Abnehmen und Diät – Die Evolution der Anleitungen und optimierte Motivation

Wenn unter der Überschrift
Das “Alles oder Nichts Prinzip”
Ziele realistisch setzen

Fragen der Motivation – so lange die Motivation zum Abnehmen noch sehr hoch ist, kommt einem der Verzicht auf “Begehrtes” noch leicht vor – besprochen werden, ist das immerhin die Revision des gängigen Prinzips, in der “Diät” mit strengen Vorschriften zu arbeiten.
Langfristig würden sinnvolle Einteilung oder bewusster Genuss weiter führen als “harte Maßnahmen”, die nicht durchgehalten werden können.

Selbstzweifel, die sich unter der Frage “Wozu das Ganze? Ich habe mich so wahnsinnig angestrengt, aber ich kann mich ja doch nicht an das Programm halten!” einschleichen, sind so unberechtigt nicht, wenn die “Diät” ohne Sinn konzipiert ist. Wenn der Weg falsch ist, brauche ich auch nicht weiter zu gehen, und es kommt der Rückfall: “Heute ist es mir egal, was ich esse!”

Viel und schnell abzunehmen, ist eine Anforderung, die bald zur Überforderung wird. Wir müssen also das “schnell” wieder aus dem Vorhaben streichen – ungesund wäre es ja auch.
Solche Gedanken sind in einer psychologischen Handreichung bei “e-balance” zu finden; weniger zweckfreie Information, sondern mehr, um LeserInnen an ein Programm zu binden.

Bei Motivation wird nun noch zwischen Funktionsorientierung und Erfolgsorientierung unterschieden, sinngemäß zwischen der Freude am Tun und der Vorfreude auf den Erfolg, der Orientierung am “Endprodukt”.

“Wie oft denken Sie daran, dass Ihnen die Umstellung selbst gefällt und Sie sich damit schon etwas Gutes tun? Schmecken Ihnen die neuen Gerichte? Gefällt es Ihnen, sich zu bewegen? Tut es Ihnen gut, Pausen einzuhalten und einen festen Rhythmus in den Tag zu bringen?”

Jeder Schritt in die Richtung bringt uns dem Ziel näher, oder “der Weg ist das Ziel”. Der Wanderer sollte auf seinem Weg sich in Gelassenheit üben statt in übertriebener Askese oder Vorsätzen wie

“Ich esse keine Schokolade mehr, ich trinke nie wieder Alkohol, ich treibe 7 Mal Sport in der Woche usw., fordern eine enorme Anstrengung und einen hohen Verzicht. Genuss und Wohlergehen bleiben auf der Strecke. Nur die Orientierung am Erfolg wird als Motivation herangezogen, es fehlt eindeutig die Funktionsorientierung.”

Schokolade, dunkel, gemäßigte MengeMan kann sich bis zu einem gewissen Punkt kontrollieren, aber die Kontrolle braucht Kraft. Der Verzicht auf Schokolade wird also lieber nicht per Kontrolle durchgesetzt; der Umstieg auf Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil bringt gegenüber der rigiden Kontrolle den größeren gesundheitlichen Vorteil.

“Geht es … um die Lösung komplexer Aufgaben – wie eine Ernährungsumstellung und langfristige Gewichtsreduktion – dann nimmt die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit ab einem bestimmten Punkt ab. Die Probanden werden durch den Druck gehemmt, ihr Ziel zu ernst zu nehmen.”

Es ist schwierig, sich gleichzeitig auf zwei Dinge gleichzeitig zu konzentrieren, und nicht immer sinnvoll. Ungewohnt ist auch das Radfahren einmal gewesen. Neben der Übung braucht es einen Plan. Ein gutes Programm sorgt schon unterwegs für gesteigertes Wohlbefinden: “Der Weg ist das Ziel”, meint auch die Diplom Psychologin Verena Bergunde.
Ob das e-balance-Programm auch für schwierige Fälle geeignet ist, wage ich zu bezweifeln. Erfahrungsberichte finden sich wenige; meist jedoch nur auf der Seite selbst, und die sind natürlich ausgewählt. Bei “Gesund durch Essen” fand sich eine wohlwollende Rezension:
Das Programm sei den persönlichen Angaben angepasst. In seinem Rahmen erfahre man den Kalorieninhalt und die Zusammensetzung an Eiweiss, Kohlenhydraten, Fetten und Alkohol auch der Speisen, die vom Teilnehmer vorgeschlagen wurden.

