Abnehmen mit Almased …

Der erste Gedanke zu Amased könnte sein: “Almased – das ist doch irgend so ein Pulver..”
Tja, nicht “irgendein Pulver”, sondern ein besonderes. Unter www.almased.de erfahren wir:

Deutschlands meistverkauftes Diätprodukt: Almased, ein Vitalpulver aus wertvollem Soja, probiotischem Joghurt und besonders enzymreichem Honig. Durch die Verschmelzung der Rohstoffe in einem patentierten Fermentationsprozess kommt es zu einem Synergieeffekt, die Wirkstoffe verstärken sich im Zusammenspiel.

Da wäre man doch einmal neugierig, ob es sich um gen-manipuliertes oder Bio-Soja handelt und warum dieser Honig so besonders enzymreich ist, ganz zu schweigen von der Frage, woher der Yoghurt (Ja, auch eine “Joghurt-Diät gibt es!) kommt…

Das Buch zu Almased

Almased-Turbo-Diät Bekannter als das Pulver selbst ist vielleicht das Buch zu Almased:

Alma ist kugelrund und wünscht sich eine Traumfigur – das ist jetzt überhaupt kein Problem mehr, mit einer ganz neuen Diät. Das Buch erklärt zuerst, wie Diäten funktionieren, und stellt dann die simple, aber effektive Turbo-Diät vor. Das Ganze ist anschaulich und witzig beschrieben und mit vielen drolligen Cartoons illustriert – endlich ein Diät-Buch, das mit Selbstironie und ganz locker in „die Geheimnisse des Abnehmens“ einweiht.

Das “Buch zu Almased” ist schon beim Fressnet-Diäten-Vergleich besprochen; erwähnenswert vielleicht, dass es mittlerweile auch Videos zu Almased gibt – etwas am Thema vorbei und mit viel Selbstdarstellung, aber offenbar beliebt.

Wir sehen: Die Diäten-Diskussion verlagert sich zu YouTube hin…

"Almased-Video"

Das Video zu Almased hatte einst fünstellige Aufrufzaheln, und ist dann entfernt worden. Beispiel für einen Kommentar:

Kommentar:

allo heut ist mein erster tag mit almased das ist so ecklig nur stehts ja auf der verpackung das mit wasser bessere erfolge sind statt mit milch.. hast du auch ein EL olivenöl dazugegeben… wie vorgeschrieben?

Da ist, meine ich, noch ein kleiner Grammatikfehler: Heißt es nicht eigentlich “… mein erster tag mit almased das wo so ecklig ist”?

Die Geschichte des Almased-Phänomens

Der „Almased-Hype“ war 1998 mit dem Buch von Dr. Dieter Markert „Die Markert-Diät“ ausgelöst worden. In früheren Zeiten gab es bei Amazon noch eine aktive Redaktion, und so können wir dort noch folgende „historische Zeilen“ lesen:

„Deutschlands beliebtester und wahrscheinlich reichster Anästhesist, Dr. Markert, hat mit seiner berühmten Diät ein Massenphänomen ausgelöst.“

Zu einem Massenphänomen „almased“ konnte es nur aufgrund massenhaft vorhandener, unerfüllter Wünsche kommen, und es brauchte ein Glücksversprechen. Dieses wird von dem „Führer“ der Massen geliefert; wobei ein akademischer Grad bei den Nachfolgern dabei hilft, eventuelle Zweifel zu zerstreuen.

„… er verspricht die Erlösung von dem berüchtigten und wissenschaftlich inzwischen äußerst gut erforschten Jo-Jo-Effekt …“

Man kann ja nicht aufmerksam genug sein, muss dauernd hinterfragen: Was die amazon-Redaktion hier zum Jo-Jo-Effekt sagt, ist doch auch total falsch: Der Jo-Jo Effekt ist nicht im mindesten so erforscht, dass er beherrschbar wäre – wer jährlich eine „almased-Kur“ macht, tut dies ja im Dienste des Jo-Jo-Effekts und gar nichts ist „überwunden“.

Inzwischen jedenfalls gibt es das Buch zur Markert-Diät (gebraucht) fast umsonst, und wir können uns über den Nachtrag in dem redaktionellen amazon-Beitrag – je nach Geschmack – amüsieren oder wundern:

„In 2000 erschien eine neue, veränderte Auflage des Buches. Dort wird statt der in der Ausgabe von 1998 propagierten „Almased-Vitalkost“ ein anderes Mittel namens „Multan“ beworben. –Marven Krug“

Wahrscheinlich deshalb wurde das Buch mit der „Alma-Diät auf den Markt gebracht; denn irgendwie musste „Almased“ ja weiterhin auf dem Buchmarkt vertreten sein.

Almased als Massenphänomen

Wahrscheinlich hat auch das Internet mit seinen Foren seinen Teil zum „Massenphänomen“ almased beigetragen. Die „Abnehmwilligen“ haben sich die Finger wundgeschrieben – um Sachlichkeit und Vernunft ist es aber selten gegangen. Beispiel:

„Hallo M. !

Es scheint, als ob Deine Gewichtsprobleme vielleicht psychischer Natur sind? Ich meine, Du hast gesundheitliche Probleme, bist mit Deinem Aussehen nicht zufrieden und hast deshalb zugenommen (nehme ich jetzt mal an…).

Ich würde Dir die Dr.-Markert-Diät empfehlen – allerdings kann ich nicht beurteilen, ob Du das verträgst. Hol Dir doch einfach mal das Buch – kostet ca. 15,- und heißt glaube auch „Die Dr.-Markert-Diät“ – da ist alles beschrieben. Und schau mal in der Apotheke nach dem gelben Fass „Almased“ – da steht genau drauf, was für Inhaltsstoffe da drin sind…

LG
Kristina“

„Ich würde Dir empfehlen“ – solche Kundenempfehlungen sind für Anbieter natürlich pures Gold. Wir können diese Empfehlungen noch weiter untersuchen.

