Der Glutamat-Kick, der Glutamat-Trick und die Geschmackstrickser

„Gesunde Ernährung von Anfang an“ mag eine Forderung sein, die im Interesse der Volksgesundheit formuliert worden ist und wird.

Der Mensch komt mit ererbten Reflexen zur Welt und einem „Wissen“ oder Instinkt, was er zu tun hat, darum heißt er Säugling. Zuerst mal die Lunge frei schreien machen und dann, bitte, auch gleich etwas zu trinken bekommen.

Die Muttermilch ist – soviel ist allgemein bekannt – süß, und die (angeborene) Vorliebe für Süßes bleibt.

Dass die Muttermilch auch noch 15-30 mg Glutamat enthält, erfahren wir aus neueren Studien, und wir dürfen annehmen, dass die Natur es so eingerichtet hat, dass dem Säugling auch schmeckt, was er bekommt. Die Fortschritte hin zum Brei sind denn auch nicht immer unproblematisch
Wer weiß, wie Erbsen oder Kartoffeln ohne den „eingebauten Geschmacksverstärker“ schmecken würden?

Der Trick, Wohlgeschmack durch Glutamat-Zugabe zu erzeugen gehört allerdings in die Rubrik „Manipulation“.

Teilt uns die Deutsche Gesellschaft für Ernährung auch mit, Experten hielten den Einsatz von Glutamat für unbedenklich, gibt es neuere Studien, die von dickmachenden und schädigenden Folgen des Appetitverstärkers berichten.

Der flüssige Geschmacksverstärker mit dem Liebstöckelgeschmack dürfte seine besten Zeiten bereits hinter sich haben. Julius Maggi hatte es doch in den Anfängen nur gut gemeint:

Den in Fabriken arbeitenden Frauen und Männern fehlt es an Zeit und Geld für eine gesunde Ernährung. Kochen ist … eine ebenso aufwendige wie umständliche Arbeit. So … verfügen die wenigsten Haushalte über fliessendes Wasser. Die Arbeitswege sind oft lang, die Essenspausen hingegen kurz und so ersetzen immer öfter kalte Speisen oder gar Schnaps als Aufputsch- und Betäubungsmittel die … warmen Mahlzeiten in den Arbeiterfamilien.

Die Tütensuppe , die Fertigsauce, der Brühwürfel wäre demnach immer nur ein Notbehelf für arme Leute, die das Wasser zum Kochen noch am Brunnen holen müssen.

P.S.: Die DGE hat von einem drohenden Glutamatmangel beim Verzicht auf künstliche Zusätze nicht gewarnt.

Die guten Vorsätze im Blog-Karneval

  • Keine Blog-Karneval-Beiträge mehr, bevor die richtig wichtigen Dinge, die ihre Priorität qua Realitätsprinzig erhalten, erledigt sind!

Wusch, schon ist der erste gute Vorsatz übergangen. Beim Seelensplitter-Blog von Claudia Staemmler gibt’s eine Blog-Parade zum Thema „Gute Vorsätze“ – und gute Vorsätze haben oder nicht-haben kann aufs Gleiche herauslaufen, bei den armen Seelen, die sich nicht mit Absicht verhalten.

  • Keine unnützen graphischen Spielereien mehr, die sowieso nichts bringen!

Da wiederholt sich das „Wusch“, die Spielerei ist schon da, noch dazu abmahnfähig, habe ich doch nicht um Erlaubnis gefragt, die Hintergrundgraphik zu benutzen; das könnte teuer werden: Riskantes Bloggen:

Blog-Karneval-Kogo, Versuch der Gestaltung eines

  • Und in Zukunft mehr Gemüse essen und vielleicht auch mal einen Beitrag über gesundes Gemüse liefern!

Ich glaub‘, da schon wieder so ein „Wusch“ gehört zu haben…

Na also, ein Anfang ist doch schon gemacht: Demnächst hier ein Beitrag über gesundes Gemüse unter besonderer Berücksichtigung der vielfältigen Zwiebelsorten…

  • Und in Zukunft, bitte, aufhören mit diesem Wusch-Denken! Wusch!

Ja, Du lieber Wusch-Geist: Das Wort heißt „Wunschdenken“, und ich fasse ja schon den guten Vorsatz, mich davon nicht mehr so stark leiten zu lassen, dass ich noch glaube, dass es Dich gäbe.

Vom Wunschgewicht zum Wunschkühlschrank

Nachdem Subster versprach, beim Fred-Grimme-Lesen gebe es Texte, die erfrischend rieslingleicht beim nippen sind und im Abgang eine schaurig-leckere sarkastischer Note entfalten, wobei sich kurz vorher eine kopfnickenverursachende Sinnhaftigkeit am Gaumen entfaltet

Ganz großes Tennis That’s Blogrollstuff, Baby!

konnte ich diesem gekonnt formulierten Wink doch nur folgen und habe (fast) mein Wunschprodukt gefunden.

Gewundert hatte ich mich bei dem Text nur einen kurzen Moment: „Warum schreibt der Verfasser der LoHS-Bibel von seinem Wunschgewicht unter „Produktwünschen“?“

Schnell wurde mir klar, dass das Wunschgewicht zwar auch in gewisser Weise ein (oft knappes, manchmal schwierig zu erstehendes) Wunsch-Produkt ist, dass ich mich aber lediglich verlesen hatte: Freud’sche Fehlleistung, die passiert, wenn man bestimmte Worte zu häufig benutzt.

