Festplatten, die vor Langeweile umfallen

"Zweckfrei" ist etwas Anderes als "sinnlos". "Zweckfrei, das ist: "Einfach so", dem Spiel und der Kunst verwandt…

Bei langweiledich.net gibt es immer etwas frisch zweckfreies, also Sachen, die irgendwie nett sind, ohne dass man sich fragen muss, wozu sie gut sind. Für Computerfreunde z.B. das Festplattendomino. (Unbedingt anschauen!)

Dieser Linktipp hängt mit den Tipps für Essgeschädigte zusammen, die öfters mal das Problem "Essen aus Langeweile" haben.

Die brauchen doch eine konkrete Anweisung, was sie tun sollen 😉 und zu sagen,  jetzt müsste "ein paar Tage lang über die Essgewohnheiten Buch geführt werden" und eine Kontrolleinrichtung sei nötig, ist doch schon fast repressiv. Der Beginn der  Verhaltensänderung wird nur selten die Frage, ob ich, als ich mich langweilte, etwas gegessen habe, sein…

Würde ich mich besser fühlen, wenn ich nichts gegessen, sondern etwas anderes getan hätte, um mir die Langeweile zu vertreiben?

Au weia, wer hat sich so eine langweilige Frage ausgedacht?

Alternativen sind immer gut! Lesen, bummeln, Musik… 
Sinnlos ist es hingegen, Tipps gegen die Langeweile zu geben: Damit fördert man nur die quengelnde, passive Erwartungshaltung:

Los, sag mir, was ich machen soll, wenn Du keine Antwort findest, bist Du schuld, dass es mir schlecht geht!

Die eigene Kreativität, aber auch die Auseinandersetzung mit Kunst allgemein – und hier sind nicht künstlerisch wertvolle RTL2-Filme gemeint – ist ein weites Feld. Auch Schreiben: Briefe, Tagebücher, Romane kann sehr erfüllend sein…

Bei Essen aus Langeweile ist das kreative Kochen schließlich der eigentliche Königsweg. Der Rat, doch eine Fremdsprache zu lernen, führt in die Irre: Das ist viel zu anstengend für Leute, die nicht wissen, was sie tun sollen – und wozu eine Fremdsprache lernen, wenn man dann doch nicht ins Ausland fährt?

Nun, und neben aller Zweckfreiheit (und Sport, was ist mit Sport? Total unproduktiv und sinnlos, kommt doch nix bei raus!) gibt es immer noch die Möglicheit, etwas sinnvolles zu tun (bügeln, aufräumen, Steuererklärung), ob man Arbeit hat oder auch nicht. Wer nicht gerade ein Berufs-Kreativer ist, braucht die Kreativität schließlich mehr als Ausgleich…

Noch Fragen?

Erfolgreich ein Kilo pro Stunde abnehmen mit web-Snacks und Uwe Pollmer zum Frühstück

Da der Diät-Blog bei mir im Feed-Reader ist, komme ich auch öfters in den Genuss der web-snacks, wobei ich mein Surfverhalten heute mal protokolliert habe. Das Ausgangsgewicht lag bei „X“.

Die erste Web-snack-Meldung, die ich öffnete, bezog sich auf eine Studie: Gene kann man neuerdings an- und abschalten; man wollte die Auswirkungen dieser Knipserei auf das Gewicht von Labormäusen auswerten und befand, 6000 Gene hätten wohl irgendwie mit dem Gewicht zu tun. Somit gibt es wohl kaum das Abnehmgen, und beim Menschen hat das Übergewicht vielleicht doch „soziale“ Gründe…
Mit dieser Überlegung verfolgte ich einen anderen Link auf der empfohlenen Seite, der dem Zusammenhang zwischen Infrastruktur und Übergewicht nachgeht; recht plausibel, dass ein städtisches Wohnumfeld, das reich an Anregungen ist und das Auto verzichtbar macht, zu einer bewegten Lebensweise führen kann.

Von den Vorteilen der Einheit von Arbeit, Wohnen und Freizeit handelte ein Artikel im Sonntagsblatt (1998); 10 Jahre später sind die Innenstädte noch weiter verödet, die interessanten Geschäfte gibt es nicht mehr und sämtliche Aldis, Lidls, Normas und Plusse haben sich, hinter einem großen, gepflasterten Parkplatz, an der Peripherie angesiedelt. Lediglich auf dem Wochenmarkt noch glaubt der Städter,

einen Zipfel jener Lebendigkeit zu erhaschen, die ihm im Büro oder zu Hause vor dem Computer abhanden gekommen ist. Wenigstens hier ist ein- oder zweimal in der Woche alles noch so schön bunt.

