Halb Deutschland is(s)t essgestört

Fast ein wenig spät in der jährlichen Diät-Veröffentlichungs-Rally ist der Stern dieses Jahr – aber vielleicht steckt auch System dahinter.

Immer im Januar starten die Weight-watchers eine Werbekampagne, Anfang des Jahres hatte die ZEIT ihr Sonderheft zur Ernährung, Ökotest im Februar, und der STERN zieht jetzt im Mai nach, worauf Christoph vom Bandscheiben-Blog aufmerksam gemacht hat.

Konnte schon das Heft der ZEIT nichts aufregend Neues bieten, ließ man bei ÖKOTEST immerhin ein paar Betroffene zu Wort kommen –

gestaltete dafür das Äußere des Hefts eher konventionell. Die Weight-watchers-Anzeige inspirierte zur "Nudeldiät".

Gewisse Magazine geben ja vor, uns stets mit den Neuesten Erkenntnissen zu versorgen, wobei es vorkommen kann, dass die eigentliche Erkenntnis, die Selbsterkenntnis, auf der Strecke bleibt.

Dem vorzubeugen, nutzt man Tests, es könnte ja sein, man hängt schicksalshaft über der Kloschüssel wie dieses Fotomodell:

Meine bange Frage, ob ich essgestört sei, wurde nun bejaht:

Bei Ihnen oder der Person, für die Sie den Test ausgefüllt haben, scheinen Symptome einer Essstörung vorzuliegen. Ihre Punktzahl liegt im Bereich dessen, was essgestörte Patienten in einer Klinik erreichen. Vielleicht machen Ihnen Mahlzeiten Angst, weil Sie dabei zunehmen oder die Kontrolle verlieren könnten über das, was Sie essen. Lassen Sie sich unbedingt von einem Arzt untersuchen oder suchen sie eine Beratungsstelle für Essgestörte auf. Wenn Sie den Test für jemand anders angekreuzt haben, sollten Sie ihn umgehend ansprechen und ihn bitten, sich professionelle Hilfe zu suchen.

Ein möglicher Gedanke an dieser Stelle:

Dann werde ich mir jetzt mal Hilfe suchen. Ich kann doch gar nicht anders, als immer ans Essen zu denken: Immer, wenn ich ein Bild hochlade, muss ich "fressnet" eintippen. Wie soll man dabei nicht ans Essen denken – zu blöd!

 

Es könnte aber auch sein, dass solche Tests, die ihre Objekte bloss in Schubladen einsortieren, ethisch verwerflich sind, dass man derartige Ferndiagnosen gar nicht stellen darf, weil man nicht weiß, wie die Betreffenden damit zurechtkommen – und der Rat, sich professionelle Hilfe zu suchen, zum einen nicht immer angenommen wird, und zum zweiten daran scheitert, dass es diese Hilfe gar nicht im erforderlichen Maße gibt.

Anders gesagt oder interpretiert: Hier werden Leser verunsichert, um sie um so mehr an das Blatt zu binden – das hat nichts mit Aufklärung zu tun, sondern mehr mit Volksverdummung.

Flexible Verhaltenskontrolle beim Abnehmen – der goldene Mittelweg oder zu dehnbar?

Dr. Thomas Ellrott, Arzt und Ernährungswissenschaftler und Leiter des Instituts für Ernährungspsychologie am Klinikum der Universität Göttingen, hat, was das Abnehmen betrifft, das Patenzrezept, nach dem wir alle bisher vergeblich gesucht haben, gefunden:

Die flexible Verhaltenskontrolle

Auf Deutsch: Dehnbar, beweglich. Es geht nun nicht mehr darum, feste, umumstössliche Grenzen ("ab heute keinerlei Diätsünden mehr, was mir am besten schmeckt, verbiete ich mir ganz und gar") zu setzen, sondern den Schuldgefühlen, die sich bei "Regelverstößen" automatisch einstellen, vorzubeugen: Dafür sind flexible Regeln ganz gut geeignet.

Man erlaubt sich also zum Beispiel eine (zwei?) Tafel(n) Schokolade in der Woche, statt sie sich ganz zu verbieten, um dann bei einem Fressanfall doch zu arg zuzuschlagen – "Sündigen mit Vernunft" sozusagen.

Auf den sittlich-moralischen Wert der Beichte bei Esssünden ist Ellrott leider nicht eingegangen, aber das könnte noch kommen: Eine neue Studie soll durchgeführt werden, für die noch Teilnehmer gesucht werden.

