Messies, Übergewicht, Termine

Da von ADHS bzw. ADS im Zusammenhang mit Übergewicht und seinen Ursachen hier schon die Rede war, ist die folgende Übernahme einer Presseerklärung wohl legitim.

Die „zerstreute Persönlichkeit“ hat, wenn sie übergewichtig ist und den Termin bei der Diätberatung (regelmäßig?) vergisst, offenkundig ein Problem, dessen Lösung – nämlich einen ordentlichen Terminkalender zu führen – so schwierig doch eigentlich nicht sein dürfte. Oder liegt das Problem doch tiefer?

„Ich kann mich aber der Vermutung per analogiam nicht erwehren, daß hier ein ungewöhnlich großes Maß von nicht eingestandener Geringschätzung des anderen das Motiv ist …“ (1, S.173)

Die Mitteilung:

Sigmund Freud PrivatUniversität Wien

ZWEITE DEUTSCHSPRACHIGE MESSIE TAGUNG D-A-CH
Psychotherapeutische Sichtweisen
9. und 10. November 2007

Abgeleitet vom englischen Wort mess (= Unordnung) werden jene Menschen Messies genannt, die ihren Lebensbereich drastisch einschränken, indem sie zum Beispiel ihre Wohnungen mit Dingen überfüllen und unter Umständen sich auch die Organisation des Alltagslebens oft extrem erschweren.

Die amerikanische Sonderschulpädagogin Sandra Felton prägte den Begriff „Messies“ für Menschen, die an dieser Desorganisation bezogen auf Raum, Zeit und sozialer Integration leiden und etablierte eine Selbsthilfebewegung in den USA. Aufgrund internationaler Entwicklungen und unseren Erfahrungen ist anzunehmen, dass unter dem Messietum eine größere Anzahl von Menschen leidet: Für Deutschland werden 300.000 betroffene Personen geschätzt; dies würde darauf hindeuten, dass es in Österreich möglicherweise 30.000 sind.
Internet – Diskussionsforen, Vereine, Selbsthilfegruppen und alle unsere Angebote stoßen auf rege Nachfrage und dem immer stärker werdenden Bedürfnis nach Hilfe durch Psychotherapie.

Derzeit steht fest, dass diese psychische Entität nicht ausreichend wissenschaftlich dokumentiert oder aufgearbeitet ist. Es gibtChaos populärwissenschaftliche Ratgeber – Literatur, die durch Anleitung Verhaltensänderung verspricht oder Darstellungen von einzelnen Fallbeispielen. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung im deutschsprachigen Raum begann mit einer Fallstudie zum „Vermüllungssyndrom“, in den USA Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts mit dem Begriff „compulsive hoarding“.

Da dieses Leiden nicht als psychische Störung erfasst wurde ergibt sich derzeit ein Mangel an psychotherapeutischer Kompetenzentwicklung.

Aufgrund des bisher unzureichenden professionellen Angebots im psychosozialen, psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgungsbereich, konnte im Rahmen der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien und der Psychotherapeutischen Ambulanz der SFU die erste und einzige Plattform in Österreich für Betroffene und deren Angehörige geschaffen werden: die Expertenunterstützte Selbsthilfegruppe, die Expertenunterstützte Angehörigengruppe, Gruppenpsychoanalyse für Messies, die öffentliche Vortragsreihe zu messiespezifischen Themen, Informations- und Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit, die Messies-Kunstgruppe, die Organisation der Ersten und Zweiten Österreichischen Messie Tagung, Psychotherapie auf Krankenschein und letztlich Unterstützung durch StudentInnen.
Die Zweite Deutschsprachige Messie Tagung (D-A-CH) setzt sich zum Ziel, die aktuellen Forschungsergebnisse der Messies-Forschungsgruppe unter der wissenschaftlichen Leitung von Rektor Univ. Prof. Dr. Alfred Pritz zu diskutieren. Die klinische und wissenschaftliche Definition, die dahinter liegenden psychodynamischen Prozesse und weitere Aspekte – wie die Auseinandersetzung mit Angehörigen und jugendlichen Betroffenen – sollen beleuchtet werden. Daher soll mit dieser Tagung versucht werden, dem Messie-Phänomen näher zu kommen, um es besser zu verstehen und Konsequenzen für die effiziente psychotherapeutische Arbeit ableiten zu können. Den Tagungsfolder mit näheren Informationen sowie das Anmeldeformular finden Sie unter www.sfu.ac.at (Veranstaltungen).

Wenn die Gesundheit Nebensache wird, kann der Tod als Nebenwirkung eintreten

Beim Bandscheibenblog fand ich eine Meldung, die merkwürdig genug schien, ihr noch etwas nachzugehen: Die Verbraucherzentrale Hamburg hat eine Liste mit einem recht umfangreichen Überblick zu den gängigen Schlankheitsmitteln veröffentlicht. Dort heißt es aber auch:

Der Tod der 19-jährigen Schülerin Meltem aus Hannover, ausgelöst durch das illegale Schlankheitsmittel Dinitrophenol, macht auf erschütternde Weise deutlich, wie der Schlankheitswahn unter vielen jungen Frauen durch skrupellose Geschäftemacher angeheizt und kommerziell ausgenutzt wird.

