Die Logi-Methode – von manchen Internisten empfohlen

Um die Feiertage herum – strategisch nicht ungeschickt platziert, wurde eine Pressemitteilung verbreitet, die sich dem Abnehmen widmete:

Berufsverband der Internisten empfiehlt LOGI-Methode – Gesundheit & Service um schnell wieder abzunehmen», warnt der Internist Thorsten Siegmund.

Internisten: Nach Weihnachten keine Radikal-Diät einlegen …
23. Dez. 2008 … Davor warnt der Bundesverband Deutscher Internisten (BDI) in Wiesbaden. … denn Essen ist Lebensqualität“, rät Thorsten Siegmund vom BDI. …

Passenderweise am 24.12. brachten die  Internisten im Netz ihre Mitteilung…

Der Autor,  Dr. Thorsten Siegmund, Internist, Endokrinologe, Diabetologe DDG, Ernährungsmediziner DGEM, Hypertensiologe DHL am Klinikum Bogenhausen:

„Die besten Erfahrungen haben wir mit einer moderat kohlehydratreduzierten Ernährung gesammelt, die den Blutzuckerspiegel kaum erhöht – auch als LOGI-Methode bekannt.

Die Basis bilden kohlehydratfreies oder -armes Gemüse und Obst. Eiweißlieferanten sind Fisch, Geflügel, Fleisch, Eier und Milchprodukte sowie Nüsse und Hülsenfrüchte.

Getreideprodukte, d.h. vor allem Brot und Backwaren aus raffiniertem Mehl, Kartoffeln, Reis, Süßwaren und mit Zucker gesüßte Getränke sollten gemieden bzw. nur in kleiner Menge aufgenommen werden.

Aufgrund des höheren Fettanteils in der Nahrung muss insbesondere auf „wertvolle“ Fette geachtet werden“

Diese Methode helfe zusätzlich, die Entstehung eines Diabetes mellitus zu verhindern.

Nun mag die Logi-Methode bei Diabetes ihren Nutzen haben, ansonsten ist sie der Montignac-Methode ähnlich und umstritten. So nimmt das Institut für Ernährungsforschung wie folgt Stellung:

„Die Daten zum Einfluss des glykämischen Index auf die Körpergewichtsentwicklung sind nach wie vor inkonsistent und auch umstritten; es ist noch nicht gezeigt, dass eine Verringerung der glykämischen Last … anderen Interventionen …  eindeutig und nachhaltig überlegen ist.“

Abnehmen mit Getreide?

Die prinzipielle Frage bei aller Methodendiskussion wäre: „Kann man auch „nach Lust und Laune“ essen, und wenn ja, wie beeinflussen wir Lust und Laune so, dass wir das Richtige essen?“

 

 

Was ist die LOGI-Methode?

LOGI bedeutet Low-Glycemic-Index, also niedriger glykämischer Index.
Der Glyx soll Informationen über die Auswirkungen von Nahrungsmitteln auf den Blutzuckerspiegel geben (vgl: Blutzucker und glykämischer Index).

 

Die Blutzuckerreaktion auf die Einnahme von 50 g Kohlenhydraten aus einem Nahrungsmittel wird bestimmt, dieser Wert wird in Relation zur Blutzuckerreaktion auf 50 g Traubenzucker gesetzt

Da hier nicht die Reaktion auf 50 g eines Lebensmittels gemessen wird, sondern auf 50 g Kohlenhydrate in diesem Lebensmittel, ist eine Umrechnung auf eine definierte Gewichtsmenge des Lebensmittels  nicht möglich. Im Alltag ist der Wert des glykämischen Indexes oft wenig hilfreich. Also muss neben dem Glykämischen Index auch die Gesamtmenge der aufgenommenen Kohlenhydrate beachtet werden.

Karotten und Weissbrot haben einen fast identischen Glyx-Wert von 70. Dennoch ist Weissbrot ernährungstechnisch schlechter als Karotten, denn der Kohlenhydratgehalt in den Karotten ist wesentlich geringer. 100 g Karotten haben 7,5 g Kohlenhyrate, 100 g Weissbrot dagegen 48 g.

Errechnet man nun die die Glykämische Last nach der Formel – Glyx/100 x KH pro 100 g – so ergeben sich zwei völlig unterschiedliche Werte.

Karotten: 70/100 x 7,5 = 5,25
Weissbrot: 70/100 x 48 = 33,6

Basis der Logi-Pyramide ist die glykämische Last, die den Wert im Bezug auf die enthaltenen Kohlenhydratmenge angibt.

In der Praxis müsste man wieder mit Tabellen oder einer eingeprägten Lebensmittelpyramide im Kopf herumlaufen, und lieber Bohnen als Kartoffeln essen – wenn man die Bohnen verträgt.

Aber – ganz so wichtig ist die Blutzucker-senkende LOGI-Methode auch nicht, meinen die Internisten:

„Dabei gibt es keine so genannten „Feinde“, also Kalorien durch die man mehr zunimmt als durch andere. Ob wenig Fett- („Low-Fat“) oder Kohlehydrat-Kalorien („Low-Carb“), ob kalorienreduzierte Mischkost – alles kann effektiv sein. Jeder Mensch hat seine persönlichen Vorlieben, und daran sollte sich die Ernährung orientieren, denn Essen ist Lebensqualität“, sagt Dr. Siegmund. Wichtig sei, dass der Menü-Plan abwechslungsreich ist und sich im Alltag gut umsetzen lässt, da psychische Faktoren bei der Kontrolle des eigenen Gewichts oft eine erhebliche Rolle spielen.

Die psychischen Faktoren können natürlich auch beim „Außer-Kontrolle-Geraten“ ihre Rolle spielen, vielleicht könnte man auch bei deren Ordnung ansetzen – aber darauf kommen die körperorientierten Internisten ja nicht….

 

 

 
 
 

 

 

 
 

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3 Kommentare zu “Die Logi-Methode – von manchen Internisten empfohlen”

  1. […] einmal die Atkins-Diät. Nach dem gleichen Prinzip funktionieren auch South-Beach-Diät oder die Logi-Methode. Mittlerweile ist bekannt, dass das “Low-carb-Prinzip” durchaus auch schädlich sein […]

  2. […] Rahmen auch der glykämische Index, möglicherweise auch nur indirekt, berücksichtigt werden, (manche Internisten befürworten die LOGI-Methode) könnte über diese Schiene und die geringe Punkte-Konto-Belastung durch Obst und Gemüse doch […]

  3. […] hier schon beschriebenen “Logi-Methode” (LOw Glycemic and Insulinemic Diet) nun noch ein kleiner Nachtrag, der vielleicht zeigt, wie […]

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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