Skandal: Gen-Tee im Bio-Supermarkt!

Eine grausame Entdeckung müsste ich neulich in einem Frankfurter Bio-Supermarkt machen: Dort werden nicht nur meterweise Tüten mit „Bio-Chips“, also hochgradig verabeitete, „vorgekaute“ fettige Nahrungsmittel verkauft (die Bio-Kartoffel wird geschnipselt, dehydriert, frittiert, gewürzt, in knisternde Tüten verpackt) – nein, gleich um die Ecke gab es auch noch Gen-Tee, und der war – abartig ist vorsichtig ausgedrückt – auch noch mit geröstetem Reis gestreckt; das alles unter dem „Bio-Siegel“ auch noch ganz unschuldig als „naturnah“ und „Öko“ deklariert.

Diesen schockierenden Fund verdanke ich Steffino, der auf seinem Blog einen schwunghaften Linkhandel betreibt; Gekaufte Links sind heute ja üblich, und bei dem Versuch, mit ihm ins Geschäft zu kommen, fiel die Bezeichnung für einen japanischen Wundertee, der es ermöglicht, 14 Tage am Stück, ohne Müdigkeit durchzuarbeiten. von dem sagenhafte Dinge berichtet werden.

Das galt es natürlich zu recherchieren; der Mancha fand sich dann in einer Teestube, die Teeseminare für 20 EURO abhält (pro Person; das Geld liegt auf der Straße, man muss es nur aufheben?)

Ein Supermarkt, der auf sich hält, führt den Mancha ja vielleicht etwas günstiger, dachte ich, und so kam es zur Entdeckung des Gentees – schaut selbst:

Aber bei grausigen Entdeckungen gilt es, Abstand zu gewinnen: Der Mancha-Tee, den ich zuvor genossen hatte, wird als feinster Staub mit heißem Wasser verrührt – das Teeblatt wird also mitgetrunken. Vielleicht werden dadurch Gen-Phobien bestärkt? Und – das erklärt wohl alles – die Teestube hieß „Teelirium„. Wenn je Blogger kooperiert haben oder kooperieren werden, ist es jetzt nicht deren Aufgabe, Steffino zu einer Kanne kostenlosen Tees (das war dem Dativ sein Tod) einzuladen und mal ganz sachlich zu beschreiben, was Genmaicha ist, und wozu so etwas gut ist?
Die vermeintlich grausige Entdeckung war wohl nur ein Missverständnis, und Genmaicha hat als Wort überhaupt nichts mit „Genen“ zu tun. Und wenn schon: Was wären wir ohne Gene?

Rauchverbot in den Kinos – auf der Leinwand?

Von der Imitation war hier zwar schon die Rede, aber zwei Beispiele halten besser als eines.

Leinwand-Helden führen auch zu erwachsenen Nachahmern

„Rauchende Leinwandstars ermutigen junge Kinofans, selbst zur Zigarette zu greifen. Dies geht aus einer Studie der Universität von Kalifornien in San Francisco hervor, die in der Novemberausgabe der Zeitschrift „American Journal of Preventive Medicine“ erscheint. Demnach rauchen junge Erwachsene desto mehr, je öfter sie Filmstars beim Rauchen sehen.“

paffend, nicht pfaffend: DichtäNun ist aus so einer ausgewachsenen Studie natürlich nicht die Forderung nach einem Verbot rauchender Darsteller vor laufender Kamera zu ziehen – in der Literatur hat so mancher Schriftsteller seine Einfallslosigkeit mit sich kräuselnden Rauchwölkchen oder aufleuchtenden Flämmchen, die den Glimmstengel entzünden, kaschiert, und wir können ja unsere Literatur nicht einfach einstampfen.

Aber ein Zufall ist es wohl kaum:

„Seit dem Jahr 2000 tauchen der Studie zufolge genauso viele Raucher in Filmen auf wie zuvor nur in den 50er-Jahren.“

Quelle: aerzteblatt.de

Mir fällt als Erklärung nur ein, dass Werbung auf einem Formel-1 Wagen, dessen Fahrer nicht auch selbst zur Zigarette greift, nur den Markennamen einprägen kann, aber noch nicht zur Identifikation führt. Dafür braucht es lebendige Menschen, um jemanden zu imitieren.

Und dann kann man sich ja wieder mit dem Rennstall identifizieren.

Free Burma!

Free Burma!