Was Pollmer im Deutschlandradio gesagt hatte, wollte ich mir aufheben und zunächst mal schauen, was es bei der Deutschen Welle gibt – die Radiokultur hat ja gerade eine Renaissance.
Ich gestehe, der Überschrift „Frauen können auch mit harten Worten schlagen“ nachgegangen zu sein, wodurch ich die (einseitige) Bekanntschaft von Lady Bitch Ray und YELLE machte, Rapperinnen, von denen mich die Generationenschranke trennt, die nicht nur trällern „Neue Männer braucht das Land„; dem Kommentar

„d’habitude j’écoute pas ce genre de musique mais je reconnais qu’elle a un style marrant“ (Frei übersetzt: „Normalerweise höre ich solche Musik ja nicht, aber sie hat was!)

könnte ich mich anschließen. Gesungene Bestellungen und eine Sportart – Klettern gehört zu den Sportarten, die Übergewichtige lieber lassen – rundeten den Ausflug in die Jugend-Clip-Kultur ab.

Was Herr Pollmer meinte, wurde nicht so deutlich. Es galt, eine Studie zu kritisieren, die 14 Jahre Lebenserwartung mehr bei gesunder Lebensweise versprach.
Dass Studien nur so gut sind, wie sie sind, und dass Frauen länger leben, weil sie keine „kritischen“ männlichen Hormone haben, hieß es.

Von den 14 Jahren hatte ich auch gelesen, und die Aussage für eher unwahrscheinlich gehalten – außerdem hoffe ich, trotz meiner Sünden noch ein paar Jahre zu haben. Leider leben wir nicht auf Okinawa.

Wahrscheinlich hat Pollmer sagen wollen, dass Ursache und Wirkung in ihrem Zusammenhang nicht immer zu verstehen sind, so ähnlich wie beim Übergewicht und den Mäusegenen: Was hängt womit zusammen im Zusammenspiel von Hormonen, Genen, Erziehung und tradiertem Verhalten?

Dass Frauen eher über ihre Gefühle und Bedürfnisse reden können als Männer, Kommunikationssignale mit beiden Hirnhälften verarbeiten statt nur mit links, sich mehr um ihre Gesundheit kümmern, öfters zum Arzt gehen, ließe sich ja noch belegen.
Aber Pollmers Aussage über die Lebenserwartung von Kastraten hatte doch spürbar etwas verächtliches, und kaum eine neuere wissenschaftliche Grundlage, außer vielleicht einer Mäusestudie. Aber Labormäuse, -Ratten usw. sind immer im Stress, weil sie ständig beobachtet und manipuliert werden…

Nach Beendigung der web-snacks stellte ich fest, dass diese gut 60 Minuten web-snack Lektüre (inklusive der Videos) zur Gewichtsabnahme von 1000 Gramm (d.h. x-1000!) geführt hatten, wahrscheinlich eine Folge des erhöhten Energieumsatzes.
Man könnte nun sagen, das seien keine reproduzierbaren Messergebnisse, oder, zwei verschiedene Waagen zu benutzen, mit zweierlei Maß zu messen, sei ein methodischer Fehler.

Sicher, aber ohne den wäre die Überschrift wieder falsch gewesen…

Süsse Fragen zur Ernährung…

… finden sich immer wieder; etwa:

"… und womit kann ich ihn süßen oder binden?"

Natürlich kommt es immer auf den Zusammenhang an; bei der Frage

"Kann Süßes zu Herzklopfen führen?"

dürfte es um Kohlehydratintoleranzen gehen, also eher etwas, was mit dem Arzt zu besprechen ist, während die erste Frage sich auf Fruchtaufstrich nach Montignac bezogen hat:

"32. Kann man Fruchtaufstrich selber machen, und womit kann ich ihn süßen oder binden?
Antwort: In den Kochbüchern "Schlank & Schnell", und "Satt und Schlank" sind Rezepte aufgeführt, um Marmeladen und Fruchtaufstriche einfach und schnell selbst herzustellen. Sie sollten Fruchtaufstriche möglichst nicht zusätzlich süßen und auch keine Bindemittel außer Pektin verwenden."

Bei Allem, was süß ist, gilt also: Bitte nicht übertreiben!