Einig waren wir uns dann wieder beim Kühlschrank, der nicht mehr verbraucht, als sein muss, und nicht läuft, wenn es (draußen) sowieso kalt ist.
Mein Wunschkühlschrank läuft mit einem unschädlichen Kühlmittel, und die „Schlangen“, die die vom Kompressor erzeugte Wärme abführen, befinden sich außerhalb der Wohnung, z.B. an der Hauswand. Sie sind mit flexiblen Schläuchen, die man nur noch anklicken muss wie bei einer Gas-Steckdose, verbunden. Die Wärme wird im Sommer nach draußen abgeführt (in der Wohnung will ich sie dann ja nicht), und im Winter hat der Kompressor es wesentlich einfacher.

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Wie wieder anfangen nach der langen Sportpause – oder besser gleich dranbleiben?

HantelnAus der Rubrik „gute Vorsätze“ wird hier bei Fressnet ja eigentlich nicht viel berichtet – aber heute machen wir mal eine Ausnahme: Einige Tipps, am Ball zu bleiben, gesammelt auf diversen „Netzspaziergängen“:

Wenn es passiert ist, ist es nicht mehr zu ändern: Zum Beispiel, dass Du zwei Monate keinen Sport mehr gemacht hast. Vielleicht ist eine Krankheit dazwischengekommen, eine Familienkrise, oder Prüfungen. Bleibt die Frage: Wie schaffst Du den Anfang?
Wenn Du einmal in einer Gewohnheit drin bist, läuft alles automatisch, zwanglos. Weiterlesen »

Blog Action Day: Die Umwelt fragen

Eine weltweite Bloggeraktion: „Bloggen für die Umwelt“ stellt man sich vielleicht gigantisch vor, und erwartet mehr als die heute angezeigten 15.500 teilnehmenden Blogs. Wer teilnehmen will, ist aus einer Liste ersichtlich, was an Beiträgen kommt, werden wir sehen.

Andrew Sullivans Blog war über einen der „Umweltblogs“ zu erreichen; wir finden hier die sorgfältig begründete Aussage, dass die USA gerade dabei sind, Kriegsverbrechen zu begehen, wie sie im Fall der Gestapo nach Ende des Zweiten Weltkriegs mit der Todesstrafe bestraft wurden. Seine Schlussfrage:

What are we going to do about it?

Soweit ein Beispiel, das zeigen könnte, ob praktizierte Meinungsfreiheit etwas bewegt oder nicht, anders formuliert: Wie weit die Gleichgültigkeit geht.

Der Zusammenhang von Menschenrechten und Umweltpolitik stellt sich über die Ethik her; nur „irgendetwas“ über Umweltprobleme zu schreiben, und dabei zu vergessen, wie Menschen miteinander umgehen, erscheint als beschränkte Wahrnehmung, ökologisch einwandfrei geht nicht ohne sozial einwandfrei.
„Wie werden wir damit umgehen?“

Wir können diese Universalfrage auf so manches Problem anwenden, lokal, national, international.

Welche Folgen hat z.B. eine „Willensbekundung: Zukunft der Landwirtschaft im Muldentalkreis – ohne Anbau gentechnisch veränderter Kulturen“?

Es tut sich etwas, hier und da gibt es Initiativen, die sich immer noch vernetzen können, und an einer Aktion wie dem Blog Action Day teilnehmen könnten, und dabei etwas zu gewinnen hätten.

Dass allenthalben Energie schlecht genutzt wird, Kochen und Warmwasserbereitung mit elektrischer Energe insgesamt ineffizient ist, Waschmaschinen noch nicht über eine Wärmerückgewinnung verfügen, es viel zu wenige Waschsalons gibt und Kühlschränke bei einem anderen Wohnungszuschnitt zumindest im Winter eigentlich überhaupt keinen Strom verbrauchen müssten – darüber werde ich jetzt keine weiteren Worte verlieren.
Es gibt da aber noch eine „Altlast“, eine Idee, für die ich mich einmal mehr engagiert habe, als sie vielleicht wert ist, und die ich endgültig loswerden möchte:

Offener BriefAn den

Rat für Nachhaltige Entwicklung
guenther.bachmann@nachhaltigkeitsrat.deSehr geehrte Damen und Herren,

als Beitrag zum „Blog Action Day“ möchte ich einen offenen Brief an Ihre Einrichtung senden.

Nachhaltige Energiegewinnung müsste auch die Ressourcen aus den organischen Stoffen nutzen, die in den Privathaushalten anfallen. Ein nur zu schätzender Anteil Bio-Müll landet beim Restmüll und wird energieaufwändig verbrannt, auch die Kompostierung verbraucht Energie, während bei der Vergärung wertvolles und klimaneutrales Biogas erzeugt werden kann. Hierzu gibt es bereits einen Artikel.
Da ich das Thema „Biomüll als Energiequelle: Hygienische Entsorgung und Vergärung“ für durchaus relevant halte, möchte ich Sie um eine Mitteilung bitten, inwieweit es in Ihrem Hause aufgenommen und seine Umsetzung forciert wird.

Über eine baldige Antwort, die ich gerne im Nachtrag zu dem Blogbeitrag veröffentlichen möchte, würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus-Peter Baumgardt

°

Nachtrag: Am 23.10. erreichte uns folgendes Schreiben:

Sehr geehrter Herr Baumgardt,

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass sich der Rat für Nachhaltige Entwicklung noch nicht einschlägig mit dem Thema Biomüll befasst hat. Wir bereiten derzeit eine Stellungnahme zur Frage der Biomasse-Nutzung. Diese wird im Wesentlichen auf die land- und forstwirtschaftliche Erzeugung von Biomasse eingehen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Günther Bachmann

www.nachhaltigkeitsrat.de, Tel +49.30.25491780; Fax +49.30.25491785, Reichpietschufer 50, 10785 Berlin; guenther.bachmann@nachhaltigkeitsrat.de

Wenn der Rat sich mit dem Thema noch nicht befasst hat – kann er es ja noch tun. Eine Viertelstunde sollte reichen, um zu burteilen, ob das Thema lohnend ist. Eine entsprechende Vorlage existiert .

