Medizinisches Wissen für Alle – besser informiert gesünder leben?

Einige der Meldungen, die im Ärzteblatt erscheinen, sind an Trivialität kaum noch zu überbieten – „Van der Leyen fordert Mütter zum Stillen auf“. Die Liste der erstaunlichen Meldungen lässt sich fortsetzen:

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Die Fruchtzwerge bei der Verbraucherberatung

Irgendwo bei der BILD-Zeitung ist eine lange Liste mit Fertig-Nahrungsmitteln für Kinder abgedruckt, die von der Verbraucherberatung NRW in deren Autrag erstellt wurde.

So kommt auch die BILD an „hochwertige Inhalte“ und, wer weiß,

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Die Logi-Methode – von manchen Internisten empfohlen

Um die Feiertage herum – strategisch nicht ungeschickt platziert, wurde eine Pressemitteilung verbreitet, die sich dem Abnehmen widmete:

Berufsverband der Internisten empfiehlt LOGI-Methode – Gesundheit & Service um schnell wieder abzunehmen», warnt der Internist Thorsten Siegmund.

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Abnehmen und Gewohnheiten, Veränderungen und Konstanz

Wer welche Gewohnheiten ablegen will, lässt sich natürlich nicht pauschal sagen – es gibt Raucher, die den Aufstieg zum Nichtraucher schaffen wollen, Sesselhocker, die zu einem bewegteren Lebensstil wechseln wollen, und so weiter.

Da kann vermutlich jeder ein paar Stichworte zusammenbringen, und zum Beispiel auf einer orangen Weiterlesen »

Das Spasszentrum, Instinkte und deren Stimulation

Vergnügen und Begehren müssen nicht im Gegensatz zu vernünftigem und intelligentem Verhalten stehen.
Unsere „tierischen“, instinktnahen Tendenzen sind wichtige Informatioquellen und Motivatoren. Wer solche Beweggründe beachtet, kann rationaler und erfolgreicher handeln.
Wer das  Zusammenspiel von Erfahrung und Gehirnaktivität versteht, kann das Leben genießen.

So weit die Zusammenfassung des Klappentextes zu „The Pleasure Center: Trust Your Animal Instincts“ von Morten Kringelbach.

Der Buchtipp ist hier der Hintergrund zu einer Meldung

Wissenschaftler entwickeln Chip: Sex-Gehirn-Implantat

Buchtipp und Meldung passen zusammen, da bei beiden Projekten der gleiche Wissenschaftler beteiligt ist.

In recent months scientists have been focusing on an area of the brain just behind the eyes known as the orbitofrontal cortex. This is associated with feelings of pleasure derived from eating and sex.

Wer also unfähig sei, Vergnügen zu empfinden, könne in 10 Jahren mit Hilfe eines Chips, der das Hirnareal stimuliert, Besserung erfahren.

Dumm nur, dass die von den beteiligten Wissenschaftlern „Anhedonia“ genannte Krankheit nur die Qualität eines aus dem Hut gezauberten Kaninchens hat; wahrscheinlich ist sie die Schwester der Humorlosigkeit.

Dass Sex und Diät in einem engen Zusammenhang stehen, hatten wir ja bereits geahnt. Die Erforschung des Gehirns, hier im Besonderen des Orbitofrontalen Cortex – was immer das auch sei – bestätigt diesen engen Zusammenhang nun noch einmal.

Hunger, Sättigung, Übersättigung, Appetitlosigkeit und fehlende Rezeption der Sättigung sind Aspekte, die sowohl auf das Erleben in der Sexualität als auch im Zusammenhang mit Ernährung auftreten.

Ein Grund mehr, sich intensiver mit den Gefühlen aus dem Inneren und mit unserer Reaktion auf Außenreize auseinanderzusetzen.

Dass der Chip zur Hirnstimulation eigentlich zur Behandlung degenerativer Krankheiten entwickelt wurde, sollte uns zu Denken geben. Und auch die Funktion des Belohnungszentrums im Zusammenhang mit Süchten, die dessen Funktion offenbar einschränken.

 

 

 

 

 

Narzissmus und Diät

Alles im Lot?

 

Kinderschutz, Schweigepflicht, Finanzen und jährlich 120 Erziehungs-Todesopfer

Was Kinderschutz und Finanzen miteinander zu tun haben, entzieht sich unserer Kenntnis, wie auch, warum die Financial Times Deutschland zu diesem Thema publiziert.

«Kein Arzt sollte wegen des Bruchs der Schweigepflicht einer Strafandrohung ausgesetzt sein, wenn er bei einem Betreuer weitere Informationen im Interesse des Kindes einholt», sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Wolfram Hartmann, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Dienstag). Schon in Fällen eines vagen Verdachts müssten Ärzte die Erlaubnis zum Gespräch mit Lehrern, Erzieherinnen im Kindergarten oder nichtärztlichen medizinischen Berufen bekommen.

Hartmann betonte, es werde dem Kindeswohl nicht gerecht, wenn bei vagen Verdachtsfällen grundsätzlich die Zustimmung der Eltern zu einem Gespräch mit Betreuern nötig sei.