Die Zeitumstellung und der Jo-jo-Effekt

Laut einer Umfage, die letzte Woche veröffentlicht wurde, haben 17 Prozent der Deutschen Probleme mit der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit.

Die Zeit verläuft

Gesundheitliche Beeinträchtigungen wie

Müdigkeit, Schlappheit und Schlafstörungen

durch die Zeitumstellung werden von nur einem runden Sechstel der Bevölkerung zu Protokoll gegeben, die Mehrheit fühlt sich „kaum oder gar nicht beeinträchtigt.“ Zum Vergleich hätte man noch fragen müssen, ob z.B. ein Schnupfen als geringe oder als zu vernachlässigende Beeinträchtigung verstanden wird.
Eine weitere methodische Schwäche der Studie: Offenbar wurden keine Kinder befragt: Die können überhaupt nicht verstehen, warum sie mal früher, mal später ins Bett müssen und warum der Kindergarten auf einmal später aufmacht, und dann wieder früher.

Angeblich finden 32 Prozent den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit „sinnvoll, weil andere Länder dies auch tun“.
Mit anderen Worten: Ein Drittel der Bevölkerung habe sich an die Bürokratenwillkür gewöhnt und findet sie sinnvoll, wenn international stattfindend. Ob es bei diesem Drittel der Bevölkerung noch richtig tickt, hat die Studie unbeantwortet gelassen.
Wie auch immer: Die Stunde, die uns ein halbes Jahr lang gefehlt hat, haben wir – bis auf weiteres – zurück.

Nachtrag:

Dass die innere Uhr bei der Umstellerei durcheinander gebracht wird, dürfte klar sein. Welche Folgen das hat, wissen selbst die Experten, denen wir schwierige Fragen überlassen sollen, nicht, oder sie verraten es nicht.

Aber niemand ändert einstweilen etwas an der Zeitumstellung: „Normaler“ Wahnsinn eben.

°

Skandal: Gen-Tee im Bio-Supermarkt!

Eine grausame Entdeckung müsste ich neulich in einem Frankfurter Bio-Supermarkt machen: Dort werden nicht nur meterweise Tüten mit „Bio-Chips“, also hochgradig verabeitete, „vorgekaute“ fettige Nahrungsmittel verkauft (die Bio-Kartoffel wird geschnipselt, dehydriert, frittiert, gewürzt, in knisternde Tüten verpackt) – nein, gleich um die Ecke gab es auch noch Gen-Tee, und der war – abartig ist vorsichtig ausgedrückt – auch noch mit geröstetem Reis gestreckt; das alles unter dem „Bio-Siegel“ auch noch ganz unschuldig als „naturnah“ und „Öko“ deklariert.

Diesen schockierenden Fund verdanke ich Steffino, der auf seinem Blog einen schwunghaften Linkhandel betreibt; Gekaufte Links sind heute ja üblich, und bei dem Versuch, mit ihm ins Geschäft zu kommen, fiel die Bezeichnung für einen japanischen Wundertee, der es ermöglicht, 14 Tage am Stück, ohne Müdigkeit durchzuarbeiten. von dem sagenhafte Dinge berichtet werden.

Das galt es natürlich zu recherchieren; der Mancha fand sich dann in einer Teestube, die Teeseminare für 20 EURO abhält (pro Person; das Geld liegt auf der Straße, man muss es nur aufheben?)

Ein Supermarkt, der auf sich hält, führt den Mancha ja vielleicht etwas günstiger, dachte ich, und so kam es zur Entdeckung des Gentees – schaut selbst:

Aber bei grausigen Entdeckungen gilt es, Abstand zu gewinnen: Der Mancha-Tee, den ich zuvor genossen hatte, wird als feinster Staub mit heißem Wasser verrührt – das Teeblatt wird also mitgetrunken. Vielleicht werden dadurch Gen-Phobien bestärkt? Und – das erklärt wohl alles – die Teestube hieß „Teelirium„. Wenn je Blogger kooperiert haben oder kooperieren werden, ist es jetzt nicht deren Aufgabe, Steffino zu einer Kanne kostenlosen Tees (das war dem Dativ sein Tod) einzuladen und mal ganz sachlich zu beschreiben, was Genmaicha ist, und wozu so etwas gut ist?
Die vermeintlich grausige Entdeckung war wohl nur ein Missverständnis, und Genmaicha hat als Wort überhaupt nichts mit „Genen“ zu tun. Und wenn schon: Was wären wir ohne Gene?