Studien: Dick-Sein steckt an und Ehestreit ist Körperverletzung

Ewig lange Zahlenkolonnen haben mit der EDV ihren Schrecken verloren, und mathematisch begabte und in Statistik geschulte Anwender entlocken scheinbar nichtssagenden Zahlen erstaunliche Aussagen:

Dick-Sein ist im sozialen Kontext ansteckend, unter Freunden mehr als in der Familie, hieß es in einer Studie von Nicolas Christakis, die ich im Adipositas-Blog, der wenig später noch einmal auf auf deren Wiedergabe bei der Adiioposiats-Gesellschaft:

„Genetische Disposition und Lebenswandel gelten als Ursache der Adipositasepidemie. Unter Lebenswandel verstand man bisher falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Die Wahrheit scheint komnplexer zu sein. Nach der Auswertung von Daten der Framinghamstudie über 32 Jahre sind freundschaftliche Beziehungen ein deutlich stärkeres Adipositasrisiko als die genetische Verwandschaft…“

verwies, gefunden habe.

“We talk about networks all the time – Computer networks, neural networks, social networks. But what do networks mean in terms of medicine and health care?

To the extent that health behaviors such as smoking, drinking, or unhealthy eating spread within networks in intelligible ways, there are substantial implications for our understanding of health behavior and health policy. By not taking into account the effects of social networks, we may fail to understand an important aspect of human health, and we may miss a part of the picture of why people become ill.”

Rauchen, Trinken und Essen im Netzwerk zu untersuchen war also ein vielversprechender Ansatz. Wenn andere Studien noch auf einen von der Werbung induzierten Identifikationseffekt hinweisen, sollten wir versuchen, das mitzudenken.

Es hat also wenig Sinn, das Dick-Sein eines einzelnen Menschen zu analysieren, wir müssen schon auch sein Umfeld mit in unsere Analyse einbeziehen:

“Medical care has too great a focus on individuals, whereas in fact health status is powerfully influenced by relationships between people. People are interconnected, and so is their health.”

Die Schlussfolgerung für (wirklich, potentiell oder ehemalige) Dicke liest sich
bei Horst:

„… bevor man Panik bekommt und allen Übergewichtigen die Freundschaft kündigt, sollte man erstmal sein Hirn einschalten. Meiner Meinung bestätigt die Studie lediglich, was man sich auch denken könnte: Übergewichtige fühlen sich mit anderen Übergewichtigen wohler und so entstehen entsprechende Freundschaften oder auch Beziehungen. Aus – Apfel – Ende.

So lange es bei dem Apfel bleibt: Gut. Es gibt die Beispiele der gegenseitigen Fressverführung allerdings dennoch. So wie die zwei Damen, die im letzten Sommer früher Feierabend machten, und in einer mittelhessischen „Metropole“ noch mal die größten Eisbecher der fünf beliebtesten Eisdielen ausprobierten.

bei Kilo-Leicht

„Gehen zwei „Dicke“ zusammen aus, fühlt man sich auch gleich besser. Sich wohlfühlen hat immer etwas mit der Umgebung und dem Freundeskreis zu tun. Ein Freundeskreis, der sich den Willen zum Abnehmen teilt, macht es einfacher. Gleich und gleich gesellt sich gern. Ja, ich denke, dass steckt dahinter.“

Wenn die sozialen Beziehungen in der Diskussion der Adipositas nicht mehr untergehen, nicht mehr nur isoliert Gene, Bewegung und Ernährung als Ursachen angesehen werden – gut. Die Christakis-Studie untersucht zwar das Netzwerk, kann jedoch nicht erklären, wie es genau vor sich geht:

Die Verführung ist nicht nur das Geschäft der Werbebranche, sondern sie wird auch von den Dicken praktiziert:

„Übergewichtige Menschen suchen sich nicht einfach ähnlich gebaute Freunde aus, betont Christakis. Vielmehr beeinflussen sie andere direkt. Sie ermuntern zum Beispiel Menschen, die bereits ein erhöhtes Körpergewicht haben, noch mehr zu essen.“

Solche Beispiele sind bekannt. Wer ist noch nie zu einer besonders „leichten“ ‚Torte eingeladen worden? Glänzende, leuchtende Augen bekommen dabei allerdings nicht die „natürlich Dünnen“. Das Verhalten ist Teil der Krankheit und kann abgelegt werden, wenn eine gewisse Krankheitseinsicht da ist.

Dann mag auch das Abnehmen in der Gruppe funktionieren – nicht aber in einem unstrukturierten Netzwerk.

Christakis Idee, Statistiken aus einem Netzwerk auszuwerten, erscheint zwar originell. Den Anspruch, etwas total Neues gefunden zu haben, erhebt er jedoch zu Unrecht. Es ist ein alter Taschenspielertrick, so zu tun, als gebe es nur einen einzigen Joker. Die systemische Psychologie hätte zur Lösung des Problems „Ansteckung bei Fresssucht“ eigentlich mehr beizutragen.
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Je mehr Varialblen und Korrelationen berücksichtigt werden sollen, desto schwieriger wird Statistik; die Interpretation von Zahlen scheint immer noch ein ähnlich schwieriges Geschäft zu sein wie die phrophetische Deutung des Vogelfluges; (heute früh hat eine Formation Wilgänse Idstein überflogen, ohne Rast zu machen) moderne Prognostiker scheinen sich auch mit der Effizienz und Genese der Prophetie nicht auszukennen.
Wie nett ist es da doch, eine unkomplizierte Studie auszuwerten:

Wer sich dauernd angiftet, greift damit auch das Immunsystem seines Partners an. Darauf verweist ein Experiment der Psychiaterin Janice Kiecolt-Glaser und ihres Mannes, des Immunologen Ronald Glaser, von der Ohio State University in Columbus in den USA.