“Zum Programm gehört auch eine ähnlich gestaltete ausgezeichnete Bewegungsberatung (Fitness). Man bekommt, wieder persönlichen Angaben entsprechend, nicht nur Vorschläge, wie lange man welche Art der Bewegung ausüben soll, sondern auch … wie lange man intensiven Sex haben muss, um eine Crémeschnitte … abzubauen (2 Stunden und 42 Minuten!) … Im Rahmen des Programmes lernt man sehr viel über Ernährung und Bewegung. Es ist geeignet für gewissenhafte, genaue Personen, die bereit sind, die Nahrungsmittel mindestens am Anfang zu wiegen und der Durchführung genug Zeit zu widmen.”

Auch lesen: Abnehmen, Motivation und Willenskraft

Vergiftetes Verdickungsmittel – aber Dioxin ist überall

Guarkernkultur, TexasEigentlich sollte hier ein Bericht über die tollen Eigenschaften von Guarkernmehl und Johannisbrotbaummehl folgen – aber der muss noch etwas warten – zu irritierend waren Meldungen über Dioxinfunde in Guarkernmehllieferungen aus Indien.

Nach einem Bericht vom Juli d.J. in der NZZ hatte die schweizer Firma Unipektin mit Dioxin „belastetes“ – vergiftetes – Guarkernmehl in Umlauf gebracht.

Die Verunreinigung mit Dioxin wurde von einem deutschen Kunden bei der Qualitätskontrolle festgestellt und liegt weit über dem in Europa geltenden Grenzwert. … EU- Kommission erliess am 25. Juli eine Lebensmittelwarnung. Welche Menge zurückgerufen werden müsse, sei noch nicht bekannt, … . Vermutlich handle es sich um eine Grössenordnung im Bereich von Tonnen. Beliefert wurden Kunden in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich, Österreich, Grossbritannien, Finnland, Spanien, Ungarn, Tschechien, Polen, Australien, Japan und in der Türkei.

Zwar wurde eine Gefährdung der Verbraucher ausgeschlossen – die Migros nahm jedoch drei Produkte aus ihren Läden zurück; die Creme Quick Vanille, die Creme Quick Schokolade und das Mousse Himbeer.

Der Dioxin-Gehalt dieser Produkte übersteigt den in der EU zulässigen Gehalt. Der Rückzug erfolgte in Absprache mit dem Zürcher Kantonschemiker. Wer die Produkte schon gekauft hat, kann sie in die Migros zurückbringen.

Ruhe ist die erste Bürgerpflicht – getreu diesem Satz durften wir Anfang August lesen, dass keine akute Gefahr vorhanden sei:

3. Risiken für die Gesundheit der Verbraucher?

Da es sich bei der Kontamination um den Rohstoff handelt, welcher im Endprodukt (Lebensmittel) um ein Vielfaches verdünnt wird, gehen die Sachverständigen davon aus, dass für die Verbraucher keine akute Gesundheitsgefährdung besteht. www.bfr.bund.de

Eine akute Gesundheitsgefährdung durch Dioxin besteht nur bei Unfällen mit größeren Dioxinmengen. Bei den Lebensmittelskandalen der letzten Jahre war diese Gefährdung nie gegeben. Bei der Risikobewertung ist die Grundbelastung aus unter-schiedlichen Quellen über lange Zeiträume viel wesentlicher als eine kurzfristig erhöhte Aufnahme.

Wer jetzt beruhigt ist, ist kaum aus der Ruhe zu bringen. Dioxin ist „überall“, (Eigentlich: „Seveso ist überall“ und gar nicht soo lange her) auch ohne Chemieunfälle: In der Ostsee und auf dem Kleinbauernhof:
Hühnerzüchter, die die in ihrem Kleinbetrieb gelegten Eier selbst verzehren, sind gefährdet: Dioxine in Eiern aus Freiland- und Stallhaltung können hier zum Problem werden. Den Hühnerstall mit Altöl anstreichen: Pfui. Wer macht denn so etwas?