Doch der Mann in einer heitren Regung
Fragte noch: „Hat er was rausgekriegt?“
Sprach der Knabe: „Daß das weiche Wasser in Bewegung
Mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt.
Du verstehst, das Harte unterliegt.“

Diätpillen, die High-tec-Schlankpille, der Gehirnturbo und andere Merkwürdigkeiten

Zwei Seiten Text zu einem Medikament, das nach laienhaftem Verständnis so etwas wie ein moderner Appetithemmer ist, und in einen Endocannaboid-Stoffwechselkreislauf eingreift, den man nur vom Hörensagen kennt: Ob hier Cannabis-Rezeptoren blockiert werden, an denen, unbesetzt, körpereigene Cannabinoide andocken?
Vielleicht passiert hier etwas ähnliches wie beim Methadon, das gegenüber dem Morphium weniger berauschend ist, aber die Entzugserscheinungen hemmt?
Und wie wirken die körpereigenen Cannbinoide, und wann?
Mir bleiben Aussagen wie diese unverständlich:

Die CB-Rezeptoren, an die Endocannabinoide binden, werden im Fettgewebe, in Muskeln, der Leber sowie in den Hirnregionen Nucleus accumbens und Hypothalamus exprimiert. Letztere sind für die Motivation zu essen und den Appetit zuständig. Bei einem Überangebot an Nahrung und damit einer Überaktivierung des Endocannabinoid-Systems hat ein gesteigertes Hungergefühl und Fettakkumulation zu Folge. .. . Außerdem werden in den Adipozyten verstärkt Inflammationsmarker wie IL-6, PAI-1 und CRP sezerniert

se|zer|nie|ren : ein Sekret absondern (z. B. von Drüsen od. offenen Wunden; … sagt der Duden.
Aber da es noch so viele weitere Fremdworte in einem einzigen Satz gibt, und die Grammatik verwirrt, lassen wir es gut sein. Der Autor war nicht in der Lage, sich fürs normale Volk verständlich auszudrücken.
Es reicht ja, wenn wir das Wort „Risikofaktoren“ verstehen, und dass die Adipositas-Gesellschaft einen Bauchumfang von jetzt höchstens 94 cm für Männer und 80 cm für Frauen vorschreibt: Es muss etwas geschehen, und eine Lifestyle-Änderung kommt so wenig in Frage wie eine Langhaarfrisur mit Dauerwellen (der Bauch kam mit der Glatze).
Wenn dann eine 20-Milligrammdosis zu verbessertem Bauchumfang führt – Warum nicht?
Bei 0,6 Gramm für 80 Euro kommen wir zwar auf einen Preis von 133,33 Euro pro Gramm, der aber wahrscheinlich immer noch günstiger ist, als geriebene Tigerzähne, und an die Nebenwirkungen sollten wir gar nicht denken, weil das Übergewicht sowieso schon depressiv macht, wenn auch mit phasenweise Aufhellungen, beim Schlemmen.

Zu einem anderen Anti-Adipositasmittel gibt es im Forum einen Bericht. Aber von den unerwünschten Nebenwirkungen will ja niemand etwas wissen.

Ein direktes Loblied auf ein Medikament finden wir auch in der Bloggossphäre:

„Die ersten Tage unter R… habe ich hinter mich gebracht, seit ich auf Narkolepsie diagnostiziert worden bin. Zeit für ein kleines Fazit.

  • Tagesmüdigkeit: R… hilft in diesem Punkte enorm. Dank des R… komme ich nahezu vollständig ohne Schlafpausen tagsüber aus.
  • Nachtschlaf: Starke Verbesserung in diesem Bereich. Sehr häufig schlafe ich durch und auch die Albträume haben beträchtlich nachgelassen.
  • Freßattacken: Unter R… verschwanden diese gottlob.
  • usw.“

Nun, stellen wir uns mal vor, ein unkritischer Leser hat Schlafstörungen und Essanfälle – der muss doch dieses Mittel für „genial“ halten, in unserer wundergläubigen Zeit.

Wir sind hier zumindest offenbar in einer Grauzone: Ist das noch ein Erfahrungsbericht oder doch schon Mundpropaganda?

Die Narkolepsie ist jetzt möglicherweise die richtige Diagnose. Zuvor hatte Rene, noch unter dem Eindruck einer Fehldiagnose(?), den Experten für Depressionen gegeben:

Konzentrationsschwierigkeiten, Antriebslosigkeit, erhöhtes Schlafdefizit, Niedergeschlagenheit sind nicht selten körperliche Auswirkungen der Depression.

Und die Stelle, an der er Psychopharmaka als ursächliche Behandlung der Depression und der Psychotherapie überlegen bezeichnete, mag ich jetzt nicht suchen. Das war jedenfalls kein Fachwissen, sondern offenbar Folge einer stoffwechselbedingten Schlaf-Wachstörung.

Hoffen wir mal, dass Rene niemandem als Vorbild und Ratgeber gedient hat.

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Die Gesundheitspolitik ist auf die Selbsthilfegruppen angewiesen – und umgekehrt

„Wenn Du etwas lernen möchtest, dann frage die Erfahrenen, und nicht die Gelehrten“

– so zitierte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt am Montag ein chinesisches Sprichwort.

Auf der Fachtagung der hessischen SPD-Landtagsfraktion unter dem Motto

Selbsthilfe – Lobby für Patientinnen und Patienten

verwies auch Andrea Ypsilantis einleitend darauf, dass den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten teils unzureichend entsprochen wird, sie also sowohl eine Lobby brauchen, wie sie sich auch um ihre eigenen Belange selbst kümmern (müssen).