Da wäre es doch interessant gewesen, einmal beim Verbandspräsidenten nachzufragen, seit wann seine Verbandmitglieder so viel Zeit haben, sich um sozialarbeiterische Fragen zu kümmern, aber dazu kommen die Journalisten leider nicht.

Beim „Westen“ finden wir noch ergänzend, Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) habe zuvor in einem Interview angekündigt, zum Schutz gefährdeter Kinder in bestimmten Fällen die ärztliche Schweigepflicht zu lockern. Einen entsprechenden Vorschlag zur Reform des Kinderschutzgesetzes wolle sie im Januar ins Kabinett einbringen. Und – „Mehr zum Thema“: Misshandelt: Jedes Jahr sterben bis zu 120 Kinder.

Das Drehen an der Schweigepflicht kann auch nicht die Lösung darstellen:

Schon im November diesen Jahres heißt es in der Zusammenfassung einer regionalen Tagung zum Thema Kindesmisshandlung/Kindesmissbrauch:

“Datenschutz ist kein Hindernis beim Kindesschutz. Wichtig: Bei Verdacht oder festgestellten Auffälligkeiten ist mit Blick auf die spätere (juristische) Ahndung eine Dokumentation von großer Bedeutung!“

Die Misshandlung von Kindern wird hier primär unter juristischen Gesichtspunkten diskutiert.

Wie überforderten Eltern zu helfen ist, ist damit noch lange nicht geklärt. Die hierfür nötige Geduld, das Engagement, die Bereitschaft und Frustrationstoleranz, langfristig zu helfen, werden durch so eine Diskussion nicht bereitgestellt.

Es scheint, als zäume die Frau Familienministerin das Pferd von hinten auf: Diese Kinder brauchen keine Gesetze, sondern verlässliche Ansprechpartner, zusätzliche externe Bezugspersonen, weitere gesellschaftliche Integration und keine Bundestagsdebatte – gerade in der Wirtschaftskrise könnte der Staat sich hier sinnvoll engagieren.

Misshandelte und vernachlässigte Kinder können auch selbst zu Misshandlern werden – zunächst gegenüber beispielsweise der alleinerziehenden Mutter.

Die Betreuung bei den  existierenden Heimplätzen wird der schwierigen Situation manchmal nicht im Mindesten gerecht (wie auch) – und in diesen Fällen gibt es kein offizielles  Schweigegebot, sondern ein gesellschaftliches Tabu, und  nicht die richtige Hilfe.

 

Narzissmus und Diät

Alles im Lot?

Abnehmen ohne Sport

„Abnehmen ohne Sport“ wird nicht zufällig gern unter der Rubrik „Talk“ abgehandelt. „Ich bin zu faul für Sport“ und „kann ich jetzt trotzdem abnehmen?“ wird dann „ganz naiv“ in die Runde gestreut, und die Antworten reichen von „grundsätzlich kannst Du auch ohne Sport abnehmen. Es ist halt nur viel schwerer“ bis zu „Informier‘ Dich, bei welcher körperlichen  Betätigung oder welchem  Sport Du wieviele Kalorien verbrauchst und leicht abnehmen kannst“.

Was heißt „ohne Sport abnehmen“? Zunächst ist es Ausdruck einer Hoffnung, sich nicht anstrengen zu müssen. Man will einen gemächlichen, beruhigten, „sedativen“ Lebensstil beibehalten.

Hoffnung: Abnehmen ohne Sport Dann werden die Sportarten, die man nicht mag, aufgezählt, nebst Schilderung der Nachteile: Fußball, Tennis, Golf, Schwimmen, Skifahren: Zu umständlich und zu teuer. Da kann ja nur „Abnehmen ohne Sport“ bleiben, wenn Nordic walking „krank aussieht“.
Und es gibt immer Beispiele, die zeigen, dass Abnehmen ohne Sport funktionieren kann: Alleine mit einer Ernährungsumstellung funktioniert es, so lange es funktioniert.

Negative Beispiele werden selten veröffentlicht. Hier ist eines:

Herbert nahm 9 Monate lang kontinuierlich ohne Sport ab. Morgens Müsli ohne Zucker oder Schwarzbrot mit Quark, mittags eine kleine Portion einer ganz normalen Mahlzeit mit Reis, Nudel oder Kartoffel plus viel Rohkost, Abends eine oder anderthalb Scheiben Brot mit Schinken oder Käse, ohne Butter,  plus viel Rohkost, und eingelegtes Gemüse, Gürkchen usw. , Äpfel als Zwischenmahlzeit.

Dazu viel Tee und Mineralwasser.

Herbert hat 25 Kilo abgenommen, wurde ein ganz anderer Typ. Das bezog sich auch auf die Garderobe. Vorher hatte er sein Übergewicht mit langen, weiten Hemden, die er locker über der Hose trug, kaschiert (sie waren sündhaft teuer, und er ließ sie immer in der Reinigung waschen und bügeln) – das fiel jetzt weg.