Leser-Rezensionen zu „Alma macht die Turbo-Diät“ und mithin zu Almased:

Überaus merkwürdig fand ich diese Rezension:

„… Mir ist eigenlich nur wichtig mal darauf hinzuweisen dass das ganze Alma-Buch natuerlich in Wirklichkeit eine Produktwerbung fuer das Pulver Almaseed ist, was man beim Kauf des Buches natuerlich noch nicht weiss, und ist meiner Meinung nach auch irgendwie komisch, dass man fuer Werbung jetzt auf einmal bezahlen muss. …“

„Ein Kunde“ fand noch weitere Punkte zum Kritisieren, nur um zum Schluss eine völlig unlogische Schlussfolgerung zu ziehen:

„Ich glaube trotzdem, dass die Dieaet klappen kann, ob mans sich naemlich taeglich noch ein Stuendchen bewegt oder nicht, das macht einen riesen Unterschied aus.“

Zentral ist hier mal wieder das Moment des GLAUBENS; „Jedem Menschen sein Himmelreich“ möchte man da nur noch sagen.

Stress mit Almased

Dass die Almased-Methode körperlichen und psychischen Stress bedeutet, wird meist verschwiegen. Wer sich mit positiven Erfahrungen ( „Ich habe mit drei Almased-Kuren 30 Kilos abgenommen“) an die Öffentlichkeit wendet,  ist vielleicht die Ausnahme, die die Regel bestätigt, die Regel nämlich, dass Almased nicht funktioniert.
Natürlich bleiben bei drei Getränken pro Tag, die Mahlzeiten ersetzen sollen, Hungergefühle nicht aus. Hunger löst Stress aus, wer dann noch in der Lage ist, den Stress mit Sport abzubauen, ist in einer glücklichen Lage.
Das angesprochene Klientel ist jedoch großenteils ausgesprochen unsportlich – und hungerempfindlich.

Ein negatives Beispiel für die Wirkung von Almased

Im Nachlass eines mit 54 Jahren viel zu früh Verstorbenen fand der Nachlassverwalter neben mehreren Dosen Hausmacher Wurst aus Hausschlachtung auch eine angebrochene Almased-Dose. Von dem merkwürdig streng und ungewohnt riechenden granulatähnlichen Pulver war ungefähr ein Fünftel verbraucht. Almased hatte den – unter anderem Übergewichtigen – jedenfalls nicht retten können.
Welche unerfüllbaren Hoffnungen von solchen „Diätprodukten“ genährt werden, und wohin die falsche Strategie im Kampf gegen das Übergewicht führen kann – das wird nur höchst selten diskutiert.

Almased und Denkverbot

Es gibt offenbar ein unausgesprochenes Denkverbot, was die Widersprüche innerhalb des Almased-Konzepts betrifft.
Die tatsächlich im Einzelnen auftretenden Probleme werden unter den Teppich gekehrt und nicht diskutiert, und die Diskussionen laufen stets nach dem gleichen Muster ab. Die ewig gleichen, dümmlichen Fragen wie

Hey das ist echt super wie su das gemacht hast. Wollte dich fragen ob man wirklich abführen muss oder ob man das einfach so anfangen kann?

sind einfach peinlich – die Karrikatur des Selbsthilfegedankens.

Gesundes Essverhalten mit oder ohne Almased lernen

Welche Ernährungsweise überhaupt gesund ist, darüber streiten sich die Geister. Die Wissenschaft hat auf diese Frage keine eindeutige Antwort, es gibt hier wohl keine absolute Wahrheit, aber immerhin fortlaufende Annäherungen. Beispielsweise über die Erforschung der zellulären Reaktion auf die zugeführte Nahrung; zur Vermeidung von Zivilisationskrankheiten wird mehr und mehr eine ausgewogene Ernährung mit einem Kohlenhydratanteil der Nahrungsenergie um die 33-40 % favorisiert.
Dies im Alltag durchzusetzen, muss auch erst einmal gelernt werden. Beim Anrühren von Almased kann dieser Lerneffekt logischerweise nicht auftreten.

Related posts:

  1. Der Trend geht zum Diät-Pulver
  2. Wenn der Partner Diät macht, und andere Diät-Nachrichten
  3. Unser Diät-Quiz
  4. Diät, Sinn und Unsinn und philosophisches Leben
  5. Stress bei Hungertortur und die Folgen bei Mäusen und Menschen

28 Kommentare zu “Abnehmen mit Almased …”

  1. kein gen-soja, das müsste nämlich explizit gekennzeichnet werden

  2. […] glauben mochte ich das nicht: Innerhalb der Suche  “Abnehmen und Diät”  ist “Almased” innerhalb der Suchmaschinen-Anfragen nach “Abnehmen im Schlaf’” der Begriff mit der […]

  3. … und zwar im Schaufenster einer Apotheke. Man müsste mal testen, mit welchen Arumenten die Apothekerin im Fall von Almased arbeitet. Vielleicht auch mit dem bekannten Spruch: „… als Einstieg in eine Diät ist Almased aber durchaus geeignet.“
    Ein Döschen kostet, wenn ich mich recht erinnere, 14,90 EURO.

  4. […] Da “Vitalkost” nirgends erläutert wird, müssen wir uns mit der Erläuterung zu Vital (lebenskräftig, lebenswichtig, munter) unseren eigenen Reim machen – und staunen, dass ein trockenes Pulver den Zusatz “Vitalkost” führt: “Almased – Vitalkost”. […]

  5. […] getroffen werden können. Wir sollten hier nicht vergessen, dass es auch Experten gibt, die “Almased” (Lustfeindlichkeit pur) als gesunden Einstieg in eine Ernährungsumstellung anpreisen, und dass […]

  6. […] Nicht auf Schein-Diäten und nicht auf Abnehm-Pulver. […]

  7. Hallo zusammen!

    Ich (24/163/63) treibe fast täglich Sport. Dazu gehören 1h Stunde Schwimmen ODER 1h TaeBoe ODER 3×30 min CrossTrainer inkl. 2×250 Crunches (zwischen den Cross-Einheiten).