In der Zukunft der Gesundheitspolitik, so Schmidt, würden die Forderungen, die Selbsthilfearbeit zu stärken, lauter werden. Die Bedingungen werden schwieriger, wenn die Bevölkerungszusammensetzung sich ändert, mehr alte Menschen mehr chronische Krankheiten entwickeln, also dauernd krank sind und dauernd behandelt bzw. versorgt werden müssen: Vor 30 oder 40 Jahren hatten die Ärzte, so gesehen, eindeutig weniger zu tun, als in der Zukunft.

Da das Pensum größer wird, werden bei realistischer Betrachtung auch Nicht-Ärzte im Gesundheitswesen stärker eingebunden werden müssen (Wobei die Diskussion, ob es z.B. im psychiatrischen Bereich immer krankenpflegerisch oder sozialpädagogisch ausgebildetes „Pflegepersonal“ sein muss, schon längst geführt werden könnte).
Bei Behandlung und Forschung haben Selbsthilfegruppen ihre Aufgabe auch bei der Frage des Informationsflusses; zielgenaue Angaben sind allgemein ausgebildeten Ärzten bei speziellen Fragen oft unmöglich.

Medizinische Kompetenzzentren für schwierige Krankheiten können wertvolle diagnostische Arbeit leisten, wenn die Spezialisten bei Bedarf auch konsultiert werden können.

Zu gering ausgebildet ist bei seltenen Krankheiten das Problembewusstsein, aber auch „moderne Epidemien“ wie Alzheimer und Demenz fallen noch unter ein gesellschaftliches Tabu; damit die mögliche Prävention und Früherkennung geleistet werden kann, bedarf es größerer Sensibilität – und verbesserter Pflege- und (geriatrischer) Rehabilitationsarbeit.

Vorgelegt werden soll bis zum Ende des Jahres ein Gesetz zur Förderung der Prävention – wobei auch die „Mitbeteiligung der Betroffenen bei Entscheidungsprozessen“ festgeschrieben werden soll. Was das die 2,5 bis 3 Millionen in Selbsthilfegruppen „Organisierten“ heißt – läßt sich noch nicht genau sagen; schlimmstenfalls mehr Entfremdung und Funktionalisierung durch „irgendwelche“ Geschäftsstellen, Gelehrte und Experten, trotz „Ehrenkodex“ der SHG’s.
Die „Durchorganisation“ der Selbsthilfegruppen bis hin zu einem Bundesverband ist augenscheinlich unvermeidlich.

Spezielle Fragen und Probleme

Altenwohngemeinschaften könnten eine Form der Lebensgemeinschaft sein, die künftig eine Perspektive darstellt. Ein wenig abstrakt erscheint bisher die Unterstützung solcher Anliegen durch den Verband der Wohnungswirtschaft, obwohl die Kundenwünsche auf dem Tisch liegen.

Das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) ist eine Beeinträchtigung, die nicht adäquat aufgefangen wird. In Regel-, Realschule und Gymnasium gibt es die für die Diagnose ausgebildeten Lehrer nicht, Kinder und Jugendliche mit ADS werden nicht so weit wie möglich gefördert, die medikamentöse Behandlung kann fragwürdig sein und ist ohne therapeutisch-pädagogische Begleitung streng genommen sowieso kontrainduziert.

„Wer heute nicht gefördert wird, scheitert mit hoher Wahrscheinlichkeit später auf dem beruflichen Feld.“

Psychiatrieerfahrene sind oft ohne Mut, wenn es darum geht, etwas im Bereich der Selbsthilfe aufzubauen. Deshalb wurde der Bedarf an geschulten Helfern beim Aufbau von Gruppen angemeldet.

Während Krankenkassen sich beim Referentenhonorar allgemein oft aufgeschlossen zeigen, hat es bei der Einladung von Therapeuten schon Einwände gegeben, „weil keine Therapie stattfinden darf“.

Angeborene Herzfehler sind zwar selten, aber desto problematischer: Ein medizinisches Feld, das nicht groß genug ist, dass die Pharmazie hier Gewinnchancen sähe. Die Verlängerung des Patentschutzes für solche „Sondermedikamente“ könnte hier etwas helfen.

Parkinson-Patienten mit gewissem Pflegebedarf „landen“ schon als junger Mensch im Altersheim, wenn für frühe Pflegefälle keine adäquaten Wohngruppen geschaffen werden.

Zöliakie ist unheilbar und macht eine wirklich strenge Diät überlebensnotwendig. Bezeichnend für den Ausbildungszustand ist es, wenn es schon Fälle gegeben hat, in denen Zölikiepatienten für geheilt erklärt wurden.

Die Diagnose erfolgt oft erst sehr spät, nach einer langen Periode unerklärlicher Krankheit, Verlust des Arbeitsplatzes und Stress, der die Krankheit wie die fehlende Diät verschlimmert.

