Mit Kalzium gegen Übergewicht und Alkoholismus ?

Was bringt den Doktor um sein Brot? Die Gesundheit und der Tod. Drum hält der Arzt, auf dass er lebe, uns zwischen Beidem in der Schwebe. Eugen Roth (1895-1976)

Das Beste an den Medien-Berichten zu wissenschaftlichen Forschungen sind oft die Leserbriefe – so auch hier.

Der patentierte Wirkstoff Acamprosat, der Alkoholiker gegen Rückfälle und übermä0ßiges Craving schützen soll, ist offenbar nutzlos, wenn auch das Medikament (Campral), das seit 20 ‘Jahren seine Zulassung hat, einigermaßen wirksam (“Campral senkt das Rückfallrisiko um 14 Prozent”) ist:

Vermutlich allerdings wegen des in den Tabletten enthaltenen Kalziums:

Wie Campral genau wirkt, hatte man zuvor auch in Hunderten Studien und Jahrzehnten der Anwendung nicht herausgefunden. Verschiedene Untersuchungen deuteten darauf hin, dass Acamprosat das Glutamat-System beeinflusst. Bei Alkoholikern ist die Menge dieses Botenstoffes erhöht, was zu einer Übererregung von Nervenzellen im Gehirn führt. Dem schien Acamprosat entgegenzuwirken. Doch eine molekulare Andockstelle für den Wirkstoff wurde nie gefunden – weil es sie nicht gibt?

Nun weiß man weniger als zuvor: “Der Behandlungserfolg war bei denjenigen am größten, die die höchsten Kalziumwerte aufwiesen. So schließen die Forscher, dass es das Kalzium ist, welches das Verlangen nach Alkohol senkt. Wie genau, darüber können sie nur spekulieren.” (Quelle)

Wer jetzt zu kalziumhaltigem Mineralwasser greift, tut vielleicht auch noch etwas für die schlanke Linie:

“Übergewicht durch Kalziummangel” – das war schon vor vier Jahren eine – wohl wenig beachtete – Meldung, die ja vielleicht auch nur den Absatz von Milch und Käse steigern sollte.

"Milchverzehr geht mit einem geringeren Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Diabetes einher". Zwar sind die genauen Zusammenhänge noch nicht erforscht. Dennoch scheint Milch eher schlank als dick zu machen. Vor einer unüberlegten Einnahme von Kalziumpräparaten warnen Experten hingegen. Bevor eine Kalziumzufuhr in Eigenregie erfolgt, sollte unbedingt die tatsächliche Aufnahme über die Ernährung ermittelt werden. Ohne ärztliche Empfehlung kann die Einnahme von Kalziumtabletten auch schaden.

Womit wir, was die Gesundheit betrifft, wieder in genau jenem Schwebezustand sind, für den der Arzt angeblich verantwortlich ist.

Der Kalziummangel, den jetzt so Mancher befürchten mag, ist nun einmal in Eigendiagnose m.W. nicht feststellbar.

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