    Ihr sagt jetzt sicher, dass das sehr viel ist – und da muss ich Euch Recht geben! Leider spüre ich kaum noch Effekte wie Muskelkater oder Gewichtsverlust… Ich fühle mich zwar nach dem Sport total gut und ausgepowert, allerdings trage ich mein Gewicht jetzt seit gut fünf Jahren mit mir herum (+/- 2kg) und würde so gerne die 60-Kilo-Marke unterschreiten!

    Was meine Ernährung angeht, esse ich kaum Fleisch (fehlen hier vielleicht tierische Eiweiße?), sehr viel Müsli und Joghurt, Obst und Gemüse… Ist das zu einseitig?

    Wenn ich ein oder zwei Kilo abnehmen möchte (was eigentlich IMMER der Fall ist…), dann lege ich einen Entschlackungstag an – d.h. ich verzichte dann ganz auf das Essen (unterstützt durch Almased – Dr.Markert-Diät) und trinke extrem viel…

    Wo ist der Haken?

  8. http://www.lizenz-zum-essen.de/texte/LizenzzumEssenWorkshop.pdf

    Probieren Sie es einmal damit. Das Buch an sich ist auch sehr empfehlenswert. Ordnen Sie sich von Ihrem Körperbautypen ein und sehen Sie, ob Sie nicht durch genetische Faktoren hier begrenzt sind.

    Kämpfen Sie nicht gegen Ihren Körper, sondern vereinen Sie sich mit ihm. Zwingen Sie ihn nicht mit Regeln und Verboten, sondern leben Sie im Takt und mit den Bedürfnissen Ihres eigenen Körpers.
    Natürlich ist immer begeherenswert was wir gerade nicht haben oder sind, so daß wir uns unbewußt einreden, dieses oder jenes Ziel wäre für uns so wichtig, so dringend, wie z.B. ein ganz bestimmtes Gewicht zu erreichen und wir verknüpfen dann Hoffnungen auf einen besonderen „Besitz“ daran oder wollen uns und anderen unbedingt unsere Zielstrebigkeit und Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Wir wollen dann dafür gelobt und geliebt werden.
    Sind diese Ziele aber wirklich im Einklang mit uns Selbst? Darf es sein, daß unser Körper (oder nur ein Anteil davon) unser „Feind“ ist? Sind wir tatsächlich liebenswerter, nur weil wir vileleicht ein klein wenig weniger wögen? Sicher, manchmal schaut es so aus, das man desto schlanker desto begehrter wäre, insbesondere als Frau. Als was aber wollen wir denn Wahr genommen werden? Als Körper oder als Mensch? Wie nehmen wir uns selbst wahr? Als Ding, als Körper oder als Mensch mit all unseren Bedürfnissen, Eigenheiten und Eigenschaften?

    Was würden Sie sich wünschen? Macht es unter diesen Aspekten wirklich Sinn so krampfhaft gegen den Körper zu kämpfen, der ja offensichtlich dieses Gewicht als sein Gleich-Gewicht (Set-Point) betrachtet.

    Fakt ist doch, Sie sind äußerst Leistungsfähig und haben kein Übergewicht. Freuen Sie sich darüber was sie haben und schaffen können, anstelle sich zu quälen für etwas, das sich nicht einstellen will und das dem „Willen“ ihres Körpers offensichtlich zuwieder läuft.

    Übertreiben Sies nicht mit dem Trinken beim Fasten, oder nehmen Sie zwischendurch genügend Salze (z.B. gesalzene Brühe auf, sonst kann ihr Körper nicht ausreichend entwässern und Ödeme drohen.
    Das Sie beim Sport keine besonderen Effekte mehr verspüren, ist normal. Es ist eine Gewöhnung an die Belastung, die sich mit der Zeit einstellt. Im Kraftsport wechselt man dann die Art der Übungen und / oder erhöht die Intensität. Das wäre in Ihrem Falle allerdings ihren Zielen nicht unbedingt gerecht, weil sie dadurch mehr Muskulatur aufbauen was sich durchaus auf Dauer dann mit mehr Gewicht bemerkbar machen würde, wenn auch im kleinen Rahmen.

    Zuletzt mein Tip wenn Sie dennoch auf Ihrem Wunsch beharren, weiter Gewicht zu reduzieren: Laufen Sie. Fangen Sie das joggen an. Alle zwei Tage um 8-12 Kilometer und Ihr Gewicht wird noch etwas purzeln. Lassen Sie einen Tag Pause dazwischen zur Regeneration. Soviel Sport wie Sie treiben wird es Ihnen sicher viel Spass machen 🙂 Denken Sie an gutes Schuhwerk, am besten im Fachhandel beraten lassen.

    MFG

  9. @ Hannzi: Sehr informativ, auch der Link ist interessant…
    @ Kristina: Wer abnehmen will, muss auch „Speck“ haben, den es loszuwerden giilt. Da nutzen dann Almased-Experimente auch nicht viel, oder nichts – vielleicht wird der Darm mal kurzfristig von Ballaststoffen „entlastet“, das ist dann aber nur vorübergehend 😉

  10. Dringende Frage:

    Hallo!

    Ich habe da ein Problem. Ich möchte auch mit Almased abnehmen. Aber ich halte das nie durch, weil ich immer so einen Hunger habe. Kann man denn solche Mittel die es in der Apotheke gibt, die im Magen aufquellen, mit dieser Diät nehmen. Oder gibt es eine andere Möglichkeit? Was kann ich gegen meinen Hunger machen?

  11. Du kannst Dir das Geld sparen. Abnehmen kanst Du mit jeder Methode. Am besten ist einfach die Kalorien zu zählen und ein wenig diszipliniert zu sein. Bei mir hat nur das geholfen.
    Ich habe auch schon viel ausprobiert und sehr viel Geld für Bücher und Diäten ausgegeben.
    Das klügste ist einfach Kcal.-reduziert zu essen.

