M.O.B.I.L.I.S. natürlich auch als pädagogisches Programm bezeichnen; letztlich haben wir uns jedoch bewusst für die Adjektive ‚interdisziplinär’ und ‚bewegungsorientiert’ entschieden, weil diese die Ausrichtung von M.O.B.I.L.I.S. am besten beschreiben.

FN: Gibt es Ihrer Meinung nach einen „adipösen Charakter“, und wo sehen Sie die Grenzen oder den Übergang zur Therapieresistenz?

A. Berg: Das ist schwer zu beantworten, zu unterschiedlich sind die Gründe, warum Menschen übergewichtig werden. Die Wissenschaft steckt, was die Ursachenforschung betrifft, zudem noch in den „Kinderschuhen“.

Die Adipositas ist ein sehr komplexes Phänomen, bei dem der Charakter oder besser: bestimmte Charaktermerkmale sicher eine wichtige Rolle spielen, vermutlich aber nie allein verantwortlich sind.

Besonders spannend finde ich in diesem Zusammenhang die Frage: Warum schaffen es manche Menschen abzunehmen und ihr Gewicht dauerhaft zu halten, andere aber (mit derselben Methode oder Maßnahme, wie z.B. M.O.B.I.L.I.S.) nicht?
Allein dies spricht aus meiner Sicht eher gegen die These des „adipösen Charakters“.
Letztlich muss man auch berücksichtigen, dass nicht jede Maßnahme für jeden Adipösen gleichermaßen geeignet ist. Vielleicht gibt es ja eines Tages die Möglichkeit vorherzusagen, wer mit welcher Abnehmmethode den voraussichtlich besten Erfolg erzielen wird. In jedem Fall würde dies die Therapieresistenz deutlich senken.

FN: Vereinzelt werden ja auch ADS/ADHS oder Depression als auslösende Faktoren genannt …

A. Berg: Unser M.O.B.I.L.I.S.-Programm behandelt ausschließlich (starkes) Übergewicht, das auf einer gestörten bzw. falschen Energiebilanz beruht.
Übergewicht bzw. Adipositas kann aber natürlich auch andere Ursachen haben wie ADS/ADHS und Depressionen oder aber in Folge einer Essstörung auftreten.

In all diesen Fällen funktioniert das M.O.B.I.L.I.S.-Konzept nicht, sondern ist zunächst eine individuelle Einzeltherapie zur Behandlung der eigentlichen Erkrankung angesagt.

FN: Einige Programmen, etwa LLID, scheinen an die „Grenzen des Wachstums“ zu kommen. Internetgestützte – sagen wir mal, vom Umfang der Betreuung her – „Schmalspurprogramme“ sind möglicherweise auf dem Vormarsch, während die Mehrzahl der von Adipositas Betroffenen offenbar ganz wenig unternimmt.
Wie beurteilen Sie diese Entwicklung, und welche Expansionschancen sehen Sie für M.O.B.I.L.I.S.?

A. Berg: Grundsätzlich sind Über-gewicht und Adipositas weiter auf dem Vormarsch. Das unterstreichen nicht zuletzt die von der Bundesregierung zum Jahresbeginn veröffentlichten Ergebnisse der Nationalen Verzehrsstudie II.

Mit dem Thema Abnehmen lässt sich gutes Geld verdienen, das haben kommerzielle Anbieter seit geraumer Zeit erkannt. Aktuell wird Deutschland mit Programmen zur Gewichtsreduktion ja nahezu überschwemmt.
Allerdings gibt es nur sehr wenig seriöse Angebote, die z.B. die Kriterien eines kontinuierlichen Qualitätsmanagements erfüllen. In diesem Zusammenhang bin ich überzeugt, dass wissenschaftlich fundierte Programme wie M.O.B.I.L.I.S. eine Zukunft haben und sich langfristig auf dem Markt halten werden – vorausgesetzt sie investieren ständig in die Weiterentwicklung ihrer Inhalte und bleiben innovativ.

FN: Herr Berg, ich danke Ihnen für das Gespräch!