Wer wenig Geld hat und glutenfreies Brot kaufen muss, hat ein Problem, spätestens, wenn z.B. die Brille hinfällt.

Diabetes könnte zum Mehrheitsproblem werden – in diesem Zusammenhang wurde die „Bildungsfrage“ gestellt und auf die Eigenverantwortlichkeit hingewiesen.

Bluthochdruck: Auch hier gibt es Selbsthilfegruppen, die beabsichtigen, den „mündigen Patienten“ zu fördern und „Gräben zwischen Ärzten und Kliniken“ hinweg wünschen.

Borreliose ist ein Problem, für das keine Zahlen vorliegen. Bei den Ärzten wird der Pflicht zur Fortbildung zwar entsprochen – das Fortbildungsangebot (und das begehrte Begleitprogramm) richtet sich aber nach den Interessen der Ausrichter.

Stotterer machen ein Prozent der Bevölkerung aus. Davon merkt man nichts – es mag an mangelnder Aufklärung der Bevölkerung liegen, und auch die stotternden Frauen leben wohl überdurchschnittlich zurückgezogen.

Das Problem der Eltern-Kind-Entfremdung erscheint zwar durchaus nachvollziehbar, dürfte jedoch allgemein nicht bekannt sein. Es gibt eine Selbsthilfegruppe mit dieser Thematik, die jedoch dürfte wenig öffentliche Unterstützung erfahren.

Die Selbsthilfe nach Krebs berichtete von allzu unempathischen Ärzten: „Sie haben ja doch nicht mehr lange zu leben“. Weitere Fortschitte in der Psychoonkologie erscheinen dringend angeraten; Nervenerkrankungen und Depressionen durch mangelnde Hilfe sollten überflüssig sein.

Körperbehinderte im Krankenhaus haben oft schlechte Karten: Das Maß an Betreuung, das für sie notwendig ist, steht im normalen Krankenhausbetrieb nicht selbstverständlich zur Verfügung. Es wurde von „Folgeschäden infolge Krankenhausaufenthalt“ berichtet.

Übergewicht ist eine viel beklagte Zivilisationskrankheit, die für die Betroffenen mit Scham- und Schuldgefühlen verbunden ist. Essen als Ersatzhandlung und Engagement in Selbsthilfe vertragen sich nicht: Die Erkrankung wird heruntergespielt; Selbsthilfegruppen in diesem Bereich muss man mit der Lupe suchen.

Perspektiven

Die Rolle von Selbsthilfegruppen (nicht nur beim Informationsfluss) ist vielfältig: Bei der Suche nach guten Ärzten kann eine kompetente Empfehlung Gold wert sein. Nicht undenkbar ist, dass auch Ärzte am „Wissen der Betroffenen“ teilhaben können.

Immer noch arbeitet das Internet mit Hypertext und liefert auf dieser Grundlage ein Beispiel, wie Vernetzung funktioniert. Davon können auch Selbsthilfegruppen sich eine Scheibe abschneiden bzw. daraus eine Leitidee ableiten.
(Regionale) Kooperation etwa im administrativen Bereich ist theoretisch denkbar, aber auch das Feld „Gesunde Ernährung“ ergibt Gemeinsamkeiten, die ausgebaut werden können; eine gewisse Marktmacht besteht ja auch auf der Konsumentenseite – eigentlich.

Defizite in der Fortbildung und/oder Supervision der Gruppenleiter von SHG’s sollten nicht übergangen werden; deren Belastung kann sehr groß sein, während ihre Arbeit für selbstverständlich genommen wird.

Auch um die Ärztegesundheit steht es nicht zum Besten, wofür z.B. Alkoholiker besonders sensibel sein können, wenn sie das Alkoholproblem des (dann möglicherweise zynischen) Behandelndelnden erkennen.

Das gelegentlich noch massive Ständedenken im Gesundheitswesen halte ich nicht für ein feudales Relikt, sondern für einen narzisstischen Selbstschutzmechanismus derer, die sich mit einer Rolle als Halbgott identifizieren – aber auch solche „Weißkittel“ können nur mit Wasser kochen.

Raum- und Präsenzprobleme der Selbsthilfegruppen sind für deren Arbeit sehr hinderlich. Auf kommunaler Ebene wird hier eine unnötige Hemmschwelle für den Aufbau von SHG’s aufgebaut.

Hinsichtlich der Volkskrankheit Adipositas, für deren Behandlung die Zauberformel immer noch aussteht: Für ein begleitetes Modellprojekt „Wunschgewicht mit Eigeninitiative“ soll hier ein Konzept erstellt werden.
Der kostenlose Diättipp zum Abschluss:

Am 1. Oktober 2007 ist in Hessen das allgemeine Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden in Kraft getreten.
Ganz ohne Gesetz und Dekret lässt sich für die Gesundheit umsetzen: Bei der Verpflegung auf Veranstaltungen überwiegend Vollkornprodukte anbieten und auf raffinierten Zucker verzichten.