Der Auslauf der Hühner wird nicht umgepflügt, wenn der Bauer, um Müllvermeidung besorgt, vor 30 Jahren Plastiktüten verbrannt hat, kann er heute eigentlich zusehen, wie er seinen Boden wieder saniert.

Digitale Tischkultur soll Anorexie und Adipositas heilen: Das Mandometer

zeitlosOb wir ab einem BMI von 25+ künftig von der Gesundheitskasse einen „Mandometer“, einen Taktgeber für die Zufuhr der Häppchen, neben den mit Sensoren ausgestatteten Teller gestellt bekommen oder nicht, ist unter anderem eine Frage der Kultur: Der Tischkultur sowieso, aber auch der fortschreitenden Entfremdung und Fremdbestimmung.

Die Apparatur, die Technik-affiine Ingenieure sich haben einfallen lassen, wäre jedenfalls bei einem funktionierenden sozialen Umfeld über-überflüssig; dass so etwas überhaupt entwickelt wird, wirft ein Licht auf die lieblosen und inkompetenten Zustände in den westlichen Familien.

Es führt wesentlich weiter, nach dem Sinn dieser „fortschrittlichen Technik“ zu fragen, als unter dem Motto „Gesund abnehmen und leben“ sie lediglich vorzustellen.

Das „Mandometer“ selbst weist ja darauf hin, dass es Personen gibt, die noch viel an Hilfestellungen und Kompetenz im Umgang mit sich und Anderen brauchen. Soziale Kompetenz braucht aber die soziale Auseinandersetzung, den Diskurs.

Update vom 06.01.2010:

Laut einer heute veröffentlichten Meldung hat das British Medical Journal eine Studie veröffentlicht, wonach das Mandometer bei Jugendlichen mit einem BMI über 30 akzeptable Erfolge erzielte.

Nach 18 Monaten konnte die Gruppe mit den Geschwindigkeitsmessern ihren BMI im Durchschnitt um 2,1 Punkte senken – etwa dreimal so viel wie die restlichen Teilnehmer.
Zudem hatten die Probanden in der Mandometer-Gruppe ihre Essgeschwindigkeit um elf Prozent gedrosselt, während sie in der Kontrollgruppe um vier Prozent gestiegen war. Gleichzeitig verringerten die Kontroll-Esser die Größe ihrer Portionen.

Die Verfasser des Berichts bezeichneten die Waage als geeignete Begleitmaßnahme bei der Behandlung übergewichtiger Minderjähriger. Sie ersetze allerdings nicht die übliche Therapie aus körperlicher Bewegung und Ernährungserziehung.

Studien zu Denkvermögen, fettarmer Diät und Kohlsuppe

Als Anfang des Monats eine australische Studie mit der Überschrift
Fettarme Diäten steigern das Denkvermögen 
herauskam, zeigte Frau Grillparzer eine verständliche Reaktion:

Schnell einen Keks essen, sonst verstehe ich solche Meldungen künftig nicht mehr.

Und mit routiniertem Geschick legte sie den Finger auf die wunde Stelle der Studie:

die anderen bekamen 60 Prozent Fett. Das ist ne Menge – das verstopft natürlich die Denkkanäle. 35 Prozent Eiweiß. Reichlich. Nichts gegen einzuwenden. Und 4 Prozent Kohlenhydrate. Das ist null Kohlenhydrate. Kein Vollkorn, kein Obst, kein Gemüse. Die stecken schon im Fleisch drin. Da könnte ich auch nicht denken. Heraus kommt das Gerücht: Kohlenhydrate machen gescheit, Fett macht dumm.
Tja, einfach nicht dran glauben.

Warum eigentlich nicht? Das Gehirn braucht schließlich Energie, und wenn der Brennstoff schlecht verfügbar ist, ist es auch mit der “Denkleistung” nicht zu Besten gestellt.