Flexibel Abnehmen

Starre Vorschriften lassen sich nicht durchgängig einhalten. Resultat ist das Gefühl der Unfähigkeit: Man fühlt sich unfähig, seine Diät einzuhalten, und hat noch dazu das Gefühl, jeder müsste es bemerken (woran heimliches Essen wenig ändert).

Diät-Missionare, die Andere mit ihren Diät-Programmen beglücken wollen, sind von dem, was sie erzählen, ähnlich überzeugt wie Versicherungsvertreter von ihren Produkten:  Nichts bestärkt die eigenen Überzeugungen besser als der Versuch, sie anderen zu verkaufen. Somit sind Übergewichtige einer ständigen Flut von Belehrungen ausgesetzt, die alle nichts nutzen, und nur das Gefühl, wertlos und ein Diät-Versager zu sein, erzeugen. 

Die Selbständigkeit der Belehrten wird dann nur noch symbolisch gefordert, aber praktisch untergraben.

Nun sollen Übergewichtige eine flexible Verhaltenskontrolle ausüben, und müssen vielleicht erst einmal üben, wie das geht:

Das Missverständnis, unter "flexibler Verhaltenskontrolle" "heute Kontrolle, morgen und übermorgen laissez-faire" zu verstehen, wäre fatal. Die Widersprüchlichkeit der Diät-Anweisungen grenzt sowieso schon an eine schizophrenogene Situation: Gegesätzliche Anweisungen, "Hüh und Hott" ergehen gleichzeitig, ein und dieselbe Zeitschrift empfiehlt kohlehydratfeie Diät im einen Artikel, fettfreie Diät im nächsten.

Der Leitsatz von der "flexiblen Verhaltenskontrolle" ist nicht mehr so ganz taufrisch: Unter der Überschrift "Hilfe für übergewichtige Kinder – Abnehmen und Gewicht halten" wurde schon 2004 berichtet.

 

Verwandte Artikel:

Essen und Trinken mit Maß und Ziel – Diätziel
Essstörung und gezügeltes Essverhalten
Das Zentrum für Belohnung – Nahrung und Sucht

All You can eat ist out, Aber Abenteuer gefragt

Manche werden schon schwach, wenn es heißt: „Iss, soviel Du kannst„.

Aber erstens können sich nur immer weniger so einen Urlaub leisten, und zweitens ist das auch bald ein Trend von Gestern. Nimmt man heute die Wohlhabenderen als Trendsetter, geht es beim Tourismus zunehmend um die Vermittlung von „Wellness“ und auch mal einem „echten Erlebnis„:

Luxus definiert sich nicht mehr über den Preis, sondern über besondere Erlebnisse, Emotionen, intellektuelle Inspirationen und eine größere Lebensqualität. „Eine Übernachtung in einer mongolischen Jurte kann einen größeren Wert für den Einzelnen haben, als eine Übernachtung in einem Fünf-Sterne-Luxushotel.“

Ökologische Aspekte werden auf der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin eher symbolisch dargestellt: Das Modell eines künftigen Solarflugzeugs ist so utopisch wie das ein-Liter Auto mit Wankelmotor für Alle.

Aber Flugzeuge müssen sein. Wen das Umweltgewissen plagt, der gibt ein paar EURO für eine „ausgleichende Baumpflanzung“ und fragt lieber nicht, was mit dem „Bäumchen“ in 100 Jahren geschieht.

Warum nicht schon längst Linienschiffe, die mit Windkraft angetrieben werden, unterwegs sind oder gebaut werden – diese Frage wird erst gar nicht gestellt.

Warum „unsere“ Eisenbahnen keine günstigen Fernreisen anbieten, weiß man auch nicht. Dabei könnte alles so schön sein…

Radfahren im Urlaub

Wellness, „Abnehmen im Urlaub“ und verwandte Themen sind für Fressnet.de recht interessant – weniger die Fernreisen, mehr der Taptenwechsel, weniger das exotische Luxushotel mit Rundumbetreuung.

Das Thema „Abnehmen im Urlaub“ ist theoretisch relativ vielschichtig. Praktisch finden sich aber eher wenige Angebote, die sich z.B. an Singles richten, die Urlaub, Wellness und „ein bißchen Abnehmen“ miteinander verbinden möchten.

