Glycidamid – Krebsgift in Pommes und Chips

Schon vor sechs Jahren gab es Leute, die um Chips und Fritten einen weiten Bogen machten:
„Danke, nein! Das essse ich nicht – und zwar nicht, weil es dick macht, sondern weil darin Stoffe sind, die krank machen.“

Das Acrylamid war entdeckt worden. Acrylamid entsteht beim Backen, Braten, Grillen und Frittieren und kann wahrscheinlich nur von reinrassigen Rohköstlern ganz vermieden werden.

Gestern war bei Pimp Yourself von einem neu entdeckten nachgewiesenen Gift zu lesen:

Kanzerogen in Pommes und Kartoffelchips nachgewiesen

Glycidamid, so die ärztliche Praxis, konnte kürzlich von einem Team um Dr. Michael Granvogl vom Lehrstuhl für Lebensmittelchemie der TU München in Lebensmitteln nachgewiesen werden.
Bei dieser Gelegenheit hat man noch den Einfluss der Fettsorte auf die Entstehung des krebserzeugenden Giftes untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Glycidamid-Konzentration bei gesättigten Frittier-Ölen am geringsten ausfällt. Und prompt ist im Radio zu hören,

Frittierfett mit gesättigten Fettsäuren sei in Bezug auf Acrylamid günstiger und deshalb sollte Palmöl verwendet werden.

Die schnelle Verbreitung von „News“ und Forschungsergebnissen schafft nicht direkt mehr Klarheit, was gesunde Ernährung betrifft.

Gesättigte Fettsäuren sorgen schließlich mehr oder weniger sicher für Arteriosklerose, und sind somit in gar keinem Fall zu empfehlen. Vor der Alternative, auf Fritten und Chips ganz zu verzichten, „schützt“ offenbar ein Denkverbot.

Und an das Garen und Backen mit niedrigen Temperaturen wird auch nicht gedacht – dabei können so hergestellte Produkte wesentlich saftiger und herzhafter sein, als das, was im „Schnelldurchgang“ fertiggemacht wird.

Nachtrag:

Die Glycidamid-Meldung ist kaum zwei Tage alt, da ist sie auch schon der Schnee von gestern:

Heute gibt eine neue Warung:

Die Warnung vor Panik

„Ich esse jedenfalls Pommes auch weiterhin. Und wenn jemand zwei Tüten Chips am Tag isst, dann ist das Ungesunde daran sicher nicht das Glycidamid, sondern schon eher der Fettgehalt der Chips.“

„Schon eher“ ein Beweis für die Kraft der Irreführung in der „wissenschaftlichen“ Informationspolitik ist diese Posse also gewesen.

Es empfiehlt sich die alte Weisheit „Es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird“ zu beherzigen. Das gilt auch fürs Trinken:

Heißgetränke verursachen Krebs…

Daraus machen wir jetzt aber nur eine Unter-Schlag-Zeile, und wer es braucht, kann noch ein wenig Tagesspiegel lesen.

Narzissmus und Diät
Alles im Lot?


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2 Kommentare zu “Glycidamid – Krebsgift in Pommes und Chips”

  1. Exzellente Seite – ist ab sofort gebookmarkt und wird regelmäßig besucht ab heute!

    Gruss
    Marc

  2. […] sich und verweist auf eine Studie, die zur wohltuenden Abwechslung nicht in eine Sackgasse führt, wie dies allzu oft bei Studien ist, deren Aussagen nach zwei Tagen sich als irrelevant […]

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  • Sabrina: Schön, dass du bei der Bilanz dabei bist! Mit Spirulina und Algen zu experimentieren,...
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