Schön ist es prinzipiell, dass eine “Diätbuch-Autorin” sich im Internet tummelt, in diesem Fall sogar mit Weblog und Forum. So ein Motto wie “Einfach nicht dran glauben” kann man immer wieder mal brauchen. Im Fall von Büchern über die Kohlsuppen-Diät waren die Bücher leider populärer als das Motto, so dass die Kohlsuppen-Diät-Welle einst über Deutschland hinwegschwappte – vielleicht gibt es mal eine exotische Studie zu Kohlsuppen-Diät und Denkvermögen. Die bescheinigt uns dann einen historischen Irrtum.
Das Institut, das sich selbst und unseren Studienwahn hinterfragt, wird es jedoch in nächster Zeit nicht geben.

Gesundheit und Abnehmen im Internet; Widersprüchliches und wenig Diät

Frank hat eine „bezahlte Pulverdiät“ hinter sich und weiß noch nicht, wie es weitergehen soll:

Wie sich das ganze nun weiterentwickelt muss sich zeigen. Ich habe das große Glück, dass sich bereits wenige Tage nach Diätstart und Veröffentlichung der Geschichte ein angehender Ernährungsberater bei mir gemeldet hat, der nun im Anschluss an die Diät eine kostenlose Beratung mit mir durchführt. Das werde ich an anderer Stelle nochmal detaillierter ausführen.

Das ist doch erfreulich.
So langsam verbessert sich das Ernährungsbewusstsein, und ein Gefühl für „echte“ und „unechte“ Nahrungsmittel entsteht. Das Geheimnis, wie aus Holzspänen ein Erdbeeraroma entsteht, werden wir auch noch lüften.

Zu Guarkernmehl werden wir hier bei Fressnet.de demnächst mehr berichten.

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Auf der Suche nach einer Alternative zum Müsli als Frühstück habe ich etwas medterranes gefunden:

Toast mit Kefir.

Wie immer, steckt die Tücke im Detail: Es ist nämlich zu befürchten, dass das nicht satt macht. Vielleicht findet sich irgendwo am Amazonas noch ein Naturvolk, dessen Stammesmitglieder ein hohes Alter bei bester Gesundheit erreichen. Müssen wir dann in Deutschland eine Amazonas-Diät machen?

Die Okinawa-Diät erfüllt die o.g. Voraussetzungen ja bereits – wer hält sich daran? Will sagen: Wieder wird eine Kostform als seligmachend beschrieben, scheinbar gilt noch immer das Motto:

„Erst kommt das Essen, dann kommt die Moral“.

Das Wort Diät basiert auf dem griechischem Wort diaita und bezeichnet im Wortursprung die gesamte Lebensweise.

Durch den berühmten griechischen Arzt des Altertums Hippokrates wurde das Wort Diät auf seine heutige Bedeutung als umschreibung der Ernährungslehre geprägt.

Gleichzeitig wird das Wort Diät insbesondere von Frauenzeitschriften daraufhin beschränkt das es oft nur noch als Bezeichnung für eine Ernährungsreduktion aus Gewichtsgründen gilt.

Das Wort „Diät“ und seine Bedeutung – wieder ein Artikel, der nicht hält, was er verspricht.
Ist es nicht absurd, darauf hinzuweisen, dass es bei „Diät“ nicht nur ums Essen geht, nur um im gleichen Satz wieder auf Kochrezepte zu verweisen? Schreibt man Substantive neuerdings klein?

Wer dem ursprünglichen Diätgedanken wieder zur Geltung verhelfen will, fühlt sich bei diesen Aussagen ver… .

Die Zeitumstellung und der Jo-jo-Effekt

Laut einer Umfage, die letzte Woche veröffentlicht wurde, haben 17 Prozent der Deutschen Probleme mit der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit.

Die Zeit verläuft

Gesundheitliche Beeinträchtigungen wie

Müdigkeit, Schlappheit und Schlafstörungen

durch die Zeitumstellung werden von nur einem runden Sechstel der Bevölkerung zu Protokoll gegeben, die Mehrheit fühlt sich „kaum oder gar nicht beeinträchtigt.“ Zum Vergleich hätte man noch fragen müssen, ob z.B. ein Schnupfen als geringe oder als zu vernachlässigende Beeinträchtigung verstanden wird.
Eine weitere methodische Schwäche der Studie: Offenbar wurden keine Kinder befragt: Die können überhaupt nicht verstehen, warum sie mal früher, mal später ins Bett müssen und warum der Kindergarten auf einmal später aufmacht, und dann wieder früher.