Weiterlesen bei:

Selbsthilfe bei Adiositas/Übergewicht

Ab heute ist Karneval – Grund zum Feiern und zum Müsli-Frühstück

Wenn heute schon der erste Tag des offiziellen Fressnet-Frühstück-Karnevals ist, müsste doch eigentlich auch etwas zum Thema „Frühstück“ kommen.

Klammheimlich habe ich in den letzten Tagen ein paar Frühstücksfotos gemacht, die sich alle total ähnlich sind.

Nicht ganz zufällig hab‘ ich eben noch bei den Leutz, die nach dem Motto

hallo, wir machen muesli

Stell‘ Dir Dein Müsli selbst zusammen. Wir liefern es Dir nach Hause.

Müsli durch die Republik vesenden, angefragt, ob sie sich noch am Karneval beteiligen möchten: Mein persönlicher Frühstücksfavorit ist nämlich Müsli.

Das ist, natürlich, Geschmackssache. Vielleicht gibt’s hier noch mal eine spezielle Müsliseite; bei den Diättipps ist es jedenfalls schon gelistet.

Mit Monstropolis gibt es so einen ungeschriebenen Vertrag, dass ich immer mal wieder ein Bild liefere, bei dem ganz unauffällig und zufällig der Fressnet-Schriftzug eingearbeitet ist; diesmal zufällig bei einem Bild mit dem Thema „Frühstück“. Das sieht dann so aus:

Das könnte zwar noch aus der Zeit von Schere und Klebstoff stammen – eine simple Montage ist aber doch enorm ausdrucksfähig, oder? Aber Müsli lässt sich auch anders darstellen, etwa so:

Und sicherlich noch ganz anders, deshalb ja auch die Anfrage, was die Müsli-Versender so als Frühstück machen.

Ansonsten ist natürlich jeder seines Frühstücks Schmied – und nun zeigt mal, wie Ihr das praktisch macht!

Morgenstund‘ hat Gold im Mund, und der Tag ist Dein Freund

– wie auch immer; auch das individuelle Frühstücks-Motto ist gefragt.

Oder, anders gesagt:

Wie sieht Euer Frühstück aus?
Ob nun Müsli, Cornflakes, Eier mit Speck oder die Blöd-Zeitung – egal – wir sind gespannt!Nachtrag:

Zur Auswertung der Blog-Parade: Frühstück

Das praktische Wissen und ressoucenschonender Möbelbau

Logo Blogparade praktisches WissenBeim Blog-Karneval „praktisches Wissen„, den Reto Stauss noch bis 12. Oktober 2007 veranstaltet, wäre nach dem „praktischen Unwissen“, dem „unpraktischen Wissen“ oder dem „theoretischen (Un-) Wissen“, also den eigenen Defiziten, den Gebieten, auf denen man Hilfe braucht oder „zwei linke Hände“ hat, zunächst mal nicht gefragt.
Etwas herzustellen, neues zu bauen, kann ja sehr einfach sein: Bei LEGO-Steinen reichen einfache Steckverbindungen, und wer als Kind sich ausreichend damit beschäftigt hat, muss sich als Erwachsener nicht dafür schämen. Ein formschöner Zettelhalter ist langlebig, schnell hergestellt, und, bei Bedarf, auch wieder umgebaut: Plastik-Recycling ohne Einschmelzen.
Lego-Zettelhalter

Wie beim LEGO-Bauen geht es bei der Holzbearbeitung zu: Aus gegebenen Teilen etwas funktionierendes herzustellen. Im Fall der

„Spiegelvitrine in Massiv- und Restholzausführung“

habe ich diverse Reste (ein alter Spiegel, die Seitenwand eines alten Kiefernschränkchens, eine viertel Tischplatte aus den 60-er Jahren) mit diversen „neueren“ Materialien (die Glastür stammt – günstig – aus dem „Fundus“ einer Möbelkette) kombiniert. Bis alles wie im Baukasten zusammenpasste, musste noch etwas gesägt werden…
Beschläge und Schrauben aus dem Baumarkt, der Türgiff war irgendwie noch übrig.

Ich glaube, dieser Beitrag passt ganz gut in die Rubrik

„Tätigkeiten, welche zu einem Stück Unabhängigkeit und Selbstversorgung beitragen“.

Auch, weil die günstigen Schranktüren in der Kompakt- und Versuchsküche von Fressnet.de ihren Einzug hielten.

Nachtrag:

Eine gute Ausnutzung des Innenraums ist bei der Küchenarbeit praktisch und hilft auch, mit „wenig Schrank“ auszukommen. Das hatte ich so umgesetzt, dass ich die Schrankböden auf die einzuräumenden Gegenstände (+Abstandshalter) legte und dann festschraubte.

Links noch ein Beispiel für ein Schränkchen aus Holzresten: Tischplatte Esstisch 60-er Jahre und Reststück einer Arbeitsplatte.

Kommen wir zu den Fragen im Detail:

  • Welches praktische Wissen wendet ihr an?