Diätpillen, die High-tec-Schlankpille, der Gehirnturbo und andere Merkwürdigkeiten

Zwei Seiten Text zu einem Medikament, das nach laienhaftem Verständnis so etwas wie ein moderner Appetithemmer ist, und in einen Endocannaboid-Stoffwechselkreislauf eingreift, den man nur vom Hörensagen kennt: Ob hier Cannabis-Rezeptoren blockiert werden, an denen, unbesetzt, körpereigene Cannabinoide andocken?
Vielleicht passiert hier etwas ähnliches wie beim Methadon, das gegenüber dem Morphium weniger berauschend ist, aber die Entzugserscheinungen hemmt?
Und wie wirken die körpereigenen Cannbinoide, und wann?
Mir bleiben Aussagen wie diese unverständlich:

Die CB-Rezeptoren, an die Endocannabinoide binden, werden im Fettgewebe, in Muskeln, der Leber sowie in den Hirnregionen Nucleus accumbens und Hypothalamus exprimiert. Letztere sind für die Motivation zu essen und den Appetit zuständig. Bei einem Überangebot an Nahrung und damit einer Überaktivierung des Endocannabinoid-Systems hat ein gesteigertes Hungergefühl und Fettakkumulation zu Folge. .. . Außerdem werden in den Adipozyten verstärkt Inflammationsmarker wie IL-6, PAI-1 und CRP sezerniert

se|zer|nie|ren : ein Sekret absondern (z. B. von Drüsen od. offenen Wunden; … sagt der Duden.
Aber da es noch so viele weitere Fremdworte in einem einzigen Satz gibt, und die Grammatik verwirrt, lassen wir es gut sein. Der Autor war nicht in der Lage, sich fürs normale Volk verständlich auszudrücken.
Es reicht ja, wenn wir das Wort „Risikofaktoren“ verstehen, und dass die Adipositas-Gesellschaft einen Bauchumfang von jetzt höchstens 94 cm für Männer und 80 cm für Frauen vorschreibt: Es muss etwas geschehen, und eine Lifestyle-Änderung kommt so wenig in Frage wie eine Langhaarfrisur mit Dauerwellen (der Bauch kam mit der Glatze).
Wenn dann eine 20-Milligrammdosis zu verbessertem Bauchumfang führt – Warum nicht?
Bei 0,6 Gramm für 80 Euro kommen wir zwar auf einen Preis von 133,33 Euro pro Gramm, der aber wahrscheinlich immer noch günstiger ist, als geriebene Tigerzähne, und an die Nebenwirkungen sollten wir gar nicht denken, weil das Übergewicht sowieso schon depressiv macht, wenn auch mit phasenweise Aufhellungen, beim Schlemmen.

Zu einem anderen Anti-Adipositasmittel gibt es im Forum einen Bericht. Aber von den unerwünschten Nebenwirkungen will ja niemand etwas wissen.

Ein direktes Loblied auf ein Medikament finden wir auch in der Bloggossphäre:

„Die ersten Tage unter R… habe ich hinter mich gebracht, seit ich auf Narkolepsie diagnostiziert worden bin. Zeit für ein kleines Fazit.

  • Tagesmüdigkeit: R… hilft in diesem Punkte enorm. Dank des R… komme ich nahezu vollständig ohne Schlafpausen tagsüber aus.
  • Nachtschlaf: Starke Verbesserung in diesem Bereich. Sehr häufig schlafe ich durch und auch die Albträume haben beträchtlich nachgelassen.
  • Freßattacken: Unter R… verschwanden diese gottlob.
  • usw.“

Nun, stellen wir uns mal vor, ein unkritischer Leser hat Schlafstörungen und Essanfälle – der muss doch dieses Mittel für „genial“ halten, in unserer wundergläubigen Zeit.

Wir sind hier zumindest offenbar in einer Grauzone: Ist das noch ein Erfahrungsbericht oder doch schon Mundpropaganda?

Die Narkolepsie ist jetzt möglicherweise die richtige Diagnose. Zuvor hatte Rene, noch unter dem Eindruck einer Fehldiagnose(?), den Experten für Depressionen gegeben:

Konzentrationsschwierigkeiten, Antriebslosigkeit, erhöhtes Schlafdefizit, Niedergeschlagenheit sind nicht selten körperliche Auswirkungen der Depression.

