Ein Irrtum und die 10 größten Diät-Irrtümer

Es gibt ungezählte Diäten – also so viele wie Sand (-Körner) am Meer, und dementsprechend viele Artikel, die über Diät-Irrtümer aufklären wollen. Das ist  falsch, ein erster Teil-Irrtum. Die Anzahl der beschriebenen Diäten ist beschränkt, die Masse an Publikationen ist inflationär. Wenn jeder seine eigene Diät macht, gibt es so viele Diäten, wie Gesichter, aber mehr Sandkörner als Diäten.

Wo es um die Lebensführung geht, kann jeder Irrtum schaden.

  1. Erster Diät-Irrtum:

    Mono-Diäten sind wirksam

    Mono-Diäten sind fade und langweilig, deshalb wiedersprechen sie dem menschlichen Naturell, das auf Anregung der Sinne angewiesen ist, und deshalb sind sie unwirksam, weil undurchführbar. Wenn Ausnahmepersönlichkeiten mit Kohlsuppe oder Reis pur Abnehmerfolge hatten, bestätigt das nur, dass Ausnahmen die Regel bestätigen.

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  2. Zweiter Diät-Irrtum:

    Abnehmen mit Diäten ist nur kurzfristig erfolgreich

    Was soll “Kurzfristig erfolgreich” bedeuten? So etwas wie “ein graues Weiß”? Ein Auto, das zwar anspringt, dessen Motor aber nach drei Minuten wieder ausgeht? „Nur kurzfristig erfolgreich” – das ist erfolglos.

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  3. Dritter Diät-Irrtum:

    Light-Produkte sparen Kalorien

    Diskussion zwecklos; Wer das glauben will, kann nicht anders.

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  4. Vierter Diät-Irrtum:

    Wir sind alle gut informiert, was Ernährung betrifft

    Die Suchbegriffe sprechen da eine andere Sprache. Zudem sind viele Fragen sowas von nebensächlich:

    “wieviel karorien hat 200 ml liter tomatensose???”

    Antwort: Ist doch völlig egal, trink’ halt Tomatensaft, der wird schon nicht dick machen. Dein eigentliches Problem ist, dass Du derart zwanghaft bist, dass Du sogar Kalorien zählen musst! Auch die Diskussion von Diättipps bringt kein Wissen über die Ernährung – es kommt wohl nicht am Bestimmungsort an.

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  5. Fünfter Diät-Irrtum:

    Fettsucht ist keine Sucht

    Ob für Fettsucht, Adipositas oder Esssucht: Das Dogma (der religiöse Lehrsatz, das Machtwort) verhindert eine angemessene Therapie und vor allem: Die Krankheitseinsicht der Betroffenen, die unter dem Denkverbot gar nicht wissen können, wo “den Hebel ansetzen”. Schlimmer als die Sucht ist die Angst vor der Sucht; der eigentliche Irrtum lautet: „Sucht ist nicht zu beherrschen“ und “süchtig sein ist mindestens so schlimm, wie Krebs”.

    Richtig ist: Sucht ist vielleicht nicht heilbar (wer will schon das Gedächtnis verlieren – und das Suchtgedächtnis gehört, einmal ausgebildet, dazu) – aber man kann und muss damit leben.

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  6. Sechster Diät-Irrtum:

    Die Gene sind unser Schicksal

    Vieleicht kann man die Gene zählen, entschlüsseln, ergründen… Und was ist Schicksal? In Ruhe und Apathie hinnehmen, oder beeinflussen, mitmischen?

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  7. Siebter Diät-Irrtum:

    Die Dicken müssen nur wollen

    Pseudo-Pädagogik aus dem vorletzten Jahrhundert. „Ein Mensch mag tun was er will, aber er kann nicht wollen, was er will“ 😉

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  8. Achter Diät-Irrtum: Es gibt immer noch einen Grund zur Hoffnung

    … und noch einen, und noch einen, und noch einen. Viele kommende Hoffnungen werden wahrscheinlich so falsch sein wie viele vergangene. Vom Standpunkt des Zynikers aus ist das Hoffen jedenfalls falsch. Aber was ist der richtige Standpunkt? Und was ist mit der Portionsdiät?

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  9. Neunter Diät-Irrtum:

    Wenn ich mich nur noch besser informiere, wird das was

    Ein Glaube, von dem die Experten, die wenig helfen, leben. Die erzählen dann zum Beispiel etwas von “Genen und Schicksal”. Oder von „resistenter Stärke„. Und wie lerne ich, mich besser zu verhalten?

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  10. Zehnter Diät-Irrtum:

    Abnehmen Mit Genuss und ohne Verzicht: Das muss die Lösung sein

    Weil ja das ganze Leben ein einziger Genuss ist, und ohne Ess-Verzicht der einzige Genuss, den man hat, weg wäre. Wie sagte der notorische Raucher: “Das ist doch der einzige Genuss, den ich habe.” Dass ihm niemand andere Genüsse vorgeschlagen hat, das war doch die eigentliche Gemeinheit.

    Der eigentliche Irrtum: Dass ich „das“ brauche, mir „sonst nichts“ zusteht und ich das, was ich „eigentlich“ will, nicht bekommen werde. Dass Genuss mit Konsum und nur Konsum, mit Verschlingen und Einverleiben verbunden ist, Glück, körperliches und geistiges Wohlbefinden davon abhängen.

    Das „Glück der Erkenntnis“ ist eine Metapher, die uns nachdenklich machen kann. Ebenso das „Eingedenken der Natur“.

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Diät-Irrtümer können so hartnäckig sein, dass man schon an „Irrglauben“ denkt. Doch das ist ein anderes Thema…

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Ein Kommentar zu “Ein Irrtum und die 10 größten Diät-Irrtümer”

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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