Von „Dinitophenol“ hatte ich noch nie etwas gehört – mehr, als dass es „Schlankeitsmittel“ gibt, die vollkommen unwirksam sind, und welche, diie der Gesundheit nicht zuträglich sind, wollte ich eigentlich auch nie wissen.
Medienmitteilung

Schwyz, 17. Juni 2002

Die Wirkung von DNP beruht auf einem Eingriff in den Energiestoffwechsel der Zelle. Dadurch entsteht Wärme in den Körperzellen (intrazelluläre Hyperthermie). Da man davon ausgeht, dass Krebszellen empfindlicher auf Wärme reagieren als normale Körperzellen, hofft man, über diesen Mechanismus ein Mittel zur Krebstherapie gefunden zu haben. Auf DNP wurde man 1933 wegen Vergiftungserscheinungen bei Arbeitern einer Munitionsfabrik in Frankreich aufmerksam. In der Folge gelangte es in den USA als Mittel gegen Fettleibigkeit zur Anwendung. Das Medikament wurde dann allerdings 1938 wegen der Bildung von „Grauem Star“ von der Food and Drug Administration (FDA) verboten. Aufgrund seiner Nebenwirkungen ist DNP derzeit in keinem Land der Welt als Arzneimittel zugelassen.

Ähnlich hatte es auch Wikipedia erklärt, und dem ersten Anschein gab es keine Hinweise auf Werbung für diesen Stoff.

Aber, am Ende ersten Ergebnisseite fanden sich auch schlimme Verharmlosungen:

DNP does not have the anorectic effects of ephedrine or other thermogenic agents; rather, it tends to increase hunger, particularly appetite for carbohydrates. This problem is easily solved with appetite suppressants, and one may even use ECA itself for this purpose while on DNP.

Blumen mit Trauerrand

Das ist nur ein Ausschnitt aus einer langen Seite, auf der DNP als eher harmlos und wohltätig beschrieben wurde.

Die 19-Jährige, die an einer Überdosis starb, von der sie nicht wissen konnte, dass es zu viel war, hatte das Mittel von ihrer älteren Freundin besorgt bekommen, die es auch selbst einnahm. Nun ist Meltem gestorben, und ihre Freundin stand letze Woche vor Gericht – zu dem Verfahren und dem Vorfall waren nur ganz wenige Informationen zu finden, die Anteilnahme war augenscheinlich gering.
Bei einer größeren Wochenzeitung fanden sich ein paar Leserkommentare mit etwa diesem Tenor:

„Bestraft werden müssen die Hersteller und Vertreiber dieses Giftes!!! Das junge Mädchen wird da doch niemals drüber weg kommen, dass es schuld am Tod der besten Freundin ist. Aber auch die Medien tragen eine Teilschuld. Wie oft werden uns dürre Models als Schönheitsideal gezeigt!“

Man möchte ergänzen: Wie sehr sind Journalisten und auch Verbraucherberater dem Machbarkeitswahn verfallen und geben unter dem Vorwand, zu informieren, sinnlose Tipps, die die Hoffnung, unrealistische Maße zu erreichen, anheizen statt zu mildern, die nur an Äußerlichkeiten orientiert sind und nicht an den wirklichen Problemen der Betroffenen?

Die Schuldzuweisung an die Freundin ist übrigens unnötig: Freundinnen, Freunde, Geschwister usw. sind nicht in der Lage, einen neutralen Rat zu geben, sondern schließen meist von sich auf die Bedürfnisse des Anderen. Da sollte der Komentator, der so hart urteilt, auf seine eigenen Ratschläge Acht haben – schweigt er aber nur, macht er sich auch evtl. „schuldig“.

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Andererseits: Die Warungen vor den Diätpillen werden erst langsam deutlicher. Ich selbst hatte es auch größtenteils nicht so ganz ernst genommen, obwohl auch hier im alten Forum noch Beiträge mit deutlichen Warnung herumgeistern.

Wir werden das Thema noch einmal aufgreifen müssen.

Nachtrag:

Jana R. ist frei. Eine Schuld am Tod ihrer Freundin, mit der sie gemeinsam das verbotene Schlankheitsmittel Dinitrophenol (DNP) eingenommen hatte, sei der 22-Jährigen nicht nachzuweisen, sagte die Amtsrichterin.

Es sei nicht zu beweisen, dass die Angeklagte von den Gefahren des illegalen Schlankmachers gewusst und ihre Freundin nicht ausreichend über die Risiken aufgeklärt habe, sagte die Richterin. Daher sei sie vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freizusprechen.

Der Verteidiger sagte, der Prozess sei wichtig gewesen, um die Öffentlichkeit auf die Gefahren illegaler Schlankheitsmittel aufmerksam zu machen.

Seine Mandantin verlasse zwar als freier Mensch den Gerichtssaal, doch der Tod ihrer Freundin belaste sie weiterhin sehr. „Dies ist für uns kein Tag der Freude.“

Süßstoff- und Zuckerrezeptoren im Dünndarm: Insulinschub und Heisshunger

Wenn wir etwas süßes essen oder trinken, ist das meistens recht angenehm – wann es zu süß wird, ist individuell unterschiedlich und eine Frage des (anerzogenen) Geschmacks.