Angeblich finden 32 Prozent den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit „sinnvoll, weil andere Länder dies auch tun“.
Mit anderen Worten: Ein Drittel der Bevölkerung habe sich an die Bürokratenwillkür gewöhnt und findet sie sinnvoll, wenn international stattfindend. Ob es bei diesem Drittel der Bevölkerung noch richtig tickt, hat die Studie unbeantwortet gelassen.
Wie auch immer: Die Stunde, die uns ein halbes Jahr lang gefehlt hat, haben wir – bis auf weiteres – zurück.

Nachtrag:

Dass die innere Uhr bei der Umstellerei durcheinander gebracht wird, dürfte klar sein. Welche Folgen das hat, wissen selbst die Experten, denen wir schwierige Fragen überlassen sollen, nicht, oder sie verraten es nicht.

Aber niemand ändert einstweilen etwas an der Zeitumstellung: „Normaler“ Wahnsinn eben.

°

Abnehmen mit Kohlsuppen-Diät und negativen Kalorien aus der Apotheke

Ist die „Kohlsuppen-Diät“ eine Winterdiät?
Zwar gibt es noch frische Erdbeeren zu kaufen, aber die sind grün-rot gescheckt und sowieso nur als Angebot für unverbesserliche Fans von Chemie-Cocktails, nicht für Feinschmecker gedacht.

Es hat nicht viel Sinn, die Saison künstlich zu verlängern; saisonales Obst und Gemüse kaufen, lautet die Devise – und die beste Zeit für Tomaten ist vorbei.

Kohl und Lauch, Feldsalat und … stehen im Herbst auf dem Programm.

Manches Abnehmforum diskutiert zum hundertsten Mal die „Vorteile“ der Kohlsuppendiät, stellt Rezepte für einen zwei-Wochen-Vorrat zur Verfügung; das Spiel „Frage: Soll ich … ?“ – Antwort: „Ja/Nein, wenn, oder Du kannst es ja ausprobieren“ ist aber langsam langweilig geworden.

Das Erfolgs-Geheimnis der magischen Kohlsuppen-Diät

… liegt in der Suggestibilität der Abnehmwilligen, und in ihrer Experimentierfreude. Es wird/wurde mit Versprechungen und quasi-wissenschaftlicher Argumentation gearbeitet:

Kohlsuppe Diät: 7. Tag
Vollkorn-Reis, Gemüse, Obstsaft und Suppe.

Sie sollten bis heute 10 bis 17 Pfund abgenommen haben. Wichtig: Wenn Sie mehr als 17 Pfund abgenommen haben, müssen Sie 7 Tage Pause machen, bevor Sie erneut mit dem Fasten beginnen.

Wenn Sie weitermachen, wird Ihr Körper sauber und Sie werden sich gesund fühlen wie nie zuvor. Dieses Programm von 7 Tagen können Sie so oft wiederholen wie Sie wollen. Sie werden sich immer leichter aber mit viel Energie fühlen.

Diese Diät ist ein System, um schnell Fett zu verbrennen. Das Geheimnis ist, dass dabei mehr Kalorien verbrannt werden, als Sie neu zu sich nehmen. Deshalb dürfen Sie auch keinen Alkohol trinken,
Entscheidend für den Erfolg ist: Nie Brot, Alkohol, Limonade (auch nicht Diätlimonade!). Trinken Sie nur Tee, Kaffee, Obstsaft, fettarme Milch, alles ohne Zucker.

Vergessen Sie nicht: Je mehr Suppe Sie essen, umso mehr Fett wird verbrannt.

Befremdlich und unfreiwillig(?) komisch wird es, wenn eine Homepage die Kohlsuppendiät ausführlich vorstellt, dazu Verkaufsanzeigen für Bücher über die Kohlsuppendiät schaltet, sich gleichzeitig davon distanziert und ein eigenes Programm anbietet, das – dank Stiftung Warentest – natürlich qualifiziert und bei 15 EURO pro Monat auch noch erschwinglich erscheint.