Sie testeten 42 gesunde Ehepaare im Alter zwischen 22 und 77 Jahren. In der ersten Sitzung sollten die Partner sich 20 Minuten positiv und einander bestärkend über ihre Beziehung unterhalten. Beim zweiten Mal, zwei Monate später, diskutierten sie ebenso lange und heftig ein zwischen ihnen strittiges Thema. Vor den Sitzungen waren den Probanden kleine Hautwunden beigebracht worden. Anschließend wurden die Verletzungen, die Wundflüssigkeit und das Blut der Versuchspersonen mehrmals immunologisch untersucht. Wie die Forscher feststellten, heilten die Wunden nach dem Streitgespräch um ein oder sogar zwei Tage langsamer als nach der friedlichen Unterhaltung.

Wenn jetzt noch jemand die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt würden, könnten wir diese Studie noch ein wenig ausbauen, und erforschen, welcher Streit nicht nur unglücklich macht, die Wundheilung verschlechtert, sondern auch noch darüber hinaus dick macht: Geeignet wären doch Themen wie Körpershilouette („Du gehst auf, wie ein Hefekloss), Sport („Kannst Du auch noch etwas anderes bewegen als die Finger auf der Fernbedienung?“) und Schönheitsideale (Eine Frau ohne Bauch ist wie ein Himmel ohne Sterne – arabisches Sprichwort!“).

Schon wieder haben wir es mit systemischer Psychologie zu tun: Hier treffen zwei Systeme mit je besonderen Regeln und Gesetzen zusammen, denen die Protagonisten sich mehr oder weniger beugen.

Abnehmen – gefördert durch die Krankenkasse – Förderung von Kursen

Dass die Krankenkassen gesetzlich zur Förderung von Massmahmen zur Prävention verpflichtet sind, ist nicht überall bekannt – erst recht ncht, wie effektiv die Präventionsmassnahmen sind, aber es gibt sie. Eine detaillierte Aufstellung fand sich bei der Betriebskrankenkasse der Hypo-Vereinsbank:

„Bitte informieren Sie sich zuerst, ob der Kurs, den Sie besuchen möchten, unsere Kriterien erfüllt und von uns bezuschusst werden kann. Weitere Bedingungen für unsere Kostenbeteiligung:

    • Der Kurs erfüllt unsere Qualitätskriterien (s. unten)
    • pro Kalenderjahr können max. 2 Kurse mit unterschiedlichem Kursinhalt bezuschusst werden
    • Zuschuss von 80% der Kurskosten, jedoch maximal
      € 123,00 pro Kalenderjahr
    • Regelmäßige Teilnahme – Anwesenheit bei mindestens 80% der Unterrichtstunden ist erforderlich
    • Vorlage einer Teilnahmebestätigung
    • Kinder: Präventionskurse für Kinder können ab dem 6. Lebensjahr bezuschusst werden“

Die Zuschussregelung ist bei den verschiedenen Kassen offenbar nicht einheitlich, hier die Regelung der Barmer. Vier Präventionstage in Bad Suderode ab rund 390, oder 10 Gruppentermine Kontrolliertes Trinken à 90-120 Minuten bei der Caritas Frankfurt, Fachambulanz für Suchtkranke Mainkai 40, 60311 Frankfurt für 330 Euro. Telefon: 069-913316-51

Die erstgenannte Kasse erläutert weiter:

Qualitätskriterien

Wir schlossen Kooperationen mit

  • dem Deutschen Sportbund
  • dem Deutschen Volkshochschulverband und
  • der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholischer Familienbildungsstätten

Zusammen mit diesen Partnern entwickelten wir zwei Qualitätsprädikate:

  • „Gesundheitsförderung nach § 20 Abs. 1 SGB V – vom BKK Bundesverband empfohlen“
  • „Sport pro Gesundheit“

Bei Kursen mit diesen Qualitätsprädikaten entfällt die Prüfung der Anbieterqualifikation. Bei allen anderen müssen wir einzeln prüfen. Fragen Sie Ihren persönlichen Betreuer, welche Anforderungen der Anbieter erfüllen muss.

Liste der bezuschussbaren Kurse

1. Bewegung – Förderung des Muskel- und Skelettsystem

  • Wirbelsäulen-Gymnastik
  • Rückenschule
  • Gymnastik für Übergewichtige
  • Osteoporosegymnastik
  • Pilates
  • Feldenkrais

2. Bewegung – Förderung der Herz-Kreislauf-Funktion

  • Spezielle Herz-Kreislauf-Gymnastik (auch im Wasser)
  • Walking- und Jogging-Kurs zum erlernen der Walking- /Lauftechnik, Auswahl des richtigen Zubehörs etc.

Wir bezuschussen keine Lauftreffs.

3. Ernährung – Vermeidung von Mangel- und Fehlernährung

  • Gesunde Ernährung im Büro

Wir bezuschussen keine Kochkurse.