Folsäure + Vitamin B12: Schutz vor Schlaganfall

Nahrungsergänzungsmittel, die eine Kombination verschiedener B-Vitamine enthalten, waren kürzlich Gegenstand einer Untersuchung bei Ökotest. Die Tester waren jedoch mit dem Gebotenen nicht recht zufrieden, und meinten, insgesamt werde zu hoch dosiert.

Man könnte sich auch fragen, wozu die Vitamin-B-Präparate überhaupt auf dem Markt sind, zumal Aussagen wie

„“unterstützt Zellfunktion von Nerven und Haut, unterstützt Konzentrationsfähigkeit, Aufrechterhaltung der mentalen und physischen Leistungsfähigkeit“ (Abtei Vitamin B Komplex Supra, Dragees) sind so richtig wie nichtssagend. Da die Versorgung der hiesigen Bevölkerung mit den meisten B-Vitaminen gut ist, dürfte selbst die Einnahme hoch dosierter Vitamine nicht die Leistungsfähigkeit explodieren lassen oder das allgemeine Wohlbefinden verbessern.“

 

eher absurd klingen. Zum Schluss bietet Ökotest noch eine Auflistung von möglichen Vitamin-B-Mangelkrankheiten, wobei neben Beri-Beri, Pellagra und anderen auch das Folgende angemerkt wird:

Mangel an Folsäure -> Blutarmut, Haut- und Schleimhautstörungen, Missbildungen beim Embryo (Neuralrohrdefekt)

Mangel an Vitamin B6, B12 und Folsäure -> wird mit erhöhten Homocysteinspiegeln im Blut in Verbindung gebracht, die wiederum mit dem Auftreten von Arteriosklerose korrelieren.

An anderer Stelle wird genau dieser Mangel als recht kritisch eingeschätzt:

„Nach unseren Ergebnissen ist ein niedriger Vitamin-B12-Spiegel besonders in Kombination mit niedrigen Folat-Werten ein entscheidender Risikofaktor für Schlaganfälle und zerebrale Durchblutungsstörungen“.

Beide Vitamine gehören zur Gruppe der B-Vitamine, sind wasserlöslich und können leicht aus der Nahrung über den Darm aufgenommen werden.
Vitamin B12 und Folat sind unter anderem an der Blutbildung beteiligt.

Lebensmittelquellen für Vitamin B12: Leber, Fleisch, Fisch und Eier.
Lebensmittelquellen für Folsäure: Blattgemüse, Salate, Vollkorn-produkte, Nüsse, Tomaten, Eigelb und Leber.

 

An dieser Stelle sei auch noch die Medizinauskunft hinzugezogen. Sie führt aus, dass das Stoffwechsel-Abbauprodukt  Homocystein die Wände der Blutgefäße angreift und so die Arterienverkalkung in erheblichem Maße fördert.

Untersuchungen zeigen: Ein Zuviel an Homocystein steigert das Herzinfarkt-Risiko um 70 Prozent, die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden, erhöht sich sogar um 150 Prozent.

Als „natürlicher Gegenspieler des Homocysteins im Körper“ wirkt das Vitamin Folsäure. 

„Der natürliche Gegenspieler des Homocysteins im Körper ist das Vitamin Folsäure. In einer großen Studie mit 10.000 Männern und Frauen im Alter zwischen 25 und 70 Jahren konnte bewiesen werden, dass diejenigen, die täglich mehr als 400 Milligramm Folsäure zu sich nahmen, deutlich seltener von Herz-Kreislauf-Erkrankungen heimgesucht wurden. Verstärkt wird der Schutzeffekt der Folsäure noch, wenn man sie mit den Vitaminen B12 und B6 kombiniert.“

Folsäure-Unterversorgung?

Mehr als 90 Prozent der Bundesbürger nehmen allerdings nicht einmal die Hälfte der notwendigen Menge an Folsäure zu sich. Deutschland ist ein Folsäure-Mangelland, lautet das alarmierende Urteil der Ernährungsexperten.

