Abnehmen – gefördert durch die Krankenkasse – Förderung von Kursen

Dass die Krankenkassen gesetzlich zur Förderung von Massmahmen zur Prävention verpflichtet sind, ist nicht überall bekannt – erst recht ncht, wie effektiv die Präventionsmassnahmen sind, aber es gibt sie. Eine detaillierte Aufstellung fand sich bei der Betriebskrankenkasse der Hypo-Vereinsbank:

„Bitte informieren Sie sich zuerst, ob der Kurs, den Sie besuchen möchten, unsere Kriterien erfüllt und von uns bezuschusst werden kann. Weitere Bedingungen für unsere Kostenbeteiligung:

    • Der Kurs erfüllt unsere Qualitätskriterien (s. unten)
    • pro Kalenderjahr können max. 2 Kurse mit unterschiedlichem Kursinhalt bezuschusst werden
    • Zuschuss von 80% der Kurskosten, jedoch maximal
      € 123,00 pro Kalenderjahr
    • Regelmäßige Teilnahme – Anwesenheit bei mindestens 80% der Unterrichtstunden ist erforderlich
    • Vorlage einer Teilnahmebestätigung
    • Kinder: Präventionskurse für Kinder können ab dem 6. Lebensjahr bezuschusst werden“

Die Zuschussregelung ist bei den verschiedenen Kassen offenbar nicht einheitlich, hier die Regelung der Barmer. Vier Präventionstage in Bad Suderode ab rund 390, oder 10 Gruppentermine Kontrolliertes Trinken à 90-120 Minuten bei der Caritas Frankfurt, Fachambulanz für Suchtkranke Mainkai 40, 60311 Frankfurt für 330 Euro. Telefon: 069-913316-51

Die erstgenannte Kasse erläutert weiter:

Qualitätskriterien

Wir schlossen Kooperationen mit

  • dem Deutschen Sportbund
  • dem Deutschen Volkshochschulverband und
  • der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholischer Familienbildungsstätten

Zusammen mit diesen Partnern entwickelten wir zwei Qualitätsprädikate:

  • „Gesundheitsförderung nach § 20 Abs. 1 SGB V – vom BKK Bundesverband empfohlen“
  • „Sport pro Gesundheit“

Bei Kursen mit diesen Qualitätsprädikaten entfällt die Prüfung der Anbieterqualifikation. Bei allen anderen müssen wir einzeln prüfen. Fragen Sie Ihren persönlichen Betreuer, welche Anforderungen der Anbieter erfüllen muss.

Liste der bezuschussbaren Kurse

1. Bewegung – Förderung des Muskel- und Skelettsystem

  • Wirbelsäulen-Gymnastik
  • Rückenschule
  • Gymnastik für Übergewichtige
  • Osteoporosegymnastik
  • Pilates
  • Feldenkrais

2. Bewegung – Förderung der Herz-Kreislauf-Funktion

  • Spezielle Herz-Kreislauf-Gymnastik (auch im Wasser)
  • Walking- und Jogging-Kurs zum erlernen der Walking- /Lauftechnik, Auswahl des richtigen Zubehörs etc.

Wir bezuschussen keine Lauftreffs.

3. Ernährung – Vermeidung von Mangel- und Fehlernährung

  • Gesunde Ernährung im Büro

Wir bezuschussen keine Kochkurse.

4. Ernährung – Vermeidung von Übergewicht

  • Abnehmen / Gewichtsreduktion mit Bewegung
    Nur für Erwachsene mit Body Maß Index größer als 25 oder übergewichtige Kinder und Jugendliche

5. Stressreduktion

  • Autogenes Training
  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen
  • Yoga
  • Hatha Yoga
  • Qi Gong
  • Tai-Chi-Chuan

6. Raucherentwöhnung

    • Nichtraucherkurse

Die hier angeführten Kurse sind, wie auch das „Bonusprogramm“, nicht gerade niedrigschwellige Angebote. Dadurch werden die weniger aktiven Mitglieder von den Präventionsmassnahmen kaum erreicht.

Präventionstage im Hotel mit Vollpension sind für Manche zwar ganz nett, für Andere aber überschreiten sie bereits das komplette Monatsbudget.

Die Transparenz ist für Leute, denen „amtliche Regelungen“ und Verwaltungsvorschriften nicht geläufig, nicht sehr hoch. Bei den Nichtraucherkursen wird sich mancher fragen, welche Erfolgsquote sie denn haben, und das Risiko scheuen.

Von den Steuern, die die Raucher bezahlten, werden aber keine Stationären Entzüge finanziert.

Was das Abnehmen für ein Klientel mit BMI >25 betrifft, scheint die kassenseitig geleistete Mitfinanzierung gerade mal für einen Teil der Motivationsphase zu reichen.

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2 Kommentare zu “Abnehmen – gefördert durch die Krankenkasse – Förderung von Kursen”

  1. Spannend immer wieder zu sehen, ist der Vergleich zwischen Österreich und Deutschland. Bei uns (in Österreich) erhält man meines Wissens nach keine Förderung beim abnehmen. Echt übersichtlicher Beitrag von Euch. Danke dafür! lg Sebastian aus Wien

  2. Für eine Förderung könnte man streiten. Hier, wie in Östereich oder sonstwo.
    Ich habe versucht, herauszustellen, wie sehr die Kassen nur zu ihren Bedingungen etwas – vielleicht – bezuschussen, das vorhandene „Angebot“ ist doch sehr im Bereich des Althergebrachten und wenig effizient.
    Neues zu entwickeln, liegt diesen Einrichtungen fern, es wird m.W. auch praktisch keine Ursachenforschung betrieben, und Therapie- und Präventionskonzepte; Na ja…

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