Dass der rechte Winkel nicht immer sein muss. Wo etwas zu kurz ist, kann man noch ein Stück dransägen 😉 .

  • Wie habt ihr euch das praktische Wissen angeeignet?

Dabei sind die spärlichen Erfahrungen, die ich beim Möbelbauen gemacht habe, eingeflossen. Schon das kindliche Spiel ist Grundlage für das praktische Wissen; Versuch und Irrtum, Gespräche mit Fachleuten, Lernen am Beispiel, Mut zur Unvollständigkeit. Übung!

  • Was sind eure Quellen (Bücher, Webseiten, Foren, Aus- und Weiterbildungen, Personen, ….)?

Etliche Anregungen zum Innenausbau und Möbelbau während der Lehre im Furniergroßhandel. Sicherlich habe ich schon mal in eine Zeitschrift für Heimwerker geschaut. Für das hier vorgestellte Teil gab es keinen fertigen Bauplan. Bei den Scharnieren z.B. gibt es die Anwendungsbeispiele im Baumarkt, der freundliche Verkäufer im Eisenwarenkleinhandel, der einen noch beraten hat, ist ja ausgestorben.

Auch Nachdenken und Tipps von Anderen können helfen.

  • Gebt ihr euer Wissen weiter? Wenn ja, wie?

Im Prinzip: Ja. Auch theoretisches. Wer fragt, bekommt auch eine Antwort, wenn möglich.

Und auf die Sache mit der Komposttüte weise ich immer mal wieder hin…

Schlank mit Contax, Abnehmen mit Meditation und Visualisierung

Budda beim Nachdenken über ein SchachproblemEigentlich hätte dieser Beitrag auch die Überschrift

Rettet den Kleinbildfilm!

verdient: Immer noch beim Aufräumen fiel mir dieses Originalfoto in die Hände, noch „von Hand“ im Fotolabor entwickelt; die heutige digitale Generation weiß oft gar nicht mehr, was Verschlusszeit und Blende sind, geschweige denn Entwickler und Fixierbad.

Gute Fotoausrüstungen gab es also schon im „analogen Zeitalter“, und wer mal in einem durchschnittlichen Fotogeschäft nach einem Rollfilm fragt, wird feststellen müssen, dass eine ganze Kamerageneration aufs Abstellgleich gefahren wird, ihr keinw Betriebsmittel mehr zur Verfügung gestellt werden.

Auch der Markt für Kleinblidfilme ist schon ziemlich ausgedünnt. Da wir hier neulich von Nachhaltigkeit und der Notwendigkeit, Produktzyklen zu verlängern, statt zu verkürzen, sprachen, kam es zum obigen Aufruf; neben „Slow food“ auch das „langsame fotographieren“ weiter zu betreiben.

Einst ein Wunsch

Die abgebildete Contax war schlicht und schön – und für damalige Verhältnisse flach. Mit sochem Design begann der Trend zum „schlanken“ Gerät.
Zugegeben, der Slogan „Schlank mit Contax“ fiel mir auch nur ein, weil es einen ähnlichen Slogan für ein französisches Mineralwasser gibt.

Versprochen wird uns so Einiges – die Idealfigur zum Beispiel. Es gibt Ratgeber – Bücher, die empfehlen, sich mit geschlossenen Augen vorzustellen, wie das ist, die Idealfigur zu haben.

Es gibt Nahrungsmittelverpackungen, die uns diese Mühe der Visualisierung abnehmen.

Es gibt eine wahre Bilderflut, aber jeder, der fotographiert, hat ein paar Lieblingsbilder, bei denen es sich gelohnt hat. Und, wir können mit Bildern auf etwas hinweisen, was uns beschäftigt. Etwas zeigen, das sich mit Worten nicht so ausdrücken lässt. Oder Impulse zum Nachdenken geben.

Die Streichholzschachtel zum Meditieren

Die Contax von damals war ein reines Prestigeobjekt. Fetischismus gibt es in jeder Branche. Davon kann man sich befreien, und Werkzeuge, die etwas taugen, nutzen. 20 Megapixel sind hoffentlich noch lange nicht wirklich nötig, und der Kleinbildfilm hatte sie schon längst.

Das waren jetzt ein paar Gedanken, die vielleicht etwas hektisch daherkamen und etwas mehr Ruhe verdienen.

Im Zusammenhang mit den Bildern steht ja auch noch, dass das Sehen eigentlich ein oraler Modus ist, womit das Zeigen auch in diesem Bereich verhaftet  ist.  Wer den gestrigen Beitrag noch nicht gelesen hat, kann die Streichholzschachtel anklicken.

Inspiration zu diesem Text lieferte „schneller meditieren„.

Diätberatung: Die Kostenfrage als Gretchenfrage und Werbung mit alten Schachteln

Wenn es um die neue Einbauküche oder mal wieder ein anderes Auto geht, sind die Ladies mit den paar Pfunden zuviel durchaus entschlussfähig – bei Beträgen, die sich auch schon mal im fünfstelligen Bereich bewegen.

