Die Ernährungsberatung ist gefordert: Motivieren, Reflektieren, Mitmachen und Erleben der Diät
Geschrieben am 28. Mai 2007 von KPBaumgardt
Eine Tagung des AID-Infodienstes zur „Ernähurungskommunikation“ Anfang Mai in Bonn zog eine Zwischenbilanz der Situation der Ernährungsberatung in unseren Landen.
Ernährungskommunikation
Die Verbraucher setzen Ernährungsempfehlungen, von denen sie lesen oder hören, längst nicht 1:1 um, so dass die Ratgeber auch ein Selbstgespräch führen könnten, wenn sie weitermachen, wie bisher.
Nun will man die positiven Aspekte des Verhaltens mehr betonen, und
- Motivieren statt belehren
- Reflektieren statt Bekehren
- Mitmachen statt Erklären
- Erleben statt Zuschauen.
Neben der Verhaltensmodifikation muss „eine nachhaltige Verhältnisprävention eingeführt werden, die es … ermöglicht, so zu essen, wie man sich ernähren sollte. Ziel unserer Bemühungen muss sein, die Lebensbedingungen so zu gestalten, dass aktive Alltagsbewegung und ein günstiges Essverhalten für jeden einzelnen leichter zu realisieren ist“, meinte Dr. Margret Büning-Fesel.
Wobei die Motivation auch nicht vom Himmel fällt. Belehrung – dass die unerträglich ist, finden wir bei Berthold Brecht recht schön ausgedrückt. Was die Reflektion betrifft, geht fressnet.de stellenweise etwas weiter, als üblich; ein Fallbeispiel zu „Abnehmen und Diät – Problematik“ ist hier erst vor ein paar Tagen erschienen.
Wenn wir Paolo Freire als Vorbild einer emanzipativen Pädagogik verstehen und „Gurus“ ablehnen, setzen wir auch voraus, dass die Schüler-Lehrer mitmachen; für Alle, auch die Lehrer-Schüler besteht die Möglichkeit, sich hier einzubringen – aber scheinbar ist eine Kommentarfunktion immer nur für die Anderen da, und die Aufforderung, doch weitere Blogs zum Thema zu eröffnen ist ernst gemeint. Gemeinsam kann der Diätberater auch das Nordic-Walking mit der Klientel betreiben; die Ausbildungslizenz manch lizensierten Trainers bleibt jetzt unkommentiert.
Diät als Konzept Leben wird auch der Diätberater, und nicht anderen bei etwas zuschauen, was er nicht mehr braucht.
Das Profil des Beraters, der Beraterin
Hohe Qualitätsstandards in der Ernährungsberatung werden allgemein vorausgesetzt, so dass das individuelle Profil das einzige individuelle Merkmal bleibt. Die Kommunikation, die Beratung, findet trotz neuer Medien „nach wie vor zwischen Menschen statt“, meinte Barbara Schäfer-Ernst aus Holzgerlingen.
Profil zeigen und gefunden werden in den neuen Medien ist gar nicht so einfach …
Der Dialog BeraterIn – Klient/In ist als dialogische Situation zu verstehen. Über Medien vermittelte Informationen unterliegen einer einseitigen Situation und bleiben oft ohne Nachfragen und ohne Antwort.
Aber auch „unter vier Augen“ kann die Kommunikation durch reichhaltige Übertragungen gestört sein. Bei von der Sache her gut vorinformierten KlientInnen bleiben als Thema der Beratung deren „blinde Flecken“: Eine Situation, in der die Beratung therapeutische Elemente bekommt.
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