Und die Stelle, an der er Psychopharmaka als ursächliche Behandlung der Depression und der Psychotherapie überlegen bezeichnete, mag ich jetzt nicht suchen. Das war jedenfalls kein Fachwissen, sondern offenbar Folge einer stoffwechselbedingten Schlaf-Wachstörung.

Hoffen wir mal, dass Rene niemandem als Vorbild und Ratgeber gedient hat.

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Diätberatung: Die Kostenfrage als Gretchenfrage und Werbung mit alten Schachteln

Wenn es um die neue Einbauküche oder mal wieder ein anderes Auto geht, sind die Ladies mit den paar Pfunden zuviel durchaus entschlussfähig – bei Beträgen, die sich auch schon mal im fünfstelligen Bereich bewegen.

Geht es aber um die Gesundheit, wird so getan, als sei die Kostenfrage die wahre Gretchenfrage. Von der Gretchenfrage zur Milchmädchenrechnung ist es nicht weit, und plötzlich verschwindet aller Mut und wird das Zögern groß – so groß, dass keine Entscheidung mehr möglich ist.

Dabei ist ein Kostenvergelich durchaus kein Problem: Die DGE offeriert 17 Gruppentreffen zu 205 EURO, macht 15 EURONEN pro abendlichem Gesundheits – Anschub; bietet einen Ordner mit Arbeitsmaterialien für 35 der europäischen Währungseinheiten; warscheinlich sind die Arbeitsblätter individuell gestaltet und mundgemalt.

Bei Fressnet.de ist die Gruppenberatung deutlich günstiger, dauert pro Einheit aber auch nur 75 Minuten, bietet außerdem den Mehrwert flexibler Inhalte und wirklich kleiner Gruppen. Und, bei Bedarf können wir auch noch „Turbo-Diät-Einheiten“ einschieben.
Die Arbeitsmaterialien sind nur schwarz-weiß, Farbdruck sparen wir uns, um die Kosten zu senken, und den Ordner für die Blätter mögen die Teilnehmer sich selbst organisieren.

Die Kostenfrage ist also nicht das Entscheidende. Die potentielle Kundin, beim Verabreden der Erstberatung: „Gut, dann also Mittwoch, 10 Uhr, ich muss jetzt Schluss machen, mein Mann braucht das Telefon.“

Der Mann braucht kein Telefon. Diät braucht er auch nicht, da er ja schon mager ist, was seine Frau noch nie war, jetzt eigentlich auch werden wollte – eigentlich; uneigentlich hat sie den Termin platzen lassen, und wir werden nie erfahren, warum. Schade, schade. Sie klang so motiviert, optimistich, mutig.
Streicholzschachteln sind altmodisch und darum alte Schachteln. Rechterhand seht Ihr ein Logo, das ausgedruckt – von der Breite her – auf die alten Schachteln passt.

Wir basteln uns ein Werbemittel. Und die Rückseite lassen wir auch nicht leer. Wer Vorschläge hat, möge sie einbringen. Vorläufig ist der folgende Text auf der Rückseite:

Ich will abnehmen nee doch nicht lieber so bleiben wie ich will wozu denn überhaupt das wird ja doch nichts na gut eine Diät mach ich noch ich komm schon allein zurecht von wegen Leib und Seele und Hilfe beim Abnehmen dass ich nicht lache hätt ja gerade noch gefehlt: Veränderung und Reform und gründlich, gemeinsam was erarbeiten und Lebensstil und lernen als ob ich nicht schon alles wüsste.

Hilfe!

Ich glaube, ich brauche jetzt mal eine Kommunikations-Design-Beratung  oder eine Meta-Diätberatung …

Herrgott – allein schon dieses grottenschlechte Layout … Motto: Augen zu und durch …

Schokolade, Bio-Schokopuddingdrink und Abnehmen mit der negativen Kakaoschalendiät

In meiner Versuchsküche hat es vorgestern abend mal wieder gebrodelt – entstanden ist ein tiefdunkler Pudding aus ganz viel Kakaopulver, fast fettfreier Milch, ganz wenig Zucker, gebunden mit wenig Maismehlstärke und etwas Agar-Agar – einem Pülverchen, aus Algen gewonnen, mit der Fähigkeit, Flüssigkeiten zum Gelieren zu bringen.