Die Idee mit den „negativen Kalorien“ wurde ja schon 1999 in der Zeit mit wohl hinreichender Kompetenz besprochen, aber nicht allgemein ausgeräumt.

lebendiges RotkrautDie Herkunft der Irrsinnsidee, nur mit Kohl satt werden zu können und um ihn herum eine Diät zu „stricken“, werden wir wohl kaum mehr rekonstruieren können.

Die Kohlfamilie ist groß – Kohlrabi, Blumenkohl, Rotkohl, Weißkohl, Rosenkohl und viele andere Verwandte stehen im Prinzip zur Verfügung, auch wenn die eigentliche Vegetationsperiode vorbei ist.

Als Rohkostsalat oder Gemüse sind sie eine wertvolle Nahrung – wenn sie von anderen Nahrungsmitteln ergänzt werden.

Die Vitalkraft, die im Kraut steckt, wollte mir einmal ein fast vergessener Rotkrautkopf beweisen: Er trieb noch im Kühlschrank aus.

Wenn auch die „Kohlsuppendiät“ im Diäten-Vergleich schlecht abschneidet: Kohl ist gesund, und lasst Euch nicht verkohlen.

Die Idee, einen Kohlsuppen-Extrakt in Kapseln zu verkaufen, ist gar nicht so originell. Kommentieren mag ich sie jetzt nicht mehr.

Wenn Coca-Cola den WWF frisst, wird LOHAS zum Jäger

Greenwashing„Pause!“

„Mach mal Pause“ – das ist für einige von uns die erste Assoziation zu Coca-Cola.

Das Markenzeichen der Firma entziffern schon Vorschulkinder ohne jegliche Schreib- und Lesekenntnisse, es ist ins Gehirn eingebrannt.

Die braune Limonade ist Suchtmittel und Einstiegsdroge: Die Kombination von Zucker, Koffein und Imagevermittlung ist manchmal unhinterfragt für das Selbstwertgefühl, oder das Gefühl, über einen Lebensstil zu verfügen und einem „Lager“ oder einer (quasi olympischen) „Idee“ zuzugehören, unabdingbar; als Trägersubstanz für Whisky und Rum, deren Konzentration im Mixgetränk stark variabel sein kann hat sie schon für schlimme Räusche gesorgt.

Ein positiver gesundheitlicher Effekt, wie bei Tee, ist nicht erkennbar, das in aggressiven Farben verpackte Getränk dient nicht der Reduktion von Stress, andere Rostschutzmittel erfüllen ihren Zweck besser. Der Bio-Tee-Skandal war nur erfunden, während gewisse Pannen bei der Limo-Abfüllung meist unveröffentlicht bleiben.

Wenn ein städtischer Platz, auf dem ein Straßencafe betrieben wird, das von Sonnenschirmen beschattet wird, die einheitlich das Cola-Logo tragen, zum Werbeträger einer weltweit tätigen Gesellschaft wird, verliert er schnell sein lokales Colorit, bietet aber dem Touristen, wie ungezählte(?) Plätze in aller Welt, das Gefühl, in einer bekannten Welt zu sein, die auch, wo die Brause nicht zu haben war, eine hypnotische Sehnsucht nach uneingeschränktem Trinken von Freiheit (und Abenteuer) erzeugte: Billy Wilder hat in „1,2,3“ das Thema vertieft.

104 Bilder, die zeigen, wie ästhetisierte Umweltverschmutzung alltäglich von den imagesüchtigen Limonadetrinkern mitfinanziert wird, beweisen: Der Erlös aus dem Verkauf der Limonade wird zum großen Teil wieder in die Werbung investiert, um den Verkauf zu ermöglichen, und den Kreislauf aufrechtzuerhalten.

Ausnahmemenschen nehmen von einer Cola-Hamburger-Pommes-Diät nicht zu und bestätigen bekanntlich die Regel, dass Zucker und Süßstoff bei einer Mast höchst erfolgreiche Hilfsmittel sind.

Eisgekühlt kommen Getränkedosen aus Automaten, die zugleich Kühlschrank sind und mit leuchtender Werbung Sinnbild eines Lebensstils, der aus dem Grundbedürfnis Durst einen ressourcenfressenden Kult ableitet.