Geht es aber um die Gesundheit, wird so getan, als sei die Kostenfrage die wahre Gretchenfrage. Von der Gretchenfrage zur Milchmädchenrechnung ist es nicht weit, und plötzlich verschwindet aller Mut und wird das Zögern groß – so groß, dass keine Entscheidung mehr möglich ist.

Dabei ist ein Kostenvergelich durchaus kein Problem: Die DGE offeriert 17 Gruppentreffen zu 205 EURO, macht 15 EURONEN pro abendlichem Gesundheits – Anschub; bietet einen Ordner mit Arbeitsmaterialien für 35 der europäischen Währungseinheiten; warscheinlich sind die Arbeitsblätter individuell gestaltet und mundgemalt.

Bei Fressnet.de ist die Gruppenberatung deutlich günstiger, dauert pro Einheit aber auch nur 75 Minuten, bietet außerdem den Mehrwert flexibler Inhalte und wirklich kleiner Gruppen. Und, bei Bedarf können wir auch noch „Turbo-Diät-Einheiten“ einschieben.
Die Arbeitsmaterialien sind nur schwarz-weiß, Farbdruck sparen wir uns, um die Kosten zu senken, und den Ordner für die Blätter mögen die Teilnehmer sich selbst organisieren.

Die Kostenfrage ist also nicht das Entscheidende. Die potentielle Kundin, beim Verabreden der Erstberatung: „Gut, dann also Mittwoch, 10 Uhr, ich muss jetzt Schluss machen, mein Mann braucht das Telefon.“

Der Mann braucht kein Telefon. Diät braucht er auch nicht, da er ja schon mager ist, was seine Frau noch nie war, jetzt eigentlich auch werden wollte – eigentlich; uneigentlich hat sie den Termin platzen lassen, und wir werden nie erfahren, warum. Schade, schade. Sie klang so motiviert, optimistich, mutig.
Streicholzschachteln sind altmodisch und darum alte Schachteln. Rechterhand seht Ihr ein Logo, das ausgedruckt – von der Breite her – auf die alten Schachteln passt.

Wir basteln uns ein Werbemittel. Und die Rückseite lassen wir auch nicht leer. Wer Vorschläge hat, möge sie einbringen. Vorläufig ist der folgende Text auf der Rückseite:

Ich will abnehmen nee doch nicht lieber so bleiben wie ich will wozu denn überhaupt das wird ja doch nichts na gut eine Diät mach ich noch ich komm schon allein zurecht von wegen Leib und Seele und Hilfe beim Abnehmen dass ich nicht lache hätt ja gerade noch gefehlt: Veränderung und Reform und gründlich, gemeinsam was erarbeiten und Lebensstil und lernen als ob ich nicht schon alles wüsste.

Hilfe!

Ich glaube, ich brauche jetzt mal eine Kommunikations-Design-Beratung  oder eine Meta-Diätberatung …

Herrgott – allein schon dieses grottenschlechte Layout … Motto: Augen zu und durch …

Kannibalismus, Aufmerksamkeitsoekonomie und Neosexualitaeten

Wie Ernährung sich gestaltet, kann oft nur als abartig bezeichnet werden, und in Extremfällen muss man es wohl als pervers bezeichnen. 2001 gab es in Rotenburg einen Fall von Kannibalismus, jetzt hat Klaus M. Beier ein Buch über sexuellen Kannibalismus geschrieben, ein Interview dazu wurde veröffentlicht.

Meiwes, der als “Kannibale von Rotenburg” bekannt wurde, ist lt. Beier weder ein geistesgestörter Mörder noch ein Sadist, sondern ein extremer Fetischist mit einer schweren Bindungsstörung:

“Mit dem Schlachten seines Opfers wollte Meiwes keinen Lustgewinn erreichen, wie es bei Sadisten der Fall wäre, sondern eine Bindung eingehen.”

Sein Opfer sei ein Masochist gewesen, der “sich den Penis abtrennen lassen und Qualen erleiden” wollte. Meier:

“Dafür hat er seinen Tod in Kauf genommen und so getan, als wäre es das Größte für ihn, wenn Meiwes ihn sich einverleibt. Dem wiederum waren die quälenden Handlungen zuwider, aber er nahm sie in Kauf, um an sein Ziel zu kommen. Im Grunde genommen handelte es sich um gegenseitiges Instrumentalisieren; ein Phänomen, das wir auch in normalen Partnerschaften finden.”

Wir könnten diese Abgründe menschlicher Leidenschaften eigentlich ignorieren. Wissenschaftlich distanziert von Kollusion oder Folie-à-deux zu sprechen, bringt immerhin etwas an Abstand.