    Low fat!
    ALMASED finde ich einfach teuer. Das nächste Wundermittel kommt bald und auch das wird auf lange Sicht nichts bringen. Ernähre Dich nach der Low fat Methode und Du wirst Erfolg haben. Essen ist doch was Schönes.
    Geniesse das Gesunde fettarme Essen und vergiss die Pülverchen!
    Ich spreche aus Erfahrung. Viel Erfolg!

  12. @ Gabi: Frag‘ doch den Apotheker 😉
    Wahrscheinlich findet sich einer, der das als eine gute Idee empfindet, Almased + Quellstoffe zu kombinieren – so kann er ein „doppeltes Geschäft“ machen.
    @ Brigitte: Klar, dass LOW FAT funktioniert. So kommen weniger Kalorien zusammen. Aber Kalorien Zählen ist doch von vorgestern…

  13. Wer Hunger hat muss essen.

    Die Frage ist, was Sie wiegen, wie groß Sie sind und welche Gründe für ihr jetziges Gewicht vorliegen und welche Bedürfnisse ihr Körper hat.

    Einfach ein Pülverchen nehmen und damit alle Probleme lösen zu wollen, ist verständlich, aber geht zumeist an der Realität biologischer Notwendigkeiten einher.

    Warum wollen Sie denn Diät halten Gabi? Das ist eine auf einen Kranken abgestimmte restriktive Ernährungsweise. Wenn Sie nicht wirklich objektiv zu dick sind, warum wollen Sie sich das antun? Und wenn Sie definitiv einen BMI vielleicht von 30 haben, sind Sie vielleicht noch gar nicht zu dick, das Sie wirklich krank wären und abnehmen müssten.
    Menschen mit dem BMI um 30 leben am längsten und sind am gesündesten, das zeigen viele große Studien (genauere Angaben finden Sie in den Veröffentlichungen Udo Pollmers oder Dr. Gunther Franks Buch).

    Wenn es für Sie einen wirklichen objektiven Grund gibt abzunehmen, z.B. einen Herzfehler um den Blutdruck positiv zu beeinflussen, oder sie hätten einen BMI über 40 und würden tatsächlich unter dem Gewicht durch Schwerkraft leiden und zur Bewegungsarmut gezwungen.

    Vielleicht liegen aber auch andere Gründe vor, subjektive Gründe. Diäten sind eine verbreitete Zwangshandlung heutzutage und die dienen allzu oft einem Ritual um sich bloß nicht mit den wirklichen eigenen Bedürfnissen befassen zu müssen. Augen zu und pauschal Kalorien sparen! Solange man sich mit der Ersatzreligion „Ernährungsrituale und -Dogmen“ befassen kann, ist man vor dem drängenden Hämmern des echten Falschen im Leben einigermaßen sicher.

    Finden Sie Ihren Weg, ich wünsche Ihnen viel Erfolg Gabi!

    Was das Abnehmen angeht, hat Brigitte insofern recht, das letztlich jede Diät auf einer Reduktion von Kalorienzufuhr basiert. Das entspricht dem selben Vorgang der einsetzt, wenn ein Mensch verhungert. Der Körper verdaut sich selbst. Dabei wird er aber immer sparsamer vorgehen bis hin zu einer krankhaften Bedarfsverringerung, so daß bereits immer kleinere Nahrungsmittelzufuhr zu einer Gewichtszunahme führen können.

    Schauen Sie sich einmal die Erzählungen auf Deutschlands dicke Seiten an, einem Forum für Dicke Menschen auf dem Weg der Selbstakzeptanz. Viele von diesen haben über Jahre, manche über Jahrzehnte radikale Diäten eingehalten. Einigen wurde dies dann zum Verhängniss und hat nachhaltig das Gewicht erhöht und die Gesundheit dauerhaft geschädigt.

    Also hungern kann nicht der richtige Weg sein, es sei denn man will gegen sich Selbst kämpfen, hasst den eigenen Körper und nimmt Schäden an ihm in Kauf. Warum? Für ein Schönheitsideal? Für einen Partner, der nur eine dünne Frau will? Für eine geheuchelte Anerkennung durch Menschen, die einen nur verachten wenn man nicht schlank ist?

    Viel Erfolg Gabi

    MFG

  14. @Kristina @Gabi @Brigitte @Hannzi
    Die Wissenschaft ist bereits viel weiter. Es gibt Lösungen, die gesund, effektiv, langanhaltend sind. Das bedeutet aber den Reset Button in unseren Köpfen betätigen. Weg von allem bisher Gelernten – hin zu enem völlig neuen Konzept. Weg von „..machen wir schon immer so, auch wenn es nicht hilft…“ zu „…will Aufklärung: Was hilft und was nicht – und zwar bewiesen und belegt…“ Hier die Pressemeldung DIOGENES + meine Übersetzung:

    „International researchers show that current dietary recommendations are not optimal for weight gain prevention
    A consortium of researchers from 8 European countries can now unveil the results of the world’s largest diet study:
    If you want to maintain weight, you should consume a diet that is high in proteins with more lean meat, low-fat dairy products and beans and fewer finely refined starch calories such as white bread and white rice. With this diet, you can also eat until you are full without counting calories and without gaining weight. Finally, the extensive study concludes that the official dietary recommendations are not sufficient for preventing obesity.”

    „Internationale Forscher weisen darauf hin dass die momentanen Diätempfehlungen nicht optimal sind wenn es um die Prävention der Gewichtszunahme geht.
    Ein Konsortium aus Forschern acht europäischer Staaten lüftet jetzt den Vorhang über die Ergebnisse der weltweit größten Diät Studie:
    Wenn Sie (nach dem Abnehmen, eingefügt vom Diät Zentrum) Ihr Gewicht halten wollen, dann sollten Sie eine Diät mit einem höheren Proteinanteil – mageres Fleisch, fettarme Milchprodukte, Bohnen – sowie weniger Kalorien aus stärkehaltigen Produkten – Weißbrot, weißer Reis – konsumieren. Bei dieser Diät können Sie sich sogar satt essen ohne Kalorien zu zählen und nehmen nicht zu. Schlussendlich zeigt die extensive Studie, dass die offiziellen Diätempfehlungen zur Prävention der Fettleibigkeit unzureichend sind.“
    http://www.diogenes-eu.org/Diogenes%20press%20release%20English%5Bmvb%5D.pdf
    http://www.diogenes-eu.org/
    Alles Gute

  15. @ Mirjam: Doch, ja, die Forscher haben ein Ergebnis. Damit ist zwar nichts zu einer guten Methode zum Abnehmen gesagt, aber Prävention ist ja auch schon etwas wert. Fragt sich, was das Ganze gekostet hat, denn um wirklich neue Erkenntnisse handelt es sich meinem Gefühl nach nicht. So ganz intuitiv (?) hab’ ich da schon so manches vorweggenommen 😉

    Wann kommt die Trend-Diät mit Hülsenfrüchten?

