Drei Gründe, bei Diät-Cola zu zögern
Geschrieben am 7. April 2010 von KPBaumgardt
… oder noch einmal nachzudenken. Dieser Artikel ist dem fooducate-Blog zu verdanken, dort wiederum ist der Artikel “Artificially Sweetened Beverages Cause for Concern” von David S. Ludwig, MD, PhD die Grundlage.
1. Süssstoffe verwirren den Körper – das Auseinanderfallen von süßem Geschmack ohne Kalorien könnte die Regulation von Hunger und Körpergewicht aus dem Gleichgewicht bringen, dabei unsere Abnehm-Vorhaben durchkreuzen. Im Nagetier-Experiment nahmen die, denen Saccarin gegeben wurde, gegenüber denen, die Zucker bekamen, stärker zu.
2. Die Infantilisierung des Geschmackssinns – Weil die “Süßkraft” künstlicher Süßstoffe wesentlich stärker ist, gewöhnen wir uns an das “extrem Süße”, und schon wird auch bei Obst nachgesüßt, oder es schmeckt, trotz seiner natürlichen Aromen, fade.
Geschmacklich uninteressant werden dabei auch andere Nahrungsmittel ohne Geschmacksverstärker.3. Die Langzeiteffekte sind unklar: Viele Studien zu Süßstoffen hatten ihren Schwerpunkt beispielsweise bei der Krebsentstehung, aber nur sehr wenige bei der Frage nach der Gewichtszunahme auf lange Sicht. Eine Sieben-Jahresstudie zeigte einen Zusammenhang auf, ohne die Begründung hierfür liefern zu können.
Wir wissen noch nichts genaues über die Fähigkeit von Süßstoffen, mit den – von der Evolution her gesehen älteren – Geschmackszellen und Reizverarbeitungen der Nerven zu interagieren, aber die Möglichkeit dürfte gegeben sein.
Es ist bekanntlich schwierig, solche Fachtexte zu übersetzen, und deshalb kann ich hier auch keine Gewähr übernehmen.
Für den Punkt (1.) sind hier schon Anhaltspunkte genannt; die (2.) “Infantilisierung des Geschmackssinnes” wäre noch eine gesonderte Diskussion wert: Wie viel “Süß” ist “normal”, gesund, zuträglich, erzeugt ein ständiges “Süßes-Essen” nicht eigentlich “Überdruß”, also letztlich Frustration und nur einen Teufelskreis?
Wenn natürlicherweise vorkommende süße Stoffe, etwa Honig, von Natur aus knapp sind, stellen sie ja eigentlich die Ausnahme, eine geschmackliche Sensation dar und würden auch nur in besonderen Situation, (als Belohnung, an Feiertagen ?), auf den Tisch kommen.
Folgt aus der ständigen Verfügbarkeit eine Abstumpfung der Geschmackssinne?
Und zu (3.) wäre anzumerken, dass man gerade erst anfängt, epigenetische Veränderungen zu studieren. Wirklich verstanden sind diese Mechanismen allerdings wohl noch lange nicht.
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ich mag ab und an Cola Zero – zum Glück nicht allzu oft 😉