4. Ernährung – Vermeidung von Übergewicht

  • Abnehmen / Gewichtsreduktion mit Bewegung
    Nur für Erwachsene mit Body Maß Index größer als 25 oder übergewichtige Kinder und Jugendliche

5. Stressreduktion

  • Autogenes Training
  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen
  • Yoga
  • Hatha Yoga
  • Qi Gong
  • Tai-Chi-Chuan

6. Raucherentwöhnung

    • Nichtraucherkurse

Die hier angeführten Kurse sind, wie auch das „Bonusprogramm“, nicht gerade niedrigschwellige Angebote. Dadurch werden die weniger aktiven Mitglieder von den Präventionsmassnahmen kaum erreicht.

Präventionstage im Hotel mit Vollpension sind für Manche zwar ganz nett, für Andere aber überschreiten sie bereits das komplette Monatsbudget.

Die Transparenz ist für Leute, denen „amtliche Regelungen“ und Verwaltungsvorschriften nicht geläufig, nicht sehr hoch. Bei den Nichtraucherkursen wird sich mancher fragen, welche Erfolgsquote sie denn haben, und das Risiko scheuen.

Von den Steuern, die die Raucher bezahlten, werden aber keine Stationären Entzüge finanziert.

Was das Abnehmen für ein Klientel mit BMI >25 betrifft, scheint die kassenseitig geleistete Mitfinanzierung gerade mal für einen Teil der Motivationsphase zu reichen.

Abgesang auf die Blogparade: „Wie frühstückt Ihr?“

Logo Frühstücksparade bei FressnetDer Blick über den Tellerrand, die Kaffeetasse, den Gartenzaun war ja das Ziel des Blogkarnevals mit der Frühstücksfrage, und ich möchte allen, die sich beteiligt haben, herzlich dafür danken.Der eine oder andere Beitrag steht zwar noch aus; da wir hier keine Haupt- und Nebenpreise für „das Beste Frühstück und auch keine Verlosung eines Haupt- und mehrerer Nebenpreise haben, ist das auch kein Problem.Es sind doch erfreulich abwechslungsreiche Beiträge zusammengekommen, wie folgt:

Jens Srowig machte den Anfang. Selbstgemachtes Müsli oder eher fettarm belegtes Vollkornbrot oder Vollkorntoast. Vor dem Kaffee erst mal Wasser zu trinken, ist auch eine interessante Variante.

Der Kilogucker frühstückt unter der Woche im vorübergehen oder sogar im Stehen. Die absolute Ausnahme ist er dabei bestimmt nicht. Aber weitere Details daselbst.

Die Prinzessin kann es gar nicht nachvollziehen, wenn jemand ohne Frühstück aus dem Haus geht. Neugierig auf die Frühstücksgewohnheiten ihrer LeserInnen, hat sie eine Umfrage gesartet, die zur Zeit folgendes Bild ergibt:

Frühstück

  • Unbedingt! – 38 %
  • Nehm‘ ich gegen Mittag ein – 23 %
  • Brauch/will ich nicht – 21 %
  • Ist bei mir ein Spätstück – 17%
Bei Frank Ensinger steht das Orchideenfrühstück auf dem Frühprogramm: Ein feiner Wassernebel aus der Sprühflasche stellt für seine edlen Pflanzen die „Morgenmahlzeit“ dar. Hätten wir Menschen einen entsprechenden Stoffwechsel, würden wir beim Duschen satt.

Markus vom Diät-Blog hat seine Frühstücksgewohnheiten umgestellt; jetzt spielen Obst & Gemüse, magere Wurste und leichter Käse, Säfte und magerer Quark eine große Rolle. Speck und fette Wurst gehören der Vergangenheit an.

Beim Waldweiblein ist ein Beitrag gepostet, in dem von größeren Renovierungsarbeiten

Bloggers Unite - Blog Action Day

zu lesen ist – wahrscheinlich aus diesem Grunde, und vielleicht auch, weil sie schon den Beitrag für die Umwelt vorbereitet, efahren wir hier nichts über ihre Frühstückssitten – entschuldigt.

Die Lieblings.Bildaktion bei Monstropolis ist reichlich und aussagekräftig bebildert. Lord Daywalker und „Gefolge“ haben hier in einer eindringlichen Bildersprache ein Soziogramm des deutschen Frühstückskultus gezeichnet, das neben sachlichem Realismus auch die romantischen Anklänge nicht vermissen lässt. Hier verleugnet niemand, dass Kaffee und Zigarette nicht satt machen – anderswo wird verdrängt, dass sie als Frühstück gelten.

Der Beitrag von Fressnet.de zur Parade war zunächst eine Collage zum Müsli-Frühstück und eher die Ankündigung eines Beitrags; unter dem Motto „Fanatisches Frühstück“ habe ich dann noch einge Müsli-Variationen im Bild vorgestellt – eine Seite zum Lesen, und scrollen.

Horst Klier gewährt uns einen reich bebilderten Einblick in die Frühstücksgewohnheiten, denen er in seinem Arbeitsleben frönt. Interessant ist auch ein Blick in seine Schreibtischschublade – was es da Süßes gibt, verrät er Euch besser selbst.

Reto Stauss‚ Artikel hat die Überschrift „Gewüz- statt Schokomilch“ und schildert, wie er eher zufällig dazu kam, statt der „ewigen Ovomaltine“ sich an eine ayurvedisch-indische Version der Frühstücksmilch zu wagen.

Die Darstellung eines frühen, harmonischen Frühstücks zu Dritt finden wir auf dem Blog der Erfinder des Müsliversands in der Pappröhre – wer jetzt gedacht hätte, bei MyMüsli drehe sich alles rein homogen ums Müsli, hat sich geirrt.