    Wenn Du sagen wolltest, dass das Almased-Konzept einfach nicht zeitgemäß ist – wir sind hier ja unter uns, da kannst Du das ruhig sagen 😉

    @ Hannzi: Mag sein, dass Udo Pollmer auch bei ein wenig Bäuchlein noch ein hohes Alter erreicht. Dr. Franck ist ja auch gar nicht wirklich dick. Beide vertreten vielleicht eine ähnliche Position, jeder hat dabei seinen eigenen Interessen.

    Aber die “Amased-Diät” ist schon ein ganz spezielles Thema mit seinen eigenen Gesetzen, oder Glaubenssätzen. “Almased” wird in einigen Foren merkwürdig positiv besprochen, wobei suggeriert wird, dass damit eine Lösung zu finden sei – dass das ein Irrweg sein dürfte, darin sind wir uns wohl einig.

    Andererseits ist ja wohl Tatsache, dass solche “Präparate” massenhaft verkauft werden. Wäre dem nicht so, hätte ich auch wenig Interesse, das hier zu diskutieren.

    Im ehemaligen Fressnet-Forum sind solche Fragen mit großem Ernst diskutiert worden, und ich konnte gar nicht viel dazu sagen, weil ich von Schüssler-Salzen oder Almased keine ‘Ahnung hatte. Was “die Leute” so denken, kam aber durchaus herüber: ‘”Da muss es doch Mittel und Wege geben”…

    Ich kann ja mal ein paar Beiträge zusammenstellen…

    Nun ist der BMI sicher kein Garant für Gesundheit, und Fitness ist relativ und subjektiv. Mit “Deutschlands dicken Seiten” will ich mich aber auch nicht identifizieren: Es gilt zwar, zu differenzieren, aber Fettsucht bleibt Fettsucht, also Sucht, und wie ist die zu heilen?

    Wer eine Statur wie Dr. Franck hat, muss sich wohl weniger Sorgen machen, als diejenigen, die eine “Adipositas-Operation” bewilligt bekommen. Es gilt also, zu differenzieren.

    Bei den “Dicken Seiten” war die letzte Aktualisierung 2007, nur das Forum dümpelt mit aktuellen Beiträgen vor sich hin, ohne nennenswerten Erkenntnisgewinn.

    Sicher kann man Phänomene wie Almased- Konsum als Zwangshandlung interpretieren – den Konsumenten, “Gläubigen” wird der Vergleich aber gar nicht schmecken. Vielleicht werden sie sich auch weigern, die Analogie zu verstehen.

    Hungern muss auch nicht sein. Noch nicht einmal, um abzunehmen.

    Dieses Ziel sollte man wirklich etwas unverkrampft angehen…

  16. Ich habe den Eindruck, das Ihr letztes Posting in großen Teilen ein lautes Denken ist, aber am Ende scheinen wir im Groben einer Meinung.

    Wie es Dr. Gunther Frank schon in einem Interview gesagt hat: Es gab immer und gibt einen Markt für „Wundermittel“ und in diese Kerbe schlagen viele Pulver und einfache Rezepte für dieses oder jenes Heilsversprechen und genau darum gehts.

    Dem Abnehmen und dem dazu propagierten Mittel werden unsägliche Glückskräfte zugesagt.

    Nein, nicht direkt! Das wäre zu bewußt in der Täuschung, sondern irgendwie unbewußt, vielleicht weiß es nicht mal so genau der Anbieter, das ändert an der Wahrnehmung durch die Rezipienten der Werbung und des Produktes nichts.

    Manche Mittel können wirklich super wichtig und nützlich sein, wenn ein Mensch an die Grenzen seiner Belastbarkeit kommt und dringend bei minimaler Kalorienversorgung eine maximale Nährwertversorgung braucht. Das sind aber eher 350-550 Pfund Menschen, die aus Krankheit dieses Maß erreichten und binnen 3-6 Monaten ein Operationsgewicht für eine lebenswichtige OP erreichen müssen.

    Solche Mittel aber für einen Massenkonsum einzusetzen und zu propagieren mag den Herstellern gefallen, dem Kunden bringt es in aller Regel nix.

    Wenn ich nur die größten Seiten googel zu almased muss ich sagen das meine Kaufmannsinn und meine Marketingader anspringt: Auf diese Art Hochglanzpublicity wie bei almased verkauft man leere Versprechen aber bringt keinen oder kaum Kundennutzen.

    Allerdings könnte es gerade denen eine gute Nahrungsergänzung sein, die sehr hungern und extreme Diät halten. Dann lieber solche Ernährungsergänzungen um möglichst viele Nährstoffe zu bekommen, als eine Mangelernährung durch „Quasi-Magersucht“ durch viel zu geringeren Nahrungsmittelkonsum.

    Es ist wirklich schwer abzugrenzen, Nutzen, Wunsch und Wirklikchkeit, das ist ein schwieriges Fach beim Diät-Thema und solchen Produkten

    MFG

  17. Es muss nicht immer Almased sein – da gibt es ja noch viele andere Produkte; welches ich selbst nehme, ist hier mal egal.
    Aber ich habe eine Vereinbarung mit meiner Lieferantin, dass sie einmal in der Woche nach meinem Gewicht und Bauchumfang schaut, und mich auch nebenbei berät…

    Mein Erfolgsrezept:

    2 x täglich Shakes
    – kann man auch mit Frischobst zusammen pürieren, schmecken echt lecker! Kein Vergleich mit den Shakes aus dem Supermarkt! Wirklich!