Wenn auch Folsäure in vielen grünen Gemüsesorten vorhanden ist, müsste man  täglich etwa 700 Gramm Obst und Gemüse essen. „Zudem ist Folsäure sehr empfindlich und kann schon beim Kochen und Lagern zerstört werden.“

Deshalb wird hier der Rat gegeben, unter Anleitung des Arztes Selbstvorsorge zu treffen:

 Wer älter als 50 ist, sollte zunächst eine Homocystein-Bestimmung bei seinem Arzt vornehmen lassen.

Fällt der gemessene Wert zu hoch aus, wird der Arzt entweder dazu raten, die fehlenden Vitamine Folsäure, B12 und B6 mit einer Spritzen-Intensivtherapie zuzuführen oder ausreichend hoch dosierte Vitamin-Tabletten empfehlen. Mit einer solchen Behandlung kann der Homocysteinspiegel wirkungsvoll gesenkt werden. (Kursive Hervorhebungen d.A.)

Bei korrekter Interpretation der Quellen ergibt sich das folgende Bild:

Vitamin-B-Präparate als Nahrungsergänzung sind eher fragwürdig und würden – als Selbstmedikation – nur „auf Verdacht“ eingenommen, etwa, weil man sich unkonzentriert fühlt und etwas dagegen tun will.

Mit der entsprechenden Diät (siehe Kasten) sollte nach menschlichem Ermessen der Vitaminbedarf zu decken sein. Wer sagt, Vollkornprodukte seien „überflüssig“, leistet möglicherweise dem Schlaganfall Vorschub.

Über 50 – und gegebenenfalls auch jünger – ist die Bestimmung des Homocysteinspiegels ratsam. Dies kann dann mit einer Überprüfung des LDL-Wertes verbunden werden (Dabei gleich mal den Hausarzt nach der Bedeutung des oxidierten LDL Cholesterin fragen).

Vergesslichkeit oder die Sache mit der Ordnung

Wo die Regelmäßigkeit der Mahlzeiten ein Problem ist, ist vermutlich auch die Ordnung ein Problem. Jedenfalls: Irgend etwas ist nicht in Ordnung, wenn jemand unfreiwillig übergewichtig ist.
Das Messietum oder die Zerstreutheit ist hier bereits Thema gewesen, auch „ADHS vs. Depression“ und individuelles und gesellschaftliches Aufmerksamkeitsdefizit.

Unordnung könnte sich als Folge von Aufschieberitis (Prokrastination) erklären lassen – aus einem „will ich später wegräumen“ ergibt sich schnell ein Liegen-Lassen, und dadurch die Unordnung. So gesehen, kann die Unordnung eine Folge der falschen Zeiteinteilung angesehen werden; wird der Rhythmus nicht eingehalten, folgt die Dissonanz: Das Butterbrot ist zum Beispiel schon längst gegessen, aber die Butter steht noch auf der Arbeitsfläche und verhindert weiteres Wirken, oder ist einfach nur ein unharmonischer Eindruck.

Man könnte natürlich auch von mangelnder Aufmerksamkeit sprechen und nach „Hilfe bei ADHS“ suchen.

 

Hier stoßen wir schnell auf Werbung für Psychopharmaka:

ADHS – emotionale Stabilität statt Achterbahn der Gefühle

soll wohl das Wesen der Krankheit erklären und der Hinweis

Allgemein bekannt ist die Darstellung des Krankheitsbildes als „Zappelphilipp“, den der Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann 1845 sehr anschaulich im „Struwwelpeter“ beschrieb.

– dieser Hinweis soll uns vollends in die ärztliche Sprechstunde treiben und motivieren, um eine entsprechende Verordnung zu bitten. Nur – für Heinrich Hoffmann gab es auch noch den ungepflegten Struwelpeter, den bitterbösen Friederich mit der Peitsche, Paulinchen mit dem Feuerzeug, Ludewig, Kaspar und Wilhelm mit Fähnchen, Brezel und Reif, den verschlafenen Jäger, den ungehorsamen Daumenlutscher, Suppenkasper, Zappelphillip, Hans-Guck-in-die-Luft, den fliegenden Robert.