Appetithemmer auf chemischer Basis

Die Anmerkungen der Hamburger Verbraucherzentrale zu den geläufigen Appetithemmern haben wir hier wieder aufgegriffen und z.T. ergänzt:

Reductil

Der Wirkstoff Sibutramin beeinflusst den Stoffwechsel von Serotonin und Noradrenalin im Gehirn und wirkt sich so auf die Appetit- und Sättigungsregulation aus. Der Stoffwechsel im Körper wird angekurbelt, so dass mehr Energie verbraucht wird. Reductil ist ein verschreibungspflichtiges Medikament.

Bewertung: Nicht empfehlenswert

  • Das Essverhalten wird allein durch die Einnahme nicht verändert; nach dem Absetzen droht der frustrierende Jo-Jo Effekt.
  • Das Nutzen-Risiko-Verhältnis gilt als ungünstig.
  • Mögliche Nebenwirkungen: Anstieg des Blutdrucks und der Herzfrequenz.
  • Das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko ist erhöht.
  • Außerdem können Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und Verstopfung auftreten.

LiDa Präparate

Gesundheitsgefahr bei Einnahme. Laut Deklaration ein rein pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel, bei dem aber der Wirkstoff Sibutramin nachgewiesen wurde.

Xenical Anti-Fett-Pille

Der Wirkstoff Orlistat hemmt die Fettverdauung im Darm und sorgt so dafür, dass rund 1/3 des Nahrungsfettes nicht aufgenommen sondern unverdaut wieder ausgeschieden wird. Xenical ist ein verschreibungspflichtiges Medikament.

Bewertung: Eingeschränkt empfehlenswert

  • Xenical wird auch vom Hersteller nur zur Gewichtsabnahme bei Personen mit einem BMI von über 30 bzw. einem BMI von 27 und weiterer Risikofaktoren (Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen etc.) empfohlen.
  • Eine erfolgreiche Gewichtsabnahme ist nur möglich, wenn gleichzeitig eine fettreduzierte Ernährung eingehalten wird, ansonsten kommt es zu massiven Durchfällen.
  • Das Essverhalten wird durch die Einnahme allein nicht verändert; nach dem Absetzen droht der frustrierende Jo-Jo Effekt.

Mögliche Nebenwirkungen: Durchfälle, fettlösliche Nährstoffe wie z.B. Vitamin E und ß-Carotin werden vom Körper schlechter aufgenommen.

Boxogetten S Vencipon Dragees
Recatol mono Retardkapseln

Der Wirkstoff Phenylpropanolamin ist als Appetitzügler bekannt. Boxogetten S ist rezeptpflichtig.

Bewertung: Nicht empfehlenswert

  • Das Essverhalten wird allein durch die Einnahme nicht verändert; nach dem Absetzen droht der frustrierende Jo-Jo Effekt.
  • Das Nutzen-Risiko-Verhältnis gilt als ungünstig.
  • Ähnliche Appetitzügler wurden bereits verboten

Antiadipositum X 112 T

Der Wirkstoff Cathin (andere Bezeichnung: Norpseudoephedrin) hemmt das Hungergefühl, senkt das Schlafbedürfnis und wirkt aufputschend und stimulierend. Antiadipositum X 112 T ist rezeptpflichtig.

Bewertung: Nicht empfehlenswert

  • Das Essverhalten wird allein durch die Einnahme nicht verändert; nach dem Absetzen droht der frustrierende Jo-Jo Effekt.
  • Das Nutzen-Risiko-Verhältnis gilt als ungünstig.
  • Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr wird beeinträchtigt.
  • Eine längerfristige Anwendung führt zur Abhängigkeit; nach plötzlichem Absetzen kann es zu Entzugserscheinungen kommen

Mögliche Nebenwirkungen: Wahrnehmungs- und Stimmungsbeeinträchtigungen, Verwirrtheitszustände, erhöhte Neigung zu Krampfanfällen, Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, Bluthochdruck

Acomplia

enthält den seit September 2006 zugelassenen Wirkstoff Rimonabant, Er blockiert einen Rezeptor im Gehirn, der Appetit auslöst.