Wir wissen jedenfalls, wenn etwas süßes (eigentlich also: zuckerhaltiges) „auf der Zunge liegt“, und damit sind meist sogar angenehme Emotionen verbunden. Genau genommen, setzen wir dabei eine wertfreie Information in Emotion um: Die Geschmacksempfindung leitet sich aus der Information bestimmter Rezeptoren (sozusgen: Sensoren), die sich auf der Zunge befinden, ab. Die Information, der Nachrichtenimpuls wird ins Gehirn weitergeleitet, als aus der Mundhöhle stammend lokalisiert und interpretiert.

Magen-Darm-SystemIn einem der berühmtesten Krankenhäuser der USA, der „Mount-Sinai“-Klinik in New York, hat man kürzlich herausgefunden, dass die fraglos wichtigen Süß-Rezeptoren nicht nur auf der Zunge, sondern auch im Dünndarm arbeiten. Wie sie das herausgefunden haben, ist in dem Artikel nicht beschrieben, aber, dass sie es herausgefunden haben:

“We now know that the receptors that sense sugar and artificial sweeteners are not limited to the tongue. Our work is an important advance for the new field of gastrointestinal chemosensation – how the cells of the gut detect and respond to sugars and other nutrients”.

Da der Darm zum Glück autonom vor sich hinarbeitet, ohne mit den Informationen seiner Sensoren unsere Wahrnehmung unnötig zu belästigen, haben wir von Süß-Rezeptoren im Darm bisher nichts gewusst.

Das Ärzteblatt berichtet über die Studien wie folgt:

Im Darm haben die Rezeptoren nicht die Aufgabe, Geschmackserlebnisse zu vermitteln, sondern sind schlichte Messinstrumente für den den Zuckergehalt der Nahrung, die im Dünndarm die Freisetzung des “Glucagon-like peptide-1” ins Blut veranlassen.

Dieses Hormon stimuliert wiederum die Freisetzung von Insulin aus dem Pankreas. Das hat physiologischerweise den Sinn, den Stoffwechsel auf das bevorstehenden Eintreffen von Glukose vorzubereiten, die es an die Zellen zu verteilen gilt. Wenn die Rezeptoren jedoch nicht durch Glukose, sondern durch künstliche Süßstoffe stimuliert werden, kommt es zu einem relativen Überangebot von Insulin, worauf der Körper mit Heißhunger reagiert. Dieser Kreislauf erklärt nach Ansicht der Autoren, warum der Ersatz von Zucker durch Süßstoff nicht immer den erwünschten Effekt erzielt, sondern die Adipositas sogar noch fördern könnte.

Das klingt ja alles sehr rund und plausibel. Stellt sich zum Einen die Frage, warum man hierzulande nicht schon früher darauf gekommen ist, zum Anderen aber die vielleicht wichtigere Frage, wie wir die Körpersignale, wenn sie ankommen, interpretieren: Ist Heißhunger und Heißhunger das Gleiche, wie interpretieren wir den Hunger und sind wir in der Lage, vernünftig zu reagieren?

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Lohas – Konferenz: Nachgeschobener Bericht

Die Power-Konsumenten der Gegenwart waren es ncht unbedingt, die sich am Montag in der Hausener Brotfabrik zum „Lohas-Gipfel“ zusammenfanden, wenn auch das Zukunfts-Institut aus der Möbelstadt Kelkheim erwartet, dass bald 50% der Bevölkerung sich zum Lebensstil von Gesundheit und Nachhaltigkeit bekennen, zur Zielgruppe LOHAS gehören.

Aber gut 100 kreative Personen aus Bereichen wie Finanzen, Ernährung, Mode, Handwerk, Werbung, Presse u.A. kamen zusammen, um sich zum Thema zu informieren und auszutauschen – ohne großartige Werbung, nur aufgrund der von Christoph Harrach auf dem Blog für Karma und Konsum ausgesprochenen Einladung, die sich über die Medien des Internet weiterverbreitet hatte – ein praktischer Beleg dafür, dass das Web tatsächlich vernetzen kann.
Einen mit vielen Soziologismen gespickten und von ausführlichen Folien unterlegten Vortrag hielt Eike Wenzel – dass LOHAS wenig mit Jenseitsdynamik und Utopie (wobei Utopie von der Wortbedeutung her ein Nicht-Ort ist) zu tun hat, die Betreffenden sich als Lebenskünstler und Hedonisten verstehen waren vielleicht die wichtigsten Punkte. Die zur Ironie und Betonung des Sexuellen neigende Spassgesellschaft weicht einer (Wiederbetonung?) von Freundschaft, Authentizität und Eros, das Glauben der Spiritualität.

LOHAS-Kollage
Der nächste „Lichtblick“ war Harry Otto, Werber mit „grüner“ Klientel, der kostengünstige PR-Aktionen mit Hilfe eines Kasperletheaters, das Socken verwendet, realisiert. War bei der bisherigen Werbung immer das „kauf mich, kauf bei mir“ die zentrale Aussage, geht bei der kritischeren Kundschaft genau diese Aussage nur noch auf den Nerv, werden glaubwürdige Empfehlungen wichtiger.

Ob erneuerbare Energie immer gleich unproblematisch ist, wurde nicht thematisiert; Alternativen zur Maissilage als Biomasse etwa müssen sich erst noch herumsprechen und durchsetzen.

