Ernährungs-Irrtümer und die halbe Wahrheit
Geschrieben am 7. Juli 2010 von KPBaumgardt
Kasse machen mit Ernährungs-Irrtümern – wie das? Ganz einfach: Man erfindet ein paar verbreitete Irrtümer oder umgekehrt ;-) und verkündet die Wahrheit, wird dadurch zum Meinungsführer, und Meinungen werden in den Medien nun einmal im weitesten Sinne verkauft.
Bei der “WELT” passiert das auch schon mal “zwischendurch” und ohne Vorwarnung: Im Artikel “Kohlenhydratarme-Diaet-kann-Blutgefaesse-schaedigen” (auch das hatten wir hier schon einmal)eingeschoben finden wir völlig unpassenderweise eine Bildergalerie zu
Deutsche wissen wenig über Ernährung
Das mag relativ wahr sein – aber was sollten sie wissen? “
“Hartnäckig halten sich Halbwahrheiten und Gerüchte zum Thema Ernährung.”
- Für Öko-Produkte bezahlt man mehr – gesünder sind sie nicht.
- Je dünner desto besser – falsch
- Kartoffeln machen dick – falsch
- Etwas Fleisch braucht der Mensch – falsch
- Schlanker ohne Frühstück – falsch
- Traubenzucker hält fit – falsch
- Fast Food macht krank – falsch
- Alkohol in Maßen ist gesund – falsch
- Gesunde Ernährung ist schwierig – falsch
- Kochen zerstört Nährstoffe – falsch
- Margarine ist besser als Butter – falsch
Allerdings hat die Redaktion beim Punkt 1.) das “falsch” vergessen 😉
Die anderen Punkte werden vom wiederholten Aufwärmen auch nicht besser: Fast-Food als Heilnahrung ist unbekannt, warum sollte etwas Alkohol schaden, und gesunde Ernährung kann schwierig sein: Zu viel Kartoffeln, mit den falschen Beilagen, machen durchaus dick, natürlich kann man Lebensmittel verkochen, besonders in der Mikrowelle werden Vitamine zerstört, Butter ist nicht gleich Butter, und Margarine könnte besser sein.
Also wurde das Ganze nur gebracht, um mit Punkt 1.) ein neues Vorurteil in die Welt zu setzen – statt Wege aufzuzeigen, wie “Öko” günstiger werden kann.
Gesamtgesellschaftlich ist “Konventionell” ja auch nicht gerade billig.
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Was ist denn nun falsch und was ist richtig? Ist die Liste ein Zitiat aus der Welt oder deine Meinung?
ha! in der Mikrowelle werden Vitamine auch nicht mehr zerstört als im Kochtopf!
„Werden Lebensmittel in der Mikrowelle erhitzt, liegen ernährungsphysiologisch relevante Veränderungen wie der Vitaminverlust oder die Bildung von Nitrosaminen in der Größenordnung von konventionellen Erhitzungsmethoden. Der Gehalt an wertgebenden Inhaltsstoffen ist nach dem Garen in der Mikrowelle nicht geringer als bei konventioneller Zubereitung.“
http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=29
@ ollie: Ja, die Liste ist zitiert. Und die Liste ist in der Form, wie sie ist, wertlos, weil zu undifferenziert – und die Behauptung über Öko-Lebensmittel ist falsch, wenn sie auch ursprünglich von der Stiftung Warentest stammen mag.
@ Mausi: Tschuldigung, es waren „antioxidatien“:
„Der Wasserdampf des Dampfkochtopfs beeinträchtigte die krebshemmenden Antioxidantien nur wenig, während der Mikrowellenherd sie fast vollkommen eliminierte. Wasserbad und herkömmlicher Kochtopf bauten beide deutlich weniger Antioxidantien ab als die Mikrowelle.“