Bewertung: Nicht empfehlenswert

  • Das Essverhalten wird allein durch die Einnahme nicht verändert; nach dem Absetzen konnten die Teilnehmer in den bislang veröffentlichten Studien ihr Gewicht nicht halten. Der JoJo-Effekt droht.
  • Toxische Nebenwirkungen wurden bisher nicht beobachtet.
  • Bei manchen Personen traten leichte Übelkeit und Schwindel auf.
  • Endgültige Bewertung laut Expertenmeinung wegen zu kurzer Erfahrungszeiten nicht möglich.

Auf der Seite „medknowledge.de“ finden wir unter dem Titel „Rimonabant (Acomplia®): Cannabis-Antagonist bei Übergewicht (Adipositas) und Rauchen“ die folgenden Informationen:

Die mittlere Gewichtsreduktion nach einem Jahr betrug für Rimonabant 20 mg 6,3 kg gegenüber 1,6 kg für die Placebogruppe, die alleine mit Diät und Bewegung erzielt wurde. …

Patienten in der 20mg-Rimonabant-Gruppe, die während des zweiten Jahres in die Placebogruppe re-randomisiert wurden, haben erneut zugenommen. Patienten, die weiterhin Rimonabant 20mg einnahmen, konnten ihr Gewicht halten. …

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Infektion der oberen Atemwege, Übelkeit,
Häufig: Diarrhoen, Erbrechen, psychische Symptome (Stimmungsänderungen, mit depressiven Symptomen,
Angst, Reizbarkeit, Schlafstörungen), Schwindel, Stürze mit Kontusion, Gedächtnisstörungen, Sensibilitätsstörungen, Hitzewallungen, Juckreiz, Muskelkrämpfe, Sehnenscheidenentzündung, Müdigkeit.

Kommentar:

Die Hemmung körpereigener Cannabinoide erfolgt hier, ohne dass deren Wirkung überhaupt verstanden wurde. Die auftretenden Nebenwirkungen deuten darauf hin, dass auch diese Stoffe für das normale Funktionieren gebraucht werden.

Interessant schließlich die Befunde in der Placebo-Gruppe: Hier haben sich Verbesserungen ergeben, die z.B. über einen 10-Jahres-Zeitraum sich zu einem durchaus beachtlichen Ergebnis summieren – man muss nur früh genug anfangen, nämlich, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Weitere Studien, die Möglichkeiten untersuchen, der „nur-Diät“-Gruppe zu größeren Erfolgen zu verhelfen, wären die logische Konsequenz.

Die Preisfrage ist wie folgt zu beantworten:

Medikament:
ACOMPLIA Filmtabletten

Menge: 56St.
Hersteller: Sanofi-Aventis Dt. GmbH
Rezeptpflicht: Keine Angabe
günstigster Preis: 166.58 €
max. Preis: 191.53 €

Der Hinweis auf den Wikipedia-Artikel zum Wirkstoff ist dem „Berliner Abnehmblog“ zu verdanken.

Das Come-Back der Sex-Diät

Sex-toy, SexspielzeugZiemlich zeitgleich mit der Bundesernährungsstudie, die uns eine Gewichtszunahme attestiert, ist eine Studie zum Lustverlust erschienen, nach der mehr Lustgewinn und/oder eine Sex-Diät eigentlich geboten sind:

Die Studie der Uni-Klinik in Hamburg, an der 10.000 Männer beteiligt waren, besagt, dass Deutsche Männer nur noch ein Drittel so viel Sex wie in den 70er Jahren hätten.
18- bis 30-Jährige haben „vier bis zehn Mal“ Sex pro Monat; vor 30 Jahren: 18 bis 22 Mal.

Je älter die Gruppe der Befragten wurde, desto düsterer war das Ergebnis. Die 31 bis 40 Jahre alten Männer vergnügten sich in den wilden 70ern noch acht bis zwölf Mal im Monat. Heute kribbelt es im selben Zeitraum gerade noch drei bis sechs Mal.

Und bei den über 40-Jährigen läuft fast gar nichts mehr.

Der „eklatante Rückgang in der Libido der Männer“ ergebe sich, weil Job, PC und Handy so viel Triebenergie absorbieren, dass kaum mehr Kraft übrig bleibt.

Professor Frank Sommer vom Institut für Männergesundheit der Hamburger Uniklinik Eppendorf nennt neben dem beruflichen Stress noch den Bauch als Lustkiller: Im Bauchfett werde das männliche Testosteron in weibliche Östrogene umgewandelt, was sich negativ auf Antrieb, Leistungsstärke und Libido auswirke.

