Weiße Weihnacht – Blaue Weihnacht

Friede, Freude und Fröhlichkeit wären in der Weihnachtszeit zwar angesagt, aber oft ist die Stimmung doch eine andere. Da gibt es den Feiertags-Blues, und die Frage: “Wie mit diesem “lähmendem” Gefühl umgehen”?

Wer in dem Strom der frohen Botschaft, die in der kommerziellen Variante “Kaufen, schenken, kaufen, konsumieren” lautet, nicht mitschwimmen kann oder mag, entspricht nicht der kulturellen Schablone dieser Zeit, wird zum Abweichler, ist anders “programmiert” als die Masse.
Wenn man dann nicht mit sich selbst zurecht kommt, wegen des bisherigen Lebens frustriert und unzufrieden ist, meint, nicht stolz auf sich sein zu können, kann das zu einer Art Depression führen, und es wird ungemütlich: Zusammen mit Anderen, aber auch alleine.

Die einen sollen  sich, von der Familie getrennt, in einer neuen Umgebung zurechtfinden, für Andere ist "Familie” der Horror schlechthin, und gleichzeitig ist “Alleine” nicht das, was zum Image des erfolgreichen Weihnachtens gehört …

Aber auch die obligatorischen Besuche bei Eltern und Schwiegereltern können entnervend sein. Wer sagt schon ehrlich “Ich geh nicht dahin, zu einer Mutter, die streitet, oder einem Vater, der sich betrinkt”?
Das könnte ja zu Schuldgefühlen führen: In der Zeit der Familientreffen, von Liebe und Mitgefühl und Geschenken wird eher das Spiel mitgespielt, und man ärgert sich vielleicht über die eigene Angepasstheit.

Das kulturelle Stereotyp “Freude, Spass, christliche Werte” ist schnell verfehlt, und wen dann noch das Gefühl beschleicht, etwas sei mit ihm nicht in Ordnung, dürfte eine schwere Zeit erleben, sich “krank” und einsam fühlen.

Dabei sind solche Gefühl recht verbreitet. Über Trauer, Wut, und Ängste an den Feiertagen soll aber offiziell nicht gesprochen werden.
Man möchte vielleicht dem Ganzen entfliehen, und findet sich mit Kopfschmerzen und einer bleiernen Müdigkeit auf dem Sofa wieder – was schon von den negativen Erwartungen verursacht sein kann. 

In Ruhe genauer nachzudenken, was einen wirklich aufregt, könnte helfen, die eigenen Gefühle zu klären.

Bewegung, Meditation oder Atemübungen können helfen, die Aufgeregtheit herunterzufahren. Negative Gedanken anzuhalten und entspannende Zusammenhänge, “Szenen” zu suchen, mit sich selbst gut umzugehen ist dann sinnvoll. Sinnvoll ist es auch, die eigenen Trigger zu kennen. Alkohol als “Medizin” zu verwenden, ist nicht wirklich ratsam: Wenn er auch anfangs entspannend wirkt, ist es doch ein Unterschied, wie viel von diesem “Beruhigungsmittel” man zu sich nimmt.

Der Feiertags-Blues, die Weihnachts-Depression ist eine Realität, die man handhaben muss. Dabei gilt es, die Auslöse-Situationen und die eigenen, allzu negativen Gedanken zu vermeiden.  Und, wo möglich, positive Situationen aufzusuchen.

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2 Kommentare zu “Weiße Weihnacht – Blaue Weihnacht”

  1. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass gerade Weihnachten die meisten „ich-mach-jetzt-schluss“-Gedanken erfolgreich zu Ende geführt werden. Man sitzt der Illusion auf, dass zum Fest alle friedlich und zufrieden im Kreise ihrer Lieben unterm Baum hocken. Menschen, die keine lieben Angehörigen haben, können das ganze Jahr über damit umgehen, nur Weihnachten nicht. Wohl wissend, dass auch Weihnachten nicht alles so friedlich ist, wie es scheinen soll. Aber mit zunehmender Single-isierung verändert sich auch Weihnachten. Kneipen und Restaurants haben auf, alle möglichen Veranstaltungen warten auf einen, es gibt also zumindest in der Stadt keinen Grund mehr, den Christmas-Blues zu schieben. So, ich mach jetzt Schluss (mit dem VordemPCsitzen). Lieber Klaus-Peter, ein entspanntes Fest und einen guten Rutsch.

  2. Schöner Kommentar, Danke, und Dir auch Frohe Feiertage, eine gute Zwischen-den-Jahren-Zeit und wohlgelaunten Jahreswechsel!

    Wer ans Schluss-machen denkt, sollte auch daran denken, dass die Wintersonnenwend-Zeit ja eigentlich auch heißt: Das schlimmste an Dunkelheit ist schon vorbei, und mit dem Januar kommt ein neuer Anfang des Jahres. Wir sind im Kreislauf und werden sowieso schon noch früh genug aussteigen müssen; da selbst Schicksal zu spielen? Dann doch lieber an neuen positiven Entwicklungen mitarbeiten.

    Denn eigentlich war die christl. Bewegung progressiv und sogar „antiimperialistisch“ 😉
    (Mal Martin Luther King zu „Nächstenliebe“ lesen)

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