Bei einem internationalen Lebensmittelkonzern hätte man natürlich die Möglichkeit, mehrere Versuchsreihen parallel laufen zu lassen und die exakte Rezeptur genau festzulegen. Soll der Pudding schnittfest sein, oder eher flüssig, wie süß soll er sein usw…

Die Bemühungen, dem Produkt eine Langzeitstabilität mittels Konservierungsstoffen, eine verkaufsfördernde Verpackung und gar einen wohlklingenden Namen zu verpassen, sind im privaten Rahmen zum Glück überflüssig.
Der Pudding hätte etwas fester und süßer sein dürfen, aber mit etwas aufgeschäumter Milch, mit Rohrohrzucker verrührt, kam heraus, was hier zu sehen ist, obwohl es längst schon verzehrt ist:

Kakaohaltiges Getränk

Das Fressnet-Schokopuddinggetränk (glutenfrei) ist heiß und kalt genießbar, kalt und mit einem Espresso versetzt ergibt es sicherlich eine kalorienarme Alternative zum Eiscafé – aber das müsste man an einem heißen Tag ausprobieren.

Glück und Kakao

Das Glück beim Kakaotrinken verstärkt sich dann noch mit dem Wissen, dass die Kakaobohnen von fair behandelten Kleinbauern, deren Kinder studieren statt auf der Plantage zu schuften, produziert wurden, wie mit Brief und Siegel bestätigt wird.

garantiert BioZum Schokoladengenuss in Maßen ist hier auch schon etwas gesagt worden.

Die „Medical Tribune“ weist darauf hin (vgl. diätloses Blog), dass die Sucht, die wir manchmal enpfinden, weniger eine Sucht, als eine Ambivalenz, ein Hin- und Hergerissensein zwischen Verbot, Verlangen und Verschärfung des Verlangens aufgrund des Verbots ist.

Geschmackliche Sensationen spielen auch ihre Rolle, neben den gesundheitlich positiven Wirkungen des Kakaos: Würde Schokolade nur wegen der Wirkungen des Kakaos gekauft, bräuchten wir keine Marzipan-Füllungen.

Wo eine Essstörung vorliegt, kann gerade so ein süß-klebriges Produkt im Zustand geistiger Umnachtung haltlos und komplett verschlungen werden; Typisch für den Fressanfall:

„Hab‘ ich erst einmal angefangen, kann ich nicht mehr aufhören“

Ein Verbot erhöht hier nur den Widerstand und vor allem die Ambibvalenz, den Widerspruch von Strategien, die nicht zusammen gebracht werden: Hass und Liebe.

Die Lösung, weniger zu lieben wegen der ungünstigen Nebenwirkungen und weniger zu hassen wegen der guten Eigenschaften des Objekts ist auf dem Papier schnell gefunden wie der Konflikt von Abhängigkeit und Autonomie hinter der Ambivalenz.

Nun gilt es manchmal, die Ambivalenz (z.B. gegenüber unseren Bezugspersonen) auszuhalten, oder eine Synthese zu finden.

Um aber die Ambivalenzen doch noch einmal zu schüren, fügen wir hier ein kleines, kurioses Zitat ein:

Bei der Produktion von Schokolade und Kakao fallen Kakaoschalen als Abfallprodukt an. Heute werden diese zum Beispiel als Verpackungsmaterial und als Dünger verwendet. … Wie die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft herausgefunden hat, eignen sich die Kakaoschalen auch als Futterzugabe für Masthähnchen. Kakaoschalen und Kräuter regen den Apetit der Hähnchen an und könnten so leistungsfördernde Antibiotika ersetzen. Erstaunlich ist das schon die Zugabe von nur 10 Gramm Kakaoschalen pro 1 Kilogramm Futter ein fünf Prozent höheres Gewicht am Ende der 35-tägigen Mast bewirken. (Quelle)

Im logischen Umkehrschluss lernen wir daraus: Der Verzicht auf den Verzehr von Kakaoschalen führt zu einer Gewichtsreduktion um 5 Prozent in 35 Tagen.

Wir bezeichnen diese Diätform als „Negative Kakaoschalendiät“. Sie ist realtiv nebenwirkungsfrei durchzuführen und wird von führenden wissenschaftlichen Instituten empfohlen.

Nachtrag:

Die Anfrage, ob eine Tafel Schokolade als Zwischenmahlzeit empfehlenswert sei, hat mich heute tatsächlich erreicht.