Licht und Schatten beim Frühstück mit Croissants sehen wir auf dem Beitrag von Hendryk aus Konstanz; den er mit „Aufgewacht! Vom morgendlichen Selbstverständnis...“ überschrieben hat. Frühstückszenen, die das Leben schrieb…

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Ob wir die Blog-Parade „Frühstück“ in einem Jahr noch einmal wiederholen, um zu schauen, ob sich irgendwelche Gewohnheiten geändert haben, müssen wir dann noch sehen. Auf jeden Fall lohnt es wohl, sich den einen oder anderen Gedanken zum Frühstück zu machen.
Dass es nicht nur darauf ankommt, was gefrühstückt wird, sondern vor allem auch, ob, hat sich deutlich herauskristalliesiert. Meiner Meinung und Erfahrung nach ist das Frühstück am Vormittag durchaus wichtig; darauf zu verzichten, baut schon viel Unausgeglichenheit auf, und hat auch klammheimlich zur Folge, dass man sich vorbeugend in der Nacht so satt ist, dass es länger richt.

Nun, und wenn schon, dann ist nicht nur die Frage, was, sondern auch „Wie“. Das gemeinsame Frühstück ist oft nur am Wochenende möglich, für die Singles unter uns auch dann nicht: Schwierige Zeiten in einer komplzierten Gesellschaftsordnung, die die Bedürfnisse Vieler verhöhnt.

Der Lichtblick der hier vorgestellten Beiträge: Jeder hat sich um seinen Stil bemüht, und darum „stilvolles Frühstück“ zu praktizieren, als Ausdruck eines sinnvollen Lebensstils, auch wenns nicht immer so einfach ist.

Darum an dieser Stelle noch mal meinen aufrichtigen Dank für Eure Beiträge!

Die Gesundheitspolitik ist auf die Selbsthilfegruppen angewiesen – und umgekehrt

„Wenn Du etwas lernen möchtest, dann frage die Erfahrenen, und nicht die Gelehrten“

– so zitierte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt am Montag ein chinesisches Sprichwort.

Auf der Fachtagung der hessischen SPD-Landtagsfraktion unter dem Motto

Selbsthilfe – Lobby für Patientinnen und Patienten

verwies auch Andrea Ypsilantis einleitend darauf, dass den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten teils unzureichend entsprochen wird, sie also sowohl eine Lobby brauchen, wie sie sich auch um ihre eigenen Belange selbst kümmern (müssen).

In der Zukunft der Gesundheitspolitik, so Schmidt, würden die Forderungen, die Selbsthilfearbeit zu stärken, lauter werden. Die Bedingungen werden schwieriger, wenn die Bevölkerungszusammensetzung sich ändert, mehr alte Menschen mehr chronische Krankheiten entwickeln, also dauernd krank sind und dauernd behandelt bzw. versorgt werden müssen: Vor 30 oder 40 Jahren hatten die Ärzte, so gesehen, eindeutig weniger zu tun, als in der Zukunft.

Da das Pensum größer wird, werden bei realistischer Betrachtung auch Nicht-Ärzte im Gesundheitswesen stärker eingebunden werden müssen (Wobei die Diskussion, ob es z.B. im psychiatrischen Bereich immer krankenpflegerisch oder sozialpädagogisch ausgebildetes „Pflegepersonal“ sein muss, schon längst geführt werden könnte).
Bei Behandlung und Forschung haben Selbsthilfegruppen ihre Aufgabe auch bei der Frage des Informationsflusses; zielgenaue Angaben sind allgemein ausgebildeten Ärzten bei speziellen Fragen oft unmöglich.

Medizinische Kompetenzzentren für schwierige Krankheiten können wertvolle diagnostische Arbeit leisten, wenn die Spezialisten bei Bedarf auch konsultiert werden können.

Zu gering ausgebildet ist bei seltenen Krankheiten das Problembewusstsein, aber auch „moderne Epidemien“ wie Alzheimer und Demenz fallen noch unter ein gesellschaftliches Tabu; damit die mögliche Prävention und Früherkennung geleistet werden kann, bedarf es größerer Sensibilität – und verbesserter Pflege- und (geriatrischer) Rehabilitationsarbeit.

Vorgelegt werden soll bis zum Ende des Jahres ein Gesetz zur Förderung der Prävention – wobei auch die „Mitbeteiligung der Betroffenen bei Entscheidungsprozessen“ festgeschrieben werden soll. Was das die 2,5 bis 3 Millionen in Selbsthilfegruppen „Organisierten“ heißt – läßt sich noch nicht genau sagen; schlimmstenfalls mehr Entfremdung und Funktionalisierung durch „irgendwelche“ Geschäftsstellen, Gelehrte und Experten, trotz „Ehrenkodex“ der SHG’s.
Die „Durchorganisation“ der Selbsthilfegruppen bis hin zu einem Bundesverband ist augenscheinlich unvermeidlich.

Spezielle Fragen und Probleme

Altenwohngemeinschaften könnten eine Form der Lebensgemeinschaft sein, die künftig eine Perspektive darstellt. Ein wenig abstrakt erscheint bisher die Unterstützung solcher Anliegen durch den Verband der Wohnungswirtschaft, obwohl die Kundenwünsche auf dem Tisch liegen.

Das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) ist eine Beeinträchtigung, die nicht adäquat aufgefangen wird. In Regel-, Realschule und Gymnasium gibt es die für die Diagnose ausgebildeten Lehrer nicht, Kinder und Jugendliche mit ADS werden nicht so weit wie möglich gefördert, die medikamentöse Behandlung kann fragwürdig sein und ist ohne therapeutisch-pädagogische Begleitung streng genommen sowieso kontrainduziert.