    2 x täglich Snacks
    z. B. Magerquark mit Obst, Eiweißriegel, Joghurt etc.

    1 leichte Hauptmahlzeit
    z. B. Salat mit Pute, Fisch mit Gemüse…

    3 x täglich pflanzliche Medis für Vitamin C, Aminosäuren, Darmflora

    1 x täglich Stoffwechseltee
    (schmeckt ein bischen nach Grüntee und Zitrone)

    lg

    Amélie

  18. @ Hannzi: Eine funktionierende Spracherkennungssoftware besitze ich leider nicht 😉
    Wenn im klinischen Bereich zum abspecken mit Eiweißshake „gearbeitet“ werden sollte, dient das vielleicht auch nur der Arbeitserleichterung, und andere Methoden, die den Patienten mehr aktivieren, sind zu aufwändig, selbst wenn sie mit einem größeren Lernerfolg und mehr Nahhaltigkeit einhergingen. Aber dieses spezielle Klientel ist sicherlich nicht unproblematisch, hat seine spezielle Problematik – und wird hier auch erst gar nciht mitlesen.

    Die HungerkünstlerInnen werden schon wissen, was sie tun; Einige wissen es mit Sicherheit nicht und suchen nach „Pro-Ana-Rezepten“.
    Wo es sein muss, gibt es ja noch immer die besondere Fastenspeise 😉
    http://fressnet.de/blog/?p=2636

    @ Amélie: Betreutes Shake-Fasten: Hab‘ ich heute zum ersten Mal gehört. Bei „Almased“ gibt es m.W. keine Betreuer – wahrscheinlich rechnet sich das nicht – wenn es bei „Jenny Craigh“ auch angeblich funktioniert und zum Konzept gehört 😉

  19. „@ Hannzi: Mag sein, dass Udo Pollmer auch bei ein wenig Bäuchlein noch ein hohes Alter erreicht. Dr. Franck ist ja auch gar nicht wirklich dick. Beide vertreten vielleicht eine ähnliche Position, jeder hat dabei seinen eigenen Interessen. “

    Ja. Wer Pollmers und Dr. Francks Veröffentlichungen mitbekommt, dann gehts beiden sehr um betroffene Menschen, um Ehrlichkeit und Wissenschaftlichkeit im Dialog. Beide sind sehr bemühte Aufklärer für tatsächliche wissenschaftliche Erkenntnisse, beide spicken ihre Veröffentlichungen und Standpunkte mit Studienverweisen. Gerade wer das Buch von Dr. Franck gelesen hat „Lizenz zum Essen“ findet schnell heraus, das dieser den Menschen helfen möchte und sie aus der Zwickmühle von Diätdiktaten der pseudowissenschaftlichen Ärzteschaft und selbsternannten Ernährungsberater zu befreien. Natürlich verdient man mit dem was man zu sagen hat auch Geld. Wer aber genau hinschaut, bemerkt wie sich beide ins Zeug legen und gegen festgefahrene Ideologien kämpfen, die gerade in Deutschland durch die Lebensreformbewegung und die resultierende Vollwertkost und deren Verbreitung im Dritten Reich im Zusammenhang mit der Staatsräson einen besonders radikalen Verlauf genommen hatte. Heute hat sich dieser Club aus Bildungsbürgertum und Scheinwissenschaftlichkeit mit seiner der Arbeit fernen Körperkultur zu einem Ideologiebetrieb entwickelt, der in Gestalt der DGE zwar bemüht ist diesen Ballast abzuwerfen aber nichts desto Trotz auf den alten widerlegten Annahmen von Kollath und Co basiert, die zu Ihrer Zeit keinerlei Wissenschaftlichkeit hatten und auch heute nicht haben. Trotzdem werden alle Menschen in ein Normgerechtes Ernährungsideal gepresst und dabei vergessen wie die Vielfalt der Menschen eigentlich beschaffen ist und das den Körper andere Faktoren als der Verstand bestimmt.
    Das Resultat ist zwischen der Diätindustrie und Pharmaindustrie sowie der Lebensmittelindustrie und der chemischen Industrie eine gewisse Übereinkunft hier Märkte zu schaffen und zu beackern, indem Menschen krank geredet werden, Grenzwerte ständig verschärft werden und so ein systematischer Druck auf Menschen ausgeübt wird, sich einem Diktat zu beugen und sich in allen Bereich einer Expertenhörigkeit zu verschreiben anstelle einfach nur zu schauen, was das Bauchgefühl vermitteln will.
    Das ist nicht besser als Eltern, die ständig ihre Kinder kritisieren und ihnen jeden Monat andere Formen angeblich gesunder Ernährung präsentieren und fordern das diese Kinder sich freiwillig diesem Folterdiktat unterwerfen.

    So kann es nicht gehen und wir bräuchten noch viel mehr solche Aufklärer wie Pollmer und Dr. Frank (oder ck?) einige mehr gibt es, aber wenige sind so bekannt wie diese beiden Herren und medial so präsent.
    _

    „Es gilt zwar, zu differenzieren, aber Fettsucht bleibt Fettsucht, also Sucht, und wie ist die zu heilen? “

    Erstmal ist das eine unverschämte Unterstellung. Nicht jeder Dicke ist per se krank oder süchtig. Es gibt einfach Unterschiede im Körperdesign der Gene, die kann keine Diät wegwischen und es gibt eine Menge Krankheiten und vor allem Medikamente, die Übergewicht entstehen lassen. Da reicht ein Herzproblem oder ein Infekt. Da genügt Asthma, das mit Cortisol behandelt werden muss und entsprechend reaktive Empfindlichkeit des Organismus zum Übergewichtsaufbau oder Schlafstörungen, die Übergewicht auslösen können und damit korrelieren. Es gibt auch einfach sehr kräftige Menschen, die über ihre Muskulatur eine natürlich dickere Isolationsfettschicht tragen und, zumeist Untersetzter Körperbau, automatisch auch noch durch geringere Größe zum hohen BMI neigen etc etc.