Es scheint, die Studie wird lediglich reproduziert, aber nicht diskutiert. Bezeichnend, dass Frauen-Zeitschriften über das Thema hinweggehen, als sei frau nicht an der Misere beteiligt und ganz zufrieden.

Vor dreißig Jahren waren Hard-Core-Bilder und Filmchen, belästigende mails, die heute massenhaft im Spam-Ordner landen, kommerzieller Telefon-Sex und Dauerpornosendungen noch gänzlich unbekannt. Wir haben heute eine Phantasie-tötende mediale Überfütterung.

Vielleicht sollten wir mal wieder auf andere Gedanken kommen und in ein altes Buch schauen (OVID, Liebeselegien):

Liebe, gesättigt und allzu bereit, wandelt sich uns
in Überdruss und schadet wie eine süße Speise dem Magen.

Wer begehrt, was erreichbar und leicht ist, pflücke Laub vom Baume
und trinke Wasser aus großem Strome

Will ein Mädchen lange herrschen, treibe sie mit dem Liebenden ihr Spiel:
Oh weh, dass mir nicht die eigenen Weisungen zur Folter werden!

Dass man auch immer seine Motivation braucht!

Eigentlich wollte ich doch nie wieder irgend etwas über gute Vorsätze und Motivation schreiben, weil mir dazu einfach nichts mehr einfällt und ich dazu bestimmt schon genug geschrieben habe, (Es folgt die Selbstkritik in der reifen Rückschau:) und das grottenschlecht.

Vorsatz 1: Abnehmgruppen

Motivation 1: Postkarten
Motivation 2: Mitmachen und Erleben
Motivation 3: Gedanken zum Antrieb

Und jetzt muss ich lesen, dass alles ganz einfach und ohne Vorkenntnisse geht, wenn man sich nur an die 15 wichtigsten Regeln hält, hat man alles im Griff:

  • Nie aufgeben: Es kann sein, dass man scheitert. Das ist nicht schlimm. Schlimm ist aber, wenn man fällt und nicht mehr aufsteht. Also: Aufstehen, Staub von den Hosen klopfen, zurückblicken und überprüfen, warum man gefallen ist; und dann wieder den Blick nach vorne richten. Nächster Versuch.
  • Just Do It: Dank Nike haben wir ein wunderbares Motto für Gewohnheitsänderungen. Es wird immer einen Grund geben, nicht zu starten. Just Do It! Und zwar jetzt und nicht irgendwann.
  • Eigentlich soll man sich ja immer nur einen Vorsatz vornehmen, aber die letzten zwei Vorsätze hatten mir am Besten gefallen.

    Wem die Gewohnheitsveränderung noch nicht ausreicht, der kann dann bei Heilung durch Einsicht weiterlesen…

    siehe auch:

    Abnehmen, Motivation und Willenskraft

  • Übergewicht, Bauchspeck, Hüfte, Taille: Maß nehmen und halten…

    Mit großer Gelassenheit und der Überzeugung, dass Übergewicht sich nur mit einem äußerst starken Willen zum Abnehmen bekämpfen lässt, nimmt die große Mehrheit ihr Schicksal auf sich. Aber wie lässt sich das „Zuviel“ definieren?

    Taillenumfang (cm) Männer Frauen
    erhöht > 94 >80
    deutlich erhöht >102 >88

    Männer ohne Hosenträger, aber mit Gürtel, haben folglich ihren Massstab stets dabei.

    Aus dem BMI ist zu ersehen, ab wann Übergewicht vorliegt.

    Da neben dem Ausmaß des Übergewichtes auch noch wichtig ist, wo das überschüssigen Fett sich angesammelt hat, wird oft auch der Quotient des Taillen- und Hüftumfanges, der „WHR“ (Waist to hip-ratio) gemessen. Da Bauchfett (anders gesagt: Bauchspeck) das Auftreten von Herzerkrankungen wesentlich mehr begünstigt als Hüftfett, kann durch den Quotienten eine Risikoabschätzung gemacht werden.

    Waist to Hip Ratio

    Engel helfen bei der Diät ;-)

    Der Taillen-zu-Hüft Quotienten wird so ermittelt:
    Körperumfang in Taillenhöhe / Körperumfang in Hüfthöhe = T / H – Quotient. Eine Gewichtsabnahme ist zu empfehlen, ab einem Quotienten von >1,0 bei Männern und >0,85 bei Frauen.