Mag sein, das hängt damit zusammen, dass die „Zwischenmahlzeiten“ überbetont werden, Hinweise wie

Sie können Heißhunger-Anfällen wirksam vorbeugen, indem Sie Ihren Magen ständig beschäftigen. Gute Diäten berücksichtigen das und bestehen deshalb meistens aus drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten.

finden sich leider allzu oft – als dürfte der Magen nicht auch einmal leer sein, wird doch die Energie aus der Nahrung im Darm entzogen; zudem hat der Körper der Übergewichtigen genug Energiereserven, auf die er auch einmal zurückgreifen soll.

Die Gegenfrage, was mit dieser „Zwischenmahlzeit“ erreicht werden soll, wäre zu beantworten; ein Kompromiss könnte sein: Ja, gelegentlich, und wenn die Tafel maximal 25 Gramm hat.

°

Dieses Rezept ist Bestandteil der Serie „Sattmacher-Rezepte“

Schokolade und Genusstraining

Ein Pfund Gewichtsabnehme pro Tag mit der Apfeldiät?

Entgiftet und schafft täglich ein Pfund

Die neue Apfel-Diät

Die knackig-frischen Früchte aus der neuen Ernte … eignen sich … prima für kalte und warme Schlank-Rezepte.

Man könnte hier auf die Idee kommen, in 14 Tagen sieben Kilos verlieren zu können. Aber, das ist mal wieder nur ein leeres Versprechen – gefunden übrigens auf der HP von „Bild der Frau“, deren Titelseite aktuell auch die Überschrift „EHE-TREND: Fremdgehen erlaubt“ führt.

Dass die derart erfolgreiche Bild-Frauen-Apfel-Diät aus dem Bereich der Illusionen stammt wie der feurige Liebhaber mit der braungebrannten Haut, den verführerischen Augen, den zärtlichen Händen und dem einfühlsamen Geflüster, weiß die Käuferin des Frauenmagazins ja längst, und sie ist gerne bereit, etwas zu zahlen für das kurze Abtauchen in andere Welten, bei dem sie nicht die eigene Phantasie bemühen muss – das wäre am Ende mit Schuldgefühlen verbunden, oder funktioniert aus anderen Gründen nicht so recht.

Es handelt sich ja auch nur um Vorschläge für Frühstück und Snacks und Anderes. Also ganz liberal: Keine Vorschriften.

Andererseits: „Ganz schnell abnehmen“ ist, wenn auch das Wort „Apfel-Blitzdiät“ nicht fällt, doch schon wieder ein Superlativ.
In diese Kategorie fällt auch das schnellste Auto, der leistungsfähigste Computer, die beste Heimkinoanlage, die billigste Waschmaschine – Dinge, die selten lange halten, die wir eigentlich nicht brauchen, von denen aber gerne geträumt wird, ähnlich, wie vom Super-Jackpot-knacken.

Eine ganze Familie von Bild-Zeitungen kümmert sich um unsere Orientierung in dieser Welt, wie am Beispiel der „Apfeldiät“ zu zeigen wäre, nicht unbedingt zu unserem Wohl, denn Monodiäten lassen sich nicht durchhalten und führen zum Jo-Jo-Effekt.

Nun hätten wir im Internet vermeintlich eine Instanz, die sich um die Verwirrung, die die Bild-Zeitung anrichtet, kümmern möchte. Beim Bildblog (das sich auch nur „Blog“ nennt, ohne der Definition von Blog zu entsprechen) findet sich aber das Thema „Diät“ nicht, oder nur unter Schwierigkeiten.
„Bild der Frau“ wird dort nicht kommentiert, kritisiert oder beprochen, sondern verlinkt.

Wie medienkritisch ist der „bildblog“ alos wirklich? Eine Aussage wie

„Ich habe den Bild-Blog besucht – es war, als hätte ich das Blatt beim Zeitschriftenhändler kurz aufgeschlagen, und eine kurze Geschichte gelesen, ohne es zu kaufen!“

ist jedenfalls vorstellbar und klingt plausibel.

Andererseits verfehlt sie ihr Objekt, denn „bildblog“ verlinkt stets zuverlässig zur, wie es C.G. JUNG wohl ausgedrückt hätte, „Großen Mutter“, zur BILD.
Dadurch werden wir z.B. heute darüber informiert, dass es – unglaublich, aber wen interessiert’s eigentlich? – jetzt auch Limo mit Bild-Logo auf dem Etikett gibt.

Eine wache, aufklärende Redaktion könnte das Erscheinen eines neuen Sportlergetränks auch zum Anlass nehmen, zu erklären, dass der Nutzen von speziellen Sportlergetränken generell eher fragwürdig ist, und eine Apeflsaftschorle den Bedürfnissen des Sportlers im Allgemeinen zu einem günstigeren Preis entspricht.