    Das Dick-Sein per se als Krankheit zu definieren weil dicke Menschen zu bestimmten Krankheitsmustern neigen, ist ziemlich penetrant. Genauso kann man anfangen, und auch darauf weisen Pollmer und Frank gerne hin, Dünne ihren Risiken nach einzuteilen und für grundsätzlich krank einzustufen oder große Menschen und kleine Menschen. Es spielt einfach keine Rolle! Jeder Mensch hat das Recht so dick zu sein wie er will. Wer abnehmen will und dies offensichtliche Risiken senken kann, hier also nicht im Sinne einer Zwangsstörung handelt, hat auch das Recht dies zu tun. Niemand aber auch niemand hat die Pflicht ein Diätprogramm das er gar nicht will oder eine Gehirnwäsche über sich ergehen zu lassen, bis er will was man von ihm verlangt! Es ist eine abstruse und widerlegte Behauptung das Diäten funktionieren würden. Das einzige was funktioniert ist das Hungern. Das kann man geschickter anstellen oder sich möglichst fanatisch darauf einlassen, das Ende ist überall dasselbe, was viele Studien zeigen: Es funktioniert nicht für Menschen mit ihrem Verstand das Essverhalten zu kontrollieren. Der Körper regiert hier und das ist auch gut so!

    Ansonsten Herr Baumgart noch zu Deutschlands dicke Seiten. Das Forum nimmt sich einer wichtigen Aufgabe an: Es bietet dicken Menschen die Möglichkeit sich auf einer Plattform ganz ohne Diätzwänge auszutauschen und Mut zuzusprechen. Dieser Diätzwang, der über allen Übergewichtigen hängt, dieser Rechtfertigungszwang, die stets vorhandenen Vorwürfe und Vorurteile gegen dicke Menschen, das belastet viele sehr. Wie soll sich auch eine Frau fühlen, die nicht nur nicht dem Schönheitsideal entspricht, was den meisten schon schmerzhafte Zustände vermittelt, sondern auch noch auf dem Präsentierteller aller negativen Vorurteile verhaftet ist? Heutzutage wird auf dicke Menschen gespuckt. Sie werden entrechtet, wie Kinder behandelt die dauernd zu viel Naschen würden, sie werden medizinisch mißhandelt, ausgestoßen und beruflich zumeist völlig grundlos benachteiligt. Das nennt man bekanntlich Rassismus, wenn Menschen auf Grund äußerer Merkmale beurteilt und verurteilt werden und systematisch Nachteile in Kauf nehmen müssen. In dieser Situation ist das Forum für die Teilnehmer ein Trostpflaster und ein solches Konzept sollte zum Nachdenken anregen und nicht lapidar herabgewürdigt werden. Es sollte überhaupt die Frage aufkommen, wieso so ein Forum nötig ist. Selbstakzeptanz sollte das Ziel aller sein und nicht ein Diätdiktat unter fadenscheinigen Argumenten, die nicht selten den eigenen Gewinn an der Diätfreudigkeit der dadurch zur Kundschaft werdenden überspielt.

  20. KPBaumgardt schrieb
    „Doch, ja, die Forscher haben ein Ergebnis. Damit ist zwar nichts zu einer guten Methode zum Abnehmen gesagt, aber Prävention ist ja auch schon etwas wert. Fragt sich, was das Ganze gekostet hat, denn um wirklich neue Erkenntnisse handelt es sich meinem Gefühl nach nicht.“

    Hier handelt es sich nicht nur um neue Erkenntnisse, sondern sogar um bahnbrechende Erkenntnisse. Was wir bisher hatten war Folgendes: abnehmen bedeutet Kalorienreduktion, daraus entstand Mangelernährung, Muskelabbau, Senkung des Grundumsatzes – und als Folge der sichere Jo-Jo-Effekt. Außerdem gab es fast immer ein Problem mit dem Hunger.

    Neu ist: Es ist weniger wichtig WIEVIEL man isst sondern vielmehr WAS man isst!
    Die richtige Kombination der Makronährstoffe Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett bewirkt Folgendes: gesundes Abnehmen ohne Mangelerscheinungen, ohne Hunger, ohne Senkung des Grundumsatzes und so langfristig ohne Jo-Jo-Effekt. Die führende Rolle spielt hier das Eiweiss.
    Dies ist inzwischen durch mehrere internationale Studien belegt. Wenn gewünscht kann ich hierzu diverse Studien anfügen. Es geht hier auch nicht um ein einziges Programm, das von einer Firma beworben und auf den Markt gebracht wird, sondern hier sind sich die Topwissenschaftler weltweit im großen Ganzen einig.

    Nach diesen Richtlinien kann sich sowohl jeder zuhause im eigenen Kämmerlein ans Abspecken begeben als dies auch – wie bei uns im Diät Zentrum Berlin – unter Aufsicht geschehen kann, wenn man mehr als zehn Kilo abnehmen möchte.
    Ich fände es auch wünschenswert, wenn mehr Foren die Fakten aufzeigen würden, und weniger Diskussionen um „ich glaube…“ und „ich glaube aber nicht…“ geführt würden.
    Insofern finde ich auch dieses Forum sehr nützlich und gehe davon aus, dass auch hier Fakten, Fakten Fakten vor Glauben gesetzt wird. Deshalb auch hier mein kleiner Beitrag zur Unterstützung.

  21. @ Hannzi: Was sollte Ihrer Meinung nach mit so einem geschehen, der derartig unverschämte Unterstellungen aufstellt?

  22. Man weist auf die konfrontativen Anteile der Aussage hin, was ich tat. Damit ist die Sache doch in Ihrer Hand, nicht mehr in meiner. Wer wäre ich, das ich bestimmte was anderen widerführe?