„Wer heute nicht gefördert wird, scheitert mit hoher Wahrscheinlichkeit später auf dem beruflichen Feld.“

Psychiatrieerfahrene sind oft ohne Mut, wenn es darum geht, etwas im Bereich der Selbsthilfe aufzubauen. Deshalb wurde der Bedarf an geschulten Helfern beim Aufbau von Gruppen angemeldet.

Während Krankenkassen sich beim Referentenhonorar allgemein oft aufgeschlossen zeigen, hat es bei der Einladung von Therapeuten schon Einwände gegeben, „weil keine Therapie stattfinden darf“.

Angeborene Herzfehler sind zwar selten, aber desto problematischer: Ein medizinisches Feld, das nicht groß genug ist, dass die Pharmazie hier Gewinnchancen sähe. Die Verlängerung des Patentschutzes für solche „Sondermedikamente“ könnte hier etwas helfen.

Parkinson-Patienten mit gewissem Pflegebedarf „landen“ schon als junger Mensch im Altersheim, wenn für frühe Pflegefälle keine adäquaten Wohngruppen geschaffen werden.

Zöliakie ist unheilbar und macht eine wirklich strenge Diät überlebensnotwendig. Bezeichnend für den Ausbildungszustand ist es, wenn es schon Fälle gegeben hat, in denen Zölikiepatienten für geheilt erklärt wurden.

Die Diagnose erfolgt oft erst sehr spät, nach einer langen Periode unerklärlicher Krankheit, Verlust des Arbeitsplatzes und Stress, der die Krankheit wie die fehlende Diät verschlimmert.

Wer wenig Geld hat und glutenfreies Brot kaufen muss, hat ein Problem, spätestens, wenn z.B. die Brille hinfällt.

Diabetes könnte zum Mehrheitsproblem werden – in diesem Zusammenhang wurde die „Bildungsfrage“ gestellt und auf die Eigenverantwortlichkeit hingewiesen.

Bluthochdruck: Auch hier gibt es Selbsthilfegruppen, die beabsichtigen, den „mündigen Patienten“ zu fördern und „Gräben zwischen Ärzten und Kliniken“ hinweg wünschen.

Borreliose ist ein Problem, für das keine Zahlen vorliegen. Bei den Ärzten wird der Pflicht zur Fortbildung zwar entsprochen – das Fortbildungsangebot (und das begehrte Begleitprogramm) richtet sich aber nach den Interessen der Ausrichter.

Stotterer machen ein Prozent der Bevölkerung aus. Davon merkt man nichts – es mag an mangelnder Aufklärung der Bevölkerung liegen, und auch die stotternden Frauen leben wohl überdurchschnittlich zurückgezogen.

Das Problem der Eltern-Kind-Entfremdung erscheint zwar durchaus nachvollziehbar, dürfte jedoch allgemein nicht bekannt sein. Es gibt eine Selbsthilfegruppe mit dieser Thematik, die jedoch dürfte wenig öffentliche Unterstützung erfahren.

Die Selbsthilfe nach Krebs berichtete von allzu unempathischen Ärzten: „Sie haben ja doch nicht mehr lange zu leben“. Weitere Fortschitte in der Psychoonkologie erscheinen dringend angeraten; Nervenerkrankungen und Depressionen durch mangelnde Hilfe sollten überflüssig sein.

Körperbehinderte im Krankenhaus haben oft schlechte Karten: Das Maß an Betreuung, das für sie notwendig ist, steht im normalen Krankenhausbetrieb nicht selbstverständlich zur Verfügung. Es wurde von „Folgeschäden infolge Krankenhausaufenthalt“ berichtet.

Übergewicht ist eine viel beklagte Zivilisationskrankheit, die für die Betroffenen mit Scham- und Schuldgefühlen verbunden ist. Essen als Ersatzhandlung und Engagement in Selbsthilfe vertragen sich nicht: Die Erkrankung wird heruntergespielt; Selbsthilfegruppen in diesem Bereich muss man mit der Lupe suchen.

Perspektiven

Die Rolle von Selbsthilfegruppen (nicht nur beim Informationsfluss) ist vielfältig: Bei der Suche nach guten Ärzten kann eine kompetente Empfehlung Gold wert sein. Nicht undenkbar ist, dass auch Ärzte am „Wissen der Betroffenen“ teilhaben können.

Immer noch arbeitet das Internet mit Hypertext und liefert auf dieser Grundlage ein Beispiel, wie Vernetzung funktioniert. Davon können auch Selbsthilfegruppen sich eine Scheibe abschneiden bzw. daraus eine Leitidee ableiten.
(Regionale) Kooperation etwa im administrativen Bereich ist theoretisch denkbar, aber auch das Feld „Gesunde Ernährung“ ergibt Gemeinsamkeiten, die ausgebaut werden können; eine gewisse Marktmacht besteht ja auch auf der Konsumentenseite – eigentlich.

Defizite in der Fortbildung und/oder Supervision der Gruppenleiter von SHG’s sollten nicht übergangen werden; deren Belastung kann sehr groß sein, während ihre Arbeit für selbstverständlich genommen wird.

Auch um die Ärztegesundheit steht es nicht zum Besten, wofür z.B. Alkoholiker besonders sensibel sein können, wenn sie das Alkoholproblem des (dann möglicherweise zynischen) Behandelndelnden erkennen.

Das gelegentlich noch massive Ständedenken im Gesundheitswesen halte ich nicht für ein feudales Relikt, sondern für einen narzisstischen Selbstschutzmechanismus derer, die sich mit einer Rolle als Halbgott identifizieren – aber auch solche „Weißkittel“ können nur mit Wasser kochen.