Blogger

Kommunikationsdesign zu erklären, und noch dazu ethisch-ökologisch einwandfreies Design mit Wiedererkennungswert und Benutzerführung unter Berücksichtigung der präsentativen Symbolik, des Bauhauses und des Gelsenkirchner Barocks – in einer diskursiv-stringenten Zeichen-Abfolge also mitzuteilen, worauf es ankommt: Das ist nicht ganz leicht.

Andrea Niehaus hat sich der Aufgabe gestellt und manches erklärt, was schwer zu verstehen ist, weil ihr Gebiet selbst so extrem an einer Nahtstelle zwischen verschiedenen Aufgaben und Anforderungen liegt. Ihre Arbeit für den Nachhaltigkeitsrat zeigt deutlich, welche Probleme sich da auftun. Kommunikationsdesign versteht sich weniger als künstlerisches Tun denn als Handwerk(?), das im Team stattfindet, ist eine noch junge Wissenschaft, bei der es noch viel zu erforschen gibt…

In den Pausen…

Blogger

gab es nicht nur Speis‘ und Trank, sondern auch Meinungsaustausch & Kennenlernen; oben abgebildet meine Wenigkeit, xx (Auch das eine Frage des Kommunikationsdesigns: Verdecktes Namensschild (und schlechtes Namensgedächtnis, Sorry)), Sjörn, Konsumguerillero mit spitzer Feder, und Horst.

(Ich habe hier jeweils auf die – lesenswerten! – Beiträge zur Konferenz verlinkt.

Ob Harry Scherbach demnächst auch einen Blog eröffnet, ist eine sinnfreie, spontane Frage, die mir im Zusammenhang mit weiteren Zukunftsfragen gerade mal so eingefallen ist

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Fred Grimm gab mit seinem Abschlussvortrag überzeugend Anlass, sich auch für sein Buch „Shopping hilft, die Welt verbessern“ eingehend zu interessieren und gab auch viele Impulse für die

abschließende Diskussion.

Was ethischer, guter Kapitalismus ist oder sein kann, welche Verantwortungen hier wer übernimmt, wurde natürlich nur angerissen, und nicht beantwortet.
Am Beispiel der Energie- und Rohstoffzehrenden Produktion von Computern, die nach nur allzu kurzer Zeit ausrangiert werden, lässt sich zeigen, dass die schnellen Produktionszyklen höchst unökologisch sind.

Zeitlos-schöne, haltbare Prodkute sind auch auf anderen Gebieten (Mode, Möbel, Autos) Mangelware.
Wenn die Bild-Zeitung mit Grennpeace flirtet, wirkt das befremdlich; wenn Coca-Cola in der 3.Welt Trinkwasserprojekte fördert und andererseits den Bauern das Grundwasser wegpumpt, verlogen.

Bei den Lebensmittel werden immer noch 95% „konventionell“ erzeugt, und der Großteil der Bio-Produkte wird inzwischen über die Discounter verkauft.

Die Kosten der gesunden Ernährung darf man nicht isoliert betrachten: Ungesunde Ernährung wird, wenn sie Krankheiten nach sich zieht, in der Summe wesentlich teurer (was kostet ein neues Kniegelenk, 2 neue Kniegelenke usw?).

Die Budgetfragen der „kleinen Leute“ interessieren die, denen es gut geht, scheinbar wenig. Bei der Essmentalität gibt es einen Klasseneffekt, der sich nicht nur darin ausdrückt, dass 20% der Bio-Möhren ausgesondert werden, weil sie zu krumm für den Verkauf mit dem Anschein der perfekten Bio-Ware sind.

Funktionierende Netzwerkstrukturen sind hier wie bei „unseren Lieferanten“ im „fairen Handel“ notwendig (und kann mir mal jemand sagen, wieviele Cent von einem Euro, den ich für den Bio-Öko-Schlabber-Kakao ausgebe, in Bolivien ankommt, und wieviel davon der hiesige Vertrieb, der doch die wenigste Arbeit mit dem braunen Pulver hat, bekommt?).

Ob das alles fair und gleichberechtigt zugeht, wer welches Greenwashing betreibt, muss heute auch nicht die Frage sein.

Und über die Bedeutung von „Kooperative“ oder Kooperation mehr beim nächsten Mal.

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Artikel: Lohas, Nachhaltigkeit, Politik Lohas, Nachhaltigkeit, Politik

(Un-) Endlich Wunschgewicht; A. Carr, Diät und Gehirnwäsche

Herbstblumen, um Ein Wunschgewichts-Blog hat mit dem Rauchen nur indirekt zu tun: Suchtähnliche Phänomene gibt es in verschiedenen Ausprägungen, aber, was beim Rauchen funktioniert: Ganz, wenig, oder Garnicht (letzteres macht den Nichtraucher aus) hat beim Abnehmen nichts zu suchen: Fasten macht nicht schlank, weil es den Jo-Jo Effekt mitbringt, und andauernder Hungerstreik führt zum Tod.

Das Buch „Endlich Wunschgewicht“ will eine Anleitung zum Erreichen des Wunschgewichts sein, die am „Rezept“ der Anleitung, mit dem Rauchen aufzuhören, orientiert ist. Hier gilt, dass das Buch nur bei denen helfen kann (wenn es hilft), für die es lesbar ist. Mir war es unmöglich, weil, wenn ich das immer Gleiche lese, wird mir schwindlig. Gehirnwäsche ist wahrscheinlich, den Anderen dahin zu bringen, dass er die eingesagten Gedanken für seine eigenen hält.