Allemal waren ihm Verwahrlosung, Sadismus, Pyromanie, Fremdenfeindlichkeit, Nachlässigkeit, Selbstbefriedigung/symbolische Kastration, Anorexie, erhöhter Bewegungsdrang und Ungehorsam, Unaufmerksamkeit und Missachtung von Gefahren praktisch bekannt und galten als erzieherisch beeinflussbare Phänomene.

Der Zappelphilipp kann schließlich – systemisch betrachtet – auch als familiärer Symptomträger gelten. In aller Ruhe hören wir uns darum die Geschichte an, und stellen fest: Er ist nicht gestörter als all die Anderen, bei denen – die Folgen zeigen es – etwas „nicht in Ordnung“ ist.

Sicher, Hoffmann hat mit Norm, Verängstigung, Moral und „Gewissensbildung“ gearbeitet. Aber er hat den Eltern auch nicht gesagt, dass sie kein Vorbild sein und einfach nur ein paar Pillen kaufen müssen.

„Mit Feuer spielt man nicht“, „längliche Metallgegenstände gehören nicht in die Steckdose“ und andere Regeln sollten nun mal verinnerlicht sein.

Was die Ordnung betrifft, sehnt so mancher Messie sich ja vielleicht nach ihr. In unserem Zusammenhang – einem einfachen Diätkurs – können wir leider keine komplette Ordnungsschulung durchführen.

Höchstens Ansätze bieten: Etwa den, bei der Zeiteinteilung auch Zeiten für das Aufräumen zu berücksichtigen. Die Ordnung im Kühlschrank – auch dieses Kapitel soll noch kommen.

Die Gefühle auf der Achterbahn; ein auf und ab von Wollen, Erwartungen und Versagen, Vorwärts und Rückwärts, Anziehung und Abstoßung: Das tritt ein, wenn Regeln und  Orientierung fehlt, wenn nicht klar ist, was geht und was nicht geht, was erlaubt ist und was verboten, wo und wie es weitergeht.

Über Ordnung als Gegensatz von Chaos und Beliebigkeit wurde hier schon gesprochen, der Wert der Ordnung also herausgearbeitet. 

Nun noch von System, Struktur (nach Kant: „Lage und Verbindung der Teile eines nach einheitlichem Zweck sich bildenden Organismus“) und Gestalt zu reden – das verschieben wir dann lieber doch noch einmal…

Die Sucht nach Zucker

Eine Meldung vom 26.09.08:

„Wissenschaftler der Universität Princeton haben Ratten täglich mit Zucker gefüttert, die Portionen kontinuierlich gesteigert und dann den Zucker ganz weggelassen. Die Tiere zeigten daraufhin ähnliche Entzugserscheinungen wie Morphiumsüchtige. „

Die Meldung wurde eifrig weiter verbreitet. Im gleichen Atemzug wurde erzählt, dass mittlerweile jeder Deutsche im Schnitt über 34 kg Zucker pro Jahr verzehrt,  bei  78 kg liege der US-Pro-Kopf-Verbrauch.

„Die Hersteller von Big Mac & Co., die damit den Geschmack ihrer Brötchen, Hackbuletten und Hühnchenstücke perfektionieren, lösen durch die Kombination von Zucker und Glutamat im Gehirn eine Art kulinarischen Orgasmus aus.“

Es handelt sich bei dieser Meldung um eine Pressemitteilung von Gruner  Jahr, die auf das Erscheinen von „Wunderwelt Wissen“ hinweisen sollte. Bei wissenschaft.de hat es die Überschrift

Ratten-Studie bringt Beweis für „Zucker-Abhängigkeit“

allerdings schon im Juni 2001 gegeben…
Nichts Neues also an der „Zuckerfront“, aber das Aufwärmen alter Meldung, frisch dekoriert, scheint lukrativ.

