Gesund leben und lieben
Geschrieben am 21. November 2010 von KPBaumgardt
Die Einstellung der “Alten” zum Leben drückte sich nicht nur in ihrem Verhältnis zur richtigen Lebensweise (vorheriger Artikel: “Diät – Was ist der springende Punkt?”) aus, auch zur Liebe, zur “Kunst der Liebe” gab es weise Lehren, die ja durchaus übermittelt worden sind, wie von dem römischen Dichter OVID, dessen “Liebeskunst” auch als “Didaktik der Liebe” aufgefasst werden kann.
Lernen wir noch etwas mehr über Apollo;
bei OVID bekommt er die Rolle des Lehrers des Lehrers, und zwar „leibhaftig“. „Zu den Dichtern kommt er in sichtbarer Gestalt.“ OVID wird zum Seher, zum Propheten, indem er seine Vorstellungskraft und die Technik der dichterischen Darstellung anwendet, hat er das Vorrecht des direkten Kontakts zur Gottheit: „Er sprach zu mit: >>Du Lehrer des losen Amor, wohlan, führe deine Jünger in meinen Tempel, wo die in Ost und West berühmte Inschrift steht, die einem jeden gebietet: Erkenne dich selbst!<<“ Zur Ergänzung, für die, die es gerne etwas vollständiger haben: In die Wände des Apollon-Tempels in Delphi waren die "Sprüche der sieben Weisen" eingemeißelt – Worte aus antiker Zeit, die auch heute noch gültig sind: Erkenne dich selbst. Die meisten sind schlecht. Alles ist Übung. Nichts im Übermaß. Eile mit Weile. Keiner entflieht dem Schicksal. OVID untermauert seinen Anspruch auf Geistige Führung mit seiner Anerkennung durch den Gott und übermittelt uns einen göttlichen Auftrag. Hören wir also, nochmals auf unser Dasein als Lernende, Jünger oder Nachfolgende verwiesen, worum es geht:
Die Selbsterkenntnis ist die erste Voraussetzung, um nicht „dumm“, etwa vom Zufall abhängig, sondern „richtig“, das heißt weise zu lieben. Aus der Selbsterkenntnis als Grundregel leitet sich alles weitere ab. Nur, wer sich selbst kennt, wird sich nicht überfordern (lassen), weiß, was er tun kann, ohne in Stress zu geraten. Lapidar: Wer Anzeichen des Ausgebrannt – Seins entwickelt, kennt seine Grenzen nicht. |
Wir sollten vielleicht einmal darüber nachdenken, dass die Aussagen
| Erkenne dich selbst. | Die meisten sind schlecht. | Alles ist Übung. | Nutze die Zeit. | Nichts im Übermaß. | Eile mit Weile. | Keiner entflieht dem Schicksal. |
therapeutischen Wert haben. Dass solche Lehren nicht so ganz in unsere “modernen Zeiten” passen wollen, heiß längst nicht, dass die Lehren falsch wären.
"Keiner entflieht dem Schicksal” ist auch gar nicht esoterisch zu verstehen; einen Teil unseres Schicksals haben wir ja schon hinter uns. Bei Einigen gehört ein BMI >30 dazu…
Karl May hatte noch eine Vorstellung von Schicksal – “Kismet” – nach dem Motto: “Da kann man nichts machen, alles ist vorherbestimmt und in einem großen Buch der Vorsehung längst notiert”.
Das ist natürlich falsch; natürlich kann man mittels Übung an der Gestaltung der Zukunft arbeiten:
Was noch kommt, ist auch Schicksal. Wer unbedingt abnehmen will, soll das ruhig machen – Keiner entgeht seinem Schicksal 😉
“Erkenne Dich selbst” ist übrigens ein toller Diättipp. Wenn der in Verbindung mit der Portionsdiät zu einem gewissen Erfolg führt, sollte mich das nicht wundern.
Aber, was die Zukunft betrifft: "… das liegt im Schoße der Götter."
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[…] oder weniger als andere Szenen in der Überlieferung auch, und da gab es “Gelehrte”, die die antike Menschenkenntnis übertreffen […]
[…] doch zu kompliziert und es bleibt bei der Portionsdiät. “Alles in Maßen” bzw. genauer: “Nichts im Übermaß” – diesem Leitsatz wird sie ja, bei korrekter Anwendung, schon […]
[…] erfahren wir aus der Überlieferung, die braucht man schon, als Anstoß. Als Dichter hat man dann die Chance, bei den viel […]
[…] Allerdings ist “Selbsterkenntnis” weder Schulstoff noch Studienfach – sie wird einfach nicht gelehrt, aber „Nur wer sich selbst kennt, wird mit Weisheit lieben und alles, was er tut, seinen Kräften anpassen.”. (Quelle) […]