„Endlich Wunschgewicht“ werde ich selbst also nicht lesen. Einer , der es gelesen hat, meinte:

„Immer wieder steht da: „Essen sie soviel sie wollen von Ihrer Lieblingsspeise wann sie wollen.“

Gemeint ist: „Wenn Du unbehandeltes Gemüse und Obst zu Deinen Lieblingsspeisen erklärst.“

Genau darauf läuft dieses Buch nämlich hinaus. Durch Obst und Gemüse wird man nicht dick, Fleisch, Gewürze etc. sind böse.“

Für ein solches „Rezept“ brauche ich kein Buch.
Anweisungen von Einem, der nie selbst die Erfahrung, das ungeliebte, lästige Übergewicht abzubauen, gemacht hat, können m.E. nicht authentisch sein.

Ernährungsumstellung ist mit Arbeit verbunden. Ich habe einen Weg gefunden, auch daran meinen Spass zu finden: Eigene Rezepte zu erfinden, mit Anderen Rezepte auszutauschen, abzuwandeln, Neues auszuprobieren, aus Erfahrungen zu lernen. Ich koche auch mehr vegetarisch – weil ich es interessant und vernünftig finde.

Nachtrag:

Eine schöne Kritik des Buches findet sich auch bei „Lässiglesen“:

endlich-wunschgewicht

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Narzissmus und Diät

Alles im Lot?

Frühstück im Bett – auf der Suche nach dem perfekten Morgen

Die Frühstücks-Blog-ParadeWenn wir hier schon die Frühstücksfrage stellen, sind weitere Erläuterungen zum Frühstück wahrscheinlich kein Fehler.

Die Überschrift „Frühstück im Bett“ entstand übrigens nur durch die gedankliche Assoziation zu „Frühstück in Berlin“ wo die Suche nach dem „perfekten Morgen“ (also der Tageszeit) Thema eines netten Blogs mit den Testessern Sill, hannes und 46halbe ist und durch lauter nette Frühstückslokale mit Namen wie Viola, Rote Harfe oder Eckstein führt, wobei kein Zweifel mehr bleibt, dass es „das typisch deutsche Frühstück“ kaum mehr geben dürfte.

Das Wort „Frühstück“ leitet sich übrigens aus dem „Stück Brot in der Früh“ ab, wobei „früh“ auch „sehr früh“ heißen kann, wie Jens gerade gezeigt hat.

Das Motto „Frühstücke wie ein König, iss zu Mittag wie ein Edelmann und zu Abend, wie ein Bettler“ soll übrigens aus England stammen – und zum englischen und dem daraus abgeleiteten amerikanischen Frühstück wollen wir uns hier und jetzt nicht äußern. Und auch zum deutschen Frühstück ist bereits alles gesagt:

Um die deutsche Frühstückskultur ist es nicht sonderlich gut bestellt. Eine Statistik der letzten Jahre besagt, dass 42 Prozent aller Deutschen – Kinder mit einbezogen – fast täglich ohne Frühstück aus dem Haus gehen. Viele Erwachsene kippen nur schnell … 1 oder 2 Tassen Kaffee hinunter. Kinder bekommen Geld, damit sie sich unterwegs etwas kaufen. Meist sind das dann aber Schoko-Riegel, Süßigkeiten sowie zuckerreiche Getränke. Ein Umstand, der sich natürlich auf die geistige und körperliche Fitness auswirkt.

Das mag traurig sein – für das Frühstück im Bett als alltägliche Praxis, oft romantisch verklärt, fehlt nun mal die Zeit und die Bereitschaft.

Kürbis, Kartoffel und Käse aus dem Backofen: Ein tolles Rezept – mit Bild –

Einmal nur wenig kreativ sein, ein anderes Rezept nachkochen – hier nachbacken, und gut ist: Auch das macht mal Freude, und da bleibt mir nur noch, mich bei der Hedonistin zu bedanken.

Kürbis mit Kartofffel und Käse aus dem Backofen

Das Rezept findet, wer möchte, über obigen Link; dass ich den Knoblauch vergessen hatte, mag damit zusammenhängen, dass ich heute keine Lust auf die schweflige Knolle hatte.

Kürbis und Herbst – zu leugnen ist es nicht, dass der Sommer vorbei ist – mal sehen, ob ich unter der Rezepte-Rubrik (bzw. beim „Diätplan„) mal eine Herbst-Rezepte-Sammlung eröffne.

Die Backzeit hängt wohl stark vom jeweiligen Herd ab; bei mir waren es gut 30 min bei 200 Grad/Umluft; mit dem Käse-Überbacken per Grill muss man sehr vorsichtig sein; wahrscheinlich ist es besser, ihn weniger dem Grill, und mehr der Heißluft auszusetzen.