Eine Marke, ein Logo macht sich bekannt, und nutzt dann die Bekanntheit nach Kräften aus, geht dabei Koalitionen ein und lädt dazu ein. Wenn Rinder ein Brandzeichen bekommen, nennt man das auch „Branding“. Je mehr sich das Logo , die Marke ins Bewusstsein der Konsumenten einbrennt, desto „besser“.

Je mehr wir über eine bestimmte Marke kommunizieren, desto mehr verstärken wir diesen Effekt. Ein Werbespot im Fernsehen, der Hinweis auf den Spot im Internet – und schon ist der Effekt verdoppelt.

Abrufzahlen und Flasche
Ob Werbung gut tut, sei dahinggestellt – Tatsache ist: Werbung wirkt. Ein Kommentar dazu?

die überflüssigkeit hat sich praktisch mehr als verdoppelt

Ja, einerseits, ja. Andererseits: Wenn so viele Internetuser dabei sein wollen, wie die „Verfehlungen“ der „Bild“ „entlarvt“ werden, wenn dieses „Spiel“ derart beliebt scheint, dass „Leser“ „aus freien Stücken“ beim „Fehler entlarven“ mitmachen und sich nunmehr als „aufgeklärt“ und den „Medienwahn“ durchschauend selbst-verstehen können – das ist doch schon viel. Und die „Überflüssigkeit“ bewirkt, simsalabim, dass die Marke jetzt von vielen, vielen Bürgern, Konsumenten, Blog-LeserInnen, Denkern, Träumern, Bloggern usw. mehr beachtet wird, als ohne Überflüssigkeit.
Womit das „Bildblog“ wohl das „Geschäft“ des „Objekts“, das es „beobachtet“, zu betreiben scheinen könnte.

Eine Symbiose ist nichts, das unabhängig macht – und so tätscheln sich die in der Symbiose Befangenen gegenseitig, wenn auch manchmal der Juniorpartner ein freundlich gemeintes Knurren hören lässt. Momentan ist, dass

Dinge suspekt sind, die alle unreflektiert gut finden

das Äußerste, was gewagt wird. Und um die Apfel-Diät-Lüge kümmert sich Keiner!

Ein Pfund pro Tag mit der Bürodiät…

DIÄTEN-VERGLEICH

Meine Bikinifigur ist das ja nicht – aber noch mehr abnehmen ohne Diaet?

Unsere Gastkommentarin zum Thema BikinifigurLiebe Leidensgenossinnen,

manchmal glaube ich ja, dass ich die Einzige bin, die dieses Problem hat – aber was heißt da Problem, rufen meine Freundinnen: Du hast doch eine perfekte Figur!

Die haben natürlich gut reden; ich habe versucht, nach der „Bikini-Diät“ anders zu essen und nur nochgesunde Lebensmittel zu essen, unter dem Motto: Abnehmen ohne Diät und andere Aspekte der richtigen Ernährung.

Es heißt ja immer “Du bist, was du ist”, aber bei mir sind es wirklich die Gene: ich bin zu kurz und zu breit. Wenn ich jetzt noch mehr abnehme, brauch ich auch kein Oberteil mehr.

Das sind Probleme, wie sie bei Bikinidiät.at einfach verschwiegen werden, und deshalb wollte ich mich jetzt einmal bei Fressnet.de umschauen. Es heißt ja, hier gebe es einen unüblichen Zugang zum großen Themenkomplex “Gesund abnehmen” zu finden und zusätzlich zum Kernaspekt “Traumfigur”, und auch die Auswirkungen eines verbesserten Körperbewusstseins würden angesprochen. Ich hatte mir hier erhofft, erhöhte Energie, gesteigerte Kraft und verbesserte Laune zu finden – diese Hoffnung wurde allerdings enttäuscht, zum Ausgleich gab es ein paar Anmerkungen zur Diät. Da muss ich mich aber erst einlesen.

Was ich allerdings wirklich noch vermisse, sind Tipps, wie ich zu einer etwas dunkleren Hautfarbe komme; mein Freund findet mich viel zu blass.

Würde mich echt freuen, mit ein paar Leuten aus der Fressnet-Comunity Kontakt zu finden.

Liebe Grüße

Eure Leilah

P.S.: Da ich momentan keine e-mail-Adresse habe, könnt Ihr mich über das Kommentarformular benachrichtigen.

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