Kybele, Zwiegeschlechtlich und kastriert

Der Hinweis, dass unter „Bindung“ auch

die stabile Neigung eines Individuums, die Nähe und den Kontakt zu einer oder mehreren spezifischen Person(en) zu suchen und aufrechtzuerhalten, die von dem Betreffenden subjektiv ein Gefühl von physiologischer und/oder psychologischer Sicherheit vermitteln

zu verstehen ist, erläutert, was da gefehlt hat: Sicherheit. Mir ist so, als hätte ich den Satz von Bowlby schon einmal gelesen, oder in einem Seminar gehört:

„Jeder von uns … neigt (dazu), anderen das anzutun, was ihm angetan wurde. Der tyrannische Erwachsene ist das tyrannisierte Kind von gestern.“

Tat, Opfer und Analyse sind mir nicht nachvollziehbar. Wahrscheinlich hätte selbst Herr Sacher-Masoch protestiert und sich dagegen verwehrt, als tiefgefrorener Fleischvorrat zu enden.
Wenn es hier um Bindung gegangen ist, dann um das kaltschnäuzige Ende der Bindung („Tja, da warst Du selbst schuld, was musstest du mir auch hörig werden“). Brandes, das Opfer, das vermutlich „nur“ geschlechtslos werden wollte, kann niemand mehr befragen. In früheren Zeiten hätte es – geachtet oder nicht – Priester werden können.

Der Täter ist weltweit bekannt geworden, wurde auf Titelseiten abgebildet, in den Nachrichten erwähnt, Filme wurden gedreht. Vielleicht, weil er sich geschmeichelt fühlt von so viel Öffentlichkeit, grinst er so oft, und über Herrn Beier, der eine wissenschaftliche Abhandlung über den sogenannten „sexuellen Kannibalismus“ schreiben musste.

Aus der Tatsache, dass die Partner, die nicht für lange ein Paar bleiben wollten, sich über ein Internetforum fanden, ist zu schließen, dass Kommunikationstechnik auch der Durchführung von außerordentlichen Abartigkeiten dienen kann, weil gewisse Foren allgemeine Werte außen vor lassen.

Der Täter, der sich längst als Prominenz fühlen mag, wurde mit öffentlicher Aufmerksamkeit belohnt.
Dem Opfer, mit seiner Bestrebung, Sexualität nicht nur abzuspalten, sondern abzutrennen, wäre vielleicht zu helfen gewesen. Das wird totgeschwiegen (müssten wir doch sonst die sexualmedizinische Unterversorung zugeben und etwas dagegen tun), wie auch allgemein die „Asexualität“ tabu ist, gerade als „unbedenkliche, unauffällige Neosexualität“, unter der ja niemand zu leiden hat.

Im besprochenen Fall wurde – zumindest im weitesten Sinne – dem Kult der Kybele gefrönt. Zu dessen Anfängen hieß es in den Sibyllinischen Büchern:

Dir fehlt die Mutter; drum such – ich befehl es dir, Römer – die Mutter

In der „Liebeskunst“ (1/501) hat OVID seine Abneigung gegenüber den Praktiken der „Eunuchen, die die Mutter Cybele mit phrygischen Melodien heulend ansingen“ deutlich gemacht.

Ebenfalls geschlechtslos im weitesten Sinne und, zwar äußerlich ein Riese, aber von der Entwicklung her sehr, sehr prägenital ist die mythologische Gestalt des Zyklopen.

„Der Kannibalismus hat seit jeher in Polyphem seinen Archetyp“: So Fuhrmann 35, und er verweist wiederum auf Ennius (ann. 321f. V. 319 Sk.), wo von dem vom Menschenfleisch geschwollenen Bauch des Kyklopen die Rede ist.

Die Interpretationen zur poetischen Technik der Metamorphosen enthalten weitere Hinweise auf die Psychologie des Menschenfressers:

… Die beherrschende Polyphem-Gestalt der Metamorphosen ist aber nicht der Kannibale, sondern der Möchtegern-Galantuomo der burlesken Galatea-Geschichte … In summa: „Le bon Ovide, n’a rien d’un voyeur sadique“, so H. Le Bonniec mit einem Zitat von Montaigne.

„Galantuomo“ ist italienisch und entspricht dem englischen „Gentleman“. Galatea war eine schöne Meeresnymphe (schon wieder ein Wesen ohne primäre Geschlechtsmerkmale), in die der einäugige Riese sich verliebte. Im 13. Buch der Metamorphosen finden wir seine „grottenschlechte“ Liebeserklärung.

Wenn, oder dass nun auch das Stichwort „Sadistischer Voyeur“ auf den Menschen, der gerne ehrenwert wäre, sich aber gar nicht galant verhalten hat, im hier vorgestellten Fall zutrifft, ist das wohl ein unheimlicher Zufall.

Artikel bei „Schattenwelten“

Frische Kommentare

  • Anja: Hallo, einen sehr schönen Blog hast du da. Ich werde mich mal etwas umschauen, denn auch...
  • N. Lang: Ein sehr schöner Bericht, beim lesen beschleicht einen direkt die Lust es doch selbst...
  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂

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