Dieses Rezept ist Bestandteil der Serie „Sattmacher-Rezepte“

Frühstück – mit oder ohne Diät: Umfrageergebnisse und Empfehlungen

Die FrühstücksfrageWas ist Deine erste Mahlzeit – womit fängst Du, was das Essen betrifft, den Tag an? „Zeig‘ uns Dein Frühstück!“

[geänderter Beitrag] Nach „Bloggen und Zwischenmahlzeit“ beim Kilogucker und Ergebnissen, die u.A. auf Schokoholismus hindeuten:

„ein paar Sekunden auf der Zunge, aber ein Leben lang auf den Hüften.“

hatte sich die Frage aufgedrängt, ob beim Frühstück alles mit rechten Dingen zugeht. Mit der Blog-Parade zum Frühstück sollte geklärt werden, wie bei „Bloggers“ gefrühstückt wird, die Ergebnisse sind bei Frühstück unter Bloggern zusammengefasst, von Fressnet.de wurde ein Beitrag zum Thema „Müslis“ beigesteuert.

Im folgenden der Aufruf zur Blog-Parade:

Vorbildlich ist nicht jedes alltägliche Frühstück, das Problem, dies so geregelt zu bekommen, wie man eigentlich möchte, oder sollte, scheint weit verbreitet.
Die Blog-Parade bzw der Blog-Karneval „Frühstück“ möchte

  • Einen Überblick, welche Arten, zu frühstücken üblich sind
  • Einen „Blick über den Gartenzaun“ – was hat der „Nachbar“ auf dem Frühstücksteller?
  • Anregungen, einmal anders zu frühstücken
  • Grundlagen für eine Diskussion über „das optimale Frühstück“

ermöglichen.

Das heißt: Wir haben Alle etwas davon!

Konkrete Fragen wären etwa:

  • Wann frühstücke ich?
  • Wie lange ist das nach dem Aufstehen?
  • Schön gedeckter Tisch oder mehr im „vorübergehen“?
  • Gibt es wesentliche Unterschiede zwischen Alltag und Wochenende?
  • Was gibt es konkret a.) alltäglich b) zu einem auführlicheren Frühstück?
  • Welche Getränke bevorzugst Du zum Frühstück?
  • Wie lange bin ich damit satt?

Wer mit diesen konkreten Fragen nicht zufrieden ist und lieber etwas freier antworten möchte, kann dies gerne tun: Es muss nicht immer die Frontalansicht sein, ihr könnt auch mal die Perspektive wechseln.

Zum Ablauf:

Bis zum 1. Oktober 2007 geht es darum, „der Welt“ mitzuteilen, dass die Blogparade zum Frühstück stattfindet und Beiträge gebraucht werden.

Eine Vorankündigung auf Euren Blogs, mit oder ohne eingebundenem, obigen Logo, wäre sehr nett.

In der Zeit vom 16.09. bis zum 07.10.2007 sollten die Beiträge auf Euren Blogs erscheinen.

Wer aber bereits einen passenden Beitrag online hat, kann auch diesen anmelden.
Wer einen Beitrag hat, aber kein eigenes Blog führt, darf sich auch hier als Gastautor bewerben 😉 .

In der Ausgestaltung seid ihr völlig frei. Vertraut der Kraft des Gedankens, des Wortes, und/oder haltet Euch an den Satz:

Ein Photo (des Frühstückstisches oder des Frühstücks selbst, unter Umständen eine Fotomontage – also „Bildmaterial“ aus eigener Herstellung) sagt mehr, als tausend Worte.

Teilnehmen: Verlinkt Euren Beitrag, um an der Parade teilzunehmen, so dass der Artikel im Kommentarfeld auftaucht. (Pingback, Trackback setzen, oder als Kommentar eintragen).

Wer hier zum ersten Mal postet, muss jeweils auf die Freischaltung warten, bei nächsten Mal geht es dann direkt.

Nach Ablauf der Zeit der Frühstückparade erstelle ich eine Seite mit einer netten Übersicht, welche Beiträge Ihr erstellt habt.

– Ich freue mich auf Eure Beiträge und Ideen –

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Schokolade, Bio-Schokopuddingdrink und Abnehmen mit der negativen Kakaoschalendiät

In meiner Versuchsküche hat es vorgestern abend mal wieder gebrodelt – entstanden ist ein tiefdunkler Pudding aus ganz viel Kakaopulver, fast fettfreier Milch, ganz wenig Zucker, gebunden mit wenig Maismehlstärke und etwas Agar-Agar – einem Pülverchen, aus Algen gewonnen, mit der Fähigkeit, Flüssigkeiten zum Gelieren zu bringen.

Bei einem internationalen Lebensmittelkonzern hätte man natürlich die Möglichkeit, mehrere Versuchsreihen parallel laufen zu lassen und die exakte Rezeptur genau festzulegen. Soll der Pudding schnittfest sein, oder eher flüssig, wie süß soll er sein usw…

Die Bemühungen, dem Produkt eine Langzeitstabilität mittels Konservierungsstoffen, eine verkaufsfördernde Verpackung und gar einen wohlklingenden Namen zu verpassen, sind im privaten Rahmen zum Glück überflüssig.
Der Pudding hätte etwas fester und süßer sein dürfen, aber mit etwas aufgeschäumter Milch, mit Rohrohrzucker verrührt, kam heraus, was hier zu sehen ist, obwohl es längst schon verzehrt ist:

Kakaohaltiges Getränk

Das Fressnet-Schokopuddinggetränk (glutenfrei) ist heiß und kalt genießbar, kalt und mit einem Espresso versetzt ergibt es sicherlich eine kalorienarme Alternative zum Eiscafé – aber das müsste man an einem heißen Tag ausprobieren.