Es gab – wie immer mal – besonderen Stress auf der Arbeit, seine nicht allzu treue Freundin verließ ihn, irgendwelche Schwierigkeiten mit dem Vermieter zwangen ihn, die Wohnung zu wechseln, und ihm war zwischenzeitlich noch ein Kindheitstrauma eingefallen, wegen dem er sich therapieren lassen wollte, aber der Therapeut konnte nichts mit ihm anfangen, oder umgekehrt.

Wie die Geschichte dann ausgegangen ist, wird hier nicht verraten – Ihr könnt es Euch ja denken.

Aber, noch einmal ganz prinzipiell zur Frage:

Kann man ohne Sport abnehmen?

Die Antwort ist: Ja, man kann. Treppensteigen, Nordic Walking, Yoga, Holz hacken, Putzen – das sind ja alles keine sportlichen Betätigungen, das ist einfach „Bewegung“.

Wenn man schon abnimmt, muss man das auch würdigen, mit dem richtigen Abschied vom Übergewicht

Set-point-Theorie

Mit der Set-Point-Theorie soll die Regulation des Körpergewichts erklärt werden. Sie gibt vor, dass es ein „optimales“ Körpergewicht gibt („Set point“), das vom Stoffwechsel eingepegelt wird. Dieses Gewichts sei angeboren und könne nicht wesentlich beeinflusst werden, ohne dass gesundheitliche Schwierigkeiten auftreten.

Beim (kurzfistigen)  Abnehmen unter das Set-Point-Gewicht würde das Gewicht wieder zum „Set-point“ hin zurückreguliert.

Kritik an der Set-Point-Theorie: Weiterlesen »

Initiative gegen Fehlernährung und Bewegungsmangel

Was übermäßiges Übergewicht betrifft, sind die Haupt-Schuldigen schnell ausgemacht:

Fehlernährung und Bewegungsmangel.

Es entspricht einer Deutschen Tradition, gegen etwas zu sein, ohne zu sagen, wie man es gerne hätte, wie man es besser machen kann. Warum sollten Gesundheits-Blogs diese Tradition nicht wieder aufnehmen? Weiterlesen »

Phantomhunger – Hunger, wo keiner ist

Hunger „Manchmal meldet sich ein Hunger, der von selbst verschwindet …“

Die ganze Geschichte, die Erklärung zu diesem Phänomen ist unter „Phantomhunger“ nachzulesen. Hier, im Blog, soll sie der Möglichkeit des Kommentierens wegen noch einmal erwähnt sein.

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Oder der direkten Frage an die Leser wegen: Kennt Ihr das auch: Dass sich manchmal abends, gerne , wenn man schon im Bett liegt, noch einmal ein Hungergefühl einstellt?
Bei einigermaßen ausgeglichenem Gemüt hat man dann die Wahl, diesen Hunger für nichtig zu erklären, oder ihm mit oder ohne Gewissensbisse nachzugeben…

Man könnte den Phantomhunger mit dem Phantomschmerz vergleichen: Ein Gefühl, das eigentlich gar nicht vorhanden sein dürfte, denn, schläft man erst einmal ein, wacht man am nächsten Morgen mit wenig oder gar keinem Hunger auf, was ja bei echtem Hunger vorm Einschlafen nicht sein könnte, denn Schlafen macht nicht satt…

Man kann den nächtlichen Überfall auf den Kühlschrank („Nacht-Ess-Syndrom“) auch mit Stress und erhöhter Cortisolausschüttung in Zusammenhang bringen – in diesem Fall bleibt aber immer noch die Möglichkeit, dass der leise Hunger gerade bei Stressanfälligkeit selbst zum angst- und stressauslösenden Faktor wird, so dass man sich über die Cortisolwerte nicht wundern braucht.

Eine andere Erklärung wäre, dass es sich um einen gewohnheitsmäßigen Hunger handelt:
Selten schlafen Säuglinge wirklich durch, normalerweise dauert das seine Zeit. Besonders „geschickte“ Mütter kennen allerlei Tricks, den Kleinen so viel  Nahrung einzuflößen, dass sie durchschlafen können. Letztlich wird damit der Nachthunger damit unterdrückt, und unterdrückte Impulse melden sich nach aller Erfahrung immer wieder, manchmal in veränderter Gestalt.

Wie der Phantomhunger also im Einzelnen zustandekommt, wird sich jeweils unterscheiden.

Hier noch einmal die direkte Frage an die Leser: Kennt Ihr das auch: Dass sich manchmal abends, gerne , wenn man schon im Bett liegt, noch einmal ein Hungergefühl einstellt, das auch ohne spätabendliches Essen am nächsten Morgen verschwunden sein kann?
Und, nachgefragt: Wer hat es schon mal damit probiert, diesen Späthunger als Zeichen nicht eines akuten Hungers anzusehen, sonder als ein Phänomen, das sich auch von selbst wieder legt, zum Beispiel, indem man an etwas Anderes denkt?

Frische Kommentare

  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
  • Bine: Lieber Klaus-Peter, ich bin über die Foodblogbilanz2021 auf Deinem Blog gelandet und...

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