Mit den Managern dieser Ersatzreligion zusammenarbeiten zu dürfen, stellt für die WWF-Manager subjektiv wohl eine grosse Ehre dar. Mit den smarten Journalisten der BILD-Zeitung zusammenzuarbeiten, ist für die GREENPEACE-Manager vielleicht eine strategische Allianz. Was tut man nicht alles für die Präsenz seiner Marke?

Dass die das dürfen, weil sie das müssen, glauben sie ja vielleicht wirklich. Rotkäppchen hatte ja auch geglaubt, dass Oma es besonders aufmerksam sehen und hören wollte.

Kinder sind grausam: Kein Kind hat jemals Mitleid mit dem Wolf gehabt, dem der Jäger so eine schwere Diät verordnet hatte.

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Kuriose oder Mysteriöse Diäten – Abnehmen mit e-books, oder Narzissmus und web 2

Als Mr. Wong kürzlich meinte, meine Glückszahl sei 42 und der Link

http://www.abnehmen-bauchmuskeln.de/fehler-beim-abnehmen.htm

könnte mich interessieren, hätte ich fast zurückgeschrieben: Nein, Danke, ich habe keinen Bedarf an günstigen e-books, habe zwar Verständnis für das Geschäftsmodell angesichts der Wirtschaftslage, die Vielfrassdiät müsse wohl auch aus der puren Not heraus geboren sein und Bücher zum Abnehmen kaufe ich eigentlich überhaupt nicht. „Erst eBook downloaden, dann Kilos runterladen“, darauf möchte ich doch verzichten.

Ihre eBook-Reihe ersetzt einen ganzen Stapel Bücher und kostet nichtmal soviel dass Sie doch noch abnehmen und den Körper Ihrer Träume erreichen können.

Was von Werbeversprechungen zu halten ist – denken wir lieber nicht darüber nach. Der Körper meiner Träume ist übrigens weiblich, beseelt und außerhalb von mir.
Dem Kleinunternehmer Felix Beilharz aus Siegen geht es offenbar mehr um die Begegnung mit dem jeweils eigenen Traumkörper, wobei ich allen, die das ernsthaft anstreben, glückliche, entspannte und konfliktfreie Stunden wünsche.

Bücher zum Abnehmen sollen vor allem das eigene Denken ersparen:

„Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt u.s.w.: so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen.“ (Kant 1783/84: 53)

Da inzwischen so manches Buch auch in digitaler From durchsuchbar ist, kommen wie hier zu einem kleinen Ausriss aus

„Philologische Untersuchungen
Von Ulrich von Wilamowitz-Möllendorff, Adolf Kiessling“
S. 8

Gewisse Zusammenhänge zwischen Lebensweise, Tugend, Seele und Körper können wir durchaus abstreiten, wenn wir die Existenz der Seele erst gar nciht annehmen.
An die Glückseligkeit mit dem eigenen Körper, die hier versprochen wurde, kann ich, da sie wissenschaftlich als „Narzissmus“ bezeichnet wird, jedoch nicht glauben und möchte davor warnen, solchen Versprechungen auf den Leim zu gehen.

Zur Verdeutlichung eine Liste von Wörtern, die mit dem Begriff in Beziehung steht:

aschenputtel
werbung
partnerschaft
sexualität
depression
symbiose
kirche
verstehen
freundschaft
fremdgehen
selbsthilfegruppen
ursachen
allintext:
betroffen
Ãrztegesundheit
isolation
arzt
borderline
penis
selbstbewusst
psychologie
pervers

Diese Liste haben mir 103 fleißige Bienchen geschickt, die Seite ist allerdings nur interessant, wenn man selbst etwas im Internet veröffentlicht und herausfinden will, was die LeserInnen suchen.
Ansonsten möchte ich alle e-book-AutorInnen, LeserInnen und MitbloggerInnen auffordern, den eingangs erwähnten Herrn Wong zu besuchen und Fressnet.de recht häufig zu  wongen.