Wer auch immer den Artikel zusammengeschrieben hat: Irgendeine Ahnung muss er gehabt haben. Sogar den Ausdruck „alimentärer Orgasmus“ gibt es, in der Psychoanalytischen Neurosenlehre, seit 1926:

„Normale Entwicklung: Lustvolle orale Befriedigung beim Stillen und bei der Pflege. Entwicklung der Fähigkeit, sich etwas zu nehmen und zu genießen. RADO: alimentärer Orgasmus.“

Es handelt sich um die Orale Phase (FREUD: Entwicklung von sexuellen Empfindungen über den Mund)… 

Die pseudo-Kritik an den Hamburger-Brätern, die uns da so hinterrücks zu Kopf-Orgasmen verhelfen, geht voll an der Sache vorbei: Natürlich ist Essen (fast) immer mit Befriedigung verbunden – auch, wenn es gesund ist…

Ansonsten sollten wir den Zuckerkonsum doch lieber nicht so abstrakt diskutieren, sondern praktisch verringern.

LDL-Reduktion: Grüner Tee gegen Cholesterin

Neulich hat unser Spassdoktor von(?) Hirschhausen ja erzählt, wie er früher einmal die Tee-Trink-Mode mitgemacht hat und sich seinen Magen mit grünem Tee gegerbt hätte: Grüner Tee, mit kochendem Wasser aufgegossen, setzt arg viel Gerbsäure frei, schmeckt bitter bzw. gar nicht.

Nehmen wir mal an, dass heute allgemein bekannt ist, dass man das kochende Wasser vor dem Aufguss erst mal auf 70 Grad abkühlen lässt, um zu einem wohlschmeckenden grünen Tee zu kommen.

Möglicherweise senkt grüner Tee auch die Fettaufnahme. Die halbe Menschheit trinkt Tee, und wie er wirkt, wird nicht erforscht – eigentlich ein Widerspruch in unserer ach so aufgeklärten Welt.
Wie erfolgversprechend das „Abnehmen mit Tee“ nun wirklich ist, lässt sich also nur vermuten. Wenn jemand von ein paar Flaschen Bier auf eine angemessen Menge Grüntee umsteigt, ist der Tee wahrscheinlich sehr erfolgreich. Zudem passt er schlecht zu fetter Wurst und Bratkartoffeln.

Kurz und knapp zurück zu Thema:

LDL-Reduktion mit grünem Tee

Die entsprechende Meldung finden wir bei „Essen und Gesundheit„,  dem Weblog von Paolo Colombani. Er schreibt:

„Der Konsum von grünem Tee wird seit sehr langer Zeit als gesundheitsfördernd betrachtet.“

Es geht also um altes Wissen, dem aber nicht mehr vertraut wird, denn

In den letzten Jahren nahmen auch wissenschaftliche Untersuchungen über den Einfluss von grünem Tee oder von aus grünem Tee gewonnenen Extrakten zu. In der aktuellen Ausgabe des Journal of American College of Nutrition haben Francisco Tinahones und seine Kollegen die Ergebnisse ihrer Arbeit mit einem Extrakt aus grünem Tee veröffentlicht (1). Nach fünfwöchiger Einnahme des Extrakts konnten die Forschenden bei 14 gesunden Frauen eine bemerkenswerte Senkung des Gehalts an oxidiertem LDL Cholesterin im Blut von fast 40 % messen.

Wahrscheinlich müssten wir hier noch zwischen LDL und oxidiertem LDL unterscheiden:

Im Vergleich zum gesamten LDL Cholesterin Gehalt im Blut dürfte deshalb das oxidierte LDL Cholesterin eine wesentlich bessere und sinnvolle Substanz zur Risikoabschätzung sein.

Andererseits befinden wir uns hier auf einem ordinären Diät-Blog, und beschränken uns auf die Feststellung: Grüner Tee könnte gesund sein.

<Geblödel> Dieser Artikel  ist keine Aufforderung zur Eigenbehandlung bei Übergewicht und/oder anderen Erkrankungen. Tee kann zudem keine Therapie ersetzen. Grundsätzlich vor dem Teetrinken einen Arzt konsultieren ! </Geblödel>

Wenn das Abnehmen mit Tee dann nicht funktioniert, hier noch ein Vorschlag: Weight-Loss with Tai-Chi…

Frische Kommentare

  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
  • Bine: Lieber Klaus-Peter, ich bin über die Foodblogbilanz2021 auf Deinem Blog gelandet und...

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