Raum- und Präsenzprobleme der Selbsthilfegruppen sind für deren Arbeit sehr hinderlich. Auf kommunaler Ebene wird hier eine unnötige Hemmschwelle für den Aufbau von SHG’s aufgebaut.

Hinsichtlich der Volkskrankheit Adipositas, für deren Behandlung die Zauberformel immer noch aussteht: Für ein begleitetes Modellprojekt „Wunschgewicht mit Eigeninitiative“ soll hier ein Konzept erstellt werden.
Der kostenlose Diättipp zum Abschluss:

Am 1. Oktober 2007 ist in Hessen das allgemeine Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden in Kraft getreten.
Ganz ohne Gesetz und Dekret lässt sich für die Gesundheit umsetzen: Bei der Verpflegung auf Veranstaltungen überwiegend Vollkornprodukte anbieten und auf raffinierten Zucker verzichten.

Weiterlesen bei:

Selbsthilfe bei Adiositas/Übergewicht

Messies, Übergewicht, Termine

Da von ADHS bzw. ADS im Zusammenhang mit Übergewicht und seinen Ursachen hier schon die Rede war, ist die folgende Übernahme einer Presseerklärung wohl legitim.

Die „zerstreute Persönlichkeit“ hat, wenn sie übergewichtig ist und den Termin bei der Diätberatung (regelmäßig?) vergisst, offenkundig ein Problem, dessen Lösung – nämlich einen ordentlichen Terminkalender zu führen – so schwierig doch eigentlich nicht sein dürfte. Oder liegt das Problem doch tiefer?

„Ich kann mich aber der Vermutung per analogiam nicht erwehren, daß hier ein ungewöhnlich großes Maß von nicht eingestandener Geringschätzung des anderen das Motiv ist …“ (1, S.173)

Die Mitteilung:

Sigmund Freud PrivatUniversität Wien

ZWEITE DEUTSCHSPRACHIGE MESSIE TAGUNG D-A-CH
Psychotherapeutische Sichtweisen
9. und 10. November 2007

Abgeleitet vom englischen Wort mess (= Unordnung) werden jene Menschen Messies genannt, die ihren Lebensbereich drastisch einschränken, indem sie zum Beispiel ihre Wohnungen mit Dingen überfüllen und unter Umständen sich auch die Organisation des Alltagslebens oft extrem erschweren.

Die amerikanische Sonderschulpädagogin Sandra Felton prägte den Begriff „Messies“ für Menschen, die an dieser Desorganisation bezogen auf Raum, Zeit und sozialer Integration leiden und etablierte eine Selbsthilfebewegung in den USA. Aufgrund internationaler Entwicklungen und unseren Erfahrungen ist anzunehmen, dass unter dem Messietum eine größere Anzahl von Menschen leidet: Für Deutschland werden 300.000 betroffene Personen geschätzt; dies würde darauf hindeuten, dass es in Österreich möglicherweise 30.000 sind.
Internet – Diskussionsforen, Vereine, Selbsthilfegruppen und alle unsere Angebote stoßen auf rege Nachfrage und dem immer stärker werdenden Bedürfnis nach Hilfe durch Psychotherapie.

Derzeit steht fest, dass diese psychische Entität nicht ausreichend wissenschaftlich dokumentiert oder aufgearbeitet ist. Es gibtChaos populärwissenschaftliche Ratgeber – Literatur, die durch Anleitung Verhaltensänderung verspricht oder Darstellungen von einzelnen Fallbeispielen. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung im deutschsprachigen Raum begann mit einer Fallstudie zum „Vermüllungssyndrom“, in den USA Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts mit dem Begriff „compulsive hoarding“.

Da dieses Leiden nicht als psychische Störung erfasst wurde ergibt sich derzeit ein Mangel an psychotherapeutischer Kompetenzentwicklung.

Aufgrund des bisher unzureichenden professionellen Angebots im psychosozialen, psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgungsbereich, konnte im Rahmen der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien und der Psychotherapeutischen Ambulanz der SFU die erste und einzige Plattform in Österreich für Betroffene und deren Angehörige geschaffen werden: die Expertenunterstützte Selbsthilfegruppe, die Expertenunterstützte Angehörigengruppe, Gruppenpsychoanalyse für Messies, die öffentliche Vortragsreihe zu messiespezifischen Themen, Informations- und Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit, die Messies-Kunstgruppe, die Organisation der Ersten und Zweiten Österreichischen Messie Tagung, Psychotherapie auf Krankenschein und letztlich Unterstützung durch StudentInnen.
Die Zweite Deutschsprachige Messie Tagung (D-A-CH) setzt sich zum Ziel, die aktuellen Forschungsergebnisse der Messies-Forschungsgruppe unter der wissenschaftlichen Leitung von Rektor Univ. Prof. Dr. Alfred Pritz zu diskutieren. Die klinische und wissenschaftliche Definition, die dahinter liegenden psychodynamischen Prozesse und weitere Aspekte – wie die Auseinandersetzung mit Angehörigen und jugendlichen Betroffenen – sollen beleuchtet werden. Daher soll mit dieser Tagung versucht werden, dem Messie-Phänomen näher zu kommen, um es besser zu verstehen und Konsequenzen für die effiziente psychotherapeutische Arbeit ableiten zu können. Den Tagungsfolder mit näheren Informationen sowie das Anmeldeformular finden Sie unter www.sfu.ac.at (Veranstaltungen).

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
  • Bine: Lieber Klaus-Peter, ich bin über die Foodblogbilanz2021 auf Deinem Blog gelandet und...

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