    Tatsächlich stellt sich manchmal die Frage: Wo ist die Taille? 
    Taille: Die schmalste Stelle des Rumpfes, die sich zwischen Brustkorb und Hüfte befindet.

    Beim Menschen ist die Taille meist die Stelle, an der der Gürtel angelegt wird. Bei Frauen befindet sich die Taille etwa 2-3 cm oberhalb des Bauchnabels, bei Männern ist die Lage etwas variabler und kann ober- aber auch unterhalb des Nabels liegen; die Taille ist bei Frauen tendenziell schmaler ausgeprägt als bei Männern.

    Vorsicht: Diese lexikalische Definition mag früher einmal gegolten haben, heute sind die „Hüfthosen“, die weiter unten sitzen, verbreitet, In einem Katalog habe ich auch schon die Bezwichnung „Unterbauchhose“ gefunden.

    Rückenschmerzen vom Übergewicht – warum das?

    Ich bin heute mal ganz bewusst naiv: Die Hälfte unserer Bevölkerung ist übergewichtig, und 80% haben Rückenschmerzen. Ergibt eine Schnittmenge von 30 %, die beides haben – richtig oder falsch?

    Damit wäre für zwei oder drei Fünftel der Fressnet-Leser der Zusammenhang von Rückenschmerzen und Übergewicht doch interessant – Rückenschmerzgeplagte, die zwar Schmerz und Übergewicht haben, aber den Zusammenhang nicht sehen – könnte es ja geben.

    Mein Problem: Wie soll man das erklären? Wo gibt es einen Artikel, der erklärt, wie und warum Übergewicht zu Problemen mit der Wirbelsäule führen kann?
    Welche Kräfte wirken dabei wo ein? Gibt es eine Zeichnung dazu?

    Oder muss der Artikel erst noch geschrieben werden, und wer übernimmt das?
    (Eigentlich könnte ich auch eine e-mail schreiben, aber so ist das doch etwas transparenter, und Transparenz ist ja ein Zeichen der Neuzeit; ein Interview mit einem mit dem Thema vertrauten Blogger habe ich gerade gelesen; da gibt es eine
    „Blogphilosophie“, mit der ich mich gut identifizieren kann. )

    Ich würde also gerne bei der Frage

    „Was soll ich gegen meine Rückenschmerzen tun?“

    und auch bei der Frage

    „Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Rückenschmerzen und Übergewicht?“

    und noch lieber bei der Frage

    „Was ist zu tun, damit ich erst gar keine Rückenschmerzen bekomme?“

    ganz komfortabel auf eine passende Adresse verweisen.
    Die läßt sich ja hier …………………… noch nachtragen.

    Nachtrag: Hier ist jetzt der direkte Link:

    Rückenschmerzen und Übergewicht

    Im Sinne einer funktionellen Arbeitsteilung unter den Ernährungs- (Anti-)Diät- und Abnehmseiten wäre es dann ganz praktisch, wenn von der „Rückeninformation“ aus dann zur „Abnehminformation“ verlinkt würde; an der Antwort auf die Frage: „Wo steht bei Fressnet eigentlich, wie ich abnehmen kann?“ wird bereits mit Hochdruck gearbeitet.

    Gesunde Vollkorn-Diät zum Frühstück – Ernährung für ein starkes Herz

    In der Studie ging es um den Zusammenhang von Herzgesundheit und Ernährung. Das Ergebnis, dass Vollkornprodukte einen vorbeugenden Einfluss auf Herzinsuffizienz haben, konnten die Forscher selbst nicht so recht erklären.

    In den vorliegenden Daten ist nun auch leider kein Zusammenhang von Herzgesundheit und Übergewicht aufgeschlüsselt. Es kann aber angenommen werden, dass diejenigen, die sich mit einem Porridge, einem Müsli oder zwei Scheiben Vollkornbrot mit welchem Belag auch immer beim Frühstück begnügen, ingesamt etwas gesünder leben, als Personen mit einem „übergewichtigen Lebensstil“, der, böse gesagt, Einstellungen beeinhaltet wie

    richtig wichtig bist Du nur gewichtig„.

    Nur bestimmte Daten zu erheben, bringt nun auch bei einer Langzeitstudie wenig Erkenntnis.
    Es kommt auf die Bedeutung der Zahlen an, und ein wirkliches Verständnis des Menschen beinhaltet auch Fakten – Erfahrungen, Tendenzen, Vorlieben, Wünsche – die sich nicht mit einem Fragebogen erfassen lassen.