Bloggers United für die Umwelt: Rückblick und Ausblick; Energie sparen mit dem Idealgewicht

Wenn „unsere“ Suchmaschine 600.000 mal Beiträge findet, die „blog-action-day-Umwelt“ beeinhalten, ist das ihre Antwort auf den Versuch, die deutschschreibende Beteiligung an der Aktion abzuschätzen, die vor drei Tagen stattgefunden hat. Allein beim Nehmen von ein paar Stichproben zeigt sich, dass unsere Blogger Zeit (oder Zeilen) brauchen, um zur Sache zu kommen, und so zeigt die SUMA massenhaft umständliche Einleitungssequenzen, wie beim Deutschaufsatz 10. Klasse.

Umweltschutz liegt mir, wie die meisten meiner treuen Leser bestimmt wissen, sehr am Herzen. Wir haben schließlich nur

So etwas ist erfreulich – nur was ist das konkrete Thema des geschätzten Mitbloggers? Da muss man schon in den Blog-Pool eintauchen und es findet sich allerlei: Überfischung, Forstwirtschaft, Schadstoffe (die ganzen hormonartigen Sachen)…

Eine Überschrift hat es mir angetan:

Alle reden vom Umweltschutz – aber wer macht Nägel mit Köpfen?

Inhaltlich ging es bei der alten Eule um eine Höchstgeschwindigkeit für Autos – das mag zwar bekant sein, zeigt aber, dass ein Trend weg von der Überbewertung des Autos als Statussymbol sich verstärkt.

Vom Fisch-Blog hatte ich bisher mit Sicherheit noch nichts gelesen oder gehört.

Die Klimadebatte hat quasi im Vorbeigehen eine für die Zukunft möglicherweise enorm wichtige Weichenstellung bewirkt. Sie hat die Schlüsselvokabel des 21. Jahrhunderts unwiderruflich im kollektiven Gedächtnis der Menschheit verankert:
Global.

Bodenzerstörung, Wasserversorgung, Megastädte sind die Überschriften von drei Beiträgen, wobei mir als Bewohner eines aufstrebenden Hintertaunus-Städtchens die Problematik der Megazentren – inzwischen leben weltweit mehr Menschen in Städten als auf dem Land – nicht allzu bewusst war. Man baut hier nach deutschen Vorschriften, aber begrünte Dächer, Regenwassernutzung usw. sind Privatsache. Ein Beispiel aus der Megacity(?) Berlin, wie man zumindest ein bißchen Grün pflegt, fand sich über nachhaltigbeobachtet. Das Thema „urbane Gärten“ veranschaulicht, dass private Initiative a.) eher selten ist und b.) schnell an die Grenzen des Machbaren stösst, da die baulichen Gegebenheiten zu wenig an grünen Aktivitäten erlauben.
Fragt sich, oder fragt sich nicht, ob die Aktion mit den vereinten Bloggern global ein Erfolg gewesen ist. Die Macher sehen das so:

The very first Blog Action Day was an unprecedented success and
we’ve got the final wrap up where the site used to be at
http://blogactionday.org complete with statistics, sample posts,
details of the huge amount of press coverage we had all over
the world, quotes and more.

It’s a must see. …

Man muss es gesehen haben! Toll fand ich einen Hinweis, der da lautete, man solle seinen Röhrenmonitor durch einen Flachbildschirm ersetzen, der vielleicht halb so viel Strom verbraucht wie der alte – und dann den Röhrenmonitor nicht in der Landschaft entsorgen!

Herbstwald

Das Bedürfnis nach einer heilen Welt ist einerseits groß, andererseits: Abfall am Wegesrand ist ein Zeichen für fortbestehenden Hass auf die Umwelt.

Jetzt hätte ich doch fast mein Zahlenspiel vergessen!

Wie das allgemeine Idealgewicht helfen würde, den Energieverbrauch zu reduzieren

Da ja rund die Hälfte unserer Bevölkerung Übergewicht hat, ist der kalorienmäßige Grundumsatz der Betroffenen auch höher, als wären sie idealgewichtig; grob geschätzt um 300 KCAL. Bei 40 Mio Übergewichtigen ergibt das 486.666,6 Kubikmeter Fett, Öl oder Treibstoff pro Jahr, anschaulich ausgedrückt, einen Zug von 132 Kilometern Länge.

Frische Kommentare

  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
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