Wundermittel, Hoffnungen, Diätlügen
Geschrieben am 4. Januar 2009 von KPBaumgardt
Die Unart, sinnlose Hoffnungen zu verbreiten, um Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen, ist immer noch weit verbreitet – und vor allem: sie wird weiter verbreitet.
So finden wir an prominenter Stelle einen Artikel einer „führenden“ süddeutschen Wochenzeitung, in dem es heißt:
FdH und mehr Bewegung, daran führt im Prinzip kein Weg vorbei. Damit die guten Vorsätze abzunehmen aber leichter Realität werden, haben Apotheken eine ganze Pallette von Mitteln im Angebot. Dazu zählen Nahrungsergänzungsmittel, pflanzliche Produkte, aber auch Medizinprodukte, die auf physikalischem Weg die Fettresorption begrenzen…
Da heißt es dann zwar:
Wundermittel auf dem Prüfstand
– von den Mitteln, die vorgestellt werden, heißt es jedoch in schöner Regelmäßigkeit, „es soll helfen“.
Demgegenüber ist das Abnehmen mit Ingwer vergleichsweise wissenschaftlich belegt!
Wo es sich bei der Adipositas um eine chronische Krankheit handelt, wäre es so schlimm nicht gekommen, hätten die Betroffenen regelmäßig Sport getrieben. Da sie das aber über eine längere Zeit unterlassen haben, sind sie quasi „eingerostet“ nach dem Motto „Wer rastet, der rostet“ und nach dem Prinzip, dass Körper(-teile), die nicht beansprucht werden, verkümmern.
Kein Wunder, wenn die so betroffenen eine Horror- Vorstellung von „Sport“ haben, aber die „führende Zeitung“ sagt genau das, was solche Leute direkt zum Resignieren zwingt: „FdH und mehr Bewegung…“ (Fortsetzung siehe oben).
Soll heißen, wer vom hohen Ross herab „mehr Bewegung“ fordert, sollte dies nicht abstrakt tun, sondern konkret sagen, welche Bewegung, in welchem Maß, wo, mit welcher Anleitung, in welcher Gesellschaft, zu welchem Preis usw.
Mit einem leeren „die Betroffenen müssen…“ ist niemandem geholfen, wenn die Hemmungen der Betroffenen nicht berücksichtigt und vorsichtig aufgelöst werden; mit der Fernsehübertragung von olympischen Sommer- und Winterspielen wird kein Couchhocker auch nur einen Zentimeter weit motiviert.
Sicher war man nur ein wenig schludrig, wie das so ist im modernen Journalismus, und FDH muss gar nicht wirklich sein, eine schlechte Wahl der Lebensmittel, zu wenig Bewegung und seelische Gründe sind die häufigsten Ursachen von Übergewicht, und die Halbierung der Nahrungsmenge führt unweigerlich zu Hunger.
Aber die Diätlüge steht nun einmal im Netzt und wird auch nicht gelöscht – es handelt sich ja um wertvollen Content, der noch Aufrufe erzeugt, es geht gar nicht um die Sache, es geht ums Geschäft.
Bewegung und mindestens halbwegs „gescheite“ Ernährung – für beides braucht man kein Diplom, aber für ihre Anwendung muss man sie gewohnt sein und innerlich, nicht nur verstandesmäßig, bejahen (können).
So viel zu den „Wundermitteln“ – interessanter sind doch die wirksamen Dinge, die nichts mit „Wundern“ zu tun haben.
Dazu gehört, bei Krankheiten, der Glaube, gesunden zu können.
Es gibt übrigens sogar – vereinzelt – Apotheker, die selbst erfolgreich abgenommen haben – ohne Wundermittel!
Vom Nutzen der Wundermittel und Zaubermittel zum Abnehmen
Übersicht: Wunschgewicht in 28 Schritten
Weitere Artikel:
Die „Nahrungsergänzung“ als Potenzmittel
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