    Man kann nicht für Toleranz gegenüber Menschen aller Arten eintreten und sich dann intolerant gebärden wenn Andere andere Positionen vertreten 😉

    Meine Aussage ist als Betroffener auch aus dem Bauch heraus geschrieben, daher ist die Tonlage eben empört. Wenn jemand eine einfache Sucht hat, dann läßt er nach hartem Kampf das Suchtmittel weg.
    Mit dem Essen kann aber niemand aufhören und als Dicker ist man damit nie geheilt in den Augen der Dünnen. Ist aber erstmal ein Übergewicht da, hat man irgendwelche Gründe für dieses Gewicht, die nicht beeinflussbar sind, dann wird sich das nie ändern, egal wie normal ein Dicker ißt. Trotzdem wäre er nach Ihrer pauschalen Aussage ein Esssüchtiger (auch in den Augen der meisten Betrachter). Wäre er das nicht, hätte er ja schon Gewicht verloren. Das ist ein Teufelskreis aus dem der Übergewichtige Mensch nicht heraus kommen kann. Es entspricht einem Element der Diskriminierung: Das Opfer kann sich durch eigene Leistung nicht befreien, ist stets in der Beweispflicht in jedem Moment. Das Opfer kann aber nicht die an ihn / sie gestellten Bedingungen erfüllen, kann niemals allen gerecht werden. Die Aufgabe ist unlösbar, weil das Opfer anhand eines anderen Kriteriums bereits vorverurteilt wurde! Im Falle des Dicken ist das das überdurchschnittliche Gewicht als sichtbares äußeres Merkmal das den Status manifestiert.

    Der Mensch verschwindet hinter dem Bild das er abgibt und der Beobachter kann nicht oder will nicht hinter das Bild auf den Menschen und seine bzw. die Zusammenhänge schauen, legt sich vorab ein Urteil zurecht, ein echtes Vorurteil eben.

    Meine Fachkompetenzen im Bereich Übergewicht und Gewichtsregulation sowie Ernährung und Psychologie werden mir übrigens selten anerkannt. Sobald eine Diskussion auf dieses Thema geht, heißt es lapidar: „Du bist doch fett, bist also überhaupt nicht in der Lage über das Thema mitzureden weil du keine Ahnung haben kannst, sonst wärst du nicht fett!“

    Gut, nun regt mich das allgemein nicht mehr auf, was sich einzelne stammtischartige Personenverbände zusammenreimen. Ich wollte nur das Prinzip verdeutlichen, das im Rechtfertigungs-Teufelskreis für Dicke mündet, wenn Pauschal-Urteile über eine so inhomogene Gruppe fallen.

    Das Ihre Positionen allgemein sehr durchdacht sind, ist mir klar, sonst wäre ich nicht hier um mir Anregungen aus Ihrem Gedankenpool abzuzapfen 🙂

  23. […] Zum Einen wird mit dem Versprechen, Mittel (gemeint ist unter Anderem Almased) und Wege zum Abnehmen zu bieten, durchaus Geld verdient (wenn auch kaum wirklich Gewicht verloren) […]

  24. Auf die konfrontativen Anteile der Aussage kann ich auch hinweisen; Ihre Behauptung, von mir seine eine “unverschämte Unterstellung” begangen worden, war sogar mehr als konfrontativ, nämlich verletzend.
    Wenn auch “aus dem Bauch heraus”, aber der Bauch hat kein Sprachverständnis, und was soll das Wort “Fettsucht” wohl in unserem Vokabular, wenn es keinen Sinn hätte?

    Sicher, nimmt jemand wegen Medikamenten unerträglich zu, würde man dies ungern als wirklich fettsüchtig bezeichnen und vom Sprachgefühl auf “adipös” ausweichen.

    Sucht hat viele Gesichter, und es kommt darauf an, wie man damit umgeht. Die Sache mit dem ”Diätdiktat unter fadenscheinigen Argumenten” – nur um das sicherheitshalber noch einmal klarzustellen – betreibe ich ja nicht.

  25. Es geht um die Pauschalierung, die dem Begriff innewohnt und zum Vorurteil führt. Auch wenn der Begriff Fettsucht nicht im Sinne von Rauschmittelsucht ursprünglich gemeint sein mag, so impliziert er im allgemeinen Sprachgebrauch heute eine Fresssucht, im Wortsinn die Sucht nach Fett. So jedenfalls mißbrauchen die meisten den Begriff und unterstellen pauschal dem Dicken eine Essucht.

    Ich kommentiere sicher nicht hier um zu verletzen, hoffe jedoch ich darf als kompetenter Betroffener mir die Redefreiheit herausnehmen, Dinge so zu bezeichnen wie sie sich für viele Dicke anfühlen. Auch wenn dann ein Vorwurf an den Wortsender mitschwingt, der wohl nicht gemeint sein mag, dient das Austauschen über die unterschiedliche Wahrnehmung ja auch der Verständigung und Annäherung.

    MFG

  26. […] es dann so, dass auf Markus’ Beitrag keine weitere Rückmeldungen kam. Desto mehr Beiträge zu Almased und Schüssler-Salzen gab es, sicher auch von “Trollen, Pillenanbetern und Rattenfängern”, […]

  27. […] Jugendliche zu Mitteln wie Almased greifen (was eigentlich – langfristig – immer schief geht), ist noch verständlich, aber dass […]

  28. […] “Abnehmen mit Almased” ist ein oft gehörtes Motto. Für den Dauergebrauch sei das ja nicht tauglich, wird oft gesagt. Aber für den Einstieg… […]

Hast Du eine Anregung, Frage, Kritik oder ein Lob? Dann
Gib doch einen Kommentar ab!
(Aber keinen Quatsch schreiben!)

Frische Kommentare

  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
  • ClaudiaBerlin: Mit all meiner fortgeschrittenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das mit den...
  • Julia: Da hast du recht, was das Fermentieren angeht, bin ich Spätzünderin 😂
  • Ulrike: Nachhaltigkeit und Produkte aus der Umgebung sind wichtig, da bin ich ganz bei dir. Alles...
  • Bine: Lieber Klaus-Peter, ich bin über die Foodblogbilanz2021 auf Deinem Blog gelandet und...

Rubriken

Archive

Motivation