Glück und Kakao

Das Glück beim Kakaotrinken verstärkt sich dann noch mit dem Wissen, dass die Kakaobohnen von fair behandelten Kleinbauern, deren Kinder studieren statt auf der Plantage zu schuften, produziert wurden, wie mit Brief und Siegel bestätigt wird.

garantiert BioZum Schokoladengenuss in Maßen ist hier auch schon etwas gesagt worden.

Die „Medical Tribune“ weist darauf hin (vgl. diätloses Blog), dass die Sucht, die wir manchmal enpfinden, weniger eine Sucht, als eine Ambivalenz, ein Hin- und Hergerissensein zwischen Verbot, Verlangen und Verschärfung des Verlangens aufgrund des Verbots ist.

Geschmackliche Sensationen spielen auch ihre Rolle, neben den gesundheitlich positiven Wirkungen des Kakaos: Würde Schokolade nur wegen der Wirkungen des Kakaos gekauft, bräuchten wir keine Marzipan-Füllungen.

Wo eine Essstörung vorliegt, kann gerade so ein süß-klebriges Produkt im Zustand geistiger Umnachtung haltlos und komplett verschlungen werden; Typisch für den Fressanfall:

„Hab‘ ich erst einmal angefangen, kann ich nicht mehr aufhören“

Ein Verbot erhöht hier nur den Widerstand und vor allem die Ambibvalenz, den Widerspruch von Strategien, die nicht zusammen gebracht werden: Hass und Liebe.

Die Lösung, weniger zu lieben wegen der ungünstigen Nebenwirkungen und weniger zu hassen wegen der guten Eigenschaften des Objekts ist auf dem Papier schnell gefunden wie der Konflikt von Abhängigkeit und Autonomie hinter der Ambivalenz.

Nun gilt es manchmal, die Ambivalenz (z.B. gegenüber unseren Bezugspersonen) auszuhalten, oder eine Synthese zu finden.

Um aber die Ambivalenzen doch noch einmal zu schüren, fügen wir hier ein kleines, kurioses Zitat ein:

Bei der Produktion von Schokolade und Kakao fallen Kakaoschalen als Abfallprodukt an. Heute werden diese zum Beispiel als Verpackungsmaterial und als Dünger verwendet. … Wie die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft herausgefunden hat, eignen sich die Kakaoschalen auch als Futterzugabe für Masthähnchen. Kakaoschalen und Kräuter regen den Apetit der Hähnchen an und könnten so leistungsfördernde Antibiotika ersetzen. Erstaunlich ist das schon die Zugabe von nur 10 Gramm Kakaoschalen pro 1 Kilogramm Futter ein fünf Prozent höheres Gewicht am Ende der 35-tägigen Mast bewirken. (Quelle)

Im logischen Umkehrschluss lernen wir daraus: Der Verzicht auf den Verzehr von Kakaoschalen führt zu einer Gewichtsreduktion um 5 Prozent in 35 Tagen.

Wir bezeichnen diese Diätform als „Negative Kakaoschalendiät“. Sie ist realtiv nebenwirkungsfrei durchzuführen und wird von führenden wissenschaftlichen Instituten empfohlen.

Nachtrag:

Die Anfrage, ob eine Tafel Schokolade als Zwischenmahlzeit empfehlenswert sei, hat mich heute tatsächlich erreicht.

Mag sein, das hängt damit zusammen, dass die „Zwischenmahlzeiten“ überbetont werden, Hinweise wie

Sie können Heißhunger-Anfällen wirksam vorbeugen, indem Sie Ihren Magen ständig beschäftigen. Gute Diäten berücksichtigen das und bestehen deshalb meistens aus drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten.

finden sich leider allzu oft – als dürfte der Magen nicht auch einmal leer sein, wird doch die Energie aus der Nahrung im Darm entzogen; zudem hat der Körper der Übergewichtigen genug Energiereserven, auf die er auch einmal zurückgreifen soll.

Die Gegenfrage, was mit dieser „Zwischenmahlzeit“ erreicht werden soll, wäre zu beantworten; ein Kompromiss könnte sein: Ja, gelegentlich, und wenn die Tafel maximal 25 Gramm hat.

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Dieses Rezept ist Bestandteil der Serie „Sattmacher-Rezepte“

Schokolade und Genusstraining

Ein Pfund Gewichtsabnehme pro Tag mit der Apfeldiät?

Entgiftet und schafft täglich ein Pfund

Die neue Apfel-Diät

Die knackig-frischen Früchte aus der neuen Ernte … eignen sich … prima für kalte und warme Schlank-Rezepte.

Man könnte hier auf die Idee kommen, in 14 Tagen sieben Kilos verlieren zu können. Aber, das ist mal wieder nur ein leeres Versprechen – gefunden übrigens auf der HP von „Bild der Frau“, deren Titelseite aktuell auch die Überschrift „EHE-TREND: Fremdgehen erlaubt“ führt.

Dass die derart erfolgreiche Bild-Frauen-Apfel-Diät aus dem Bereich der Illusionen stammt wie der feurige Liebhaber mit der braungebrannten Haut, den verführerischen Augen, den zärtlichen Händen und dem einfühlsamen Geflüster, weiß die Käuferin des Frauenmagazins ja längst, und sie ist gerne bereit, etwas zu zahlen für das kurze Abtauchen in andere Welten, bei dem sie nicht die eigene Phantasie bemühen muss – das wäre am Ende mit Schuldgefühlen verbunden, oder funktioniert aus anderen Gründen nicht so recht.

