Studien zu Denkvermögen, fettarmer Diät und Kohlsuppe
Geschrieben am 29. Oktober 2007 von KPBaumgardt
Als Anfang des Monats eine australische Studie mit der Überschrift
Fettarme Diäten steigern das Denkvermögen
herauskam, zeigte Frau Grillparzer eine verständliche Reaktion:
Schnell einen Keks essen, sonst verstehe ich solche Meldungen künftig nicht mehr.
Und mit routiniertem Geschick legte sie den Finger auf die wunde Stelle der Studie:
die anderen bekamen 60 Prozent Fett. Das ist ne Menge – das verstopft natürlich die Denkkanäle. 35 Prozent Eiweiß. Reichlich. Nichts gegen einzuwenden. Und 4 Prozent Kohlenhydrate. Das ist null Kohlenhydrate. Kein Vollkorn, kein Obst, kein Gemüse. Die stecken schon im Fleisch drin. Da könnte ich auch nicht denken. Heraus kommt das Gerücht: Kohlenhydrate machen gescheit, Fett macht dumm.
Tja, einfach nicht dran glauben.
Warum eigentlich nicht? Das Gehirn braucht schließlich Energie, und wenn der Brennstoff schlecht verfügbar ist, ist es auch mit der “Denkleistung” nicht zu Besten gestellt.
Schön ist es prinzipiell, dass eine “Diätbuch-Autorin” sich im Internet tummelt, in diesem Fall sogar mit Weblog und Forum. So ein Motto wie “Einfach nicht dran glauben” kann man immer wieder mal brauchen. Im Fall von Büchern über die Kohlsuppen-Diät waren die Bücher leider populärer als das Motto, so dass die Kohlsuppen-Diät-Welle einst über Deutschland hinwegschwappte – vielleicht gibt es mal eine exotische Studie zu Kohlsuppen-Diät und Denkvermögen. Die bescheinigt uns dann einen historischen Irrtum.
Das Institut, das sich selbst und unseren Studienwahn hinterfragt, wird es jedoch in nächster Zeit nicht geben.
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