    Lust auf Getreide

    Ob die 21.000 Probanden überhaupt eine Vorstellung davon hatten, was ein gesundes Frühstück ist, welche Frühstücksrezepte sie befolgten, ob sie „monoton“ frühstückten oder auch einmal neue Ideen akzeptierten, war hier leider nicht zu erfahren. Bei rund tausend Teilnehmern wurde im Untersuchungszeitraum eine Herzinsuffizienz festgestellt.

    „Je häufiger die Versuchspersonen pro Woche morgens Vollkorngetreide speisten, umso niedriger lag ihr Risiko für eine Herzschwäche. Wer sich dies zur täglichen Gewohnheit gemacht hatte, verzeichnete eine – gegenüber den Vollkorngegnern – um knapp ein Drittel verminderte Erkrankungsgefahr.“

    Empfehlungen wie: „Morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König, abends wie ein Bettler“ kursieren übrigens immer noch und werden weitergegeben. Dies geschieht ohne jede wissenschaftliche Begründung und ohne wissenschaftlichen Widerspruch.

    Nach der Studie, die in den „Archives of Internal Medicine 2007, 167: 2080-2085“ nachzulesen ist, wären wahrscheinlich Vollkornprodukte zu empfehlen, wenn sie auch keinen vollkommenen Schutz vor Herzkrankheiten darstellen.

    Es könnte nun interessant erscheinen, die „durchschnittliche Frühstückskarte“ zu diskutieren.
    Die Fressnet-Frühstücksstudie hat jedoch gezeigt, dass es „das durchschnittliche Frühstück“ gar nicht gibt, die Gewohnheiten beim Frühstück vor allem von Faktoren wie Arbeitsbeginn und Geschmacksgewohnheiten abhängen, und ungesunde Formen des Frühstücks trotz schlechtem Gewissen oftmals beibehalten werden.
    Die Bedingungen für gewisse Kurskorrekturen hierbei wären doch auch einmal ein interessanter Gegenstand der Forschung. Zum Beispiel: Wie werden aus Vollkorngegnern Vollkornfreunde? Wie werden aus Rauchern Nichtraucher?
    Oder: Welches Frühstück bekommen Kinder – in Abhängigkeit von den Bedingungen und Suggestionen, unter denen ihre Eltern ihre Kindheit erlebten?

    Von Ärzten und Selbsthilfegruppen

    Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat anlässlich einer Tagung betont, dass die Zusammenarbeit von Patienten und Ärzten entscheidend für eine effektive medizinische Betreuung sei. Die einleitenden Worte des KBV-Vorstands Carl-Heinz Müller am 6. November 2007 in der Bundeshauptstadt:

    „Wir wollen zukünftig soweit wie möglich Versorgung nicht mehr nur für, sondern auch mit den Patienten planen und umsetzen“

    Der Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe meinte:

    „Kooperationen zwischen Ärzten und der Selbsthilfe können die Versorgung sinnvoll ergänzen. Auch sozial benachteiligten Menschen einen Zugang zur Selbsthilfesphäre zu ermöglichen, stellt dabei eine der zentralen Herausforderungen dar“

    Laut Ärzteblatt diskutieren „Vertreter von Ärzten, der Selbsthilfe und anderen Patientenorganisationen … Praxisbeispiele auf örtlicher, Landes- und Bundesebene. Themen sind unter anderem die Kommunikation mit Selbsthilfegruppen und die gemeinsame Entwicklung von Versorgungskonzepten.“

    Da eine derart kurze Meldung vom Beginn einer Veranstaltung nichts über deren Ergebnisse aussagen kann, sind wir auf weitere Mitteilungen gespannt.
    „Kooperationsnetzwerke im KV-System“ sind sicherlich ein hoher Anspruch, dessen Umsetzung noch einige Mühen erfordern wird.

    Zum Einen bleibt die Frage „Wie können gute Beispiele zur Alltagspraxis werden?“, zum Anderen wäre zu hinterfragen, ob mit der Einrichtung eines Patienbeirats „die Selbsthilfegruppen“ tatsächlich beteligt sind, oder ob das Potential der Selbsthilfegruppen vielleicht doch erst zum kleinstmöglichen Teil „erfasst“ wird.

    .

    Beitrag: Probleme hessischer Selbshilfegruppen

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