Es handelt sich ja auch nur um Vorschläge für Frühstück und Snacks und Anderes. Also ganz liberal: Keine Vorschriften.

Andererseits: „Ganz schnell abnehmen“ ist, wenn auch das Wort „Apfel-Blitzdiät“ nicht fällt, doch schon wieder ein Superlativ.
In diese Kategorie fällt auch das schnellste Auto, der leistungsfähigste Computer, die beste Heimkinoanlage, die billigste Waschmaschine – Dinge, die selten lange halten, die wir eigentlich nicht brauchen, von denen aber gerne geträumt wird, ähnlich, wie vom Super-Jackpot-knacken.

Eine ganze Familie von Bild-Zeitungen kümmert sich um unsere Orientierung in dieser Welt, wie am Beispiel der „Apfeldiät“ zu zeigen wäre, nicht unbedingt zu unserem Wohl, denn Monodiäten lassen sich nicht durchhalten und führen zum Jo-Jo-Effekt.

Nun hätten wir im Internet vermeintlich eine Instanz, die sich um die Verwirrung, die die Bild-Zeitung anrichtet, kümmern möchte. Beim Bildblog (das sich auch nur „Blog“ nennt, ohne der Definition von Blog zu entsprechen) findet sich aber das Thema „Diät“ nicht, oder nur unter Schwierigkeiten.
„Bild der Frau“ wird dort nicht kommentiert, kritisiert oder beprochen, sondern verlinkt.

Wie medienkritisch ist der „bildblog“ alos wirklich? Eine Aussage wie

„Ich habe den Bild-Blog besucht – es war, als hätte ich das Blatt beim Zeitschriftenhändler kurz aufgeschlagen, und eine kurze Geschichte gelesen, ohne es zu kaufen!“

ist jedenfalls vorstellbar und klingt plausibel.

Andererseits verfehlt sie ihr Objekt, denn „bildblog“ verlinkt stets zuverlässig zur, wie es C.G. JUNG wohl ausgedrückt hätte, „Großen Mutter“, zur BILD.
Dadurch werden wir z.B. heute darüber informiert, dass es – unglaublich, aber wen interessiert’s eigentlich? – jetzt auch Limo mit Bild-Logo auf dem Etikett gibt.

Eine wache, aufklärende Redaktion könnte das Erscheinen eines neuen Sportlergetränks auch zum Anlass nehmen, zu erklären, dass der Nutzen von speziellen Sportlergetränken generell eher fragwürdig ist, und eine Apeflsaftschorle den Bedürfnissen des Sportlers im Allgemeinen zu einem günstigeren Preis entspricht.

Eine Marke, ein Logo macht sich bekannt, und nutzt dann die Bekanntheit nach Kräften aus, geht dabei Koalitionen ein und lädt dazu ein. Wenn Rinder ein Brandzeichen bekommen, nennt man das auch „Branding“. Je mehr sich das Logo , die Marke ins Bewusstsein der Konsumenten einbrennt, desto „besser“.

Je mehr wir über eine bestimmte Marke kommunizieren, desto mehr verstärken wir diesen Effekt. Ein Werbespot im Fernsehen, der Hinweis auf den Spot im Internet – und schon ist der Effekt verdoppelt.

Abrufzahlen und Flasche
Ob Werbung gut tut, sei dahinggestellt – Tatsache ist: Werbung wirkt. Ein Kommentar dazu?

die überflüssigkeit hat sich praktisch mehr als verdoppelt

Ja, einerseits, ja. Andererseits: Wenn so viele Internetuser dabei sein wollen, wie die „Verfehlungen“ der „Bild“ „entlarvt“ werden, wenn dieses „Spiel“ derart beliebt scheint, dass „Leser“ „aus freien Stücken“ beim „Fehler entlarven“ mitmachen und sich nunmehr als „aufgeklärt“ und den „Medienwahn“ durchschauend selbst-verstehen können – das ist doch schon viel. Und die „Überflüssigkeit“ bewirkt, simsalabim, dass die Marke jetzt von vielen, vielen Bürgern, Konsumenten, Blog-LeserInnen, Denkern, Träumern, Bloggern usw. mehr beachtet wird, als ohne Überflüssigkeit.
Womit das „Bildblog“ wohl das „Geschäft“ des „Objekts“, das es „beobachtet“, zu betreiben scheinen könnte.

Eine Symbiose ist nichts, das unabhängig macht – und so tätscheln sich die in der Symbiose Befangenen gegenseitig, wenn auch manchmal der Juniorpartner ein freundlich gemeintes Knurren hören lässt. Momentan ist, dass

Dinge suspekt sind, die alle unreflektiert gut finden

das Äußerste, was gewagt wird. Und um die Apfel-Diät-Lüge kümmert sich Keiner!

Ein Pfund pro Tag mit der Bürodiät…

DIÄTEN-VERGLEICH

Frische Kommentare

  • Anja: Hallo, einen sehr schönen Blog hast du da. Ich werde mich mal etwas umschauen, denn auch...
  • N. Lang: Ein sehr schöner Bericht, beim lesen beschleicht einen direkt die Lust es doch selbst...
  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂

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